Stupse, Purzelbäume, Tritte. Unser:e kleine:r Spion:in macht sich mehr & mehr bemerkbar. Wie wirst Du wohl sein?
Guten Abend zusammen!
Ich hoffe, Ihr hattet einen guten Start in die Woche. Ich hatte einen wahnsinnigen langen Start und könnte jetzt einfach tot ins Bett fallen. Aber es stehen noch einige Dinge auf der To Do Liste heute, die ich irgendwie wegschaffen muss.
Es war eine wirklich tolle Woche. Vor zwei Wochen fing es an, dass immer mal wieder kleine Stupser kamen aus dem Bauch. Aber wie in der ersten Schwangerschaft war ich mir nicht sicher: ist es das Baby? Oder doch nicht? Bilde ich es mir einfach nur ein, weil ich mich so danach sehne endlich zu spüren, dass es da ist? Und dann letzte Woche als ich meinen Beitrag schrieb, war es unverkennbar. Es fand ganz offensichtlich das lange Sitzen aufgrund der zweiten Schreibschlaufe nicht so prickelnd. Danach lag ich noch eine Stunde im Bett wach, mit den Händen flach auf meinem Unterbauch und „lauschte“ auf unser zweites Wunder. Und es ist ein wenig als wurde der Schalter umgelegt, weil von kleinen zaghaften Stupsern, die verschwanden bevor man überhaupt eine Hand auf den Bauch legen konnte, ist es zu richtigen Turnübungen mutiert, die sogar mein Mann ohne Probleme spüren kann. Es ist ein wunderbares Gefühl und eines für das es einfach keinen Vergleich gibt. Weder das Gefühl, was man von außen verspürt noch die Sensation, die man gleichzeitig im Bauch spürt, kann ich mit irgendwas in Vergleich setzen. Ich möchte dieses Erlebnis einfangen, festhalten. Vollständig, nicht nur in der Erinnerung. ;-) Ach, werde jetzt schon melancholisch. Hahaha.
Überhaupt macht sich das Kleine immer mehr bemerkbar. Wenn etwas zu anstrengend ist, oder eine Position zu viel Platz raubt, dann bekommt man direkt Feedback. Und das ist gut. Denn mit unserem kleinen großen Wirbelwind vergesse ich tatsächlich zwischendurch, dass ich schwanger bin. Noch ist der Bauch nicht im Weg und da es kalt ist, bin ich sowieso unter so vielen Kleidungsschichten, dass ich das auch nicht beim Blick in den Spiegel realisiere. Im Gegenzug habe ich auch gemerkt, dass diese „typischen“ Handbewegungen von Schwangeren, den Bauch gedankenlos zu streicheln oder die Hand schützend daraufzulegen, diesmal gar nicht so präsent ist. Nur abends, wenn ich ein wenig zur Ruhe komme oder mit etwas Glück zwischendurch, wenn mein Sohn gerade mal 5 Minuten Pause braucht, dann wandert auch meine Hand.
Wer wird das Kleine wohl sein? Wird es stürmisch und fröhlich sein wie mein Sohn? Oder wird es ruhiger und ernster sein? Wird es meinem Sohn ähnlich sehen oder einen ganz neuen DNA-Mix zu Tage führen? Wird es auch so ein kleines Spuckmonster oder werden Bodys tatsächlich mehr als einen Tag überleben? Wird es auch Bücher so lieben und Duplo? Wird es auch ständig rauswollen, bei Wind und Wetter? Wird es eine Wasserratte oder eine Landratte? Wird es blaue oder grüne Augen haben? Wird es ein Junge oder ein Mädchen?
Natürlich werden wir jetzt immer mehr gefragt „wisst ihr schon, was es wird?" und "Wenn ihr es euch aussuchen könntet, was würdet ihr haben wollen?“. Und nein, wir wissen es natürlich noch nicht. Frühestens nächste Woche könnten wir es rausfinden. Aber wir haben jetzt entschieden, dass wir uns überraschen lassen. Ich bin gespannt, ob es der Frauenärztin nicht doch rausrutscht oder ob man es nicht hinterher auf dem Foto sieht. Auch weiß ich nicht, wie das dann genau abläuft. Denn wenn sie die Organe scannt, würde ich das natürlich schon gerne sehen. Aber wie heißt es so schön, man kann nicht alles haben.
