Der Kinderwagen ist wohl eine der größten und wichtigsten Anschaffungen, wenn man Eltern wird. Doch bei dem überbordenden Angebot ist man schnell mal überfordert. Damit du leichter herausfindest, was für ein Kinderwagen für dich und dein Kind geeignet ist, gibt es hier den Kinderwagen-Finder.
Diese drei Begriffe beschreiben nicht alle dasselbe, sie werden aber im Internet oft nicht trennscharf verwendet.
Ein Buggy eignet sich für Kinder, die schon selbständig sitzen können. Er ist oft leichter und hat weniger Stauraum. Der Kinderwagen ist das klassische Modell für Neugeborene. Er bietet viel Komfort und Platz. Wie der Name vermuten lässt, hat man beim Kombikinderwagen zuerst einen Kinderwagen, den man dann in einen Buggy umbauen kann, wenn man ihn braucht. Dieser ist oft nicht ganz so platzsparend wie ein separater Buggy und etwas schwerer. Der Allround Kinderwagen hat zusätzlich eine herausnehmbare Babyschale. Deshalb nennt man dieses Modell auch 3in1-Kinderwagen.
Hier gehen wir besonders auf den klassischen Kinderwagen ein.
Jede Familie ist anders und so gibt es auch unterschiedliche Anforderungen, was den Kinderwagen betrifft. Wie suchst du den Kinderwagen nun am besten aus? Hierbei hilft es, die eigenen Bedürfnisse unter die Lupe zu nehmen.
Bist du viel in der Stadt unterwegs? Zum Großeinkauf oder vielleicht auch für die ausgedehnte Shopping-Tour braucht man einen wendigen Kinderwagen, der sich in den schmalen Gängen nicht querstellt. Er sollte möglichst nicht zu groß sein. Stauraum hingegen ist dann wieder für die Einkäufe praktisch. Kleine Hartgummi-Reifen reichen oft aus. Die vorderen zwei Räder sollten schwenkbar sein.
Ein Spaziergang auf dem Feldweg oder sogar eine Wanderung durch das Gelände, erfordert einen robusten Kinderwagen, der gut gegen Wind und Wetter schützt. Hier sollte man auf große Luft-Reifen zählen, die steinigen und holprigen Wegen die Stirn bieten können und fest sitzen, also nicht schwenkbar sind.
Verreist du viel und brauchst einen Kinderwagen, der das auch mitmacht? Dann ist eine zusammenklappbare Version von Vorteil. Das Ziel ist, möglichst wenig Platz im Kofferraum oder Zug wegzunehmen. Aber dennoch sollte das Falten nicht zu viel Zeit beanspruchen, sondern ganz leicht von der Hand gehen. Am besten benötigst du dafür nur eine Hand.
Ja, das geht. Auch die geliebte Joggingstrecke muss man als Eltern nicht links liegen lassen. Mit einem Kinderwagen-Jogger kannst du dein Kind beim Laufen einfach mitnehmen. Er sollte drei große, nicht schwenkbare Lufträder haben.
Ab wann kann ich mit Kind laufen gehen? Auch wenn du den perfekten Wagen gefunden hast, ist die Wirbelsäule eines Neugeborenen noch sehr empfindlich. Erschütterungen können so gefährlich werden. Deshalb wird empfohlen, das Kind erst mitzunehmen, wenn es sicher und alleine sitzen kann.
Eine Alternative zum Jogger ist ein Fahrradanhänger, der für starke Erschütterungen konzipiert wird. Voraussetzung ist das dritte Rad vorne. Hilfreich kann auch ein Sicherungsband sein: Es ist an Handgelenk und Wagen befestigt. Falls du stürzen solltest oder zwischendurch freihändig laufen magst, rollt der Jogger so nicht einfach ohne dich weiter.
Doppeltes Glück verlangt natürlich auch einen Zweisitzer. Auch bei Geschwisterkindern im ähnlichen Alter ist diese Anschaffung sinnvoll. Ob die Kleinen dabei neben- oder hintereinander sitzen, ist Geschmackssache. Aber man sollte beachten, dass ein Wagen je nachdem in der Länge oder der Breite viel größer ist.
