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Baby-Tagebücher von Anna

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

Nachbericht

Auf die Plätze, fertig, Abschied?!?

Von Kindergartenfrei, Paartherapie, Physiotherapie, kranken Mamas, unruhigen Nächten, motorischer Entwicklung und vielem vielem Mehr.

Hallo ihr Lieben,

entschuldigt, dass ihr so lange auf meinen Nachbericht warten musstet. Ich habe euch nicht vergessen! Es war nur so viel los und ich musste noch klären, wie es weitergehen wird. Das erfahrt ihr am Ende.

Herbstet es bei euch auch schon? In der Luft liegt diese bestimmte Kühle, die ersten Blätter bekommen einen gelben Hauch und manche fliegen schon durch die Luft.
Die letzten Monate haben wir jede Woche auf dem Weg zum Bauernhof beobachtet, wie der Mais wächst. Von kleinen Pflänzchen, immer größer werdend, bis die Blüten kamen und langsam die Kolben an den Seiten sichtbar wurden. Jede Woche haben wir geguckt, ob sie schon größer als die Nusstorte sind und schließlich sogar den Papa überragen würden. Und endlich endlich können wir die goldenen Kolben mit nach Hause nehmen und essen. Am liebsten schön gekocht und danach mit Butter drüber geschmolzen und etwas Kräutersalz gewürzt, einfach abfuttern. Dazu Kartoffeln und Quark. Die ersten Kürbisse leuchten schon und die Kinder futtern sich selig durch Mutter Naturs reichen Speiseplan - Zwetschgen von der Nachbarin, Mirabellen vom Baum hinterm Gemeindehaus nach dem Musikkurs. Birnen und Äpfel vom anderen Nachbarn. Aprikosen, Feigen und die letzten Beeren und Melonen. Mama schwelgt in der Tomaten-Zucchini-Schwämme und Papa freut sich über die viele Paprika und grüne Bohnen.

Durch die saisonale Orientierung haben wir die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten anders schätzen gelernt. Mit allem klappt das noch nicht. Manchmal muss es im Winter die Gurke und ein paar Tomaten sein. Aber es klappt immer besser. Man freut sich richtig darauf und es schmeckt einfach so viel besser! Und unser Speiseplan wird vielfältiger. Zumindest übers gesamte Jahr gesehen. Wir suchen nach Alternativen und finden Möglichkeiten, wie uns heimisches Wintergemüse schmeckt. Dafür ist die Mitgliedschaft bei der Solawi total gut. Wir haben einen Ernteanteil und bekommen dort Gemüse, Salat, Kräuter, Eier, Milchprodukte und auch Fleisch. Das können wir uns im Paket so zusammenstellen, wie wir mögen. Den ersten Winter war das ganz schön schwierig. Aber jedes Jahr geht es besser und ich finde mehr was ich mitnehmen mag. Ich probiere rum und finde immer mehr Rezepte mit saisonalem Gemüse, die uns allen schmecken und uns satt und glücklich machen. Nun freuen wir uns auf herzhafte Suppen und Eintöpfe, wärmende Aufläufe, Kuscheldecken und Lichter. Die Tage werden kürzer und wir machen es uns gemütlich.

Wie schreibt man aber bitte einen letzten Beitrag?? Denn das wird dieser erstmal auf kidsgo von mir sein. Seit fast zwei Jahren habe ich euch jetzt mitgenommen in unserem Leben. Seit dem Beginn meiner Schwangerschaft mit meinem dritten Sohn, über alle Wehwehchen und Gedanken bis zur Geburt in den Schwangerschaftstagebüchern. Und dann noch ein ganzes Jahr durch alle Höhen und Tiefen. Durchs Wochenbett, die schlaflosen Nächte und wunderbaren ersten Male, bis hin zu seinem ersten Geburtstag.

