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Baby-Tagebücher von Eleonore

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

48. Woche

Mama, jetzt geht es los

Das bilde ich mir wenigstens ein. Ausserdem wird wie Wild trainiert, man will ja weiter kommen.

Die sommerlichen Temperaturen sind leider schon wieder vorbei, aber wir alle haben die warmen Tage sehr genossen. Die Laune stieg merklich und ich habe mir sogar den ersten Sonnenbrand eingefangen. Nicht, dass das etwas wäre, wo ich Wert drauf lege, aber schönes Wetter ist echt toll! Peter durfte ab und zu nur mit T-Shirt und kurzer Hose bekleidet herum robben und wenn er eben Pippi machte, wurde die Hose gewechselt (und der Boden gewischt). Das schien ihm sehr zu gefallen.

Ansonsten bin ich zur Zeit viel besser im Stoffwindeln benutzen, als ich es zwischenzeitlich mal war. Nur nachts, oder wenn ich weiß, wir werden sehr lange unterwegs sein, dann ziehe ich ihm Wegwerfwindeln an. Aber für heute Abend habe ich mir vorgenommen, ihm da auch eine Stoffwindel anzuziehen, denn die Windel läuft immer ein bisschen aus. Vielleicht bekomme ich es ja mit einer sehr dicken Stoffwindel hin, dass er nicht ausläuft. Tagsüber hält es jedenfalls meist besser dicht mit Stoffwindel, als mit www's. Früher habe ich mich immer gefragt, warum die meisten empfehlen, bei Jungen vorne mehr Stoffeinlagen einzulegen, denn der Schniedel geht doch nach unten in der Windel. Aber seine Windeln sind oft trocken hinten und laufen vorne schon aus. Das kenne ich von den Mädchen gar nicht. Anscheinend ist das doch ein gewaltiger Unterschied, ob der Strahl 4cm weiter vorne oder hinten herauskommt.

Peter ist inzwischen echt fix dabei sich auf die Knie aufzurichten und kann da sogar freihändig die Balance halten. Auch dauert es mittlerweile nur noch wenige Sekunden, bis er aus dem Knien ins Sitzen übergegangen ist. Robbt er sich vorwärts geht fast immer der Popo hoch und er hat sichtlich Spaß daran auf Händen und Knien vor und zurück zu wippen. Trotzdem denke ich nicht, das er nächste oder übernächste Woche schon krabbeln wird, denn es scheint, als würde es ihn recht schnell ermüden. Er macht es selten länger als 5-10 Sekunden am Stück. Andererseits macht er oft nur ebenso lange Pausen, um es dann wieder zu machen. Ach- es bleibt wie immer spannend!
Gestern Abend hat er sich auf dem Bett herum gerollt. Ich hatte unsere Bettdecken so gelegt, dass er nicht einfach herunter plumpsen kann. Er hat sich dann über die eine Decke gekämpft und ich habe immer wieder Stopp gesagt. Als er immer weiter Richtung Bettkante kam, habe ich meine Hand kräftig auf den Boden gehauen und Aua gesagt und wiederum stopp. Er lachte mich die ganze Zeit an, hat aber merklich nachgedacht, als ich das machte und wurde kurz etwas ernster. Dann ist er noch ein kleines Stückchen weiter vor gerobbt und merkte, dass er bald vornüber kippt. Da krallte er sich am Bettzeug fest und fing an zu schreien. Ich habe ihn dann aufgefangen, bevor er wirklich fiel. Habe ihn wieder auf' s Bett gelegt, mit den Füßen aus dem Bett heraus und habe gesagt: „Mit den Füßen zuerst!“ und ihn dann langsam runter gleiten lassen. Als er Bodenkontakt hatte, war er wieder am Lachen und Erzählen und super gut gelaunt. Das habe ich bei Elin und Marleen damals auch immer wieder geübt, dass sie Stufen, Treppen und Kanten rückwärts, mit den Füßen zuerst, herunter gehen. Und sie haben es schnell begriffen und sich daran gehalten.

