Eine weitere Kontrolluntersuchung im Krankenhaus, die eine unerwartete Wendung nahm
Liebe Baby-Tagebuch-Leser und Leserinnen,
darf ich Angst haben, oder muss ich als Mama immer stark bleiben? Diese Frage habe ich mir am Abend vor Noahs Kopfultraschall gestellt. Mit Tränen auf den Wangen saß ich auf dem Sofa, das Babyphone stets im Blick , und verlor mich in unzählig vielen Gedanken.
Vergangenen Dienstag stand erneut eine Kontrolluntersuchung im Krankenhaus an. Die letzten Untersuchungen verliefen nicht ohne neue Hiobsbotschaften, weshalb wir auch diesmal wieder sehr nervös waren. Vor allem für mich war die Situation kaum auszuhalten. Schon Tage vor dem Termin plagten mich Albträume, starke Übelkeit und wahnsinnig viele Ängste. Papa Toni gab sich allergrößte Mühe, um mir Trost und ein Lächeln auf den Lippen zu spenden. Dennoch war ich innerlich ein Wrack.
Je näher der Termin rückte, desto nervöser wurden wir.
Im Krankenhaus angekommen, mussten wir uns zunächst in der Ambulanz anmelden. Anschließend ging es auf die Kinderstation. Vor Ort erwartete man uns bereits. “Das Ultraschallgerät ist gerade noch im Kreißsaal." "Es dauert also noch ein bisschen.” - Nach 30 Minuten Wartezeit war es schließlich so weit, Noah wurde ins Behandlungszimmer gerufen. Im abgedunkelten Raum saß bereits der Arzt und begrüßte uns freundlich. Im Anschluss folgten ein paar Fragen bezüglich Noahs Entwicklung. Glücklicherweise hat er in den vergangenen Wochen alles nachgeholt, was an Größe und Gewicht fehlte. Denn zur Geburt war er sehr zierlich - ein Schock für uns, damit hatten wir zu jenem Zeitpunkt nicht gerechnet.
Der Kopfultraschall verlief durchweg positiv. Noah war, anders als die letzten paar Male, wach und aktiv am Geschehen beteiligt. Immer wieder griff er nach dem Schallgerät, zwickte unbewusst den Arzt in den Arm oder zog an den Kabeln. Untermalt wurden seine Handlungen von einem schelmischen Grinsen auf seinen Lippen.
Ja, wie bereits erwähnt, lief der Kopfultraschall diesmal positiv. Das heißt, es gab endlich ein paar klare Aussagen, was uns in der Zukunft erwartet. Noahs Kopfbewohner, wir haben ihn inzwischen liebevoll Ingo getauft, haust immer noch in seinem Birnchen. Er hat nicht an Größe zugenommen, aber auch nicht abgenommen, sitzt weiterhin tief und fest an selber Stelle, stört dabei aber zum Glück keine Gefäße.
Er drückt nicht - die wohl wichtigste Aussage in diesem Moment.
Der Glückskeks wird also sein Leben mit einem kleinen Kopfbewohner, Entschuldigung, mit Ingo verbringen. Er braucht aufgrund seiner Entwicklung (Größe und Gewicht) keine OP, wird wie jedes andere Kind normal aufwachsen können. “Ingo” wird, laut Arzt, keine Probleme bereiten und ihn in keiner Weise in seiner körperlichen als auch geistigen Entwicklung beeinträchtigen. Unvorstellbar, war unser letzter Stand doch ein vollkommen anderer.
Die vielen Untersuchungen und regelmäßigen Kontrollen haben dem Arzt ein deutliches Bild gezeigt: der Kopfbewohner ist da, ja, aber er drückt nicht und sorgt für keine Beeinträchtigungen!
Endlich!
Endlich können wir durchatmen.
Nach so vielen schlaflosen Nächten, verlorenen Gedanken und vergossenen Tränen können wir endlich unser Babyglück genießen. Natürlich kann es jederzeit zu Beeinträchtigungen kommen, immerhin sind Ärzte auch nur Menschen und können sich irren. Wir jedoch fühlen uns seit dieser Untersuchung deutlich wohler und vertrauen auch weiterhin den Worten der Ärzte.
Noah und “Ingo” - vielleicht nicht das, was wir uns gewünscht haben und dennoch ein Teil von uns. Wir haben den Kopfbewohner akzeptiert und hoffen, dass er unseren Glückskeks bis an sein Lebensende in Ruhe lässt und ihm nie sein Lächeln raubt!
Eure dankbare Janine,
übrigens, am 26. Juli feiern wir meinen 33. Geburtstag. Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte es nicht geben können!
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