In den letzten Wochen ist so viel passiert, dass das gar nicht alles in einen Beitrag passt. Ich hätte zehn Überschriften wählen können. Aber es ist und bleibt der Abschied von kidsgo und meiner Bloggerzeit hier. *seufz*
Ich werde das ganz schön vermissen! Auch wenn es manchmal schwierig war, das Schreiben der Beiträge in meinem Leben unterzubringen. Es hat mir geholfen wieder ins Reflektieren zu kommen. Ins überlegen, was denn die vergangene Woche passiert ist. Das hat mir sehr geholfen mein Leben nicht mehr nur an mir vorbeirasen zu lassen. Ich kann das Tagebuchschreiben nur empfehlen. Und wenn es in einem Büchlein ist, zu dem niemand Zugang hat außer man selbst. Ich lese mir gerne meine alten Berichte durch, um mich zu erinnern. Nun aber erstmal wieder zu diesem Bericht!
Da ich nur eine Überschrift für oben wählen kann, dachte ich wir machen diesmal einen Bericht aus vielen Miniberichten. Also los. Kommt mit. Ein letztes Mal …:

Mama ist krank
Wer denkt sich bitte sowas aus, dass die Mama von Kleinkindern auch noch krank werden kann??!!!! Das sollte unmöglich gemacht werden. Ich finde diese Werbung so lustig und realitätsfern wo sich die Mutter bei ihrem Kind krank meldet. Das geht ja einfach nicht. Wir waren erkältet. Im Sommer bei 30 Grad. Sowas von unnütz. Rotznase und Fieber. Erst der Papa, dann das Möpschen und die Nusstorte und dann … ich. Das war echt unschön! Das erste Mal war ich alleine krank mit zwei kleinen Kindern. Der Ninja hat sich völlig ausgeklinkt, weil er ein Schuljahr ohne Fehltage schaffen will. Soll er ma machen. Der Schatz war wieder arbeiten und ich hing schniefend und leicht fiebernd mit zwei Kleinkindern zu Hause. Quengelnden Kleinkindern mit Rotznasen. Ich habe mit den Kleinen jeden Tag was unternommen, weil sie dabei derzeit am pflegeleichtesten sind. War eine blöde Idee. Alle sind nun wieder gesund, nur ich habe das irgendwie verschleppt, weil ich mir nicht die nötige Ruhe genommen habe. Ja wie auch?? Auf dem Sofa liegen und ausruhen ist halt nicht mit Ein- und Dreijährigem. Aber nun befinde ich mich auch auf dem Weg der Besserung. Ich hoffe das war’s jetzt erstmal wieder.


Auf die Plätze, fertig, los! Mit Physiotherapie:
Das Möpschen bekommt jetzt Physiotherapie nach Bobath. Wir waren bei der U6 und soweit geht es dem Möpschen Prima. Die Nabelhernie ist noch ein wenig vorhanden. Also man merkt, dass er dort eine Schwachstelle hat. Aber diese bedarf erstmal keiner Behandlung. Er fing gerade an zu krabbeln. Doch da er sich immernoch nicht über die rechte Seite drehen mag und wir bereits bei der Ostheopatin eventuelle Blockaden lösen waren, bekommt er jetzt ein paar Stunden, um ihn in seiner motorischen Entwicklung zu unterstützen.
Da will er sich aber wohl nix nachsagen lassen. Mittlerweile zieht er sich überall in den Stand, robbt und krabbelt durchs ganze Haus, kommt die Treppe hochgekraxelt, an die Knöpfe der Spülmaschine und läuft sogar kleine Strecken an beiden Händen gehalten und an Möbeln entlang. Gestern ist er das erste Mal auf den Lernturm geklettert und hat sich gleich eine Zucchini von der Anrichte geangelt. Es ist NIX mehr sicher vor ihm.
Auch die Sprache differenziert sich immer mehr. Erste Wörter kommen schon. Neben „Mama“ und „Papa“, der gerade übrigens sein Held ist, sagt er auch „alle“ (Essen ist alle), „zu“ (Tür, Schublade) und manches was nach etwas klingt, wir uns aber nicht sicher sind. Er winkt, schnalzt und trinkt alleine aus dem Glas. Er wird groß. Und es macht einen Riesen Spaß ihm dabei zuzusehen!