Seit ein paar Tagen isst Peter wieder besser, besonders morgens geht es ganz gut. Mittags eher nicht so und abends war er jetzt oft schon so müde, das da nichts mehr zu machen war. Außerdem klappt es mittlerweile recht gut, das er sein Trinkglas selber in seine beiden Hände nimmt, an die Lippen führt und dann braucht er noch etwas Hilfe um es entsprechend zu kippen, dass er trinken kann. Oft geht es völlig ohne kleckern vor sich und ich finde, er macht das wirklich gut. Als ich ihm mal einen Baby-Trinklernbecher geben wollte, hat er nicht verstanden, was er mit dem Ding soll. Er hat ja so gut wie nie aus einer Flasche getrunken und da wir gleich mit einem Glas angefangen haben, ist es ja auch eigentlich Blödsinn ihm jetzt so einen Schnabelbecher oder ähnliches anzugewöhnen. Ich dachte eben, dann kann ich ihm etwas zu trinken hinstellen oder wenn er im Kinderwagen oder Auto Durst hat, dann ist das einfacher.

Donnerstag, am 1. Mai hatte Elin eine Veranstaltung mit dem Musikkorps. Ich musste einen Kuchen backen und dann 3 Stunden in der prallen Sonne stehen und Kuchen, Würstchen und Getränke verkaufen, sowie hinter her aufräumen. Peter war die ganze Zeit im Kinderwagen dabei, wie immer, und war irgendwann echt müde und musste gestillt werden. Da mussten die anderen dann mal ohne mich auskommen. Hinterher habe ich ihn im Ergo auf dem Rücken gehabt und da ist er dann zum Glück eingeschlafen. Und, was echt sehr selten vorkommt, ich konnte ihn in den Kinderwagen legen und er hat weiter geschlafen. Das war der Tag, an dem ich meinen Sonnenbrand bekam. Peters Kinderwagen hatte ich wohlweislich so gedreht, dass er im Schatten lag. Die anderen Kinder kamen alle mit dem Fahrrad oder Roller zur Schule und haben einiges an Geld ausgegeben, denn außer Essen kaufen, konnte man Lose kaufen und verschiedene Aktivitäten machen. Alles gegen etwas Geld natürlich. Und weil das Geld von diesem 1. Mai-Markt nicht genug ist, musste ich , wieder mit Peter dabei, am Sonntag um 10:00 h in der Stadt in einem Laden sein und Waren zählen. Nach einiger Zeit musste ich auch da Stillen. Und später noch mal. Dabei schlief er dann ein und ich konnte ihn wieder schlafend in den Kinderwagen legen. Da schlief er bis wir fertig waren. 4,5 Stunden dauerte es, dann waren wir fertig und durften wieder gehen. Innerhalb einer Woche, mit beiden Sonntagen, habe ich also 4 Mal ehrenamtlich gearbeitet. Einmal Pfadfinder, einmal Wohngebiet und zweimal Musikkorps. Wenn man die Möglichkeit hat zu Stillen und zu Wickeln, wann man will, klappt das eigentlich ganz gut.

Schade, dass man in unserer westlichen Welt, seine Kinder nicht mit zur Arbeit nehmen kann. Das habe ich schon recht oft gedacht, dass ich das schön fände, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Und diese Tage jetzt haben mir gezeigt, dass das eigentlich recht gut klappen kann. Gut, das geht natürlich nicht in jedem Beruf, meiner ist zum Beispiel auch nicht so geeignet dafür. Aber in einigen anderen Berufen wäre das mit etwas Toleranz der Mitmenschen durchaus möglich.

Seit der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist mein Bruder wieder hier. Peterchen war erst kurz skeptisch, dann hat er sich wieder wohl mit ihm gefühlt. Und als gestern sein Großvater zu Besuch kam, hat er sich richtig von mir zu ihm rüber gelehnt und aufgejauchzt und als ich ihn dann aber gleich wieder zurück auf meinen Arm nahm, weil ich seine Windel wechseln musste, hat er erstmal bitterlich geweint. Hinterher war er wieder selig, als der Opa ihn genommen hat. Die beiden haben echt eine ganz besondere Beziehung. Das hat schon vor langem angefangen und mein Schwiegervater ist auch der einzige Mensch, bei dem ich Peter längere Zeit ohne Probleme lassen könnte. Jedenfalls wenn ich etwas Milch abgepumpt hätte.

Seit zwei Tagen sagt Peter immer mal wieder „Mama“ und scheint damit auszuprobieren, ob ich darauf reagiere. Was ich natürlich mache. Seinen Papa bezeichnet er als „Dedda“. Meine zwei Großen haben einen Großvater aus dem ehemaligen Jugoslawien und nennen ihn Dedda, was dort Opa heißt. Deshalb finde ich das etwas lustig.

Sonst gibt es nichts Neues und ich verabschiede mich bis zur nächsten Woche.

LG Eleonore



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