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Baby-Tagebücher von Madeleine

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

29. Woche

Erste Karotten und viel Text

Auch die letzte Woche ging vorbei wie im Flug und wir machen unsere ersten Ess-Versuche.

Hallo, Ihr da draußen,

nachdem ich letzte Woche am Dienstagvormittag meinen Bericht geschrieben hatte, wurden meine Nerven auf die Probe gestellt. Die Mädels waren vom Mittag an total quengelig, haben geschrien und nichts konnte man ihnen recht machen. Sie wollten beide weder liegen, im Tripp Trapp sein, von mir bespaßt werden, Spielen, noch gestillt werden. Die Windel war leer, der Kinderwagen auch nicht angesagt und selbst mein Notanker, beide ins Tragtuch zu nehmen, half nicht. Normalerweise ist spätestens im Tragtuch ruhe, aber ich hatte an dem Nachmittag keine Ahnung, was die Zwei wollten und war selber total müde und hätte mich am liebsten aufs Ohr gehauen. Dementsprechend waren meine Nerven zu Ende und ich hab einen Hilferuf an meinen Mann gestartet. Ich hab ihn angerufen und gefragt, ob er' s im Geschäft irgendwie drehen könne, dass er früher nach Hause kommt. Das war so etwa um viertel vor vier. Normalerweise muss Urs bis sicher 17.30 Uhr arbeiten. Auf alle Fälle konnte er’s drehen und ihr glaubt es kaum, bis Urs zuhause war, ist Luana eingeschlafen und Liana war bei mir auf dem Arm zufrieden!!! Ich kam mir total verarscht vor, da machen die Beiden den totalen Terror und kaum naht Hilfe, sind es die liebsten Mädels. Mir ist schon klar, dass sich auch meine Stimmung auf die Mädels überträgt, aber in manchen Situationen fällt es mir schwer ruhig zu bleiben. Und je müder und genervter ich bin, umso quengeliger werden die Mädels. Ein Teufelskreis, den wohl alle Eltern kennen.

Auch das haben wir überstanden und so konnte ich an dem Abend noch zum zweiten Teil der Ausbildung gehen. Dort hab ich wieder viel gelernt und obwohl die Sporternährung ein sehr komplexes Thema ist und ich mein Hirn echt anstrengen musste hat es mir unheimlich gut getan mal raus zu kommen.

Am Mittwoch wäre eigentlich wieder Physiotherapie auf dem Programm gewesen, das wurde aber kurzfristig abgesagt da die Therapeutin krank war. So sind wir also kurz entschlossen über Mittag zu Urs ins Geschäft und anschließend war ich mit den Mädels in der Überbauung Flyer verteilen, in welcher wir früher gewohnt haben. Nach einem Besuch bei einer ehemaligen Nachbarin und den Kindern sind wir noch einkaufen gegangen. Rings um den Laden hat es auch viele Mehrfamilienhäuser und so hab ich noch den Rest meiner 1000 Flyer in den Briefkästen verteilt. An diesem Abend waren dann die Mädels und ich alleine da Urs im Sport war.