Schläft dein Kind schon durch?
Mit einem Jahr wird einem diese Frage komischerweise weniger gestellt. Alle gehen davon aus, dass die Kinder das jetzt tun. Würde man mir diese Frage derzeit stellen, würde ich laut anfangen zu lachen und meinen Kopf schütteln. Der Ninja schlief tatsächlich durch, seit er sechs Monate jung war. Ziemlich zuverlässig sogar. Nur morgens kam er zu mir ins Bett gekrabbelt, kuschelte sich an und schlief dann noch eine Runde. Dies gehört nun schon seit Jahren der Vergangenheit an.
Die Nusstorte schläft ja nun in seinem eigenen Bett mit dreieinhalb. Derzeit ruft er aber nachts meistens, dass ich ihn rüberholen soll und so schläft er den zweiten Teil der Nacht bei uns. Manchmal bleibt er auch ganz drüben in seinem Bett. Das ist ein riesen Fortschritt. Ich freue mich, dass das Schlafen mittlerweile ohne Körperkontakt geht und ich wieder liegen kann wie ich möchte. Dafür tapse ich gerne einmal in der Nacht rüber in sein Zimmer und schleppe ihn schlaftrunken in unser Bett.

Das Möpschen aber. Dieser super Schläfer, der seit Geburt meist nur ein oder zweimal wach geworden ist (ein Traum nach der Nusstorte. Ehrlich! Wer mich schon durch die Schwangerschaft begleitet hat, weiß was ich meine) hat eine Phase (es ist alles nur eine Phase ;) ) in der er im Zeitraum zwischen 2-6 Uhr morgens einfach mal zwei Stunden wach ist. Das rädert richtig! Er ist zum Glück leise und süß. Meistens. Brabbelt vor sich hin, kuschelt sich an mich, schmeißt sich mal hierhin, wurschtelt mal da hin. Aber er kommt eben jetzt vom Fleck. Und da muss ich die ganze Zeit aufpassen, dass er mir nicht aus dem Bett purzelt. Normalerweise befinde ich mich zu dieser Uhrzeit in meinem wichtigsten Tiefschlaf und bin nicht sehr gut im Aufwachen. Ich überlege, ob wir doch noch einen Rausfallschutz kaufen. Wir haben derzeit noch ein Boxspringbett, wo sich sowas total schlecht montieren lässt. Seine Liegeflächenerweiterung ist zwar zwischen unserem Bett und der Wand, aber nach unten hin gehts abwärts. Und wo Robben Kinder natürlich immer hin? Richtig. Dahin wo es raus geht.
Ich liebäugele ja mit einem Familienbett aus Holz. Eines was man anpassen kann und uns allen genügend Schlaffläche bietet. Mein Mann ist noch nicht überzeugt, da wir von den Maßen dann das ganze Schlafzimmer umgestalten müssten. Aber guter Schlaf ist so wichtig! Na mal sehen worauf wir uns da einigen werden.


