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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
1. Woche

Kennenlernen und Kuscheln

Unsere erste gemeinsame Woche fand wider Erwarten nicht komplett in der Klinik statt. Das Wochenende haben wir schon zuhause verbracht.

Hallo, Ihr Lieben!

Nun will ich euch gleich im Anschluss an meinen Geburtsbericht auch über unsere erste gemeinsame Woche informieren.

Auf der Station angekommen bekam ich am Montag erst einmal das Mittagessen für Neuankömmlinge, eine leichte Gemüsesuppe, deren Hauptbestandteile Kartoffeln und Karotten waren. Gut gewürzt, fein abgeschmeckt, lecker! Leider hatte es nicht geholfen, schon vor dem Klinikaufenthalt Kontakt mit der Leiterin der Diätküche aufzunehmen und auf meine Laktose-Intoleranz hinzuweisen. Also stand als Nachtisch ein Fruchtjoghurt auf dem Tablett. Nicht schlimm, der Zwillingspapa freute sich darüber. Erst jetzt merkte ich, dass ich eine riesige Menge Suppe verputzt hatte. Nee, wie herrlich, endlich ist wieder Platz im Bauch, um so viel zu essen, wie ich mag. Und das ohne Sodbrennen und saures Aufstoßen!

Nach dem Kindergarten kamen meine Mutter und meine große Tochter in die Klinik, beide waren auch sofort total verliebt in die beiden süßen Neuankömmlinge. Das Stillen klappt von Anfang an ohne Probleme, darüber bin ich sehr froh. Schon am frühen Abend begann die Mobilisierung, ich musste zum Bad und zurück gehen. Das habe ich vom ersten Kaiserschnitt auch ganz anders in Erinnerung, mein Kreislauf ließ wegen des damals großen Blutverlustes ein erstes Aufstehen erst am dritten Tag zu. Dennoch habe ich am Montag den Blasenkatheder noch nicht ziehen lassen, um eine nur durch die Babys gestörte Nacht verbringen zu können.

Am Dienstag dann ging es mit der Mobilisierung ganz schnell, denn ich musste mit meinen beiden Süßen hinüber in die Kinderklinik zum Hüft-Ultraschall. Puh, eine Mordsstrecke (faktisch: gesund in etwa 5 Min zu laufen) am Tag nach der OP, ich war froh um den Kinderwagen, der für mich ein guter Rollator war. Vollkommen unerwartet kam eine Physiotherapeutin zu mir und zeigte mir erste Übungen zur Rückbildung und für den Beckenboden. Erstaunlich, damit hätte ich gar nicht gerechnet. Das i-Tüpfelchen war eine Massage meiner verspannten Schultern. Hach, herrlich! Papa, Oma und große Schwester kamen natürlich wieder zu Besuch, außerdem unsere Nachbarin, die in der Uniklinik arbeitet. Eine weitere Überraschung traf am frühen Abend ein: ein großer Blumenstrauß für mich und zwei kleine Sträuße für die Mädchen von einer Freundin. Welch niedliche Idee, den beiden kleinen einen eigenen Strauß zu schicken!

Der Mittwoch ist in meiner Erinnerung durch den Milcheinschuss geprägt, seither gibt es so viel Milch, dass ich sogar Reserven abpumpen kann. Ansonsten bekamen wir netten Besuch und abends endlich das richtige Essen. Ab Mittag habe ich wohl kein Schmerzmittel mehr genommen, jedenfalls war die am Mittwochvormittag gebrachte Packung am Donnerstagvormittag immer noch voll. Ich scheine also keine so starken Schmerzen mehr gehabt zu haben.

Donnerstag war ja nicht nur Christi Himmelfahrt, sondern auch Vatertag. Also sind die Zwillinge und ich mit einem schon von der Großen begonnenen Bild in die Kinderbetreuung der Klinik gegangen und haben dem Papa ein Gemeinschaftsbild gemalt. Nicht schön, aber selten, denn ich kann nicht gut malen. Um von meinen fehlenden künstlerischen Fähigkeiten abzulenken habe ich den Zwillingen unsere privaten Strampler statt der Klinik-Uniform-Strampler angezogen. Die schicken Mäuse seht ihr auf dem Foto. Bei der nächtlichen Untersuchung durch die Nachtschwester war das Gewicht schon nicht mehr weiter gesunken, sondern das zweite Mal stabil. Auch das gleichzeitig durchgeführte Hörscreening war im Befund vollkommen unauffällig.

Am Freitag stand der Chefarzt schon um halb acht in meinem Zimmer, um mir zu sagen, dass wir uns fünf Minuten später im Kreißsaal zur gynäkologischen Untersuchung treffen. Die arme Nele musste also ihr Brustfrühstück unterbrechen und mit ihrer satten Schwester im Schwesternzimmer auf mich warten. Der Professor war sehr zufrieden und stellte mir frei, heute oder morgen nach hause zu gehen, wenn die Kinderärzte auch damit einverstanden sind. Ich holte also die Babys ab, Nele setzte ihre Mahlzeit fort und wurde wieder unterbrochen, weil wir für die U2 zur Kinderärztin mussten. Diese war auch sehr zufrieden mit den Mäusen, beide hatten schon wieder ein paar Gramm zugenommen. Also hätten wir theoretisch gehen können. Aber das wäre mir zu hektisch und kompliziert geworden, denn dann hätte ich am Samstag noch mal wieder kommen müssen, um den Faden an der Kaiserschnittnarbe zu ziehen, bereits angekündigten Besuch umleiten und mit dem Taxi nach hause fahren müssen, denn mein Partner musste arbeiten. Der Vormittag blieb hektisch, denn ich musste noch etliche Formulare in der Klinikverwaltung ausfüllen, die verordnete Milchpumpe wurde geliefert & erläutert und es stand die tägliche Physiotherapie an. Die arme Nele hatte in vier Etappen gefrühstückt und ich vom Frühstück nur einen halben Joghurt gegessen, als um kurz nach zwölf eine Freundin mit zwei türkischen Pizzas hereinkam. Das war vielleicht eine Überraschung, passender hätte sie nicht kommen können. Während wir die Pizzas aßen, kam ich wieder zur Ruhe. Verblüffend ruhig ging es dann am Nachmittag mit Besuch und einem Spaziergang auf dem Klinikgelände zu, so dass die Mäuse auch wieder entspannen konnten. Je eine volle Windel reiste an diesem Abend mit nach hause, um die Hunde auf die neuen Familienmitglieder vorzubereiten.

