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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Daniel

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

17. Schwangerschaftswoche

Zwillinge im Anmarsch

Es wird alles XXL, außer die bezahlte Zeit für Kinder. Lebensplanung vs. Leben und deren Vor- und Nachteile. Außerdem hat die Namensfindung, während der Geburtstagsfeierlichkeiten begonnen und vier Freunde haben die Nachricht von unseren Zwillingen erhalten. Trotz allem war auch Zeit für Zweisamkeit und Genuss.

Wie war die letzte Woche? Da fällt mir so viel Unterschiedliches ein, dass mir der Anfang abhandenkommt. Für mich wächst der gefühlte Druck und zugleich blitzen dann kurze Geschichten auf, welche mich verblüfft innehalten lassen.

Zwillinge finde ich nach wie vor super, auch wenn ich den Berg der da auf uns zurollt nicht abschätzen kann, nicht annähernd wahrscheinlich. In der vergangenen Woche drangen dann die ersten Informationen durch, welche eher sachlicher Natur sind und mit denen ich mich noch gar nicht beschäftigt hatte.

Anfangs der Woche hatte meine Frau jedoch erst einmal Krämpfe und diesmal sorgte nicht nur sie sich, hatte aber zum Glück zeitnah einen Frauenarzttermin und der brachte Beruhigung. Die beiden bewegen sich munter, wachsen und fangen an ausgiebig zu treten. Außer wenn ich meine Hand auf den Bauch lege. Vielleicht bin ich auch zu wenig sensitiv. Als gestern Abend unser Großer seine Hand auf den Bauch legte und sogar merkte wie sie liegen, hat mich das verblüfft. Mit offenem Mund stand ich da. Sogleich habe ich abends meine Hände eingecremt. Vielleicht hilft das ja. Ich habe mir auch vorgenommen, mich noch öfter zu rasieren. Damit ich beim Hören am Mutterbauch selbigen nicht kratze. Kitzeln wäre ja okay, dass hinterlässt dann bei den Zwillingen einen positiven Eindruck. So wäre ich der lustige und nicht der kratzbürstige Papa.

Dennoch hielt die Woche noch mehr bereit. Rückblickend würde ich gern sagen, dass man Kinderkriegen doch planen sollte. So wie das Oma und Opa immer sagen. Erst die Ausbildung und die Karriere, dann die Kinder. So richtig schön geplant eben. Doch sogleich verfängt bei mir der Gedanke, dass so viel Planung, a) meistens nicht funktioniert und b) doch etwas Spannung und Reiz dem Leben raubt.

Erschüttert bin ich doch von einigen anderen Nachrichten. So teilte uns die Frauenärztin auf Nachfrage unlängst mit, dass eine Haushaltshilfe für Schwangere Frauen nur in Frage kommt, wenn die Frauen krankgeschrieben sind. Persönlich fände ich es ja sinnvoller, dass, sofern medizinisch indiziert eine Haushaltshilfe schon dann wirksam wird, wenn die Frau noch arbeiten geht, um sie von einer Zusatzlast zu befreien und eventuell eine längere Arbeitsphase während der Schwangerschaft zu ermöglichen. Aber vielleicht ist das auch nur eine Sicht der Dinge? Was mich dann schon etwas geärgert hat, ist die Abkehr vom Gleichheitsgrundsatz zwischen gesetzlich Versicherten und privat- oder freiwillig gesetzlich Versicherten, weil dies zu Lasten der Kinder geht. Während unser Großer, bei Krankheit, noch in den „Genuss“ kam, dass wir uns beide um ihn kümmern können und dies auch je nach Arbeitsaufgaben sinnvoll einteilen konnten, ist dies nun vorbei. Meine Frau bekommt in ihrer Selbständigkeit keine bezahlte Freistellung für Kinder und würde sogar Einkommenseinbußen hinnehmen. Damit fällt eine Seite komplett aus.

Amüsiert aufgenommen, habe ich die Tatsache, dass bei den ersten beiden Kindern dem Elternteil je 10 Tage zur Pflege des Kindes zustehen, bei dritten sind es noch 5 und ab dem Vierten sind es Null. Zu meiner Frau sagte ich gleich, dass Kind drei eben gesünder als die ersten Beiden sein muss und unser viertes ein Ausgeburt an Gesundheit darstellt. Meine Frau reagierte etwas genervt und meinte, dass es ja 25 Tage für alle Kinder seien. Mich hingegen wundert die geringe durchschnittliche Geburtenrate in Deutschland nicht mehr. Da bröckelt auch mal der Idealismus. Als Selbständige erhält meine Frau auch kein Mutterschaftsgeld. Es wird schon spannend.