Eltern sein, Paar bleiben:
Wir gehen zur Paarberatung! Und das war wohl genau der richtige Moment. Es kriselte immer mehr bei uns und die Toleranzschwelle ist nach zwei Kindern (wovon eines ein High-Need-Baby war), Umzug und Corona einfach niedrig geworden. Wir hatten jetzt zwei Termine und ich bin wahnsinnig froh, dass wir uns das getraut haben! Auch meinem Mann gefällt die Zeit dort und was es mit uns macht. Wir fahren jedes Mal wieder ein bisschen verliebter nach Hause.
Sie sagte uns gleich zu Anfang, dass es nicht um Schuldzuweisung geht. Wir sind beide richtig genauso wie wir sind. Wir wollen das Miteinander, die Beziehung zueinander wieder richtig einstellen und als Zugewinn für uns beide gestalten. Das hat sehr den Druck rausgenommen. In der zweiten Stunde haben wir uns unsere Geschichte angesehen. Das war schön und ließ uns in Ruhe einmal erinnern, wie das denn alles war. Was gefiel uns am anderen? Warum wollten wir uns weiter sehen? Warum wollten wir zusammen sein? Was haben wir gerne zusammen gemacht bevor die kleinen Kinder kamen? Das haben wir alles aufgeschrieben. Dann sagte sie uns, dass das unsere Energiegeber sind. Da machte es bei mir Klick. Wisst ihr noch, dass ich euch von Energiegebern und Energieräubern erzählt habe um als Mama oder überhaupt als Mensch auf eine positive Energiebilanz zu kommen mit der es einem gut geht?! Das kann man ja logischerweise auch auf eine Beziehung anwenden! Es gibt Dinge, die strapazieren eine Beziehung und dann gibt es Dinge, die diese stärken. Das werden auch wieder bei allen unterschiedliche Sachen sein. Aber damit kann man ja leicht anfangen und diese Sachen auf das Leben mit Kindern anpassen. Ich bin schon gespannt auf die nächsten Termine. Es wird noch Einzelgespräche geben und es wird noch eine Menge Zeit kosten. Das sagte sie direkt. Eingefahrene Muster von fünf Jahren lassen sich nicht in ein paar Stunden lösen. Aber diese Zeit ist wirklich gut investiert. Ich bin guter Dinge, dass wir uns darüber und mit ihrer Hilfe wiederfinden und es schaffen und lernen unserer Paarbeziehung wieder die entsprechende Aufmerksamkeit und Pflege zukommen zu lassen.
Ehrlich es gibt Führerscheine, Geburtsvorbereitungskurse, Erste-Hilfe-Kurse, aber wie man ein für alle erfüllendes und schönes Familienleben auf die Beine stellt und das Paarleben dabei nicht aus den Augen verliert, erklärt einem niemand. Dabei wäre das wirklich wichtig. Wir sind nicht doof, aber dabei brauchen wir zumindest irgendwie Unterstützung. Und die haben wir jetzt.
Dazu haben wir nun für uns beschlossen, dass der Schatz und ich einmal im Monat ohne die Kinder essen gehen. Das tut uns sehr gut. Und der Sonntag wird jetzt Familientag. Wir machen etwas zusammen als Familie und lassen alle Arbeit liegen. Das muss gar nicht immer was kosten. Das würde auch nicht gehen. Spiele spielen, eine Fahrradtour, ein kostenloses Museum, mal auch eins mit Eintritt. Bowlen, Spazieren, Wasserspielplatz. Einfach etwas, wo wir Zeit miteinander verbringen und was allen irgendwie Freude macht. Das bringt ein anderes Miteinander. Das merke ich schon nach dem zweiten Familiensonntag. Und das ist so schön!


Kindergartenfrei oder nicht?!?
Vom ersten Kindergarten in unserem Ort hatten wir ja bereits im Frühling die Absage erhalten. Beim zweiten waren die Plätze quasi vor Ausschreibung weg. Beim dritten habe ich die Nusstorte nun doch noch angemeldet. Zum ersten September.
Heute (08.09.) habe ich nun einen Rückruf vom Kindergarten erhalten: Alle Plätze sind voll. Wir stehen jetzt auf der Warteliste und sind für nächstes Jahr vorgemerkt. Das Möpschen ist noch nirgendwo zur Betreuung angemeldet. Also leben wir jetzt bis auf weiteres Kindergartenfrei. Nicht ganz freiwillig, aber auch nicht unglücklich.
Obwohl die Nusstorte begonnen hatte neugierig und gerne auf fremde Kinder zuzugehen und sich scheinbar Spielkontakte wünschte und auch wie Papa und der Ninja „weg sein wollte von zu Hause“, will er derzeit partout nicht in den Kindergarten und drückt das sehr deutlich aus. Er ist irrsinnig schüchtern und traut sich erst auf den bekannten Spielplatz, wenn niemand mehr da ist. Dafür bandelt er super schön mit seinem kleinen Bruder an, spielt sehr gerne mit dem Neffen meines Schwagers und findet auf Familienfeierlichkeiten prima Anschluss zu verschiedenen Kindern. Auch beim Kinderturnen oder im Musikkreis, den wir nun angefangen haben, ergeben sich immer wieder Zufallskontakte und sozialer Lernraum in altersgemischter Gruppe. Das scheint ihm auch zu reichen. Auch die Trennung von mir, wenn er bei den Großeltern ist, oder meine Mama zum Aufpassen kommt ist genug.
Irgendwann wird auch dieses Kind fröhlich in die Welt hinausziehen. Da bin ich mir sicher. Und bis dahin wird es eben behütet, gestärkt und liebevoll begleitet so wie es dies braucht. Und auch mal angemeckert und konsequent zum Wegräumen seiner Schneideschnipsel und Knetkrümel zitiert. Ist ja nicht immer alles rosarot, ne?! ;)