Am Donnerstagmorgen hieß es dann Abschied nehmen, da Urs auf Geschäftsreise ging und uns somit die erste Nacht alleine bevorstand. Aber vor der einsamen Nacht stand erst mal ein gefüllter Tag. Die Physiotherapeutin war nun wieder gesund und so konnten wir kurzfristig noch zur Therapie. Die verlief gut und die Mädels machen echt Fortschritte. Das Kopfheben geht viel besser und auch sonst geht’s vorwärts. Die Therapeutin meint zwar dass die Drehungen der Beiden vom Bauch auf den Rücken noch nicht wirklich gewollt sind sondern eher daher kommen dass der Kopf mit der Zeit zu schwer wird und dann das Gewicht auf eine Seite kippt. Aber die Mädels beginnen nun auch ab und zu sich auf der Hand und nicht nur auf den Unterarmen abzustützen. Nach der Physiotherapie wollte ich mit meiner Schwägerin Mittagessen gehen. Wir haben uns im Personalrestaurant vom Krankenhaus verabredet und währenddem wir gewartet haben hat Liana gescheissert. Ich hatte sie auf dem Schoss und wollte sie wickeln gehen, sobald meine Schwägerin ihr Essen geholt hatte und zu Luana schauen konnte. Na ja, als ich Liana bewegt hab, hab ich gemerkt dass der komplette Rücken schon voll war!!! Ich hab also meine Schwägerin aus der Warteschlange geholt und hab mich auf die Suche nach einem Wickeltisch gemacht. Sonst ist es ja kein Ding die Mädels irgendwo (Boden oder sonstige Fläche) zu wickeln, aber wenn ich ne Generalreinigung machen muss, hab ich schon gern nen Wickeltisch. Auf dem Stock wo wir waren gab’s keinen, da einen Stock höher die Geburten- und Wochenbettstation ist, bin ich da fragen gegangen. Wickeltische haben die schon, aber nur für Patienten. So hat mich die Dame zum Haupteingang geschickt, obwohl sie gesehen hat, wie vollgescheissert Liana war. So hab ich Liana ein Mal quer durchs Krankenhaus getragen und hab versucht sie so zu halten, dass ich nicht auch total voll werde. Nach einer gefühlten Ewigkeit war sie dann wieder halbwegs sauber und ich konnte wieder den Rückweg antreten. Dass die Mädels nun immer lieber ihre Hände in die Windelgegend strecken wenn wir die Windelwechseln hilft natürlich auch nicht gerade. So musste ich mehrmals die Händlein wieder sauber machen bevor diese im Mund landen. Ich hab schlussendlich auch noch was zum Mittagessen bekommen. Anschließend bin ich mit ihnen noch in die Stadt gelaufen und hab mich umgesehen. Wir haben eine Mutter aus meinem Schwangerschaftsyogakurs getroffen. Ihr Junge ist etwa einen Monat älter als Liana und Luana und der ist ein Riesen-Kind. Er trägt schon Größe 80 und ist 10 Kilo schwer!! So schwer sind Liana und Luana nicht mal zusammen!

Als meine Beiden Hunger hatten, hab ich mich in ein Restaurant gesetzt und die beiden gestillt. Kurz darauf kam eine Familie mit Zwillingsjungs. Mit der sind wir auch dank der Bedienung gleich in Kontakt gekommen und schlussendlich haben wir Nummern ausgetauscht und wollen dann mal was gemeinsam machen. Die Jungs sind nun 10 Monate alt und kleine italienische Herzensbrecher, total süß. Gegen spät Nachmittag haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht. So wirklich was gefunden haben wir nicht und so langsam aber sicher wurden die Mädels ungeduldig. Sie wollten beide schauen, was denn da so los ist und aus dem Kinderwagen raus, sehen sie halt nicht so viel und da auch noch die Sonne da war, wurde die Sicht vom schattenspendenden Tuch verdeckt. Zuhause angekommen ging alles reibungslos. Wir haben ne frische Windel gemacht, die Mädels haben noch etwas gespielt während dem ich den Kinderwagen umgebaut hab. Ich hab mal die Sportsitze ausprobiert, aber Liana und Luana versaufen da drinnen noch und so hab ich ihn wieder umgebaut. Später gab’s noch mal was zu essen und dann hab ich die Beiden ins Bett gebracht. Sogar Liana ist ohne großen Protest bald eingeschlafen und das im Bett! Meistens schläft sie ja sonst nur auf dem Arm ein, wenn man sie nämlich wach ins Bett legt wird protestiert. An diesem Abend nicht. Mein Bammel vor dem Abend/der Nacht alleine war also total unbegründet.

Am Freitagvormittag hab ich dann noch was gebacken da wir am Nachmittag eingeladen waren und fürs „Zvieri“ (Zwischenmahlzeit am Nachmittag, ähnlich wie Kaffee und Kuchen, kann aber auch deftig sein) zuständig waren. Ich hatte Liana und Luana in die Tripp Trapps getan und mit in die Küche genommen, dort hab ich angefangen zur Musik zu singen und tanzen und meine Mädels haben gelacht und gelacht. Die fanden das total lustig wenn Mama so rumhampelt und dabei noch so schräg singt.

Unser Besuch am Nachmittag war toll und die zweijährige Tochter der Nachbarin wollte unbedingt in den Wald spazieren gehen. Da sie jedoch immer wo durchlaufen wo kein durchkommen mit dem Kinderwagen ist, hab ich Liana und Luana ins Tragtuch genommen damit wir mit können. Das Mädchen war dann kurz nachdem wir losgelaufen sind doch zu müde um so weit zu laufen, also haben wir nur ne kleine Runde gedreht und die vielen Tiere unterwegs bestaunt. Ich find es schon schön, wenn ich zur Tür raus kann und auf ´ner kleinen Runde Tiere wie Kühe, Pferde, Schafe, Hühner, Katzen, Hunde und Kaninchen sehe. Schlussendlich war ich aber auch wieder froh als wir zurück waren und ich die Mädels wieder in den Kinderwagen legen konnte. So langsam wird’s echt anstrengend, Beide im Tragtuch vorne zu tragen. Ich bin dann froh wenn ich eine auf den Rücken nehmen kann, obwohl ich noch etwas Respekt davor habe sie auf den Rücken zu binden. Ein erster Versuch mit Urs Hilfe haben wir schon gewagt, aber das ist echt noch verbesserungswürdig. Weder Luana noch mir war es so richtig wohl dabei.

