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Baby-Tagebücher von Sara

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

39. Woche

Eine Woche Sonnenschein

Sonnenschein hat Geburtstag. Goldkind ist auf Klassenfahrt. Brudi ist draußen auf Entdeckungstour.

Am Montag geht mein Wecker pünktlich um 6. Ich komme erstaunlich gut raus und mach mich direkt tagesbereit. Sonnenschein hat ja Geburtstag und den wollen wir wenigstens etwas feiern, bevor es Richtung Kindergarten und Schule geht. Da Goldkind wie erwähnt auf Klassenfahrt fährt mit Sack und Pack, und wir zudem noch den Wochenvorrat Frühstücksgemüse für die Gruppe mitschleppen müssen, übernehme ich den Fahrdienst. Doch zunächst feiern wir unsere zweite Tochter. Bei uns gibt es ein Ritual, dass der Tisch gedeckt ist, die Kerzen brennen und das Geburtstagskind bei einem bestimmten Lied den Raum betreten darf. Nach dem Kerzenauspusten und Kuchenessen, darf Sonnenschein ihr Geschenk auspacken. Sie ist sehr erleichtert, dass sich darin die gewünschte Babypuppe befindet und nicht wie von Papa angedroht schwarze Strumpfhosen - weil bei ihr nichts weiß bleibt ;) Beide Mädels beginnen zu spielen... …wie soll es anders sein. Doch wir müssen los. Die Zeit drängt etwas. Goldkind im Reisefieber, Sonnenschein geburtstagsaufgedreht. Als ich mich von meiner Ältesten am Auto verabschiede, da ich keinen Parkplatz finde, muss ich mir echt ein Tränchen verkneifen. Unsere kleine Große. Auch LovelyHusband, der sie am Bus verabschiedet, geht es ähnlich. Auch wenn unsere Zügel oft recht lang sind und wir Übernachtungen bei Freunden oder Klassenfahrten sehr wertvoll finden für die Persönlichkeitsentwicklung.

Brudi ist wie immer mit am Start. Den Morgenbrei haben wir kurzerhand ausfallen lassen und durch ein Fläschchen und einen Krümel Kuchen ersetzt. Den Nahrungsausfall holen wir im Laufe des Tages wieder rein. Morgens habe ich noch einige Termine und unsere liebste Babysitterin unterstützt mich für ein Stündchen. Auf mein „Brudi fremdelt ein bisschen…kann sein, dass er heute anders ist.“, bekomme ich ein „Ja, hast recht, er ist heute noch süßer.“ zu hören, als ich zurück bin.

Dann ist es auch schon so weit, nach ein paar weiteren Vorbereitungen am frühen Nachmittag, trifft LH mit Sonnenschein ein und ich mache sie partyfein, da gleich ihre Fete steigt. Ballett findet heute bei uns zuhause statt: Sechs Freunde haben sich angekündigt, im Tutu wohlgemerkt. Auch hier läuft es wie immer nach altem Ritual ab. Kuchen-Geschenke –„Ballerina“-Spiele (diesmal keine Schnitzeljagd) auf dem Spielplatz - Gemüsesticks, Cracker, Frischkäse – Abholen. Einen Schockmoment gibt es, als LH mit Brudi auf dem Arm stolpert und ihn fallen lässt. Doch zum Glück fällt Brudi kontrolliert und nach kurzem Check steht fest, scheint alles ok zu sein. Beobachten heißt das Schlagwort… Bisschen genervt bin ich schon, muss man sich denn mit Baby auf dem Arm auf eine von diesen breiten Wippen stellen, um sie anzuschubsen? Arrrr….hätte ich doch nur meine Oberlehrer rausgeholt und was gesagt…

Als nach und nach die Kinder um 6 oberpünktlich abgeholt werden, beschließen wir spontan aufgrund des lauen Abends essen zu gehen. Klappt aber nicht: Kind 6 wird vergessen abzuholen und um 18.40 rufe ich sicherheitshalber ihre Mutter an, die nun losfährt. Vater 4 sieht es als Aufforderung länger bleiben zu dürfen… Aber ich will nicht meckern. Sonnenschein kann so im Kinderzimmer noch ein Stündchen mit ihren Freunden verbringen, Brudi bekommt in Ruhe seinen Abendbrei und als er dann schläft, bestellen wir kurz vor 8 was vom Lieferdienst. Es gibt für alles eine Lösung!
Ohne Goldkind ist es ganz schön still bei uns. Sonnenschein lässt es uns seit mittags mehrfach wissen, dass sie schon jetzt ihre große Schwester vermisst. Schon komisch, so ein Exklusiv-Geburtstag.