Zurück zum Thema: was würden wir wollen? Die Standardantwort „uns ist es egal“, trifft wirklich zu. Als ich noch keine Mama war, dachte ich immer bei solchen Antworten „bullshit.“ ;-) In meiner ersten Schwangerschaft war ich kurze Zeit hin- und hergerissen. Ich wollte schon immer einen Jungen zuerst. Irgendwie dachte ich „Jungs sind einfacher.“ (auch bullshit). Doch dann wurde ich schwanger und alle meine Freundinnen, die bereits Mutter geworden waren, hatten Mädchen bekommen. Und daher dachte ich irgendwann: 'Wieso will ich einen Jungen? Du hast absolut keine Ahnung von Jungs. Du verstehst genau einen Mann auf diesem großen Planeten und den noch nicht mal die ganze Zeit. Mädchen ticken anders, aber immerhin hast Du eine Gebrauchsanweisung, auch wenn die schon etwas älter ist.‘
Und dann sagte die Frauenärztin damals „ich glaube, es wird eine Junge.“. Für eine Sekunde war ich enttäuscht und die Tage danach war ich etwas überrumpelt. Ich bekomme einen Jungen und den musst Du nun begleiten durch das Leben, in einer solchen Art, dass er ehrlich, hilfsbereit und respektvoll ist. Du bist zu einem großen Teil verantwortlich dafür, dass er ein Mann wird, so wie Du selber gerne mehr auf der Welt sehen würdest. Ich tue mein Bestes. Und ich glaube tatsächlich, dass diese Begleitung sich jeweils unterscheidet. Jedes Kind ist anders, jedes Kind ist etwas anders „verdrahtet“, hat etwas andere Bedürfnisse, Talente, Wünsche, Voraussetzungen etc.
Anyhow, ich drifte ab. Und jetzt, was ist mit dieser Schwangerschaft? Ich habe wirklich keine Präferenz und wenn doch, dann ändert die sich sekündlich. Ich sehe meinen Sohn an und denke mir: „noch so einen“ und kriege Sternchen in den Augen. Und überlege ich, wie es wäre, wenn es ein Mädchen wäre, dann kriege ich ebenfalls Sternchen in den Augen. Es wird also so sein, dass in dem Moment, in dem ich es rausfinde, mein Magen nach unten rutschen und gleichzeitig mein Herz springen wird. Ich werde ein klitzekleines bisschen enttäuscht sein, wenn es ein Junge wird, eben, weil es kein Mädchen wird. Und genauso werde ich ein klitzekleines bisschen enttäuscht sein, wenn es ein Mädchen ist, weil es kein zweiter Junge wird.
Und das ist auch in Ordnung so. Die letzte Schwangerschaft und vor allem das Wochenbett haben mir gezeigt, dass egal welche Gefühle oder Gedanken, man muss ihnen Raum geben und dann wird aus dem „undenkbar“ einfach nun ein Gedanke, der sich meist genauso schnell verflüchtigt.
Und außerdem: Ich freue mich auf dieses kleine Wesen mit all seinem Potenzial und alle den Ecken und Kanten, die auch dazu gehören - ganz egal, ob Mädchen oder Junge.
Ach, sitze gerade hier mit einem riesen Grinsen auf dem Gesicht und kann es kaum erwarten. Bin so wahnsinnig gespannt, auf Dich, mein kleiner Spion oder Spionin. Spion, weil Du Dich eingeschlichen hast, unbemerkt und so absolut. Es ist aufregend, wie ein Krimi und turbulent und ein Abenteuer und wird es immer sein.
Und damit belasse ich es für diese Woche,
ganz liebe Grüße und bleibt gesund,
Philippa – mit Tritte, Purzelbäumen und Stupsern im Bauch.
PS.: Zur Feier des Tages noch 2 Fotos: kein großer Unterschied zwischen den Schwangerschaften 1 bzw. 2 bisher. Kombi schwarz-blau vorige Woche (16+3), und schwarz-schwarz aus der gleichen SSW in der ersten Schwangerschaft
Foto: Privat - 1. Schwangerschaft 16.SSW 16+6
Foto: Privat - 2. Schwangerschaft 16. SSW 16+3
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