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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
40. Schwangerschaftswoche

Plattfüße und nasse Füße

Letzter Ausflug ins Berufsleben und mehrere Ausflüge ins Schwimmbad...

Da ich noch immer nicht mit einem Geburtsbericht dienen kann, auch diese Woche nur noch ein paar weitere Banalitäten aus meinem Schwangerendasein. Am Montag ist meine liebste Freundin und Kollegin angekommen und am Abend waren wir dann mit zwei weiteren Kolleginnen essen. Aber so richtig lohnt sich das nicht mehr, weil das Baby dem Magen einfach keinen Platz mehr lässt, um einfach nur mal aus Genussgründen zu essen. Trotzdem war es ein netter Abend und nun mit Sicherheit mein „letztes Mal“ für lange, lange Zeit. Aber immerhin hat mich die Bahnfahrt ein bisschen mit dem Berliner Nahverkehr versöhnt. Denn - Premiere in dieser Schwangerschaft - es hat mir doch tatsächlich ein netter junger Mann gleich seinen Sitzplatz angeboten.

Am nächsten Tag stand dann der Netzwerkkongress des AID-Infodienstes an. Das ist ein Zusammenschluss von Pädiatern, Hebammen, Gynäkologen und Ernährungswissenschaftlern, die es sich zum Ziel gesetzt haben, einheitliche Empfehlungen zum Thema Ernährung von Schwangeren und Säuglingen zu geben. Unter „Netzwerk junge Familie“ bzw. „Gesund ins Leben“ findet man mehr dazu (für die, die vielleicht gerade schwanger und gelangweilt rumgoogeln). Da das Ganze vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziert wird, hat das Netzwerk schon recht gute Sachen veröffentlicht. Da ich ab 2013 für das Netzwerk als Referentin zum Thema „Stillen“ tätig sein werde, war es natürlich gut, diesen Termin noch wahrnehmen zu können.

Der letzte Kongress war mehr Frontalberieselung, was ich am Dienstag auch erhofft hatte. Aber dieses Mal war das ganze interaktiver gestaltet und so musste man auch einige Zeit an Stehtischen zum gegenseitigen Austausch verbringen, was so gar nicht meins ist im Moment. Mein Kreislauf möchte liegen oder laufen, aber auf keinen Fall stehen bleiben. Das Mittagessen gab es anschließend auch noch in der Stehtisch-Variante und da ich auch noch leicht (wirklich minimal) erhöhte Schuhe anhatte, fühlten sich meine Füße am späten Nachmittag nur noch platt und müde an. Aber mein Mann und ich haben an diesem Tag ganz ungeplant noch eine (jetzt aber sicherlich allerletzte) kinderfreie Stunde genießen können. Die Große war wegen des Kongresses eh bei einer Freundin untergebracht, aber die Kleine hatte sich dann auch noch spontan verabredet. So konnten wir noch ganz entspannt einen (koffeinfreien) Kaffee trinken gehen und einfach die Ruhe genießen. Bei dem täglichen Gewusel drum herum genossen wir es beide einfach nur, mal nix sagen und nicht antworten zu müssen.

Die Große wollte dann auch noch bei der Freundin übernachten, so dass wir abends nur ein Kind zu Hause hatten. Seit wir mehr als eins haben, kann ich den eigentlich so doofen Spruch „Ein Kind ist kein Kind“ sehr gut nachvollziehen. Ein kurzer Schreck kam noch am Abend, als wir sahen, dass die Herdplatte rot glimmte. Tatsächlich war seit morgens um 08:30, als alle aus dem Haus gingen, die Herdplatte an. Zum Glück nur auf niedrigster Stufe und es stand zweitens zum Glück nichts mehr drauf. Und nein, es war nicht die vergessliche Schwangere, sondern meine liebe Freundin, die aber auch immer viel zu viel um die Ohren hat und noch Mutter von vier Kindern ist. Seitdem hat sich mein Kontrollzwang in Sachen Herd sehr verstärkt.

