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Baby-Tagebücher von Marisa

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

Nachbericht

Ciao, Baby!

Auf zu neuen Ufern.

Papier raschelt, kleine Hände zerreißen Papier. Eine flackernde Kerze auf einer Pfannkuchen-Torte, Jeppe weiß nicht so recht, wie man die auspusten soll. Wir pusten alle gemeinsam und singen unserem Geburtstagsbaby ein Ständchen. Smilla erzählen wir die Geschichte über ihren neuen Bruder. „Vor einem Jahr wussten wir um diese Uhrzeit schon, dass Jeppe bald da ist. Du hast dich vom Bauch verabschiedet“, erzählen wir. Und dann ging alles rasend schnell. Smilla zur Kita, wir durch den dichten Verkehr zum Geburtshaus. Eine Stunde später ist das Baby da. Klein und weich, tapsig und süß. Vielleicht ist das auch eine Tradition: Jedes Jahr die Geschichte des Geburtstages zu erzählen.

Heute ist Jeppe fast so groß und schwer, wie seine zwei Jahre ältere Schwester. Immer noch tapsig und süß, aber so viel weiter als damals.

Und so sehr man sich mit Baby No. 1 über jede neue Entwicklung freut, so sehr betrauere ich diese in Runde zwei ein Stück weit. Denn mit Baby No. 2 gibt es eben auch viele letzte Male, zumindest bei uns. Wir sind an der oberen Grenze unserer Belastung; mehr Kinder ergo ausgeschlossen.

Ein letztes Mal Krabbeln, ein letzter erster Schritt, ein letztes Mal erste Worte, ein letztes Mal die wunderbare kindliche Begeisterung über ersten Schnee, das große Meer, die faszinierenden Glühwürmchen, ein letztes Mal Stillen … Im Grunde ist die gesamte Begleitung eines Kindes ein einziger großer Abnabelungsprozess. Bei Jeppe fällt dies jetzt besonders auf.

Es fühlt sich gut und richtig an. Seit einiger Zeit verkaufen wir Babysachen, werden Dinge los, die niemand mehr braucht, lassen hinter uns, was vergangen ist und blicken zusammen nach vorne. In wenigen Wochen beginnt die Kita und wir freuen uns alle sehr darauf. Denn – dazu gab es leider keinen Extra-Artikel – haben wir eine tolle Kita, bei der es keinen Haken gibt. Smilla geht seit zwei Jahren dorthin und es gab noch kein einziges Mal eine dieser E-Mails, in denen Eltern mitgeteilt wird, man könne aufgrund der extrem dünnen Personaldecke heute leider nicht alle Kinder betreuen. Im Gegenteil: stabile Personalplanung, jede Woche mindestens ein Ausflug, eigenes Waldgrundstück, gekocht wird selbst, öko, bio, alles dabei, jeder Extrawunsch wird erfüllt und selbst unsere Stoffwindeln haben sie verwendet. Ich liebe also Kita, genau wie alle anderen Familienmitglieder. Wir Erwachsenen hängen gerne dort herum und quatschen noch eine Runde, Jeppe mag es seine große Schwester zu bringen und abzuholen, denn dann kann er selbst noch eine kleine Erkundungstour machen, und Smilla geht einfach gerne hin.

Für die Vorbereitung gehen Jeppe und Smilla jetzt immer gemeinsam zu Bett. Nebeneinander schlafen beide ruhiger und wir kommen einfach später am Abend dazu. Das Familienbett lösen wir auf, wenn beide bereit sind. Perspektivisch bekommen beide einen tollen Kinderschlafplatz, den sie dann nutzen dürfen. Aber noch sind wir nicht so weit.

Jeppe kennt aber schon alle Abläufe, Wege und Menschen, sodass dieser nächste Schritt für ihn ein Leichtes sein wird. Und das gilt für so vieles. Mein eigener Bruder hat sich im Erwachsenenalter einmal beschwert. Er sagte, er habe sich selten etwas richtig erkämpfen oder erarbeiten müssen. Das sei ihm in der Selbständigkeit als Mensch deshalb später nicht leichtgefallen, und er habe es mühsam erlernen müssen. Ich bin also gewarnt. Wir versuchen für Jeppe genügend Baustellen offen zu halten, damit unser Jüngster nicht immer nur durch die Fußstapfen seiner älteren Schwester watet.

Und wahrscheinlich machen sie vieles einfach zusammen. Es gibt nur wenige Wochen im Jahr, aber derzeit ist unser jüngstes Kind eins und unser ältestes Kind zwei – verrückt. Dieser geringe Altersunterschied treibt mich manchmal in den Wahnsinn und ist zugleich das größte Geschenk. Manchmal sitzen beide in einer Ecke und lachen sich kringelig. Keine Ahnung worüber. Manchmal erzählt Smilla Jeppe etwas und flüstert in sein Ohr, damit wir es nicht hören. Manchmal kuscheln sie zusammen und sind sich selbst genug. Geschwisterliebe und ihre ersten Geheimnisse.
Mein Fazit nach einem Jahr mit zwei Kindern? Mit dem richtigen Partner ist es toll!

Danke Tim, du unermüdlicher Fels in der Brandung #Vatertag2024 und vielen Dank an alle, die uns im vergangenen Jahr unterstützt und begleitet haben! Jede Woche ein Artikel auf kidsgo, das ist nun vorbei. Ihr findet mich und weiteren Content aber weiterhin unter @louwenfunke auf Instagram!

Tagebuch Marisa



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In diesem Beitrag geht's um:

Kita, Geburtstag, eins, Geschwisterliebe, Abschied, Kleinkind, Familie, Weg