Der Frühjahrsputz sollte passend zum sonnigen Wetter auch auf Maximilians Kopf stattfinden, doch: Öl drauf, Schuppen ab – so einfach ist es nicht... Und auch die Suche nach einem Betreuungsplatz ist es nicht!
Endlich! In Hamburg ist der Frühling angekommen, der erste für Maximilian! Der „Rainer-Calmund-Mantel“, den ich zwischenzeitlich wieder vorholen musste, ist nun ganz tief im Schrank vergraben und es stellt sich die ganz neue Frage: Was ziehe ich dem kleinen Schatz an, damit er nicht schwitzt?
Da es nun immer wärmer wird, wollten wir Maxls Kopfgneis entfernen. In den ersten Wochen haben sich auf seinem Kopf (nur oben und vor allem in der Mitte) gelbe Schuppen gebildet. Dabei handelt es sich nicht um Milchschorf, für den typisch ist, dass die Stellen jucken und auch nässen, sondern um dessen harmlosen Bruder, den Kopfgneis. Dieser ist unbedenklich und stellt eher ein kosmetisches Problem dar. Daher haben wir uns darum auch nicht bekümmert und den Gneis, Gneis sein lassen. Doch da Max inzwischen bals fünf Monate alt wird und die Schuppen nicht von alleine verschwinden wollen, wollten wir nachhelfen. Es wird empfohlen, Öl auf die betroffenen Stellen zu geben, dann dem Kind eine Mütze aufzusetzen und es ein paar Stunden einwirken zu lassen. Danach soll der Kopf mit einer Babybürste gekämmt werden und die Schuppen nur so rieseln. Soweit die Theorie, doch die Praxis sieht anders aus. Bei Maximilians Mützenphobie ist dieser Plan eh schon mal nicht der Hit, doch wir haben uns tapfer gestellt: Olivenöl drauf und dünne Mütze drüber. Nach einem kurzen Aufschrei, ließ sich der kleine Mann durch Spielen ablenken. Allerdings schien er die ganze Zeit über beleidigt und mürrisch. Ist ja auch verständlich, wenn schon Mütze, dann sollten wir doch wenigstens mit ihm Spazierengehen, aber so, und dann noch Öl... Nach einiger Zeit nahmen wir die Mütze ab und ich bürstete erwartungsvoll über den kleinen Kopf – mit dem Ergebnis, dass ein paar vereinzelte Schuppen ihre angestammten Plätze verließen. Rieseln hab ich mir irgendwie anders vorgestellt. Im Grunde sieht Maxl aus wie vorher – mit dem einzigen Unterschied, dass er (trotz Badens) zwei Tage nach Salat gerochen hat. Mit dem Fingernagel hätte ich die leicht aufgeweichten Schuppen wohl abkratzen können, doch das kam mir zu brutal vor. Vielleicht hat ja jemand von Euch einen Tipp? Würde mich freuen!
Ansonsten war diese Woche leider wieder ein Arztbesuch nötig. Bei Maximilian steht neben den Fingernägeln oft etwas Haut ab. Mitte der Woche hatte ich gesehen, dass diese Stelle am linken Daume etwas gerötet ist. Ich habe dies zunächst zwei Tage beobachtet, in der Hoffnung, dass es von alleine verschwinden möge – was es leider nicht tat. Und so mussten wir mal wieder unsere liebe Kinderärztin besuchen. Sie meinte, dass es entzündet sei und wollte ihm zunächst Teersalbe verordnen, mit dem Kommentar: Er nimmt den Daumen ja noch nicht in Mund, oder? Doch, und das steht auf der „Das-macht-Max-gerne-Liste“ ziemlich weit oben. Da es wohl nicht gut sei, wenn er die Teersalbe in den Mund bekommen würde, hat sie ihm eine andere Salbe aufgeschrieben, die wir nun dreimal täglich auftragen. Darüber sollen wir ein Pflaster machen und – Rat der Ärztin – eine Socke. Der kleine Schatz mit einer Socke über der Hand sah wirklich sehr sonderbar aus, zudem hinterließ sie starke Druckstellen auf dem speckigen Ärmchen. Da fiel mir ein, dass ich auf Verdacht für die ersten Wochen solche „Anti-Kratz-Handschuhe“ gekauft hatte, die unbenutzt auf dem Dachboden in der „Babysachen 50/56-Kiste“ schlummern. So holte ich sie runter und sie passen sehr gut und sind allemal besser, als eine Socke. Dennoch finde ich es ganz furchtbar zu sehen, wie der nun kleine Pirat versucht, mit der vermummten Hand nach Dingen zu greifen. Und Abdeckung hin oder her, natürlich wandert die Hand trotzdem dauernd in Richtung Mund. Jetzt erst weiß ich, wie oft er das am Tag tut. Ich kann ihn kaum eine Sekunde aus den Augen lassen, da er sonst genüßlich zu lutschen beginnt. Dabei fällt auf, dass er eine Priorität für die linke Hand hat. Vielleicht wird er ja Linkshänder... fänd ich gar nicht so schlecht, denn bei diesen soll es sich ja um besonders kreative Menschen handeln. Bisher hat sich die Rötung allerdings nur etwas gebessert. Ich hoffe sehr, dass es bald anders wird, denn ich selbst habe mit einer Nagelbettentzündung schlechte Erfahrungen gemacht, die ich ihm unbedingt ersparen möchte. So hatte ich im letzten Jahr auf einmal eine rote Stelle an der Fingerkuppe, die immer mehr weh tat. Ich dachte jedoch: Wegen eines roten Fingers kann man doch nicht zum Arzt gehen und hab solange abgewartet, bis es unentwegt gepocht hat und eitrig aussah. Als ich zur Ärztin meinte: Ich hab da was am Finger, lautete ihre Antwort: Oh ja, eine schöne Entzündung! Diese musste dann aufgeschnitten werden, was meinem kleinen Schatz auf keinen Fall passieren soll!!
