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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
36. Woche

Pünktlich zum Herbstanfang

wird es kalt und Ida ist das erste Mal krank.

Liebe Leserinnen und Leser,

pünktlich zum Herbstanfang wird es kalt. Eigentlich mag ich den Herbst. Es ist draußen zwar kalt, aber drinnen kann man es sich so schön gemütlich machen. Die Blätter färben sich bald und ich freue mich auf die ersten Kastanienmännchen, die ich mit Ida basteln kann.

Da unsere Heizung allerdings noch nicht eingeschaltet war habe ich zwei Tage in Folge morgens unseren Kamin angemacht. Mit mobilem Baby und einem fehlenden Kamingitter ist das aber eine logistische Herausforderung. Also wurde erst mal der Laufstall auf die unterste Stufe geschraubt, damit klein Ida sich nicht hinausstürzen kann. Ihre Nase ragt mittlerweile bei der untersten Stufe über das Gitter hinaus. Wenn sie nicht im Laufstall war, bin ich ihr nicht von der Seite gewichen. Sehr großes Interesse hatte sie an dem brennenden Kaminfeuer zum Glück nicht. Da mir der Fußboden fürs Krabbeln etwas zu kalt war, bekam sie dann noch zwei Lagen Klamotten an. Wie im Winter – eine Strumpfhose plus Hose und einen Langarmbody plus Pullover. Da Ida ihre Stoppersocken über der Strumpfhose allerdings immer wieder auszieht, war es an den Füßen teilweise dann nur eine Lage. Doppelt unpraktisch – denn so werden die Füßchen trotzdem kalt und Ida hat auf dem Parkett keinen Halt. So werden ihre Steh- und Krabbelversuche zu einer rutschigen und waghalsigen Angelegenheit. Da sie sich überall hochzieht rutscht sie ohne ihre Anti-Rutsch-Socken sofort weg. Gibt es auch Socken, die sich Babys nicht ausziehen können? Ich hatte erst die Idee, ihr kleine Krabbelschuhe zu kaufen. Da sie sich diese aber auch nur ausziehen würde, würden sie ihr nicht viel bringen.

In diesem Moment steht sie vor mir in ihrem Laufstall und spielt mit ihrer Stimme. Denn die klingt leider sehr merkwürdig. Ida ist heiser. Sie klingt fast wie eine kleine Kettenraucherin. Meine Bemühungen sie warm zu halten, kamen wohl einen Tag zu spät. Leider bin ich selbst schuld, dass bei Ida eine Erkältung im Anmarsch ist. Anfang der Woche besuchten wir meine Großeltern, die gerade aus dem Urlaub zurück waren. Dass sie aus dem Urlaub eine Erkältung mitgebracht haben, hatten sie mir leider verschwiegen. Da niemand von ihnen daran gedacht hatte einen Corona-Test zu machen, habe ich direkt nach unserem Eintreffen darauf bestanden, dass sie sich testen. Zum Glück war der Test negativ. Da ich nicht sofort wieder fahren wollte, blieben wir noch eine Weile. Wären wir mal lieber wieder gefahren… Ich achtete immer darauf, dass Ida nicht geküsst oder zu sehr bekuschelt wird. Angst vor einer Ansteckung hatte ich schon. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass das so schnell geht. Meine Großeltern, die sonst immer so vorsichtig bei allem mit Ida waren, haben sich anscheinend dazu auch keine großen Gedanken gemacht.

Dass Ida sich bei ihren Stehversuchen irgendwo den Kopf stößt, war für sie eine viel größere Sorge. Meine Sorge um ihren Kopf ist seit gestern auch etwas größer geworden. Denn gestern hat sich Ida so richtig den Kopf angehauen. Mit voller Wucht hat sie sich beim Spielen im Sitzen nach hinten geworfen. Keine Ahnung was den kleinen Dämon da geritten hat. Natürlich hat das fürchterlich wehgetan und es hat sehr lange gedauert, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Die anschließenden Kopfschmerzen haben mir dann etwas Sorgen bereitet. Ihr ging es aber gut. Sie hat nach einer Weile wieder begonnen zu spielen und Witze zu machen. Ihre Pupillen haben ganz normal reagiert und sie kam mir auch nicht abwesend vor. Heute geht es weiter mit dem normalen Babywahnsinn, also scheint alles gut zu sein. Der kleine Kopf ist aber auch fürchterlich auf dem Boden eingeschlagen. Da habe ich mich wirklich erschrocken. Ihre Heiserkeit kommt auch nicht von dem Kopfstoß. Das hatte sie schon vorher.

Noch ist Ida gut drauf und es ist bloß ihre Stimme die merkwürdig klingt. Ich hoffe, dass es so bleibt. Jetzt habe ich hier erst mal gut eingeheizt und unseren Vermieter gebeten, die Heizung anzumachen. Wegen ihrer Heiserkeit habe ich heute für Ida das erste Mal Tee gekocht. Bisher hat sie zusätzlich nur Wasser zu trinken bekommen. Mal sehen, ob ihr der Kamillentee ebenfalls schmeckt. Ich habe mir vorgenommen sie die Tage häufiger zu stillen, damit sie die Erkältung schnell übersteht. Im Moment ist sie sowieso keine gute Esserin. Sie möchte lieber an meine Brust und Milch trinken. Vermutlich liegt das auch ein bisschen an der Fremdelphase. Ida fremdelt nicht sehr stark, aber bei anderen Personen braucht sie nun ein paar Minuten zum Warmwerden und möchte von ihnen nicht angesprochen werden – selbst, wenn sie sie bereits kennt. Ich lasse ihr dann immer ein paar Minuten auf meinem Arm Zeit, sich an die Situation zu gewöhnen und lasse sie erst dann auf den Boden, um selbst zu entscheiden, wo sie hin möchte. Mit ihren Omas hat Ida zum Glück keine Berührungsängste. Nicht einmal, als meine Mutter aus dem dreiwöchigen Kroatienurlaub zurückkam. Ida hat sie direkt wiedererkannt und hat nicht gefremdelt.

Mir ging es die Woche nicht sehr gut. Ich hatte über mehrere Tage starke Unterleibsschmerzen. Meine Regel lässt trotzdem noch auf sich warten. Vielleicht ist es auch die Überanstrengung der Bauchmuskulatur im Bereich der Kaiserschnittnarbe, die mir Probleme bereitet. Ida ist mir ihren 9 Kilo für mich ganz schön schwer geworden. Und obwohl sie schon so mobil ist, muss ich sie gerade deswegen so oft hochheben. Sie hat ständig Ideen, von denen ich sie oft abhalten muss.

Jetzt muss ich den kleinen Teufel erst mal davon abhalten sich nicht wieder den Kopf zu stoßen, wenn sie auf ihrer Strumpfhose durchs Wohnzimmer rutscht.

Bis nächste Woche!


Julia

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Barbara (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)



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Kommentare von Lesern:

Silke 20.09.2022 16:48

Zur Frage nach den Rutschesocken: Es gibt auch Rutschestrumpfhosen (sogar dicke Thermo...), mit Noppen an den Füßen und an den Knien. Das fand ich bei meinen Kindern praktisch, weil sie das noch nicht selbst ausziehen können. Socken und Lederpuschen hielt nie lange am Platz....

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krank, Stehversuche, Kopfstöße