Am Freitagabend haben wir uns dann alle drei auf die Rückkehr von Urs gefreut. Die Mädels waren dann recht früh im Bett und so konnten Urs und ich ein gemütliches Abendessen genießen. Wir haben zum zweiten Mal dieses Jahr gegrillt und das war erst der Beginn. Wir sind ziemliche Grillfans und im Sommer brennt der bei uns wirklich oft. Was gibt es schöneres als an einem schönen Sommerabend eine große Portion Salat mit was Leckerem vom Grill zu genießen?!

Samstag und Sonntag war eher müdes Wetter und ohne Kinder wären wir wohl nicht wirklich aus dem Bett gekommen. Hauptsächlich Urs hätte am liebsten den ganzen Tag geschlafen, da merkt man schon, dass er halt jeden Morgen früher aufsteht als ich, und ins Bett gehen wir meistens zur selben Zeit. Ich war trotz allem eher voll Tatendrang und so hab ich meinen Mann am Wochenende das ein oder andere Mal genervt und zu mehr Elan probiert zu motivieren. Das hat nicht so super geklappt und ich hätte ihm wohl besser seinen Schlaf gelassen. So wäre es wohl für alle angenehmer gewesen. Ich werde probieren beim nächsten Mal daran zu denken. Da wir am Samstagnachmittag noch spontan Besuch bekommen haben sind wir wenigstens einmal zu einem Spaziergang nach draußen gegangen.

Gestern stand dann noch ein Besuch bei der Kinderärztin an. Das Blut der Mädels wurde kontrolliert und wir dürfen nun offiziell mit den Eisentropfen aufhören. Bin ich froh, ist die Sauerei vorbei. Aber da beginnt auch schon die nächste. Liana und auch Luana haben nicht so zugenommen wie sie sollten. Vor zwei Wochen hatte ich sie gewogen und dort hab ich festgestellt, dass die Beiden die zwei Wochen davor nur 30 bzw. 80 Gramm zugenommen hatten. Nach einer kurzen Rücksprache mit der Mütterberaterin hab ich Beide weiter voll gestillt und vorige Woche nochmals gewogen. Da Liana nun 150 Gramm und Luana 100 Gramm in einer Woche zugenommen haben, hab ich mir keine Sorgen mehr gemacht. Nun ja, gestern kam aus, dass Beide letzte Woche wieder fast nichts zugenommen haben und so meinte die Ärztin ich solle den Mädels doch am Abend ein Fläschchen mit 1er Milch geben. Sonst war sie mit der Entwicklung zufrieden aber aufs Gewicht müssen wir halt schon schauen. Ich war danach erst mal total frustriert und schlecht drauf. Ich bin überhaupt kein Fan von dieser Fertigmilch und hatte auch nie vor den Mädels so was zu geben. Mit dem Thema zu füttern hatte ich mich bereits angefreundet und unsere ersten Karottenerfahrungen haben wir am Wochenende gemacht gehabt. Also gegen Gemüse/Breistart hätte ich nichts einzuwenden gehabt. Ich hab dann erst mal mit Urs und anschließend mit meiner Mutter telefoniert. Meine Mutter hat auch mindestens so viel Ahnung von Ernährung wie ich und so sind wir zum Schluss gekommen, dass es bei den Mädels hauptsächlich um die Kalorien und nicht um die Nährstoffe geht. Die Nährstoffe bekommen sie aus den anderen Stillmahlzeiten und so würde eigentlich ein mehr an Kalorien reichen. Meine Mutter hat uns früher Schmelzflocken gegeben, die gibt es in der Schweiz aber nicht. So war ich also gestern Nachmittag mit den Mädels nochmals unterwegs und hab die verschiedenen Packungen und Produkte studiert. Ich hab mich schlussendlich für einen Hirsebrei entschieden welchen ich auch in Muttermilch rühren und so mit der Flasche füttern kann. Da ich ja noch einiges an Muttermilch in der Gefriertruhe habe, bietet sich das an. So haben wir das gestern Abend ausprobiert. Die Mädels haben's getrunken und es hat gut geklappt. Ich war gestern Abend unterwegs und hab dann später noch Milch abgepumpt. Weil vom Nachmittag bis am nächsten Morgen, da würden meine Brüste bestimmt überlaufen. Vorhin hab ich noch kurz mit der Mütterberaterin telefoniert und sie meinte ich könne den Hirsebrei auch weg lassen und den Mädels nach dem Stillen noch von der aufgetauten Milch anbieten. Wir werden sehen wie wir das in den nächsten Tagen machen. Auf alle Fälle werde ich wohl weiterhin mittags mal ein paar Löffel Karotten geben und schauen ob die Begeisterung wächst. Bis jetzt war die noch nicht wirklich vorhanden.