So, genug Alltagsblabla - noch mal ein bisschen was über die Schwangerschaft: das Kleinchen im Bauch ist nach wie vor sehr aktiv und eigentlich immer wach wenn ich sitze oder liege (was allerdings so oft auch nicht vorkommt). Aber alle Bewegungen werden von kleinen Händen und Füßen sowie spitzen Knien ausgeführt. Der Kopf behält seine gute Startposition und drückt, bzw. piekst, manchmal schon ganz ordentlich in Richtung Muttermund. Der Bauch wird auch ständig hart, aber noch nichts, was Geburtswehen nahe käme. Und man glaubt es kaum, aber manchmal gibt es sogar noch kleine Momente, in denen ich vergesse, schwanger zu sein. Bei den großen Mädels hatte ich zu dem Zeitpunkt irgendwie mehr Problemchen mit Rücken, Ischias, Wadenkrämpfen und solchen Dingen. Ich freue mich zwar schon so sehr darauf, das kleine Menschlein in mir endlich in den Arm nehmen zu dürfen, aber so richtig abgenervt von der Schwangerschaft fühle ich mich noch überhaupt nicht.

Selbst das schwüle, warme Wetter und ich sind mittlerweile Freunde geworden. So war ich am Donnerstag sogar noch mal mit dem großen Töchterlein shoppen wobei sich meine Einkäufe auf Schuhe beschränkt haben. Unser After-Shopping-Kuchenessen mussten wir dann aber wieder in den Prenzlauer Berg verlegen, weil sämtliche Kaffees in Mitte von den Fashion-Week-Touristen belegt waren. So waren wir also eine gute Weile mit recht vielen Wegen zu Fuß unterwegs – und die doofen Ödeme von neulich haben sich zurückgehalten. Ich trinke aber auch gerade mindestens 3,5 Liter am Tag und glaube, dass mein Lavendel-Zypressenöl (das ich eigentlich mal gegen die Wadenkrämpfe zu nehmen begonnen hatte), auch geschwollenen Beinen und Füßen ganz gut vorbeugt.
Also nix zu jammern - dieses Baby macht mir das Schwangersein echt leicht. Ich hoffe, es ermöglicht mir eine ebenso schöne Geburt.

Das Wochenende war übrigens sehr nass - und nein, nicht weil ich etwa einen Blasensprung hatte. Am Samstagvormittag waren wir mit den Kindern schwimmen - aufgrund der Wetterlage im Hallenbad. Die nette Bademeisterin bot mir sogar an, ein paar Runden in dem beheizten, ruhigen Therapiebecken schwimmen zu dürfen. In der Woche finden dort die Kurse statt und am Wochenende darf es eigentlich nur von Eltern mit Babys genutzt werden. Und so kam auch unser Ungeborenes in den Genuss vom Schwimmen in dem warmen und recht leeren Becken. Unser Schwimmausflug endete dann aber erneut ziemlich nass, als wir auf dem Weg zum Auto von dem plötzlich einsetzenden Starkregen überrascht wurden. Leider konnte ich meinem Mann und den Kindern kaum hinterher rennen, weil sich meine Schuhe, komplett durchweicht, in eine einzige Rutschbahn verwandelten und der Bauch nun mal auch eine echte Tempobremse ist. Da ich ja vor ziemlich genau einem Jahr auf nassem Kopfsteinpflaster ausgerutscht bin und mir diese recht langwierige Meniskusverletzung plus den Schienbeinbruch zugezogen habe, bekam ich leichte Panik, jetzt auch noch zu stürzen. Zum Glück ist nix passiert, aber für meine Nerven sind solche Aktionen gerade gar nichts.

Da das Schwimmen insgesamt sehr schön war, waren wir am Sonntagvormittag gleich noch mal im Schwimmbad. Wenn wir dann demnächst zu dritt die Badeausflüge machen, ist es einfach auch ganz sinnvoll, wenn ein Teil der Kinder schwimmen kann. Den Schwimmkurs, den die Große ja in dieser Schwangerschaft absolviert hat, wird nun auch die Kleine starten. Allerdings erst ab Oktober, wenn wir uns ein bisschen eingelebt haben und ich es mir realistisch vorstellen kann, mit drei Kindern zweimal in der Woche zum Schwimmkurs zu gehen. Momentan genieße ich im Schwimmbad aber einfach noch den Ist-Zustand und das doch 30-Kilo-leichter-Gefühl im Wasser.

