Die Woche nimmt ihren gewöhnlichen Lauf, um dann in einem kleinen Highlight zu gipfeln. Wir treffen endlich meine beste Freundin im Schnee...Wie jedes Jahr. Nun diesmal mit einer Person mehr... ;)
Bis Mitte der Woche gibt keine spektakulären Dinge, die passieren. Die lieben Maler versüßen mir das Leben bis Mittwoch mit dem Kinderwagen-deck auf-deck ab-Spiel. Sollten sie doch bis Freitag letzter Woche fertig sein, trödeln sie noch mal drei Tage hier rum, pinseln mal da noch was nach – Rauchpause- Kaffeepause- Mittagspause-Feierabend. Wir verstehen die langsame Arbeitsweise nicht ganz. Das Ganze hätte bei vier Mann in einer Woche erledigt sein können. Wir sind ganz happy, als sie dann abziehen und unsere Mädels und wir es wirklich schaffen, sich mit dem Lack nicht die Kleidung zu versauen beim Treppe-hoch-Laufen.
Montags widme ich mich Aufräumen nach dem Geburtstag. Dienstag und Mittwoch gibt es nichts wirklich Spannendes zu berichten, und daher kann ich mich diese Woche mal einem kleinen Exkurs zum Thema „Beikost“ widmen.
Goldkind bekam mit fast 6 Monaten ihren ersten Zahn. Eine Woche später startete ich mit der Beikost, gut aufgeklärt durch meine Hebamme. Zuerst mittags Karotten mit Babyöl, dann Karotte mit Kartoffel, irgendwann Karotte-Fleisch-Kartoffel. Natürlich alles selbst gekocht. Man will ja als Erstlingsmutter alles perfekt machen. Später kamen dann Morgenbrei und zuletzt Abendbrei hinzu. Auch frisch und homemade. Etwas veränderte sich die Lage, als LovelyHusband seine Elternzeit antrat, als Goldkind sieben Monate alt war und ich zurück in den Job ging. Es gab nun mittags Gläschen. Von mir damals verpönt, sehe ich das mittlerweile lockerer. Denn Hauptsache das Kind isst, die Küche ist kein Chaos (das ich wegputzen darf) und Papa hat viel Quality-Time mit der Maus verbracht!
Mit Sonnenschein gestaltete sich das Ess-Szenario vollkommen anders. Wie ihre Schwester bekam auch sie pünktlich zum Sechs-Monats-Geburtstag ihren ersten Zahn. Der „Start-Schuss“ fürs Essen sozusagen. Doch dieses zarte Kind war anders. Brei war gar nicht ihrs. Deftig schon gar nicht. Sie wollte gestillt werden und wenn Brei, dann bitte süß. Ich bin einer Mama aus der Babymassage immer noch sooo dankbar, als sie damals erwähnte, ihr Kind esse nur Pflaumengläschen vermischt mit Süßkartoffelbrei. Ab da lief es etwas besser. Bis neun Monate wurde Sonnenschein noch immer mehr oder weniger voll gestillt. Mein Kinderarzt war schon ganz sauer gewichtstechnisch. Sah er sie doch stets mit einem halben Bein im Krankenhaus. Milch aus dem Fläschchen nahm sie auch nicht besonders gut an. Vor allem LovelyHusband war damals sehr verzweifelt, wollte er doch gerne mehr mithelfen beim Füttern. Mit acht Monaten fanden wir heraus, dass Sonnenschein gerne selbst esse n wollte. So fingen wir an, ihr von unserem Essen Stücke abzugeben –salzarm wohlgemerkt-, die sie greifen und sich in den Mund stecken konnte. Der Plan ging auf: Auch dieses Kind aß. Sonnenschein entwickelte so schnell Interesse an eher ungewöhnlichen Dingen wie z.B. grünen Oliven, Lachs etc.… Manchmal wünschten wir uns nach den Mahlzeiten auf einem Bauernhof zu leben. Dort putzt man ja bekanntlich nicht, sondern lässt mal schnell die Hühner rein, wenn was weg soll… Eine gute Freundin war ganz begeistert, dass ich unsere Tochter nach der Baby-led-weening-Methode ernähre. Wie hip! Ach ja, so nennt man das? Es war eher eine Daddy-stop-weining-Methode für uns ; ) Gewichtstechnisch dauerte es fast bis zum dritten Geburtstag um im eher grünen Bereich zu sein. Was uns Eltern aber nie wirklich beeindruckte oder gar beängstigte, denn Sonnenschein nahm ja auf ihrer persönlichen Kurve stets zu.