Der Nostalgie-Kinderwagen ist vor allem für selbstbewusste und stilvolle Menschen geeignet, die gerne ihre Individualität ausleben. Der Retro-Wagen hat sehr große Lufträder (größer als jedes moderne Modell) und auch eine große Schale mit hohen Wänden, die oft nicht so niedrig ist wie bei herkömmlichen Modellen. Meist ist die Schale auch etwas höher.
Große Babys haben so besonders viel Platz und kleinere werden vor dem Herausfallen geschützt und vor zu vielen Umwelteinflüssen verschont. Oft handelt es sich um einen Weidekorb. Der ist allerdings nicht so leicht abwischbar.
Wenn man nicht gerade einen wirklich antiken Wagen kauft und ausbessern lässt, sondern auf eine „Nachahmung“ zurückgreift, sind viele Funktionen der modernen Wagen gegeben. Aber dennoch kann man nicht bei allen beispielsweise die Schale separat herausnehmen. Deshalb kommt es immer darauf an: Man sollte genau nachlesen, welche Funktionen gegeben sind und welche nicht.
Hast du herausgefunden, welche Art von Wagen zu euch passt? Dann gibt es ganz allgemeingültige Kriterien, um unter den vielen Angeboten den richtigen zu finden.
Im Kunststoff können die Weichmacher Phthalate und Chlorparaffine enthalten sein, ebenso polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Auch Organozinnverbindungen kann man in Polstern und Textilien möglicherweise auffinden. Riecht ein Teil stark nach verbranntem Plastik oder einfach sehr chemisch, sollte man es wenn möglich vom Kinderwagen entfernen, beispielsweise abnehmbare Schaumstoffgriffe.
Wie erkennt man nun aber sicher eine gute Qualität? Schließlich sind wir keine Chemiker mit Mikroskop-Blick und Filter-Nase. Vertrauen kann man auf die Testurteile von Stiftung Warentest oder Ökotest.
Ökologische Kinderwagen mit biologischen Bestandteilen kann man meist in Onlineshops kaufen, die sich darauf spezialisiert haben.
Beim Thema Sicherheit sollten Eltern keine Kompromisse eingehen. Schließlich befördern Mama und Papa im Kinderwagen die wertvollste Fracht. Die offiziellen TÜV und GS (Geprüfte Sicherheit) Siegel sind deshalb eine gute Orientierung.
Bremse: Mindestens zwei Räder sollte man sichern können. Anderenfalls könnte der Wagen zu einer Seite rollen. Außerdem sollte man ab und an die Räder überprüfen, denn sie beeinflussen die Funktion der Bremse. Sind sie zu abgenutzt, ist der Halt nicht mehr so gut. Eine weitere wichtige Frage: Gibt es ein Feststellsystem, sodass sich der Wagen nicht unkontrolliert zusammenfaltet?
Angurten: Um Stürze zu vermeiden, schnallt man sein Kind an. Die Gurte dürfen nicht zu eng sein, aber auch nicht zu locker, damit das Kind nicht unter Umständen herausrutscht. Ein Dreipunkt-Gurt ist eine gute Lösung. Manche Gurtsysteme sind auch abnehmbar und waschbar. Achtung: Kinder unter neun Monaten haben noch keine starke Rückenmuskulatur. Daher dürfen sie im Wagen nicht sitzen.
Reflektoren: Für eine gute Sichtbarkeit im Dunkeln sind sie unverzichtbar.
Griff: Ein höhenverstellbarer Schieber ist besonders für unterschiedlich große Paare ein wichtiges Detail.
Stabilität: Unter Menschenmengen kann schnell mal jemand gegen den Kinderwagen stoßen. Je weiter die Räder auseinander stehen, desto stabiler ist das Gefährt.