Ich habe ja geschrieben, dass wir Maximilian mit einem Jahr in eine Krippe oder noch lieber zu einer Tagesmutter geben möchten. Da er Mitte November seinen ersten Geburtstag feiert und danach die Weihnachtszeit ansteht, haben wir uns überlegt, einen Platz für Januar 2010 zu suchen. Tagesmütter werden in Hamburg über eine zuständige Stelle im jeweiligen Bezirksamt vergeben. Als ich dort vor ein paar Wochen mal anrief, war die Mitarbeiterin, die für meinen Buchstaben zuständig ist gerade im Urlaub. Typisch, oder? Ihre Kollegin meinte, dass es aber reichen würde, wenn ich mich im Juni wieder melde. Da ich das etwas spät fand, rief ich bei dem Verein „Tagesmütter und –Väter“ an, die ihre Mitglieder vermitteln. Die nette Dame sagte mir, dass es in der Gegend, in der ich wohne, sehr wichtig sei, jetzt schon zu suchen, was sie für mich tun wolle. Dennoch, so meinte sie, ist es gut möglich, dass ich etwas Weg auf mich nehmen müsse. Aus Sorge, dass sie mir vielleicht nur ein/zwei Tagesmütter nennen kann, die total weit entfernt und eventuell unsympathisch sind, habe ich mich doch mal nach Krippen umgeschaut.
Mein Kommentar dazu: Das macht keinen Spaß! Entweder wurde ich am Telefon gleich abgewiesen oder damit konfrontiert, dass bis mindestens Mai 2010 alle Plätze bereits vergeben sind. Das heißt, dass Kinder, die noch nicht einmal geboren sind, bereits einen Platz haben – und ich sitz hier mit meinem realen Kind und guck blöd... Eine andere Krippe meinte, dass Januar nicht in ihr Konzept passe, Maximilian müsste im August anfangen. Doch ich kann mir nicht vorstellen, ihn bereits mit achteinhalb Monaten, also wenn er kaum sitzen und gar nicht laufen kann und zudem noch nicht gegen die Kinderkrankheiten Masern-Mumps-Röteln geimpft ist, in eine Krippe zu geben. Wieder andere haben ihn auf die Warteliste gesetzt – allerdings mit wenig positiver Aussicht. Daher hoffe ich nun umso mehr, dass der Verein eine tolle Tagesmutter für uns findet. Die Vermittlung vom Bezirksamt kann man wohl vergessen, denn als ich es da am Donnerstag nochmals versuchte, flötete eine freundliche Stimme vom Band: Ich bin leider krank und danach im Urlaub... Schon wieder!? Die hats gut...
Noch ein Nachtrag zur letzten Woche: Jana, Dein Kommentar ist vollkommen richtig, ich muss Maximilian seine Zeit lassen und das werde ich auch. Für mich persönlich ist es nicht wichtig, dass er sich besonders früh dreht oder solche Wunder vollbringt, wie mit neun Monaten mit dem Laufen anzufangen. Ich denke auch nicht, dass das Tempo der Entwicklung im ersten Jahr, das ganze Leben bestimmt. So habe ich schon gelesen, dass es Nobelpreisträger für Literatur gibt, die besonders spät mit dem Sprechen angefangen haben. Sicher gibt es auch kleine Dickspätze, die sich spät gedreht haben und als Erwachsene eine Goldmedaille bei der Olypmiade gewonnen haben. Und Max muss ja weder Nobelpreisträger noch Olympionike werden, sondern einfach nur glücklich – und Du hast sicher Recht, dass er das z.B. wird, wenn er es einmal ganz aus eigener Kraft schafft, die 7,5 Kilo auf die Seite zu wuchten!
So, und jetzt will ich schnell noch etwas Osterschmuck basteln, mal schauen, ob Maxl mich lässt...
Ich wünsche Euch ganz viele Sonnenstrahlen und ein schönes Osterfest! Bis nächste Woche!