Bei der aktuellenU4 Anfang Januar berichtet mir unser Kinderarzt über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Beikost. Man hätte herausgefunden, dass wenn man bei Kindern zwischen vier und sechs Monaten die Beikost starte und ihnen regelmäßig Nahrungsmittel anbiete, die im Verdacht stehen Unverträglichkeiten oder Allergien auszulösen, so dieses Risiko senken könnte. Er formuliert es unterschwellig eher als „Probieren Sie es doch mal aus!“ als „Bitte tun Sie es!“ und überlässt die Entscheidung mir. Wie ich mich entschieden habe, seht ihr. Auch Brudi werde ich erst mit sechs Monaten etwas anderes als Muttermilch anbieten. Auch wenn LH ihm schon das ein oder andere Mal was Handfestes zum Probieren in den Mund gesteckt hat. Aktuell gehe ich davon, dass er nicht wählerisch sein wird, breiig oder stückig. Hauptsache was zwischen den „Zähnen“. ;) Er sitzt bei unseren Mahlzeiten ja meist mit am Tisch im Newbornset und schaut ganz gespannt, was da so in unsere Münder wandert. Sagen wir „Ham…hmmm…mhhh…“ fängt er freudig an zu glucksen.
Ähnliche Freudenschreie hört man von Brudi, wenn er gebadet wird. Das liebt er und plantscht dann ausgiebig. Babys braucht man eigentlich nur 1x pro Woche zu baden. Das haben wir bei allen Kindern so durchgezogen. Es sei denn, sie sind – vor allem wenn sie älter sind- super verschwitzt, staubig etc. Brudis empfindliche Haut dankt es uns. Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle. Manche Mütter baden ihre Kinder ja täglich vor dem Schlafengehen. Dafür hätte ich mit dreien überhaupt keine Zeit.
Beim Stillen hat sich nun auch einiges verändert. Brudi hat entdeckt, dass seine Milchbar ein Gesicht hat und fuchtelt darin während des Stillvorgangs gerne herum, oder befühlt, welche Oberteile, Schals oder Wolljacken Mami gerade trägt. War mein Stilltuch immer meine Sicherheit, in der Öffentlichkeit entspannt stillen zu können, scheint dem Knaben das Tuch nun nicht mehr zu gefallen. Es nimmt ihm wohl manchmal die Sicht auf das Geschehen um ihn herum und es wird dann dagegen gehauen oder gemault.
Zurück zum Wochenbericht….
Mitte der Woche entscheidet sich dann, dass wir am Wochenende auf dem Feldberg im Schwarzwald meine beste Freundin und deren Familie treffen werden. Ihr Vater hat dort eine Hütte direkt an der Piste. Wir treffen uns jedes Jahr mindestens 1x dort. Sehr babyfreundlich! Denn Winter, Draußen-Stillen und Windelwechseln bei Minustemperaturen passen für mich so gar nicht zusammen. Also heißt es mittwochs und donnerstags für mich (Ski)Sachen packen, einkaufen und Soßen vorkochen. Denn dort haben wir einen urigen holzbefeuerten Herd, auf dem z.B. Nudeln kochen 45 min dauert. Ich mag es dort oben wirklich sehr, wenn nur dieses blöde Packen und Auto beladen nicht wäre. Weil Brudi da ist und mich braucht, dauert es natürlich nun viel länger und mehrmals frage ich mich während des Packens, wo ich nun eigentlich stehen geblieben bin. Klarer Fall von Stilldemenz! Beim Beladen des Autos müssen wir den perfekten Moment abpassen, um das Auto auf den freien Stellplatz vor dem Haus zu parken. Dreimal dürft ihr raten, wem der seit Dezember gehört…Ja, dem Herrn Hausverwaltung. Richtig geraten! Anders als die Ärztin vor ihm, hat er es gar nicht gerne, wenn man sich dort hinstellt. Früher haben wir oft abends um 22 Uhr dort das Auto beladen, wenn wir wegfahren wollten. Zudem durften wir dann über Nacht stehen bleiben, wenn es morgens früh on tour ging. Das fällt nun flach und macht solche Unternehmungen komplizierter bei der grandiosen Parkplatzsituation in unserer Straße. Aber 300€ für den Stellplatz zu löhnen, das war uns zu viel. Abartig, oder? Donnerstagabend liege ich jedenfalls um 21 Uhr im Bett und freue mich auf ein Wiedersehen mit meiner besten Freundin. Alles ist vorbereitet.