Größe: Die Größe des Kinderwagens spielt nicht nur für das Abstellen im Hausflur eine Rolle: Die Liegefläche muss ein Liegen mit gerader Wirbelsäule ermöglichen. Stiftung Warentest empfiehlt eine Mindestgröße von 35x78 Zentimetern.
Online gibt es eine riesige Auswahl und man kann leicht vergleichen. Einen riesigen Nachteil hat die Online-Welt allerdings: Ausprobieren geht hier nicht. Dabei sagt man doch „Probieren geht über Studieren“. Denn selbst wenn du die Höhe und die Füllung der Matratze nachlesen kannst: Vielleicht fühlt sie sich in echt gar nicht so kuschelig an.
Deshalb sollte man den Kinderwagen lieber in einem Fachgeschäft kaufen. Auch auf dem Flohmarkt werden sehr oft Buggys und Wagen angeboten. Natürlich kann man dann meist keine Ersatzteile nachkaufen, aber man bekommt von den Vorbesitzern gleich die Kniffe gezeigt.
Ein abnehm- und waschbarer Bezug ist in jedem Fall von Vorteil, da kleinere Babys im Wagen spucken und größere gerne mal etwas Klebriges essen.
Im Herbst und Winter gehört ein guter Fußsack in den Kinderwagen (gibt es auch als Extra von den unterschiedlichsten Herstellern und in tollen Qualitäten und Designs). Manche Eltern schwören auch auf ein Lammfell. Für Eltern gibt es den Kinderwagen-Muff. Diese Handwärmer, die ebenfalls mit Fell gefüttert sein können, kann man meist direkt am Wagen befestigen. Einen Regenschutz sollte man für schlechtes Wetter einpacken und auch ein Trittbrett kann für größere Geschwister praktisch sein.
Auch einen Regen- und Sonnenschutz darf man nicht vergessen. Sonnensegel lassen sich meist individueller anpassen als Schirme. Oft sieht man auch ein einfaches Tuch, das über den Kinderwagen gespannt wird. Hier muss man aber aufpassen: Unter einem Tuch staut sich schnell die Hitze. Gerade wenn es sich um einen dicken Stoff handelt. Deshalb ist es wichtig, auf eine gute Luftzirkulation zu achten und den Kinderwagen nicht mit einem Tuch abzudecken.
Mit dem Organizer für Kinder-Wagen hat man alles griffbereit vor sich. Die Taschen sind meist zum Einhängen am Griff. Je nach Vorlieben gibt es etliche Varianten, darunter auch selbst genähte Taschen.
Fast schon traditionell ist die Kinderwagenkette. Sie wird links und rechts von der Kopfabdeckung mit Clips befestigt. Im Internet gibt es auch viele handgemachte Produkte aus Holz oder gehäkelte Versionen zu kaufen.
Babys sind ganz kleine Menschen, die außer den Eltern noch nichts von dieser Welt kennen. Eine Fahrt im Kinderwagen oder Buggy bedeutet deshalb erst mal viele neue Reize, die es zu verarbeiten gilt. Aber nicht selten überfordert das vor allem junge Kinder oder Babys. Gerade solche, die vielleicht sowieso eher nervös oder unruhig sind. Die Zeit zwischen zehn und 14 Monaten ist eine schwierige Phase, in der Kinder auch oft fremdeln.
Deshalb wird empfohlen, Babys und Kinder in den ersten beiden Lebensjahren in Blickrichtung zu Mutter oder Vater zu legen. Denn Säuglinge können nicht sprechen und kommunizieren zu einem großen Teil über Blicke. Der Blickkontakt zur vertrauten Person gibt dann die nötige Sicherheit.
Im Treppenhaus darf der Kinderwagen in der Regel abgestellt werden, wenn er die anderen Mieter nicht behindert. Ist das Treppenhaus zu eng, dürfen sie dort nur kurzfristig, also nicht über Nacht, stehen. Hier kannst du die genauen Regelungen nachlesen.
