Ein neuer Zyklus beginnt und damit muss entschieden werden, ob der nächste Kryo-Versuch startet. Meine erste Stunde Pilates.
Liebe Leserinnen und Leser,
In dieser Woche ist meine Stimmung wieder sehr gut. Ich freue mich sehr, dass ich pünktlich zu Beginn der Woche meine Periode erhalten habe. Nachdem ich in den letzten Tagen sehr verunsichert darüber war, ob diesen Monat ein neuer Versuch startet, habe ich direkt bei der Kinderwunschklinik angerufen und gefragt, was wir nun machen. Und … wir dürfen einen Versuch starten. Die fehlenden Untersuchungen werden auf einen anderen Zyklus verschoben. Juhuuuu … es geht wieder los. Ich habe mir direkt einen Termin für den 13. Zyklustag geben lassen. Es wird immer zwischen dem 10ten und 14ten Zyklustag der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut betrachtet und die Blutwerte kontrolliert. Wenn alles den Erwartungen entspricht - etwas anderes hat es bei mir noch nicht gegeben - dann wird der Transfer geplant.
Da nun der erste Tag des Kryo-Zyklus ist, beginnt auch die Medikamentenzeit. Es wird ein künstlicher Zyklus hergestellt. Das bedeutet, dass ich in diesem Zyklus keinen eigenen Eisprung haben werde und dieser stattdessen simuliert wird. Mit diesem Vorgehen ist der Tag des Transfers flexibler wählbar, als wenn wir einen natürlichen Zyklus auf den "einen" Tag warten.
Ab jetzt werde ich dreimal täglich Estrifam als Tablette einnehmen. Estrifam enthält den Wirkstoff Estradiol, welcher zu den körpereigenen Estrogenen gehört. Diese bewirken unter anderem den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Das Estrifam werde ich nun Morgens, Mittags und Abends bis zur 12. Woche einnehmen. Die Tablette am Morgen und am Abend sind einfach in den Alltag zu integrieren. Die Tablette am Mittag gleichwohl schwieriger. Hier habe ich mir in den ersten Tagen einen Wecker gestellt. Da ich die gesamte Woche im Home Office war, war die Einnahme leichter planbar. Bald gehören die Tabletten wieder zu meinem gewohnten Ritual.
Weiterhin werde ich mir in den ersten fünf Tagen jeweils am Abend eine Spritze Orgalutran verabreichen. Das Orgalutran verhindert den spontanen Einsprung. Es handelt sich dabei um Einwegspritzen. Somit fällt das Aufziehen der Spritzen weg und man kann direkt mit der Verabreichung starten. Die Nadel der Spritze ist relativ klein, sodass diese meistens einfach zu verabreichen ist. Ich setze die Spritze immer in die Oberschenkel. Die allererste Spritze war wieder eine sehr große Überwindung. Nach dem Desinfizieren der ausgewählten Stelle habe ich mich hingelegt. Ich habe dadurch das Gefühl, dass ich entspannter bin und meine Haut und das Gewebe durchlässiger sind. Wahrscheinlich ist dies totaler Quatsch und meine Einbildung. Es klappt bei mir trotzdem besser. Nach einigen Minuten des positiven Anfeuerns meinerseits ist die Spritze gesetzt und der Wirkstoff gegeben. Hier kommt der für mich unangenehmste Teil dieser Spritze. Es fängt an zu jucken. Hier heißt es leider einfach aushalten, denn ein geeignetes Gegenmittel habe ich hierzu noch nicht gefunden. Zum Glück sind die fünf Tage sehr schnell um und es folgte die letzte dieser Spritzen. Für diese habe ich deutlich länger benötigt, als für die anderen, aber als es dann erledigt war, war die Freude groß, denn damit ist das erste Medikament durch.
Nach dem nächsten Termin in der Kinderwunschpraxis, folgen weitere Medikamente, die teilweise ebenfalls bis zur 12. Woche genommen werden müssen. Hierzu berichte ich, wenn es soweit ist mehr.
Da wir gerade bei Medikamenten sind: Ich nehme bereits seit einem Jahr, also dem Zeitpunkt unseres zweiten Kinderwunschs, ein Folsäurepräparat.
Nun noch zu einem anderen Thema: Sport
Vor der Geburt meines ersten Sohnes hat Sport für mich eine sehr große Rolle gespielt. Leider aktuell nicht mehr so viel, da ich immer noch Schwierigkeiten damit habe, den Sport in meinen neuen Alltag zu integrieren. Zu oft priorisiere ich meinen Sohn und meinen Job höher als die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden. Das versuche ich schon seit einiger Zeit zu ändern und suche einen passenden neuen Kurs, dem ich mich anschließen kann.
Diese Woche war Pilates dran. In einem Fitnessstudio in der Nähe wird ein Kurs am Abend um 20:10 Uhr angeboten. Ich habe meinen Sohn ins Bett gebracht und bin mit meiner 10er Karte dort hin. Die 10er Karte gilt für alle im Studio angebotenen Kurse und ist sechs Monate gültig. Dieses Modell finde ich klasse, denn so kann ich ganz in Ruhe verschiedene Kurse testen, ohne mich an eine monatliche Mitgliedschaft zu binden. Dieses Angebot habe ich nur durch Zufall entdeckt, als ich in dem Studio angerufen habe und darüber berichtete, dass ich gerne nur die Kurse belegen würde. Auf der Homepage des Studios wurde davon nichts erwähnt.
Zurück zum Pilates Kurs: Es war eine Mischung aus Anstrengung und Entspannung. Es hat mir so gut getan, dass ich mich direkt für die nächste Woche wieder angemeldet habe. Die im Kurs durchgeführten Übungen haben mich gefordert, aber nicht überfordert und ich bin gut mitgekommen. Ich habe mich danach so gut gefühlt.
Da unser Sohn mittlerweile am Abend sehr gut schläft war es für meinen Mann kein Problem auf ihn aufzupassen. Ihm geht es jeden Tag besser. Er kann seinen Bauch noch nicht anspannen und damit auch keine schweren Sachen haben, aber Schmerzen hat er keine mehr. Und wer sich fragt, ob wir bei dem Handballspiel der Mannschaft meines Mannes waren: Nein, es war genauso wie vermutet. Mein Mann hat sich ausgeruht und wir waren draußen und haben die Spielplätze der Umgebung unsicher gemacht.
In der nächsten Woche feiert mein Sohn seinen 3. Geburtstag. Ich freue mich schon sehr auf den Tag und bin schon im Vorbereitungsfieber.
P.S.: Liebe Kirsten, vielen Dank für deinen Kommentar und ich wünsche dir alles Gute für deine Gebärmutterspiegelung. Ich freue mich sehr, wenn ich mit diesen Beiträgen ein Stück meiner Erfahrung weitergeben kann :)
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