Am Dienstag können wir recht gemütlich in den Tag starten. Denn wir haben ja kein Schulkind, das um 7.55 Uhr auf der Matte stehen muss. Dafür haben wir Frühaufsteher Brudi. Lieblingsaufstehuhrzeit aktuell 6.30 Uhr. OK, mit Kuschel-Stillen wird daraus mit Glück 7.20 Uhr. Hat echt was, so entschleunigt in den Tag zu starten. Brudi setzt noch einen oben drauf. Ich weiß nicht, wie mir geschieht: Er macht ein 2,5 h Morgensschläfchen. Wir schaffen es gerade so, pünktlich zum FABEL-Kurs zu kommen. Heute ist eine Mini-Sprossenwand aufgebaut und Brudi steigt doch glatt auf die Leiter und klettert. Ich werd nicht mehr.

Sonnenschein wünscht sich ganz früh vom Kindergarten abgeholt zu werden, um mit ihren Geschenken zu spielen. Auch das ist heute drin. Am Nachmittag steht noch ein kleiner Einkauf an und mit nur zwei Kindern lässt sich der Marsch durch vier Geschäfte extrem easy bewerkstelligen. Auch heute herrscht so eine seltsam dauerhaft harmonische Stimmung. Das ist mir ganz fremd. Den Elternabend bei Sonnenschein schenk ich mir diesmal, da es hier hauptsächlich um die Kindergartenfahrt geht.

Dafür bin ich mittwochs um 9.00 Uhr in den Kindergarten bestellt zum Jahresabschlussgespräch über Sonnenschein. Da es so herrlich draußen ist, nutze ich die Wege als Spaziergang für Brudi und mich. Als ich heimkomme erwartet mich der Fahrradsitz Yepp von Thule vor der Tür. Herzlichen Dank für dieses tolle Sponsorengeschenk. Ich werde es an LH abgeben, damit auch er Brudi bald kutschieren kann.

Um die Mittagszeit bin ich schon wieder im Gemeindezentrum, diesmal mit Auto. Goldkind kehrt zurück. Müde, sehr müde…mit T-Shirt, Bikini und Shorts bekleidet und Omlette und Schokoaufstrich im Haar. ;) Überwältigt von einer ereignisreichen Fahrt schließe ich sie in die Arme. Zuhause gibt es erst mal was zu essen und eine Dusche. Dann kehren die Lebensgeister bei ihr zurück und sie berichtet mir von ihren Erlebnissen. Da ich mich wirklich auf sie verlassen kann, darf sie alleine zu Hause bleiben, während ich mit Brudi Sonnenschein vom Ballsport abhole. Fahrt Nr. 3. Der arme Kerl wurde schon wieder etwas um seinen Mittagsschlaf gebracht. Aufgrund der steigenden Temperaturen schwitzt er beim Schlafen aktuell sehr. Er hat daher nur einen Body an im Mulltuch-Schlafsack. Aber auch das scheint zu dick zu sein.

Sonnenschein freut sich ganz besonders, ihre Schwester wohlbehalten wieder zu sehen und gleich werden Geschenke vorgeführt und ausgiebigst bespielt. Dann klingelt es erneut. Eine Mama aus der Nachbarschaft nimmt mir einige zu klein gewordene Brudi-Sachen ab. Komisch bei den Teilen in 62/68 macht mir das nichts mehr aus. Da hänge ich emotional nicht mehr so sehr dran. Dann klingelt mein Handy, mein plattes Fahrrad sei repariert und abholbereit und so geht das erworbene Guthaben komplett dafür drauf. Da das Radgeschäft um die Ecke ist, dürfen die Mädchen kurz IPad schauen. Mit Brudi in der Trage probiere ich im Laden in Vorfreude auf den Yepp Helme aus. Die kleinste Größe passt schon fast und so werden wir auf Anraten der Verkäuferin in ein paar Monaten losradeln können. Als wir das Radgeschäft verlassen – mit Rad, Brudi immer noch in der Trage - will mich eine ältere Dame belehren: „Sie werden doch jetzt wohl nicht mit Kind umgeschnallt losradeln wollen.“ –„Hmm…keine schlechte Idee, eigentlich.“ ist meine Antwort und schiebe das Rad an ihr auf dem schmalen Gehweg vorbei.