Das hat meine besinnliche Vorweihnachtszeit wohl etwas getrübt. Die Woche war sonst sehr schön. Wir haben meinen Geburtstag gleich an zwei Tagen im jeweils kleinen Kreis gefeiert und gemerkt, dass wir einen neuen Tisch brauchen. Der wird zu klein. Jetzt wird alles XXL. Unser erster Besuch, am ersten Tag, wusste bis dato noch nichts von unseren Neuigkeiten. Doch gleich als sie unsere bescheidene Hütte betraten, meinte unsere Freundin zu meiner Frau, sie solle sich mal ins Profil drehen. Als sich meine Frau zierte, kam sogleich, danke, dass sehe ich auch so. Glückwünsche zum Nachwuchs folgten und als es dann noch klar wurde, dass es Zwillinge werden, waren die Glückwünsche gleich noch einmal intensiver. Es war schön mit den Beiden und auch ihre Reaktionen waren sehr liebevoll. Das war eine Zeit, in der wir unter Freunden, ganz bei uns waren und wir haben die Stunden genossen.

Am Folgetag kamen gleich noch zwei Freunde, die uns immer wieder mit ihrem Spezialchili erfreuen und verwöhnen. Da meine Frau noch arbeiten war, konnten wir erst einmal eine Männerrunde einläuten. Mit der Nachricht habe ich selbstverständlich noch gewartet und als meine Frau dann da war, erst einmal die Kinder zu Bett brachte, hielt sich die Spannung. Beide hatten uns letztes Mal bei der Namensfindung für unsere Tochter sehr geholfen. Auch dieses Mal haben wir schon Jungennamen, Mädchennamen keine. Umarmungen und Küsschen waren die liebevollen Reaktionen der Beiden, während das gute Chili behütet warm wurde. Selbiges wurde sofort vergessen, als die Botschaft raus war, dass es Zwillinge werden. Zur Erholung haben Beide einen Rum erhalten. Zwei, denn es sind auch Zwillinge. Am Abend haben wir dann noch angefangen nach Namen zu suchen und das leckere Chili zu genießen. Dabei haben wir festgestellt, dass meine Frau und ich doch noch etwas Zeit benötigen, um uns in der Namensfindung anzunähern. Da liegen wir noch weit auseinander. Dem Vorschlag, dass ein Kind den bevorzugten Namen des Einen und das andere Kind den Bevorzugten Namen des Anderen erhält, habe ich mit meinem Veto sofort blockiert. Sie müssen schließlich uns Beiden gefallen.

Mein Geburtstag war für mich rundum gelungen. Am gleichen Tag hatte ich, bevor unsere Freunde eintrafen, noch Zeit mit meiner Frau verbracht. Das war sehr schön, die Zweisamkeit zu genießen und einfach mal zu schwatzen. In einem guten Café zu sitzen und Pläne zu schmieden und auch Ideen auszutauschen. Außerdem habe ich überraschend schöne Geschenke bekommen und noch ein Überraschungspaket von kidsgo. Danke! Das hat mich sehr gefreut. Das ihr überhaupt daran gedacht habt. Mein Passwort habe ich jetzt auch besser gesichert. Sodass dieser Bericht, aus diesem Grund hoffentlich nicht mehr zu spät kommt, wie alle zukünftigen. ;-)

Am Sonntag war meine Frau mit einer Freundin unterwegs. Mittags war noch die Oma da und hat Zeit mit ihren Enkeln genossen. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken des dritten Advents haben dann meine Kinder noch mich gehabt. Umso länger der Abend dauerte, umso mehr und bewusster habe ich die Zeit mit den Beiden genossen. Als dann beide noch ihr Lieblingsessen, Spaghetti bekamen, waren sie zufrieden. Als es nach dem Waschen, gemeinsam zum Geschichten erzählen und Vorlesen zu Bett ging schienen sie glücklich. Ich genoss die Zeit. Mir war klar, dass die Beiden in Zukunft ihre Zeit mit ihren Eltern teilen werden müssen und auch ich weniger Zeit für sie haben werde. So nutzte ich das aus und las und las, bis die Mama nach Hause kam.

Und schon starten wir in die neue Woche. Der Ausblick wirkt schon Vielversprechend. Zwischen meinem jährlichen Zahnarztbesuch und netten Freunden, welche unseren vierten Advent bereichern werden und dann auch erfahren, dass wir Nachwuchs bekommen, bewegt sich die Schwankungsbreite. Ich freue mich und erst recht auf die Zwillinge. Denn: Wir packen das!

Daniel



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Kommentare von Lesern:

Sara, Frankfurt15.12.2016 07:31

Hi Daniel,
mein Mann ist auch selbstständig. Für den Krankheitsfall hat er ne Krankentage-Versicherung damals abgeschlossen oder so. Vielleicht wäre das was. Und ja, man muss krank sein oder nen Krankenhausaufenthalt per Haushaltshilfe verhindern können, um dud genehmigt zu bekommen. So ist das zumindest bei meinem Versicherer. Anzahl der Kids ist da leider nicht relevant.

LG Sara

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In diesem Beitrag geht's um:

Kindsbewegungen, Lebensplanung, Krankheitstage