... und nicht an potentielle Arbeitgeber, sondern an Kitas!
Ich habe endlich meinen anderen, nicht den sportlichen, inneren Schweinehund überwunden und mich dem Thema Kita-Suche angenommen. Welch Graus! Ich hatte ja schon einige Geschichten gehört und sie nicht für wahr gehalten…
Zunächst muss man sich ja erstmal durch den Wald an verschiedenen Einrichtungen kämpfen, auf der Suche nach einem Krippen- oder Krabbelstuben oder Nestplatz.
Es gibt Gruppen von einem bis drei Jahre oder sogar von einem Jahr bis zum Schulalter. Ich finde eine Krippe mit anschließendem Kindergarten eigentlich ganz nett, dann muss man nach zwei Jahren nicht wieder wechseln und die Kinder können richtige bzw. längere Freundschaften aufbauen. Dadurch reduziert sich natürlich die Auswahl schon mal.
Ist man dann in der glücklichen Lage, dass nach endlosem Klingeln oder mehreren Versuchen endlich mal jemand den Hörer abnimmt, bekommt man eh erst mal einen persönlichen Termin, in dem alle Fragen geklärt werden können.
Hier ist es natürlich auch ganz besonders wichtig, dass beide Elternteile an dem für Berufstätige äußerst günstig gelegenen Termin um 14.00 Uhr nachmittags teilnehmen. Bei einer Kita habe ich doch tatsächlich erst einen Termin für Ende August bekommen (und ihn im Mai ausgemacht).
Der nächste Schritt nach einem persönlichen Termin ist dann oft auch noch das separate Ansehen der Räumlichkeiten. Das ist auch in Ordnung, dass dazu einige Interessenten „gesammelt“ werden und nicht täglich die Kinder gestört werden. Hier dürfen wieder Fragen geklärt werden. Selbstverständlich findet dieser Termin auch nicht abends, sondern im Laufe des Tages statt.
Und zu guter Letzt darf man sich auch Quartalsweise immer wieder melden und weiterhin sein Interesse bekunden. Vorzugsweise immer mit einem netten Brief oder per Mail: „Gerne dürfen Sie auch Fotos von Ihrem Kind schicken.“
Das ist ja alles soweit in Ordnung. Aber in einer Kita wollten die doch tatsächlich zehn Euro sog. „Bearbeitungsgebühr“ für das Anmeldeformular haben. Bitte?! Dieses Formular gibt es kostenlos zum Download und die Eltern füllen es aus! Das finde ich unerhört. Ich unterstelle jetzt mal böse, dass man so auch sein Geld verdienen kann. Man muss sich ja nur mal vorstellen, wie viele Eltern da monatlich solch ein Anmeldeformular ausfüllen…
Wieder eine andere Kita erklärte doch im Vorstellungsgespräch, wie Arbeitnehmerfreundlich sie seien und Kinder mit beiden berufstätigen Eltern bevorzugt aufnehmen. Hörte sich toll an, bis wir zum Thema Schließzeiten gekommen sind. Sie orientieren sich da komplett (!) an den Hessischen Schulferien plus zwei bis drei Konzepttage im Jahre. D.h. also, wir als Eltern teilen unsere zwölf Wochen Urlaub so auf, dass wir unser noch nicht Schulpflichtiges Kind zehn Wochen plus Brückentage betreuen können. Oder wir schieben es zu den Großeltern ab. Nur leider sind die auch noch berufstätig!
Worauf ich ebenso gespannt bin: die Aufnahme findet meistens zum Beginn des Schuljahres statt, weil dann der Wechsel der Krippenkinder in den Kindergarten und der Kindergartenkinder in die Schule erfolgt. Klingt logisch, aber wie klappt das in der Praxis, wenn man doch einen Platz z.B. zum 1. Februar benötigt?
Na wir werden sehen, ob und zu wann und nach wie vielen Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen wir eine Krippenplatz in unserem Einzugsgebiet bekommen…
Ich werde erst mal fleißig weitere Bewerbungen mit Bildchen schreiben und meine kreative Arbeitskraft für den nächste Renovierung oder meine Backkünste für das anstehende Sommerfest zur Verfügung stellen. ;-)
Um dann doch zu hören zu bekommen:
„Die Chance auf einen Platz ist äußerst gering. Wir haben nur 15 Plätze für Ein- bis Dreijährige pro Jahr. Zuerst werden Geschwisterkinder aufgenommen und dann Kinder Alleinerziehender. Und unsere Warteliste umfasst 120 Familien.“
Wie war das noch mal mit dem Rechtsanspruch auf einen Kita- oder Krippenplatz für Kinder ab einem Jahr?!
Alles Gute,
Hendrikje