Hüftsonografie, ein Besuch beim Osteopathen & eine unerwartete Entdeckung
Liebe Baby-Tagebuch-Leser und Leserinnen,
Meine Mama hat immer gesagt: "Kleine Kinder, kleine Sorgen." "Große Kinder, große Sorgen”. Ob an diesem Spruch etwas Wahres dran ist, kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Fakt ist aber, dass auch die Kleinsten schon große Sorgen bereiten können.
Für uns standen in dieser Woche gleich drei wichtige Termine an: Kopfultraschall im Krankenhaus, ein Besuch beim Osteopathen & die Hüftsonografie.
Kopfultraschall im Krankenhaus:
Am Tag der Entlassung aus der Geburtsklinik hat man bei Noah im Kopf eine Zyste entdeckt, die laut der Ärzte, von selbst wieder verschwindet. Zysten im Kopf bei Neugeborenen sind in den meisten Fällen etwas Harmloses, weshalb wir uns diesbezüglich auch kaum Gedanken gemacht haben.
Nach einer kurzen Wartezeit begrüßte uns der Arzt mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen und erklärte die nachfolgenden Schritte. Glücklicherweise war unser Glückskeks zu diesem Zeitpunkt tief im Traumland versunken und bekam von der Ultraschalluntersuchung nur wenig mit. Zuerst hat der Arzt ein Gel auf seinem Kopf verteilt, das für einen guten Kontakt zwischen dem Schallkopf und der Haut sorgt. Danach hat er den Ultraschallkopf auf den Kopf platziert und eine ganze Zeit lang geschallt. Wir konnten auf dem Monitor das Geschehen mitverfolgen, auch wenn wir nicht viel davon verstanden.
Nach einigen Minuten machte sich jedoch plötzlich eine seltsame Nervosität im Raum bemerkbar. Der Arzt wechselte immer wieder den Schallkopf und machte eine Vielzahl an Aufnahmen. Plötzlich sprang er auf und öffnete weitere Aufnahmen auf dem PC. Verwirrt standen wir neben ihm und warteten sehnsüchtig auf Antworten.
Tatsächlich gab es eine Auffälligkeit, die uns im Nu den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Unser Glückskeks hat eine Art “Höhle” (Wortwahl des Arztes) in seinem Kopf, die sich in den vergangenen Wochen enorm vergrößert hat. Auf dem PC zeigte er uns eine Aufnahme von der ersten Kopfultraschalluntersuchung, die drei Tage nach Noahs Geburt entstand. Der Größenunterschied war erschreckend und deutlich wahrzunehmen. In den kommenden vier Wochen müssen wir unser Folgewunder nun genau beobachten und neurologische Störungen jeglicher Art sofort im Krankenhaus melden. Wächst die “Höhle” bis zum nächsten Termin weiter, steht ein zusätzlicher Besuch in der Uniklinik an, in der wir wiederum auf eine Operation vorbereitet werden.
Ehrlich gesagt haben wir erst nach wenigen Minuten realisiert, was der Arzt uns in diesem Moment mitgeteilt hat. Geschockt standen wir im Krankenhausflur und verstanden die Welt nicht mehr.
Warum passiert das gerade? Was haben wir falsch gemacht? Wie können wir Noah helfen?
Seit wir von diesem “Ding” in Noahs Kopf wissen, ist unser Alltag ein anderer. Vor allem nachts lassen wir unseren Tränen freien Lauf, während unzählige Gedanken im Kopf kreisen. In etwa vier Wochen wissen wir hoffentlich mehr und können ein (hoffentlich positives) Update geben.
Ein Besuch beim Osteopathen:
Neben dem Besuch im Krankenhaus stand auch ein Termin beim Osteopathen in dieser Woche an. Noah hat seit einiger Zeit mit starken Blähungen und Verdauungsproblemen zu kämpfen, weshalb unsere Hebamme einen Besuch beim Osteopathen vorgeschlagen hat. Am Mittwochnachmittag war es schließlich so weit und wir durften in eine uns bis dato unbekannte Welt eintauchen.
Die Behandlung war nach etwa einer Stunde gemeistert und Noahs Beschwerden waren sichtbar gelindert. So entspannt wie in diesen Minuten nahmen wir unser Folgewunder lange nicht wahr. Ob die Behandlung wirklich angeschlagen hat, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Doch schon jetzt sind wir mehr als begeistert, was Osteopathie im Körper bewirken kann.
Zum Ende der Woche ging es noch den letzten Teil der U3 erfüllen: die Hüftsonografie. Diese fand bei einem externen Arzt statt, da unsere Haus-/ Kinderärztin keinen Ultraschall macht. Erstaunlicherweise verlief die Hüftsonografie sehr schnell. Nach nicht einmal 5 Minuten waren wir bereits wieder auf dem Heimweg - ohne Auffälligkeiten im Gepäck.
Ich muss gestehen, ich bin froh, dass diese Woche langsam ihr Ende findet. Seit der unerwarteten Entdeckung während des Kopfultraschalls scheint sich meine Welt in eine neue Richtung zu drehen. Plötzlich wird alles ganz anders wahrgenommen. Man macht sich Gedanken, obwohl man weiß, dass man es eh nicht ändern kann. Das Hirn malt sich unzählig viele Szenarien aus, die allesamt beängstigend erscheinen. Natürlich möchte man nicht den Teufel an die Wand malen, doch seien wir mal ehrlich, wer kann nach einer solchen Nachricht noch ruhig auf dem Stuhl sitzen bleiben?
Ich habe Angst um mein Wunder, Angst vor einer möglichen Operation. Ich hoffe so sehr, dass der nächste Termin positiver verläuft und wir statt Tränen ein freudiges Lächeln im Gesicht haben.
Janine