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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
31. Woche

Eine Reise in die Vergangenheit

und ein Blick in die Zukunft

Hallo ihr Lieben!



Puh, wo fang ich nur an. Was für eine Woche, sag ich euch! Meine Laune ist definitiv besser geworden und wenn ich mich schämen könnte, wäre jetzt der richtige Moment dafür. Meine schlechte Laune, die extreme Gereiztbarheit und explosiven Reaktionen haben ihren Höhepunkt gefunden in, naja, meiner Periode. Ajajaj. Ich hatte schon wieder ganz vergessen, was das für ein Gefühlschaos verursacht (bei mir jedenfalls). Also mein Zyklus ist wieder da. Willkommen zurück im Wahnsinn. Ich hatte es ja insgeheim schon befürchtet, da ich vor zwei Wochen die Eisprungzeit sehr gut gemerkt habe. Aber geglaubt habe ich das noch nicht ganz, bis jetzt.

Im Fitnessstudio habe ich mich noch nicht angemeldet, es war einfach die Woche keine Zeit dazu. Der Wille ist aber immer noch da, großes Ehrenwort! Was geklappt hat? Die zweistündige Massage. Oh, hat die gut getan! Zuerst wusste ich gar nicht, wohin mit meinen Gedanken. Ich habe es sehr genossen, aber ich konnte nicht abschalten. Also bin ich eine gedankliche Reise in die älteste Stadt Deutschlands (Worms, nicht Trier!!! ;) ) angetreten. Ich fuhr durch die mir so bekannten Straßen entlang, am Dom vorbei, zur Eisdiele Vannini, am Rathaus vorbei, durch die Innenstadt, zu meiner Schule, an den Häusern vorbei, wo ich gewohnt habe, bis zum Haus, welches ich am meisten von allen mein "Elternhaus" nennen kann. Wir sind als eine kleine, polnische Familie 1997 nach Deutschland gekommen. Meine Eltern hielten sich mit verschiedenen Jobs über Wasser (Baustellen, in den Weinbergen, bei DPD am Fließband, Putzen, etc). Bei all den Jobs war ich mit dabei (außer auf der Baustelle natürlich). Sehr früh begann meine Mutter, einer besonderen älteren Dame bei den verschiedensten Aufgaben im Haushalt zu helfen. Mit ihrem Sohn hatte die Dame kaum Kontakt. Nachdem ihr Mann starb, wurde die Freundschaft zwischen ihr und meiner Mutter so richtig geschlossen, wie ich denke. Meine Mama versprach ihr, sich bis zu ihrem Lebensende um sie zu kümmern und dafür zu sorgen, dass sie niemals in ein Heim kommt. Meine Mama und ich verbrachten sehr viel Zeit bei und mit ihr - zu Beginn nur vormittags. Als ihre Demenz jedoch voranschritt, fuhren wir auch morgens um 6, vor meiner Schule und vor der Arbeit meiner Mutter zu ihr, um sie aus dem Bett zu holen, mit ihr zu frühstücken und aufzupassen, dass sie ihre Medikamente nimmt. Nach der Schule fuhr ich statt nach Hause, zu ihr, um mit ihr zu Mittag zu essen und ihr Gesellschaft zu leisten. Wie oft bin ich heimlich morgens statt zur Schule, direkt zu ihr gefahren, habe mit ihr gefrühstückt und, nachdem wir uns ausgelassen darüber amüsiert haben, dass sie mir eine Entschuldigung schreibt, im Sousterrain ins Gästebett gefallen. Mittags habe ich ihre Pferde gefüttert (sie hatte 3 und eine Ziege), sie dann rausgelassen, wir haben zu Mittag gegessen, manchmal gingen wir mit ihrem Hund zu dritt spazieren... und ich bin nach Hause gefahren...ach, ich schweife so sehr ab. Aber es waren so schöne Zeiten. Meine Mama hat ihr Wort übrigens gehalten. Die Dame ist von uns gegangen, während ich ihre linke und meine Mama ihre rechte Hand hielt. In ihrem Bett, in ihrem Haus, mit Blick in ihren wunderschönen, wilden Garten. Das Balkonfenster war auf, die Sonne schien und eine leichte Brise wehte das Gewieher der Stute Fortuna ins Zimmer, als Rosemarie ihren letzten Atem ein- und nie wieder ausatmete. Rosemarie. Merkt ihr die Verbundenheit zum Namen meiner Tochter Maja Rose? Das ist natürlich kein Zufall :).
So und jetzt muss ich ganz weit zurückrudern - auf meiner gedanklichen Reise durch meine alte Heimat bin ich also an ihrem Haus stehen geblieben und habe mich auf den Zaun zwischen der Koppel und der Einfahrt zur Garage gesetzt. Und es war vorbei. Die Tränen liefen mir nur so durch die geschlossenen Augen und ich musste ganz schnell an etwas anderes denken, sonst wäre die ganze Massage alles andere als erholsam geworden. Zum Glück klappte das und ich konzentrierte mich von dem Moment an nur auf die Berührungen der Physiotherapeutin, bis ich gegen Ende sogar kurz einschlief. Ups.

