Wie man eine Krankheitswelle nach der anderen am besten übersteht
16.50 Uhr
Unsere Große lässt sich von Papa, der heute erstaunlich früh zu Hause ist, aus dem neuen Buch vorlesen, dass er soeben mitgebracht hat. Meine Schwiegermama ist zu Besuch und kocht uns heute Abend einen leckeren Fisch. Ja, mein unstillbarer Hunger wird hier sehr ernst genommen. Wir werden sehr verwöhnt.
Ostern sind wir dann wieder allein zu viert und wir hoffen auf gutes Wetter.
Nun, in der letzten Woche ist nicht so viel Nennenswertes passiert. Nachdem unsere Große letzte Woche zum letzten Mal gehustet hatte, fing mein Mann zu niesen an. Seit Donnerstag ist Johann nun erkältet. Aber diesmal richtig. Zum Glück scheint kein Fieber dabei zu sein. Aber das Stillen ist ein unglaublicher Geduldsakt geworden. Abends bin ich ziemlich kaputt: vom Herumtragen, vom Trösten und vom Stillen und auch vom Sorgenmachen.
Ich gehe nicht gern zum Arzt, versuche vieles selbst zu kurieren, ob mit Globuli oder anderen Hausmittelchen. Vielleicht gehe ich morgen trotzdem mal zum Kinderarzt. An sich ist ja so ein viraler Infekt kein großes Ding, wenn Johann nicht noch so klein wäre. Die mühsam angezüchteten Fettpölsterchen nehmen wieder ab. Heute hat er endlich mal wieder richtig lange und genüsslich getrunken und nicht die Brust nach wenigen Schlucken angeheult. Das machte mir doch irgendwie Angst. Vor allem abends trank er kaum noch was, so angeschwollen waren seine Nasenschleimhäute. Und aus dem Becher hat er meine ausgestrichene Milch nur mit häufigem Verschlucken getrunken.
Auch das Aussaugen der Nase ist gar nicht so richtig effektiv, bei so viel "Schnubbel" und reizt die Nasenschleimhaut auch, wie ich finde. Johann fängt jetzt immer gleich zu zucken an, wenn ich damit ankomme.
Schön ist jedoch mit anzusehen, wie er sich trotzdem weiterentwickelt. Er bekommt jetzt schon seine Hand und seinen Daumen mehr oder minder gezielt in den Mund und saugt genüsslich daran. Jetzt macht er auch täglich neue Geräusche. NÖ NÖ, hört sich sehr lustig an, wenn ich ihn auf dem Arm herumtrage und ihm etwas erzähle.
Letzte Woche war ich auch zum ersten Mal mit ihm bei meiner Homöopathin. Ich will hier gar nicht im Einzelnen erzählen, was sie bei der Erstanamnese über ihn gesagt hat. Aber mir wurde noch einmal bestätigt, dass ich hier wirklich eine ganz neue Aufgabe dazubekommen habe. Johann fordert mich ganz anders als unsere Große und wohl doch genauso viel. Noch immer passiert es mir, dass ich mich bei Johann an unsere Große erinnert fühle und von IHR spreche. Vieles kommt mir wieder in Erinnerung, wenn er neben mir im Bett liegt und sich im Halbschlaf räkelt.
Unsere Große ist glücklich, dass Mama gerade mehr Zeit hat, weil Oma Johann nimmt. So waren wir beide allein im Kindercafé und auf dem Spielplatz. Auch ich konnte jetzt dank meiner Schwiegermama tagsüber endlich mal zum Osteopathen gehen und noch die geburtsbedingte Verspannungen lösen lassen. Auch mit meinem Mann sind die Wochenenden wieder sehr schön, wenn Oma mal mit der Großen spielt. So spielt sie gerade mit ihr Verstecken und ich kann zu einer so ungewöhnlichen Tageszeit am Computer schreiben. Ein Hoch auf alle lieben Omas! Ohne sie wäre vieles schwerer.
Ich freue mich schon auf das Ostereiersuchen mit meiner Großen.
Frohe Ostern wünscht euch Antje