Auch wenn man vielleicht nicht damit gerechnet hätte: Ein Kinderwagen ist nicht zwingend notwendig. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sein Baby zu tragen. Neben Tragetüchern stehen mittlerweile auch viele moderne Optionen zur Verfügung.
Das Tragen bringt einige Vorteile mit sich: Man spart sich die Anschaffung eines teuren Kinderwagens. So hat man keine nervigen Gestelle im Hausflur stehen und beim Spazierengehen die Hände frei. Viele lieben auch den direkten Kontakt zu ihrem Kind. So spürt man außerdem schnell, ob es dem Kind zu warm oder zu kalt ist. Getragene Säuglinge zeigen außerdem weniger Unruhe als Nichtgetragene.
Der natürliche Bewegungsdrang der Kinder wird so unterstützt und das Einschätzen der eigenen Kräfte gefördert: Ist das Kleine zu erschöpft, wird wieder getragen. Da das Baby nicht so viel liegt, beugt man auf natürliche Weise einem Schiefkopf vor.
Dein Kind integrierst du so in den Alltag. Auch musst du nicht extra eine Decke zum Draufsitzen oder für andere Zwecke mitnehmen. Und Stillen ist unauffällig möglich.
Das Tragen ist außerdem das perfekte Rückentraining: Du fängst bei einem leichten Geburtsgewicht an, das sich kontinuierlich steigert. Wenn das Kind dir zu schwer wird, kannst du zwischendurch auch auf andere Bindetechniken oder Tragehilfen zurückgreifen, je nachdem, wie groß und wie selbstständig dein Kind schon ist. Außerdem: Irgendwann muss man ohnehin nicht mehr so oft tragen, da dein Nachwuchs viel lieber rennen und spielen möchte und weitere Strecken schafft.
Auch wenn du zu Rückenbeschwerden neigst, kannst du dem Tragen eine Chance geben. Lass dir auf jeden Fall von einer Trageberatung oder einer erfahrenen Freundin helfen.
Hast du dein Baby bisher sehr viel getragen? In dem Fall hat es sich sehr an dich und den direkten Kontakt zu dir gewöhnt. Die Umstellung auf den Kinderwagen kann deshalb etwas dauern. Aber auch ohne vorheriges Tragen: Babys lieben und brauchen die körperliche Nähe. Da kann es schon mal sein, dass ihnen diese im Wagen einfach fehlt.
Ansonsten solltest du den Komfort im Kinderwagen überprüfen: Ist zu wenig oder zu viel Platz? Möchte dein Kind mehr sehen oder sind ihm die äußeren Reize zu viel? Vielleicht fehlt auch der Blickkontakt zur vertrauten Person? Ist die Unterlage zu hart? Oder ist deinem Schatz zu warm oder zu kalt? Vielleicht hast du mit einem anderen Wagen oder Sitz mehr Erfolg?
Es gibt leider keine Patentlösung. Manche Kinder mögen den Kinderwagen oder auch den Buggy einfach nicht. Da hilft dann meist nur durchhalten und darauf hoffen, dass es sich „rauswächst“.
Den Kinderwagen darf man für seine Reise mitnehmen. Aber nur bei sehr wenigen Airlines darf der Kinderwagen oder der Buggy wirklich bis zum Sitz mitgenommen werden. In der Regel gibt man ihn vorher ab: Entweder am Gate oder am Schalter. Besonders sperrige Modelle sollte man am Sperrgepäckschalter abgeben.
Wie verpackt man den Kinderwagen für den Flug? Gegen Staub und Schmutz helfen Tüten, beispielsweise Gelbe Säcke und viel Klebeband. Falls der Kinderwagen beschädigt wird, muss die Fluggeselllschaft in der Regel den Betrag zahlen, den der Kinderwagen zu diesem Zeitpunkt noch wert war (also leider nicht den Neupreis). Genaueres zum Schadensersatz kannst du hier nachlesen. Darüber hinaus gibt es noch viele andere Dinge, die man bei einem Flug mit Baby beachten sollte.
In der Rubrik Unterwegs gibt es außer Kinderwagen