Insgesamt bemerke ich bei mir ein stärkeres "Alles sofort erledigen"- Bedürfnis. So werde ich die noch ausstehende Buchrezension für die Hebammenzeitschrift noch in dieser Woche schreiben, auch wenn ich eigentlich über vier Wochen dafür Zeit hätte. Und mein Mann und ich haben endlich mal unseren Fotoalben-Rückstand aufgearbeitet. Dieser besteht leider seit Juni 2010... Da ich und vor allem die Kinder aber richtige Fotoalben einfach schöner finden als Fotos auf dem Computer oder dem iPad anschauen, werde ich die zig bestellten Bilder dann in dieser Woche alle mal einkleben. Bevor zig neue Babyfotos dazu kommen...

So, das war mein Bericht aus dem „Geburts-Wartezimmer“. Ich bin wirklich gespannt, wie viele Berichte von mir noch folgen werden. Aber allzu viele können es nun nicht mehr sein, denn im kidsgo-Forum wird ja schon „meine Nachfolgerin“ gesucht. Ich kann das Tagebuch-Schreiben persönlich nur empfehlen, wenn man gerne schreibt, denn so konsequent hätte ich nur für mich niemals Tagebuch geführt - schon gar nicht beim dritten Kind.
Die Betreuung durch das kidsgo-Team ist auch sehr, sehr nett, die Sponsorengeschenke sind fein und nicht zuletzt kann ich mich jede Woche über Eure wirklich sehr netten und interessanten Kommentare freuen.

Liebe Grüße,

Anja



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Kommentare von Lesern:

Nunyan,Berlin15.07.2012 21:54

Hallo liebe Anja na villeicht ist das Baby ja jetzt schon da ,ich wünsche euch trotzdem alles ,alles Liebe !!!

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Stephanie, Rhein-Main12.07.2012 19:19

Huhu!
Ich hatte ja fast damit gerechnet, dass ich nach meinem Urlaub schon lese, dass dein Kind bereits auf der Welt ist. ;) Aber wie ich sehe, ist es doch noch nicht so weit. Ich wünsche dir ein paar schöne letzte Tage!
Am Frankfurter Flughafen musste ich bei der Skyline dann auch aufpassen, dass ich als Schwangere mit Kinderwagen nicht umgerannt werde, bei dem Versuch, noch einen freien Platz zu ergattern. Da musste ich an dich denken, weil es mich auch genervt hat, dass ich dann in der Bahn stehen musste, obwohl es nur ein paar Minuten waren.

Liebe Grüße, Stephanie

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Claudia, Bad F.11.07.2012 21:31

Anja, trotz allem klingst du so herrlich entspannt und unaufgeregt... :)

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Stefanie, Frankfurt11.07.2012 20:08

Hallo Anja,
Oh ja, die lieben Fotoalben... Das Album der ersten ist grad erst vor ein paar Wochen fertig geworden. Kurz vor der Geburt von Nr. 2. Ja, und nun muss ich wohl noch mal schwanger werden, damit mich wieder diese Lust überkommt....Armes 2. Kind. Wie lange musst du wohl drauf warten, bis du Fotos anschauen kannst in deinem Buch?

Alles, alles Liebe für die aufregenden Tage, die ja immer die letzten sein koennten...

Stefanie

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Kathrin, Baden-Württemberg10.07.2012 11:21

Liebe Anja,

stimme Dir zu mit den "echten" Fotoalben! Auch ich klebe einmal im Jahr Unmengen von Fotos in die Alben meiner drei ein. Meist mache ich es "zwischen den Jahren" (der Begriff ist so blöd), letztes Jahr hat es nicht geklappt, d.h. mein Rückstand ist nun fast so groß, wie Deiner war, ganz 2011 und 2012 fehlen noch.... Uff, das wird anstrengend werden. Aber es lohnt sich!
Ich denke an Dich und bin gespannt, wie alles wird!

LG

Kathrin

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