Jetzt hab ich schon so viel geschrieben und es liegt mir doch noch was auf dem Herzen. Ich hab mal in den alten Babytagebüchern von kidsgo gestöbert und bin auf Gerd gestoßen. Ich hab in den letzten Tagen seine Einträge verschlungen und war immer wieder erstaunt. Das Ganze ist spannend geschrieben und oftmals auch lustig. Ich hab mir jedoch überlegt weshalb er so oft die nervigen, anstrengenden und negativen Situationen mit seinen Kindern beschreibt. Eine wirkliche Antwort hab ich nicht gefunden. Ich kann einfach von mir sagen, klar es gibt Situationen und Momente wo’s echt anstrengend ist, auch gerade mit Zwillingen und wo ich wie am Dienstag einfach Hilfe brauche und mir die dann auch hole. Aber wenn ich mich einmal in der Woche hinsetze und meinen Bericht schreibe kommen mir fast nur die positiven Momente in den Sinn. Oftmals hab ich Minuten, nachdem ich gedacht hab, so jetzt reicht’ s aber, auch schon wieder vergessen, dass die Mädels einen auch zur Verzweiflung bringen können. Wenn Liana und Luana mich dann anstrahlen und anfangen zu lachen wenn ich mit ihnen rede kann ich den Beiden gar nicht „böse“ sein! Die Zwei sind so zuckersüß und ich kann manchmal gar nicht glauben, dass das wirklich unsere Mädels sind! Lustig ist auch ihre neue Errungenschaft, wenn den Beiden etwas nicht passt oder sie etwas nicht erreichen rufen sie so richtig energisch und laut wäääähäääää!!!

Wie geht es denn euch anderen Eltern? Findet ihr es einfach nur total anstrengend oder geht es euch ähnlich wie mir?

Ich freue mich übrigens auch, wenn ich Kommentare bekomme und ihr dürft auch gerne Dinge fragen, die euch interessieren.

So, nun hab ich euch mehr als genug Text zugemutet und außerdem ist Liana nun auch aufgewacht (wohl von dem Baulärm der hier seit gestern ist)…

Alles Liebe, Madeleine



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Kommentare von Lesern:

Anne, Essen09.05.2012 20:16

Liebe Madeleine,
seit dem allerersten Eintrag lese ich Deine Berichte. Und ich bin immer voll der Bewunderung und frage mich, wie Du das alles schaffst und mit welchem Optimismus Du an die Dinge herangehst. Ich denke übrigens, dass Du über eine Ausbildung im psychologisch-sozialen Bereich nachdenken solltest. Ich habe immer wieder den Eindruck, dass Du anderen viel geben und gut beraten könntest.
Zu Deiner Frage: Ich fand die ersten zwei Jahre mit dem ersten Kind auch sehr anstrengend und kann mich in vielem Gabriela anschließen. Vielleicht bist Du einfach ein mütterlicher Typ, der allgemein aber sehr offen und positiv durch die Welt geht. Ich war auch schon viel älter und habe mich sehr stark über die schon länger dauernde Berufskarriere definiert und fand die Umstellung auf "Muttersein" sehr schwierig. Du hast ja noch alle Möglichkeiten im Beruf, wenn die Kleinen aus dem Gröbsten raus sind. Ich finde es toll, wie Du Dein Leben meisterst und wünsche Dir alles alles Liebe.