Mit uns, also mir und der Nusstorte läuft es soooo viel besser. Besonders wenn ich mir die alten Berichte durchlese ist es großartig was sich alles verändert hat. Meine Ausdauer und Geduld hat sich immens bezahlt gemacht. Mein eingestehen meines erschöpften Zustandes und dessen Behandlungsangang scheint eine immense Wirkung auf meine Kinder zu haben. Und die Erziehungsberatung war das hilfreiche Tüpfelchen auf dem i! Er hat KEINE Schreianfälle mehr. Also nur noch die normalen, die jedes Kind hat, wenn es ihm nicht gut geht (Hunger, Pipi, Müde ;)) oder ein Dreijähriger seinen Willen nicht bekommt. Aber er scheint nicht mehr den „Hilfeschrei“ für mich übernehmen zu müssen. Ob es das wirklich war??? Ich werde es nie mit Sicherheit wissen. Aber ich merke schon, dass diese Schreitendenz kommt und geht, jenachdem wie gut es mir geht und wie gut ich auf mich und meine Bedürfnisse aufpasse. Gebt gerne mal Feedback, ob das bei euch und euren Kindern auch so ist!

Jedenfalls bleibt er so jetzt erstmal zu Hause und das Möpschen auch. Wir haben viel gerechnet, gekündigt und verändert damit das möglich ist! Damit ich ganz Hausfrau und Mama sein kann. Ich habe mir das so gewünscht und mein Mann auch. Wir hatten nun den Vergleich: Ich in Elternzeit und ein Jahr lang beide Eltern von zwei Kindern im Job. Uns gefiel die Variante mit mir zu Hause allen am besten. Selbst dem Ninja. Alle sagen ich bin entspannter. Ich fühle mich auch selbst nicht mehr so zerrissen. Das ist toll! Dies ist also im Moment der richtige Weg für uns. Für wie lange wissen wir nicht. Das haben wir nicht festgelegt. Wir leben das Modell solange es uns allen damit gut geht und es finanziell möglich ist. Vielleicht arbeite ich bald ein bisschen, damit wir doch mal in den Urlaub können. Zuletzt hatte ich vor eine Stoffwindelberatung aufzubauen in unserer Hebammenpraxis. Mal sehen was daraus wird.

Ich bleibe zu Hause bei den Kindern. Und das genießen wir!!! Wir können morgens wachkuscheln, obwohl der Nusstorte wohl auch eine Stunde davon nicht reichen würde :D (Er schreit in der Regel nicht mehr beim Aufwachen, yaayy). Ich habe das Gefühl er braucht vor allem Zeit. Viel Zeit! Dinge die ich jetzt schon mit dem Möpschen mache und entdecke sind bei ihm jetzt erst dran. Weil er vorher einfach mit sich selbst so extrem beschäftigt war. Er kann jetzt immer besser sagen, wenn ihm etwas unangenehm ist wie der Schaum der Zahnpasta. Da komm mal einer drauf, uff. Aber dann kann ich nach einer gucken die nicht schäumt und schon ist das Zähneputzen viel viel einfacher! Er kann sagen, wenn er grantig wird vor Hunger (was bei ihm alle halbe bis zwei Stunden ist). Er kann sagen, wenn ihn ein Sockenknubbel stört, oder das Schlübberschild kratzt. Das ist großartig und ich bin mir unsicher ob das ein Kindergarten leisten kann. Auf der anderen Seite mache ich mir Sorgen, dass ich ihn zu sehr verhätschel, und er später nicht zurechtkommen wird. Aber ich glaube das ist Quatsch. Ich denke ganz besonders bei ihm macht sich der Leitsatz der Artgerechtbücher bezahlt: In den ersten Jahren viel (Zeit) investieren und dafür ist es in späteren Jahren einfacher. Na mal sehen.
Und auch wenn wir dieses klassische Kigafrei mit „wir sind ganz viel draußen“ mit zwei Kleinkindern irgendwie nicht hinbekommen wird das schon schön. Da hilft mir meine Arbeit als Tagesmutter. Material und Ideen habe ich haufenweise. Nur die Zeit bräuchte ich noch. Aber das wird schon. Erstmal genießen wir noch so viel Spielplatz und Sandkasten wie möglich, bevor es nass und kalt wird. Auch hier lebe ich gerne mit den Jahreszeiten. Ich habe mir schon die Daten für den öffentlichen Laternenumzug und den Bundesweiten Vorlesetag im November rausgesucht. Jetzt kommen wieder die Feste mit ihrem Zauber, Blätterhaufen und hoffentlich große Pfützen.