Zuhause angekommen haben wir uns an das Zusammenbauen unseres neuen Bettes gemacht. Und mit wir meine ich meinen Mann. Maja und ich sind zwischen Lattenrost, dem zusammengerollten Teppich und neuer Matratze herumgewuselt und haben geguckt, wer schneller an den Schrauben ist. Keine Sorge, ich war natürlich pausenlos an Maja dran und musste sie ständig von irgendwelchem Unsinn abhalten. Unser neues Bett ist 180x200cm groß - endlich Maße, die einem Familienbett gerecht werden! Das Schlafzimmer sieht nicht wie gefürchtet beengt und vollgestellt aus, sondern ist richtig hübsch und gemütlich geworden. Ich freue mich!

Apropos Maja und Unsinn. Das Kind ist nicht zu bremsen. Wie oft die sich den Kopf angeschlagen hat, kann ich gar nicht mehr zählen. Oh Gott und sie weint so herzzerreißend süß! So tapfer. Sie weint nur kurz und dann jammert sie ein wenig mit ihrem Schmollmund. Ich könnte sie direkt wieder knuddeln beim Gedanken daran aber Dornröschen ist gerade wieder eingeschlafen, puh. Wobei wir wieder beim nächsten Thema wären.

Diese Woche habe ich mein ganz eigenes Schlaftraining mit Maja begonnen. Pünktlich an ihrem 7 Monatigen (30.6.) habe ich sie zum ersten Mal seit... zwei Monaten? Ohne Trage einschlafen lassen. Stellt euch das vor, zwei Monate lang bin ich mit dem Kind mindestens 5 mal täglich á mindestens 30 Minuten herumgehupst, bis es eingeschlafen ist. Darf man ja gar nicht zugeben. Jedenfalls schmerzten mir mittlerweile die Fußsohlen sehr und ich hatte die Nase voll. Also lege ich mich seit dem 30. mit ihr alle 2 Stunden ins Bett und warte, bis sie schlafen möchte. Das Bett, die Kissen und ich sind momentan ein ganz, ganz spannender und toller Spielplatz für das Röschen. Sie zieht sich hoch, lässt sich rückwärts fallen, krabbelt über mich drüber und wieder zurück, setzt sich hin, lässt sich wieder fallen, saugt am Deckenzipfel und schreit die Katze an. Irgendwann wird sie richtig müde und fängt einfach an, zu weinen. Dann gebe ich ihr die Brust, sie trinkt, setzt sich auf, lässt sich fallen...und so weiter. Ich gebe nicht nach und bin tapfer. Wenn sie weint, nehme ich sie in den Arm und wiege sie, singe ihr vor oder stille sie. Bei irgendwas schläft sie dann ein. Der Prozess dauert weiterhin ziemlich lange aber es klappt wenigstens und ich bin nicht so ganz fertig. Halleluja!

Und wieder ist mir der Übergang gelungen. Ha! Apropos Halleluja. Wir waren beim Pfarrer und haben Maja offiziell zur Taufe angemeldet, das Lokal, in dem die Party stattfinden wird gebucht und alle Einladungen vergeben. Die Einladungen haben wir soweit es ging persönlich vorbeigebracht. Hat 3 Tage lang gedauert! (Bei uns sind die meisten schon doppelt gegen Corona geimpft). Aber es war schön, eine Mission zu haben und aus dem Alltagstrott etwas rauszukommen.

Eine Massage, ein neues Bett, neue Schlafroutine, Taufe in Sicht und der erste Zyklus. Und zwischendrin eine kleine, sehr konzentrierte Maja, die überall reinschauen, alles ablecken, an allem ziehen, sich überall hochziehen und alles haben möchte. Und neben Maja mein Mann und ich - mit erneutem Kinderwunsch. Er will unbedingt einen Sohn, ich noch eine Tochter. Aber bei einem sind wir uns einig: unser erstes Kind ist einfach perfekt, wir wollen mehr davon! Also langweilig ist es bei uns wirklich nicht und ach, ich liebe es!

Bis nächste Woche ihr Lieben!
Laura

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 



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Kommentare von Lesern:

Anna aus Konstan06.07.2021 17:58

Dein Beitrag hat mich sehr berührt liebe Laura. Hoffentlich kommst du bald deine alte Heimat besuchen!

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Was guckst du??06.07.2021 17:16

❤️❤️❤️

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In diesem Beitrag geht's um:

Kinderwunsch, Taufe, Schlafroutine, Schlaftraining