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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Jana

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

8. Schwangerschaftswoche

Meiner erster Tagebucheintrag!

Freude & Aufregung – und plötzlich ganz viel Übelkeit und Erschöpfung. Mein Wunschbaby und der Realitätscheck der ersten SS-Wochen.

Hallo ihr Lieben,

ich starte heute mit dem ersten Beitrag meines Schwangerschaftstagebuchs und stelle mich euch am besten einmal kurz vor, bevor ich dann ein wenig über meine 8. SSW berichten werde.

Ich bin Jana, 30 Jahre alt, wohnhaft im hohen Norden und seit 3 Jahren glücklich mit meiner Partnerin liiert. Dass ich mir Kinder wünsche, war schon immer klar – also habe ich mich früh damit auseinandergesetzt, wie man sich diesen Herzenswunsch als lesbische Frau heutzutage erfüllen kann. Zum Glück ist alles viel leichter geworden, als es das noch vor ein paar Jahren war und ich durfte mich in einer wunderbaren Kinderwunschklinik in meiner Heimatstadt, die schon vielen Frauen vor mir auf dem Weg zum Wunschkind geholfen hat, behandeln lassen.
Der Spender ist Mitglied einer dänischen Samenbank und er ist ein sogenannter offener Spender, dass Kind hat also das Recht darauf, ihn eines Tages kennenzulernen. Das war mir sehr wichtig!
Ansonsten habe ich mich aufgrund verschiedenster Kriterien für ihn entschieden. Natürlich geht es da viel um Gesundheit, Erbkrankheiten, familiär bekannte Krankheiten o. ä., aber auch die Persönlichkeit spielte für uns eine große Rolle. Und nicht zuletzt hat das absolut zauberhafte Babyfoto von ihm, dass wir einsehen durften, unsere Entscheidung beeinflusst. ;-) 
Auf jeden Fall kann ich mir keinen besseren biologischen „Vater“ für dieses Baby wünschen.



Tatsächlich hatte ich dann auch noch das große Glück, dass direkt die erste Insemination (dabei wird der ausgewählte Spendersamen mithilfe eines Katheters in die Gebärmutter eingeleitet) erfolgreich war. Die Chance – so sagt man – liegt bei einer gesunden, jungen Frau ca. bei 20 %… Mein Krümel wollte also unbedingt zu mir, würde ich sagen.













Im Dezember hatte ich mein Erstgespräch, im Januar die IUI (Insemination) und zwei Wochen darauf durfte ich also positiv testen. Da es eine Klinikbehandlung war, wurde von Anfang an der Verlauf des HCGs durch Blutabnahmen kontrolliert und ich hatte seitdem ca. einmal in der Woche einen neuen Termin. Ich muss sagen, dass diese häufigen Kontrollen Fluch und Segen zugleich sind… Man freut sich, wenn man durch gute Befunde beruhigt wird aber ist doch vor jeder neuen Untersuchung wieder ganz schön nervös.

Mit 6+3 konnten wir dann schon das kleine Herzchen schlagen sehen und ab dem Zeitpunkt galt ich in meiner Klinik offiziell als „entlassen“. Die nächsten Termine darf ich ganz entspannt bei meiner eigentlichen Frauenärztin wahrnehmen.

Aktuell bin ich in der 9. SSW, werde in diesem Bericht aber noch ein wenig über die 8. SSW berichten. Was soll ich sagen?! Es ging (und geht) mir furchtbar. Ich pendele hin und her zwischen Übelkeit, Erschöpfung und einem Stimmungstief nach dem nächsten. Nachdem ich sämtliche Hausmittel gegen Übelkeit ausprobiert habe (Ingwer, spezielle Kräutertees, Akupressur-Armbänder, Vitamin B6, Globuli…) habe ich es nicht mehr ausgehalten und mir etwas von meiner Klinik empfehlen lassen – und zwar Vomex. Leider hat das zwar die Übelkeit gestoppt, mich aber ansonsten dermaßen aus den Latschen gehauen, dass an Leben und Arbeiten gar nicht mehr zu denken war …
 Beim nächsten Kontrolltermin bei meiner Frauenärztin (7+3) habe ich dann meine Verzweiflung geschildert und Cariban verschrieben bekommen. Und juhuuuu – es wirkt wirklich!

Mithilfe des Medikaments kann ich meine Arbeit schaffen (ich liebe meine Arbeit, eine längere Krankschreibung wäre schlimm für mich) und auch solche Sachen wie Einkaufen, Haushalt etc., aber von Wohlbefinden bin ich trotzdem noch weit entfernt. Meine Freundin hält mir zum Glück bei den meisten Sachen ganz toll den Rücken frei, sodass ich wirklich nur das Wichtigste machen muss aber auch das ist zurzeit schon viel. Wie machen das nur all die Mamas, die noch ein Kleinkind zuhause haben?! :O

Ebenso schwer fällt mir dieser Bericht, da mir leider auch von Bildschirmarbeit übel wird… Natürlich möchte ich euch trotzdem gerne berichten und habe meine Energie für diese Zeilen jetzt „zusammengekratzt“. Ich hoffe sehr, dass es mir schon bald besser gehen wird und meine Energie und Lebensfreude in dem Moment zurückkommen, sobald mich die lästige Übelkeit verlässt. Also drückt mir doch einfach mal die Daumen, wenn ihr mögt. :)



An alle Schwangeren da draußen, denen es gerade ähnlich geht: Ich fühle mit euch! Es ist total OK, sich in der Frühschwangerschaft wegen all der Umstände mies zu fühlen und noch nicht vor Freude strahlend durch die Gegend zu hüpfen… Mein schlechtes Gewissen aufgrund der Tatsache, dass ich aktuell nicht der glücklichste Mensch der Welt bin, habe ich – nachdem ich mich mit ein paar Mamas aus meinem Umfeld unterhalten habe, denen es ähnlich ging – ganz schnell verbannt… Ich akzeptiere meinen Zustand als das Beste für meinen kleinen Krümel, aber ich bin dann doch froh, wenn ich wieder ein wenig mehr ich selbst sein kann. 


In diesem Sinne: Auf eine hoffentlich bessere, nächste Woche. Haltet durch!










Jana



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Kommentare von Lesern:

Susanne, Meitingen24.02.2021 10:07

Hallo liebe Jana,
herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!
Ich freue mich schon sehr, euren Weg über dieses Tagebuch mitzuverfolgen.
Ganz liebe Grüße, Susanne

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In diesem Beitrag geht's um:

Kinderwunsch als lesbische Frau, Übelkeit, Insemination