Memo an mich selbst: im Terminkalender - wie bei der Großen - im Babyalter nicht mehr als einen Termin pro Tag, sonst wird es zu anstrengend. Egal ob Besuch, Arzt, PEKiP, Babyschwimmen oder sonst etwas!

Am frühen Samstagmorgen bekam ich eine Bettnachbarin, die in der Nacht einen Kaiserschnitt hatte. So nett das Gespräch auch war, ich bin dankbar dafür, dass ich bis zu meinem Entlassungstag ein Einzelzimmer hatte. Schon um 8 Uhr kam der Chefarzt zur letzten Visite, um kurz nach neun stand ich ohne Faden, aber mit zwei U-Heften abholbereit im Zimmer. Die Hunde begrüßten mich zuhause stürmisch. Hach, wie schön, sogar von ihnen vermisst zu werden. Die Babys wurden neugierig beschnüppelt, der Rüde schleckte beiden kurz über den Kopf und damit war klar, dass er sie als neue Rudelmitglieder akzeptierte. Die Hündin verhielt sich etwas zurückhaltender, sie ist aber ohnehin die ängstlichere von beiden. Gegen Abend signalisierte sie uns dann aber auch, dass sie die neuen Welpen mag. Die erste Nacht in der neuen Umgebung war anfangs so unruhig, wie erwartet, aber am frühen Morgen gab es überraschend lange vier Stunden Schlaf für alle. Ein guter Start, finde ich.

Den Sonntag nutzten wir dann, um die Kliniktasche und diverse Tüten auszuräumen, die ich täglich aus der Klinik mitgegeben habe. Mittags beim Wickeln stellte ich fest, dass Neles Nabel schon abgefallen war. Das ist sehr früh, finde ich. Bei der Großen haben wir mehr als drei Wochen darauf gewartet. Die Hebamme kam am Sonntag auch das erste Mal. Sie zeigte sich sehr zufrieden mit dem Rückgang meiner Gebärmutter und dem Start der Zwillinge. Unser Nachbar von gegenüber brachte bei einem Kurzbesuch Champagner für mich und Mozartkugeln für die große Schwester mit. Er ist über 70 und Junggeselle, ihm wollte ich dann lieber nicht erklären, dass ich in der Stillzeit kein Alkohol trinke. Die Geste zählt! Als meine Mutter von ihrer Arbeit in der Bäckerei zurück war, fuhren wir zum Gertrudenhof. Wir sind öfters sonntags dort, aber erst mit Zwillingen wird mir klar, wie voll es dort an sonnigen Tagen ist. Die zweite Nacht zuhause verlief ruhiger, die Große hatte mit einem starken Juckreiz im Schritt zu kämpfen und daher größere Probleme als die Babys. Cari schlief wieder vier Stunden am Stück, Nele habe ich nach sechs Stunden geweckt, als ich sie versehentlich berührte, sie hätte sonst wohl auch noch länger geschlafen. Das irritiert mich völlig, denn von unserer ersten Tochter bin ich so lange Schlafphasen nicht gewöhnt. Sie wacht immer noch mindestens zweimal in der Nacht auf, obwohl sie nun schon dreieinhalb Jahre alt ist.

Nun sehen wir gespannt der ersten Woche "Alltag" entgegen.

Beste Grüße,

Eure Ingrid

Nele und Cari

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Anni, Jüchen 23.05.2015 14:01

Hallo Ingrid! Wie schön von euch zu lesen, dass ihr alle gut zu Hause gelandet seid :-) Ich musste beim lesen schmunzeln, von wegen nur einem Termin am Tag ... ich neigte bei meinen Vieren auch immer zur grenzenlosen Selbstüberschätzung ... es dauerte bis ich zu dieser Erkenntnis kam. Ich wünsche euch ein wunderbares Wochenbett ( obwohl ich bei dir Energiebündel das Wort Bett nicht so ganz passend für die erste Zeit mit Neugeborenen finde) ... viel schlafende Babies und einen lieben Gruss an die grosse Schwester! Ich freu mich sschon auf mehr von euch ... LG Anni

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Brigitte, München21.05.2015 18:37

Ein wunderschönes Bericht mit noch schönerem Foto- Dankeschön! Und die Blumensträusse auch noch farblich passend zu den mega-süßen Stramplern! Sind es vlt. die Stramplern die Deine Mutter den Kleinen kurz vor der Entbindung gekauft hat?
Es freut mich vor allem, dass bisher alles so unkompliziert verlaufen ist und ich drück ganz fest die Daumen, dass es auch so bleibt!
Ich freue mich auch wahnsinnig auf die folgenden Berichte!!

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Kaiserschnitt, Klinik, Essen