Freitags folgen dann nur noch ein paar kleine Handgriffe. Smooth morning! Am späten Vormittag habe ich einen Zahnarzttermin. Da ich nicht weiß, wie Brudi mitmachen wird, bin ich sehr froh, dass die Lieblingsbabysitterin der Kinder Zeit hat und Brudi eine Stunde betreuen kann. Mein Freunde-Netzwerk hat an diesem Morgen versagt. Was Eingewöhnung nach dem Berliner Modell? Braucht man nicht mit 4 Monaten… ;) Er schläft als A. kommt und beide spielen vergnügt, als ich zurück bin. Von nichts anderem bin ich ausgegangen. Premiere geglückt. Danke, A.!
Anschließend startet der BlackForest-Express, um die Meute einzusammeln. Brudi schläft. Zunächst. Um nach 40 min kundzutun, dass er lange Autofahrten nicht mag. An meiner Fahrweise kann es nicht liegen. Hat er er ein Déjà-vu von der Italienrückreise? : ) Ich also auf einen Parkplatz: Windelcheck. Negativ. Hitzecheck. Negativ. Hungercheck. Eigentlich auch negativ. Kind auf Arm. Kind zufrieden. Kind zurück in Sitz. Losgefahren. Nach 2 min wieder die Sirene… Weil man aber nicht alle 8 min anhalten kann, hab ich ihn genauso lange schreien lassen und siehe da….Der Herr von und zu schläft…
Als wir ankommen, stille ich Brudi, leihen wir Skier für die Mädels und klären die Skikurse für alle Kinder. Man kennt uns. Brudi wird von allen willkommen geheißen. Man witzelt schon, wie er in drei Jahren starten werde. Meine Freundin kommt spät. Stau bei Stuttgart. Wir beziehen das Haus und gehen so rasch es geht schlafen. 21.30 Uhr ist es, um genau zu sein.
Am nächsten Morgen frühstücken wir und machen die Kinder für die Skikurse startklar. Als alle aus dem Haus sind, haben L. und ich Zeit mal wieder so richtig ausgiebig zu quatschen. Dann ist es auch schon Zeit fürs Mittagessen machen. Ihr erinnert euch, lange Kochzeiten dank legendärem Herd. Nach der Mittagspause ist die zweite Runde Skifahren angesagt, alles etwas chaotisch, da die Schule auf ein digitales System umgestellt hat, was aber noch nicht immer funktioniert. Unser armer Sonnenschein gammelt so den zweiten halben Tag im Skikindergarten herum, weil man die kleine Maus vergisst mit zum Lift zu nehmen. Dabei fährt sie rot.
Vor dem Abholen bleibt uns Mamas eine weitere Stunde, um in der Sonne spazieren zu gehen. Es ist warm, zu warm. Der Schnee ist sulzig und es beginnt zu tauen. Fast wie im März. Brudi macht ein ausgiebiges Schläfchen in der Trage. Sonnenschein kommt nun doch noch auf ihre Kosten, da LH mit ihr noch fünf Abfahrten macht. Goldkind hat so viele Pistenkilometer gesammelt, dass sie mit dem fast gleichaltrigen Sohn meiner Freundin lieber vor dem Haus Iglu baut. Da werden Kindheitserinnerungen wach. Von der warmen Stube aus schaue ich ihnen mit Brudi auf dem Arm eine ganze Weile durch ein Fenster zu. Der Abend wird gemütlich.