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Carola09.05.2012 09:45

Wir wollten unseren Sohn auch sehr früh auf dem Rücken tragen, da er sehr schwer war. Wir hatten dann eine Trageberaterin zu hause, das war total super. Kann ich nur empfehlen, sonst hätte ich mich das nicht getraut ihn ab dem 4. Monat auf den Rücken zu "schwingen".
Auf jeden Fall viel angenehmer zu tragen.
Ach ja und Ärzte raten immer sehr schnell zur Flasche... toll dass du auf dein Gefühl gehört hast. Die nehmen ja auch mal mehr und mal weniger zu... also nicht verrückt machen lassen. Und wenn sie die Flocken mögen, dann ist das sicher erstmal besser als Fertigmilch...
LG

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Doris, Regensburg08.05.2012 20:47

Hallo Madeleine, ich lese ja deine Bericht schon von Anfang an mit u. freue mich immer auf den Nächsten. Kannst du auch ein Foto einstellen, wenn du BEIDE im Tuch trägst. Das würd ich ja gern mal sehen. Bei Neugeborenen kann ich mir das ja schon vorstellen, aber mittlerweile sind sie ja schon große Mädels. Ich finde es super, wie du das alles geregelt kriegst, aber es stimmt - ein großer Vorteil ist dein Alter. Ich war schon 34 beim 1.Kind u. über 40 mit dem 3. (allerdings Pflegekind/baby). Alles gute noch und weiterhin soviel Spaß mit den Mädels.

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Gabriela, Berlin08.05.2012 13:53

ach ja, und noch was: Du hast, auch aufgrund Deines jugendlichen Alters, das Glück, Dir Hilfe holen zu können. Wenn man selber keine Großeltern für die Kinder hat, keine Verwandte und rundum berufstätige Freunde, dann ist es gerade in den ersten Monaten eben nicht so, dass man sich Hilfe problemlos holen kann. Dann ist man allein, immer. Für mein Baby hätte ich mir auch keinen fremden Babysitte geholt (und dafür auch einfach, da man damals genau 300 Euro Erziehungsgeld bekam) wirklich kein Geld gehabt. Ich hatte nie irgendeine Auszeit vom Kind. Und in einer kleinen Wohnung hat man natürlich auch keine Ruhe, wenn mal nur der Vater beim Kind schläft. Denn dann liegt man selber nebenan und ist natürlich trotzdem bei jedem Schreien hellwach.
Und wenn man dann noch wieder arbeiten geht, potenziert sich der Stress.
Aber ich finde es toll, dass Du so eine positive Lebenseinstellung hast und bei Dir die guten Situationen überwiegen. Ich glaube, das macht das Leben oft schöner und leichter!

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Gabriela, Berlin08.05.2012 13:47

Hallo Madeleine,
da muss ich jetzt mal was zu schreiben, zu Deiner Lektüre von Gerds Berichten. Es gibt Leute, die sind grundpositiv im Leben. Ich glaube, nach allem was ich von Dir lese, Du gehörst dazu. Du siehst Dinge optimistisch oder versuchst, das Gute in allem zu sehen.
Es gibt aber auch Leute, die können grundnegative Tage haben. Und die dann auch ausleben. Ich habe mich selber zum Beispiel in seinen Beiträgen sehr wieder gefunden. Klar, hat mir mein Kind auch viel Freude gemacht. Aber gerade in den ersten Monaten, vielleicht sogar in den ersten zwei Jahren, fand ich das Leben vor allem wahnsinnig anstrengend. Dieses ständige Sich-Kümmern, keine bis wenig Zeit für irgend etwas anderes haben, das ganze bisherige Leben komplett umgestellt finden - das hat mich irre gemacht. Ich habe sehr die geistige Anregung vermisst, die ich bis dahin bei der Arbeit, beim Lesen, Radiohören, ins Kino gehen etc. hatte und die nun plötzlich komplett weg war. Irgendwann hatte ich das Gefühl, komplett zu verblöden. Vor allem, weil der Aktionsradius mit Kind(ern) einfach sehr eingeschränkt ist. War ich vorher mehrere Male pro Jahr beruflich im Ausland, war jetzt schon ein Ausflug in den Park, zu den Nachbarn, Freunden etc. das "Großevent".
Vielleicht liegt es eben nicht nur an einem selbst, sondern auch an der Stärke, mit der sich das bisherige Leben ändert. Wenn man sowieso eher der häusliche Typ ist, kann man das sicher viel leichter wegstecken, dass man monatelang kaum noch woanders hin kommt, als wenn man vorher seine Wohnung maximal zum Schlafen gesehen hat.
Und dann gibt es auch friedliche und weniger friedliche Kinder. Und das hängt auch, aber nicht nur von den Eltern ab. Und Kinder, die nachts bis zu zehnmal aufwachen, zermürben Eltern vielleicht eher, als solche, die ein, zweimal pro Nacht gestillt werden.
Das nur mal als ungeordnete Gedanken zu Deiner Frage.

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