Ich bin sehr froh, dass ich auch das Möpschen noch nicht in Betreuung geben muss. Er ist gerade extrem anhänglich und weinerlich. Wir schaffen immerhin schon kurze Trennungsphasen. Das der Papa mal eine Tour mit dem Rad mit ihm fährt, oder die Oma auf ihn aufpasst, wenn wir zur Paartherapie oder zu unseren zwei bis dreistündigen Dates gehen. Und das reicht! Die Zeit in der wir weg sind schafft er gut. Wenn er uns dann aber wiedersieht, merkt man wie sich eine große Erleichterung in einem Seufzer Bahnbricht und er weint und viel gekuschelt werden muss. Vielleicht liegt es auch daran, dass er jetzt so anhänglich ist, dass er die Trennungen nicht gut verkraftet. Könnte aber auch ein Entwicklungsschub sein. Denn er sitzt auch gerne nachts um vier wach im Bett und guckt mich an und braucht dann gut ein zwei Stunden bis er wieder einschläft. Ich merke jedenfalls, dass ihm eine richtige Fremdbetreuung, die täglich mehrere Stunden stattfinden würde noch nicht gut tut. Und ich bin froh und dankbar, dass ich so auf die Bedürfnisse meiner Kinder eingehen kann. Wenn ich jetzt noch Zeit und Raum finde mir und meinen eigenen Bedürfnissen besser gerecht werden zu können ist es perfekt. Denn die kommen bei aller Kindergartenfrei-romantik entschieden zu kurz! Und der Haushalt auch. *räusper räusper*

Zurück/Bleiben im Job
Viele von euch werden nun wieder in die Erwerbsarbeit zurückkehren.
Ich möchte euch folgendes mitgeben aus meiner eigenen Mamaerfahrung und den Jahren als Tagesmutter:
Jedes Kind verändert einen. Manche von euch sehnen den Wiedereinstieg herbei. Andere wünschen sich lieber zu Hause zu bleiben. Wieder andere sind zwiegespalten. Und bestimmt gibt es noch jede Menge andere Facetten. Mama sein verändert. Es verschiebt die Prioritäten. Und das ist ok! Wenn du liebe Leserin deinen Job vermisst hast und dich darauf freust dann stürz dich guten Gewissens wieder rein und genieße die Zeit! Was dich glücklich macht kommt auch bei deinem Kind an. Kinder brauchen glückliche Mütter.
Wenn du liebe Leserin zweifelst, wenn du lieber bei deinem Kind bleiben möchtest oder sich der „alte“ Job nicht mehr richtig für dich anfühlt, oder sich nicht mehr mit deinem neuen Leben vereinbaren lässt, habe den Mut etwas zu ändern. Denke verrückt! Überlege was du schon immer machen wolltest oder wie du das alte an deine neue Lebenssituation anpassen kannst. Was würde dir Freude machen, wenn du so viel Zeit damit verbringst? Wie hättest du wieder Freude am Job und könntest ihn mit deinem neuen Alltag vereinbaren?
Traue dich auch wieder auszusteigen, wenn du merkst, dass es so nicht geht. Das Leben hält viele Wege bereit. Das Leben als Mama mit Job ist nicht leicht wie ich finde. Egal ob mit Partner oder ohne. Ebenso wie das Leben ohne Erwerbsarbeit seine anstrengenden Schwierigkeiten hat. Die Kinder sind nur einmal klein. Diese Zeit kommt nie wieder und sie vergeht schnell! Also traue dich sie dir zu gestalten wie du dich gerne an sie erinnern möchtest. Wie du gerne für deine Kinder sorgen und da sein möchtest. Es erfordert Mut und Veränderung. Ich hatte vor so einem Sprung immer ganz schön Angst. Aber im Nachhinein hat es sich immer gelohnt! Und das haben auch schon einige Mütter erzählt, die ich in dieser Phase erleben und begleiten durfte. Oft ganz vorsichtig, als ob das nicht sein dürfte, dass man das nicht hinkriegen will mit Kleinkind UND Erwerbsarbeit. Dass man glücklich ist das Zuhause zu versorgen. Das der Job sich fremd anfühlt und man nur noch da raus möchte, weil er einen auffrisst, aber die Familie das Geld braucht. Wie sie sich doch getraut und Wege gefunden haben etwas was sie lieben zu tun oder sich mehr Zeit für die Kinder zu nehmen. Es ist natürlich mit Einbußen an anderer Stelle verbunden. Auch bei uns. Wir haben gekündigt was nicht absolut nötig ist. Wir haben gewechselt, zusammengelegt und immer wieder gerechnet und Gewohnheiten überdacht und geändert, damit wir das jetzt so leben können.

Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest, der zu dir und deiner Situation passt und den Mut aufbringst dir dein Leben als Hauptrolle darin zu gestalten. Denn genau das und nichts anderes hast du verdient!

Wie geht es mir?
Viel besser! Meine „Kur“ zeigt weiter Wirkung. Mein Beckenboden fühlt sich wieder normal an wie vor der Schwangerschaft. Richtig Joggen und Trampolin geht noch nicht und nach zwei Wochen Husten merke ich auch, dass die Regeneration noch nicht ganz abgeschlossen ist. Aber so im Normalen ist da alles wieder tutti. Ich fühle mich wieder immer mehr wie ich. Das ist toll. Auch wenn diese blöden 10kg Stillreserve immer noch da sind. Aber wir stillen ja auch noch. Nachts, manchmal zum Mittagsschlaf und manchmal abends zum Einschlafen. Nach dem Abstillen verabschieden sich diese Kilos hoffentlich auch noch. Wann das sein wird? Keine Ahnung. Das Möpschen braucht das Stillen noch, auch wenn es nur wenig ist.
Mit kleinen Rückschlägen geht es immer weiter vorwärts in meiner Gesundung.
Eine Mutter-Kind-Kur habe ich noch vor innerhalb des nächsten Jahres zu machen, um speziell für mich etwas Erholung zu bekommen und vielleicht etwas Input für unseren Alltag zu erhalten. Sonst pimp ich mich weiter mit guter Ernährung, frischer Luft und so viel Sport/Bewegung wie möglich ist. Und Schlaf. So gut es eben machbar ist.

Wie geht es weiter?!
Tja, leider nicht so wie ich gerne wollte. Ich habe mich die letzten Wochen schlau gemacht, weil ich gerne einen eigenen Blog aufbauen wollte, auf dem es für euch weiter geht. Ich habe viele tolle Ideen dazu, die Mamas weiterhelfen sollen.
Leider ist das aber mit einigen Auflagen verbunden, wie Datenschutz, Impressum und irgendwelchen Sachen, die ich noch nicht verstanden habe.
Leider bin ich alles andere als technikaffin. Und da man sich da rechtlich wohl ganz schön in die Nesseln setzen kann und ich derzeit nicht das Geld habe um jemanden für die Einrichtung beauftragen zu können, gibt es vorerst keinen eigenen Blog von mir. Leider. Mir fehlt einfach die Zeit um mich da richtig reinzufuchsen. Ich wollte euch gerne den Blog hier verlinken, damit ihr weiterlesen könnt. Deswegen hat es auch so lange mit dem Nachbericht gedauert. Aber es klappt einfach gerade nicht. Mein Leben ist zu voll und ich möchte euch nicht noch länger warten lassen. Daher muss es hier nun leider ein Abschied sein.

Vielen Dank an euch liebe Leserinnen und an kidsgo für die einfache und schöne Begleitung!
Ich wünsche euch alles Liebe, ein schönes Leben auf das ihr gerne zurückblickt und danke euch fürs Lesen.

Macht’s euch hübsch und vielleicht bis bald,
Viele viele Grüße von
Anna

Tagebuch Anna

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In diesem Beitrag geht's um:

Mama zurück im Job, After-Baby-Body, Paartherapie, Nächte mit kleinen Kindern