Weihnachtsfeier, Kita-Vorgespräch, U6 und vieles mehr
Montagabend, halb acht
Die Kinder sind schon im Bett. Ich war mit ihnen und einer befreundeten Mama mit Kind auf dem Weihnachtmarkt. Es war sehr schön. Leuchtende Kinderaugen. Karussell fahren. Kartoffelecken naschen. Süßigkeiten zwischen den Zähnen kleben haben. Aber es war natürlich auch anstrengend. Irgendwann jammerte Johann in der Trage auf dem Rücken. Irgendwann schlief er erschöpft ein. Die Große jammerte auf der Rückfahrt in der übervollen Tram und machte ein riesiges Theater, als ich sie an die Hand nehmen wollte. Das komplette Programm. Gehört wohl dazu.
Die letzte Woche war sehr terminreich. Kita-Weihnachtsfeier. Weihnachtsbasteln in der Gemeinde. Letztes Mal Babytreff. Letztes Mal Näh-Abend im Laden um die Ecke. Am Wochenende lag ich dann total erschossen auf der Couch bei meiner Mutter. Wir hatten sie über das Wochenende besucht. Bei meinem Mann und mir liefen die Nasen. Die Große hustete. Johanns Nase lief auch wieder. Zudem quälte ihn ein übelriechender Durchfall. Vielleicht quälte auch nur uns der Gestank und Johanns ständiges Herumdrehen und Aufstehen-wollen beim Wickeln. Er war wie immer putzmunter. Er untersuchte alle Weihnachtsdekorationen seiner Oma. Er kroch in jede Ecke. Er versuchte immer wieder stehend den Schlüssel in das Schrankschloss zu stecken. Zweimal erhob er sich allein von meinem Schoß und stand einige Sekunden freihändig, bevor seine Beinchen wieder einknickten. Mal sehen, ob er vor seinem ersten Geburtstag doch noch laufen wird.
Das Schlafen im Reisebettchen klappte bei meiner Mutter nicht so gut. Immer wieder rief Johann abends nach uns. Immer wieder mussten wir zu ihm gehen. Als er auch am Sonntagmorgen um halb fünf in seinem Bettchen stand und nach uns rief, legte ich ihn kurzerhand zu uns ins Bett. Dort schlief er an meiner Brust nuckelnd sofort wieder ein. Ich weiß nicht, ob wir uns damit einen Gefallen tun. Aber fünf Uhr ist einfach nicht meine Zeit. Wir haben jetzt so lange probiert, ihn zum länger Schlafen zu bewegen. Aber es klappt einfach nicht. Wenn ich mir mit Kuscheln und Stillen zwei Stunden weiteren Schlaf erkaufen kann, anstatt morgens um fünf hundemüde am Fenster die dunklen Fenstern gegenüber im Hof betrachten zu müssen, dann sind mir alle Mittel recht.
Ich hatte in der letzten Woche das Kita-Eingewöhnungsgespräch. So viel Neues habe ich nicht erfahren. Mir waren noch viele Dinge, wie Eingewöhnung nach dem Berliner Modell, Merkliste für die Eltern etc. von der Großen bekannt. Beide Erzieher der Gruppe waren beim Gespräch anwesend und haben sich viel Zeit genommen. Ich habe ein ziemlich gutes Gefühl. Johann bekommt einen jungen wuseligen Erzieher und eine ältere sehr ruhige Erzieherin. Besser geht es nicht. Während des Gesprächs krabbelte Johann durch das Büro und spielte. Anfang Januar beginnt die Eingewöhnung. Ach, wie doch die Zeit vergeht.
Am Donnerstag war ich in meiner Schule meinen Einsatz ab Mitte Januar abklären. Das Gespräch mit der Schulleitung war wieder sehr angenehm. Johann untersuchte das Büro und saß abwechseln bei der Rektorin und der Konrektorin auf dem Schoß. Er fremdelt wirklich noch gar nicht. Fast hätte ich den Brief mit dem Versetzungsantrag nicht über den Tisch gereicht. Plötzlich hatte ich Angst, dass ich bei einem Wechsel an eine andere Schule zu viele Annehmlichkeiten verlieren würde. Gleichzeitig wusste ich, dass ich mir in den Popo beißen würde, wenn ich den Antrag nicht stelle. Eine halbe Stunde Arbeitsweg sind eben keine 45 bis 50 Minuten. Ich denke, Johann und seine Schwester werden es mir danken. Ich glaube, mit zwei kleinen Kindern ist diese Entscheidung nun doch eine gute.
Heute war die U6. Die Praxis war rappeldicke voll. Ganz viele Eltern mit hustenden und schniefenden Kindern an der Hand. Johann kam gleich dran. Er machte bei allen Untersuchungen bereitwillig und sehr interessiert mit. Alles im grünen Bereich. Extreme motorische Unruhe wurde ihm nicht mehr attestiert. Gewicht und Größe sind weiterhin im mittleren Bereich. Ich musste schon grinsen. Johanns Schwester war zu mit einem Jahr ungefähr gleich groß, aber ganze zwei Kilogramm schwerer. Kampfgewicht und Leichtgewicht. Dabei sind beide super gute Esser. Ich frage mich manchmal, wo Johann all die Kalorien lässt. Über das Impfen haben wir auch wieder gesprochen. Das Thema wird so kontrovers und emotional diskutiert. Je mehr Literatur ich dazu wälze, umso unsicherer werde ich. Mein Kinderarzt und ich sind uns jedenfalls einig, dass Johann eine recht robuste Immunabwehr hat. Alle Infekte in seinem ersten Lebensjahr, größtenteils durch seine Schwester aus der Kita eingeschleppt oder beim Baby-Sport reihum verteilt, hat er super gut und schnell überstanden. Ich sage jetzt erstmal JA zu anstehenden Kinderkrankheiten. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Wir werden weitersehen.
Die Woche war einfach sehr terminreich. Im Grunde hausgemacht. Muss ja nicht sein. Es ist doch Advent. Die nächsten Tage werde ich etwas langsamer angehen lassen. Habe bereits zwei weniger wichtige Termine abgesagt. Ist ja auch gesünder für alle.
Euch eine entspannte Vorweihnachtswoche, Antje