Sonntags ist Skikurs-mäßig das Gleiche angesagt und für uns Mamas heißt es auch schon wieder packen, putzen, kochen. So gerne wir hier oben sind…ein Wochenende ist eigentlich viel zu kurz, um diesen Aufwand zu betreiben. Da sind wir uns einig. Aber mit schulpflichtigen Kindern und arbeitenden Eltern bleibt uns nichts anderes übrig, uns außerhalb der Ferien zu sehen, wenn die Pisten halbwegs leer sind. Nachmitttags steigt meine Freundin für 1,5h dann doch noch auf die Bretter. Ich habe zwar alles dabei. Aber wirklich gejuckt hat’s mich nicht, fahren zu gehen. Zu großer Aufwand und langes Anstehen an den Liften für 1 Stunde Spaß während Skikurs und Stillzeit. Vielleicht beim nächsten Mal. Ich bin lieber drin, spiele mit Brudi und warte auf die ankommenden müden Skikurs-Kinder.
Einen Schockmoment gibt es mittags, als ein 1,90m Skifahrer plötzlich vor mir steht in der Annahme, die Hütte sei ein Café und die Dreistigkeit besitzt, mit Nachdruck unser WC benutzen zu wollen, obwohl ich ihm zuvor freundlich verständlich gemacht habe, dass dies ein Privathaus sei und dass ich ihn auch keinen Kaffee kochen werde, da Privathaus.
Gegen 17.30 Uhr wollen wir gerade aufbrechen. Die Kinder sind alle umgezogen, die Autos beladen, die Heizung aus, die Hütte glänzt. Als es von oben schreit… Der Vierjährige meiner Freundin hat den Luftbefeuchter mit 5 l Wasser umgeschmissen, welches sich auf dem frisch gemachtem Bett genüsslich durch sämtliche Schichten der Decken und Matratzen saugt….(Wie gesagt die Heizung ist bereits aus, die Hütte nur sporadisch benutzt wird… ) Bei meiner Freundin liegen verständlicherweise die Nerven blank. LH hält die Kinder in Schacht, während wir das tropfende Chaos beseitigen. Gegen 18.00 Uhr können wir endlich starten. Wir wollen im Tal noch gemeinsam Abend essen, um dann aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit mit schlafenden Kindern die Heimreise anzutreten, die zuhause weiterschlafen.
Im Auto bekommt Brudi wieder die Vollkrise. Ob er sich genauso wie ich auf den Besuch beim Goldenen M freut? Wie es scheint, scheint diese minikleine Lokalität bei den Einheimischen äußerst beliebt für das Sonntagsabendessen mit der Familie zu sein. Wir bekommen jedenfalls keinen Parkplatz auf dem Gelände und mit Ach und Krach eine Sitzgelegenheit im Schnellrestaurant. Der Service ist etwas chaotisch, weil sie mit so viel Publikum wohl auch nicht gerechnet haben. Nachdem die Stimmung erst anfangs im Keller ist, lachen wir am Ende mehrfach. Sei es, aufgrund der Notärztin, die sich schnell Burger holt, und dann plötzlich rausrennt, weil sie zum nächsten Einsatz muss, den angeheiterten SC Freiburg Fans oder wegen der Jungs in den Einhornkostümen. Der Brüller schlechthin ist, dass meine Freundin für die Frau meines Mannes gehalten wird von der Kassiererin während insgesamt vier unserer blonden Kinder um sie herumspringen. Meine Freundin stellt das richtig und in dem Moment komme ich zu ihr mit Brudi auf dem Arm, da mein Mann die Apfelschorle für die Kinder vergessen hat und blicke in ein etwas verwirrtes Gesicht. „Die hat mich so komisch angeschaut“, sage ich zurück am Tisch. Meine Freundin klärt mich auf. Wir können nicht mehr vor Lachen. Brudi wird gestillt und schläft ein. Wir sind froh, dass das Wochenende nun so doch noch seinen guten Ausgang findet als wir uns verabschieden. Brudi bekommt auf der Rückfahrt wieder einen Schreianfall. Bis ich das Höllental (heißt wirklich so) runter bin, muss er da durch. Ich hasse, es dort irgendwo anzuhalten. Unten im nächsten Ort stille ich ihn dann in den Schlaf. Dann ist Ruhe bis kurz vor unserer Ausfahrt in Frankfurt. ER meldet Hunger an! Wir kommen perfekt durch. Zuhause stille ich Brudi. Die Mädels schlafen in ihren Betten weiter, wir laden aus, ich parke um.
23.00 Uhr ist es, als auch ich schlafen gehe. Müde bin ich. Aber…Schön war’s. Nur zu kurz! Danke, L. für das schöne Wochenende mit euch!
Euch allen eine schöne Woche
LG Sara
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