Wenn Freundin “E” immer nur knutschen will & unsere erste Schlittenfahrt
Liebe Baby-Tagebuch-Leser und Leserinnen,
In dieser Woche haben wir uns erstmals alleine (ohne Papa Toni) in die Spiel- und Krabbelgruppe gewagt. Der Weg dorthin war ebenso abenteuerlich wie die Spielstunden in der Gruppe. Ein Blick zurück:
Noch während Noah ein paar Schäfchen gezählt hat, war ich bereits munter und fleißig dabei, den Wickelrucksack für unseren Ausflug zu packen. Windeln, Feuchttücher, Wechselkleidung, Milchpulver und heißes Wasser - bloß nichts vergessen! An Tagen wie diesen bin ich besonders nervös, was auf meine Krankheit zurückzuführen ist. Innerlich bin ich sehr ängstlich, neben der Spur und völlig fern von der Realität, weshalb eine gute Vorbereitung das A und O ist.
Glücklicherweise verlief der Dienstagmorgen entspannt, denn nachdem der Glückskeks seinen Schlaf beendet und seine Frühstücksmilch verzehrt hatte, ging es für ihn in die Trage und ab nach draußen: Schnee schieben! Die Nacht zuvor hat es so viel geschneit, dass wir zunächst unserer Pflicht nachkommen und den Gehsteig räumen mussten. Anschließend wärmten wir uns in den heimischen vier Wänden noch ein paar Minuten auf, bevor es schließlich zum Bus ging.
Die Busfahrt lief ebenso entspannt. Noah fand großen Gefallen an den großen Fenstern und konnte seine Blicke kaum von lassen. Plötzlich konnte er so viel sehen und entdecken, Leute beobachten, wie sie ein- und aussteigen und Häuser, Autos und Wälder an uns vorbeizogen.
Nach einer 30-minütigen Fahrt durch Dorf und Täler kamen wir schließlich in der Stadt und wenig später auch in der Krabbelgruppe an. Dort erwartete man uns bereits mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. “Hallooo, Noah!”, "Schön, dass du da bist!”.
Noah strahlte in jenem Augenblick über beide Ohren, während ich mich sofort angekommen fühlte. Ein wundervoller Vormittag, der sowohl dem Glückskeks, als auch mir sehr viel Freude bereitet hatte.
Aufgrund dieser positiven Erfahrungen wagten wir wenige Tage später einen weiteren Versuch “alleine die Welt zu entdecken”. Den Donnerstagvormittag verbrachten wir ebenfalls in der Spiel- und Krabbelgruppe, diesmal jedoch waren ein paar mehr Kinder vor Ort, unter anderem Noah's kleine Freundin “E”. “E” hat ihn bereits vor einigen Wochen freudig mit einem Schmatzer auf die Stirn begrüßt. Auch diesmal war sie wieder sehr angetan von unserem Folgewunder und stürzte sich freudestrahlend auf ihn. Noah empfand diese Situation sehr befremdlich und fing plötzlich an zu wimmern. Hilfesuchend streckte er seine Arme nach mir. Sofort nahm ich ihn in den Arm, kraulte sanft seinen Rücken und sprach ihm liebevoll ein paar Worte zu. “E”, noch immer freudestrahlend, beugte sich erneut zu Noah vor und versuchte ihm ein Küsschen zu geben, doch auch diesmal blieb der Glückskeks zurückhaltend und kuschelte sich eng an mich. Ihm war diese liebevolle Geste offensichtlich nicht geheuer, weshalb er sich auch in den nachfolgenden Minuten nur schwer von mir lösen konnte.
Ich nahm seine Gefühle in diesem Moment sehr ernst und schenkte ihm meine volle Aufmerksamkeit. Gemeinsam räumten wir die Spielküche aus, öffneten ein Schranktürchen nach dem anderen und warfen immer wieder mal einen Blick in Richtung Spielgruppe. Auch wenn die Neugier ihn immer wieder packte, war er lange nicht bereit zu den anderen Kindern zurückzukehren. Stattdessen genoss er die Spielzeit mit mir und ich mit ihm.
Erst als ein paar Mamis die Musikkiste auspackten und mit den Fingern die Schlaginstrumente bespielten, mischte auch Noah sich wieder “unters Volk”. Begeistert griff er nach einem Schlägel und schlug damit auf das Tamburin ein. In dieser Sekunde brach in ihm ein regelrechtes Trommelfieber aus!
Ein wunderschöner Augenblick, der mich sehr glücklich und stolz machte.
Nach 1 ½ Stunden verließen wir die Gruppe wieder - der Bus wartete schließlich nicht auf uns. Müde, aber glücklich verabschiedeten wir uns von der Truppe und stapften durch die hohen Schneemengen. Der Weg zum Bahnhof war trotz des rutschigen Untergrundes schnell gemeistert und schwupps, schon saßen wir im Bus in Richtung Heimat. Keine 2 Minuten später schlief der Glückskeks in meinen Armen ein.
Am Nachmittag überraschten wir den Glückskeks mit seinem ersten eigenen Schlitten und fuhren diesen natürlich auch sofort aus. Glücklicherweise haben wir einen sehr großen Garten, weshalb wir uns voll austoben und unzählige Runden im Schnee drehen konnten. Sein Lachen lässt sich nicht in Worte fassen - es war einfach wunderschön!
Unsere Woche war trotz Schneechaos unglaublich schön. Noah und ich haben die gemeinsame Zeit sehr genossen, auch wenn wir Papa Toni bei unseren Ausflügen sehr vermisst haben. Zu dritt macht bekanntlich alles mehr Spaß, jedoch muss ja auch irgendjemand ein paar Kröten verdienen ;)
In den vergangenen Tagen sind Noah und ich gewachsen. Wir haben zusammen einander gestärkt und viele wundervolle Erinnerungen geschaffen.
In der kommenden Woche steht für uns der (hoffentlich) letzte Kopfultraschall an. Auch diesen Termin werden wir als Familie (diesmal wieder zu dritt) meistern und ganz gewiss mit einem guten Gefühl im Herzen hinter uns bringen. Drückt uns die Daumen! Es wird alles gut!
Hoffentlich!
Janine
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