Am Donnerstag startet das erste lange Wochenende vor den Sommerferien. Wir schnappen nach dem Frühstück die Kids und besichtigen die Saalburg, ein altes Römerkastell, in der Nähe von Bad Homburg. „Kulduuur“…LH und ich finden es ganz ok, die Mädels geht so…Brudi hat keine Meinung dazu, noch nicht ;) Ich denke die Kids müssen etwas älter sein beim nächsten Besuch…

Nachmittags gehe ich mit den Kindern in den Park vor, da LH noch eine wichtige Sache am PC zuende bringen muss. Brudi läuft und läuft am Palisadenzaun entlang. Ich muss höllisch aufpassen, dass er keine von diesen Holzpellets futtert. Eine Sekunde nicht aufgepasst, schon hat er wieder 1-2 im Mund. Arrrr….

Am Freitag ist ein ganz unaufgeregter Brückentag mit den drei Kindern zuhause. LH ist im Büro. Ein 1,5h Schuhkaufversuch im Geschäft endet mit 3 Minuten Internet–Shopping. Wenn ich genau weiß, was ich suche, werde ich es ab jetzt öfter online versuchen. Einfach aus Zeitgründen.

Am Samstag sind wir nachmittags im Palmengarten. Brudi hat sehr viel Spaß am „Wassertisch“ zu stehen und ins kühle Nass zu patschen. Ansonsten gestaltet sich der Parkbesuch recht anstrengend, da Brudi ja nicht mehr auf der Decke liegen bleibt, sondern durch die Prärie robbt. Diesmal haben es ihm Blätter, Gräser, die er abreißt, und die Gummireifen des Kinderwagens angetan, um sich dann von ihrer Esstauglichkeit zu überzeugen. Gräser & Co. sind ja noch ok. Aber wenn ich mir vorstelle, über was für Sch… ich da täglich mit der Kinderkarre fahre, da hört’s dann bei mir auf mit „Dreckfressen“. Ein „Nein!“ findet er zum Schießen komisch, auch wenn ich dabei neutral schaue und ihn vom Rad wegnehme.

Den Sonntag verbringen wir von morgens bis nachmittags im Lieblings-Freibad bei Frankfurt. Unser Bademeister ist erstaunt wie groß Brudi geworden ist. Schluck, es sind ja „nur“ 37 Wochen vergangen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Auch hier muss ich wieder extrem wachsam sein: Steine, Blätter, Gras… aufstehen, Wagenräder etc. während LH und die Mädels schwimmen. Ich bin froh, als LH mich ablöst beim „Wache“ halten. Als es wärmer ist, soll es ins Babybecken gehen. Doch… Brudi ist heute wasserscheu. Es ist ihm wohl zu kalt. Sowohl Babypool als auch Nichtschwimmerbecken. Er pienzt und möchte nicht ins solarbeheizte Nass, auch nicht eng an LHs Körper gekuschelt.

Als ich von meinem Kilometer zurückkomme, schläft er friedlich im Kinderwagen. Vielleicht war es auch Müdigkeit. Und so leg ich mich dazu und wache erst wieder auf als eine junge, ankommende Mutter zu ihrem Mann sagt: “Krass, die hat drei Kinder und die schläft, die schläft… der Hammer.“ Ja, danke, dann nicht mehr ;) Brudi schläft weiter. Später wird es noch mal lustig als sie mich anspricht (ihr Baby liegt im Body auf der Decke) : „Wir würden gerne kurz ins Wasser. Könnten Sie solange kurz…“ - - Sie guckt auf ihr Baby.- Ich vervollständige: „…auf Ihre Tochter aufpassen?“ –„Oh, nein, nein, nein, die nehmen wir schon mit, nur kurz auf unsere Sachen.“ Wir lachen beide schallend.

Zuhause geht es dann nicht ganz so lustig weiter. Ein kleiner liegen gebliebener Berg Hausarbeit wartet auf uns. Doch er wird kleiner, da wir alle mitanpacken diesmal. Nach dem Abendessen und 5x duschen setze ich mich vor den PC zum tippen und LH sich aufs Rad zum Arbeiten im Büro.

Brudis seltsame Essgelüste zeigen sich in der Windel vor dem Schlafen gehen. Die Konsistenz seiner Hinterlassenschaft ist seltsam. Mal sehen, ob wir uns einen ersten Magen-Darm-Infekt eingefangen haben, oder der Dreck einfach nur den Magen gereinigt hat. ;) Oder der 6. Zahn schuld ist, der sich gerade bemerkbar macht…

Eine weitere sonnige Woche mit verlängertem WE wünscht Euch

Sara



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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Bild: Privat



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