Die Feste sind nun alle vorbei und ich genieße die letzten ruhigen Tage und vor allem Nächte.
Auch diese Woche verging wie im Flug und ich freue mich, schon den dritten Bericht schreiben zu dürfen.
Von Montag bis Mittwoch hatte ich Besuch von meiner Freundin und deren einjährigen Sohn. Da sie knapp 200km weit weg wohnt, sehen wir uns leider nicht allzu oft. Deswegen genießen wir unsere gemeinsame Zeit umso mehr. Leider bin ich aufgrund der Wassereinlagerung gar nicht mehr gut zu Fuß, deswegen verbrachten wir die meiste Zeit zu Hause. Die Termine meiner Kids sind für mich momentan anstrengend genug - ich hätte nie gedacht, so etwas mal zu schreiben ;))) Als Mensch, der immer in Aktion ist, ist es für mich grauenhaft, die meiste Zeit im Haus verbringen zu müssen. Auch die Hitze, die ich normalerweise sehr liebe, vertrage ich gerade gar nicht... Somit war es für mich auch ziemlich schwierig, am Freitag Nachmittag bei 34 Grad im Schatten fit und herausgeputzt zur Hochzeit meiner besten Freundin zu erscheinen. Aber ohne Trauzeugin wollte sie einfach nicht heiraten ;))) Es war zum Glück "nur" Standesamt mit knapp 30 Gästen und alle hatten Verständnis, dass wir vier uns gegen 22 Uhr nach dem Essen verabschiedeten. Die kirchliche Trauung folgt - wie bereits in meinem zweiten Bericht erwähnt - erst im nächsten Jahr.
Samstags feierte ein guter Freund von uns seinen 40. Geburtstag. Es war genauso heiß wie am Freitag, der Vorteil war allerdings, dass es sich um eine gemütliche Gartenparty handelte und ich meine Füße den ganzen Abend in einer Schüssel mit kaltem Wasser baden konnte. Das wäre freitags im Restaurant wohl etwas seltsam gewesen ;)
Damit waren unsere ganzen offiziellen Anlässe vorbei. So schön wie auch jedes einzelne Fest war, bin ich nun doch froh, dass diese vorbei sind und ich einfach an den verbleibenden Wochenenden bis zur Geburt auf dem Sofa liegen bleiben kann... Meine Schwiegermutter wollte mit Cara eigentlich letzten Samstag eine Woche verreisen - zur Kinderwanderwoche. Doch in den Bergen ist das Wetter sehr schlecht und deswegen haben beide beschlossen, im Ländle zu bleiben. Meine Kleine hat sich aber so sehr auf die Woche mit Oma gefreut, dass sie kurzerhand bis Freitag bei meinen Schwiegereltern eingezogen ist. Sie gehen mit ihr ins Kino, nach Schwäbisch Gmünd auf die Landesgartenschau, ins Schwimmbad, nach Stuttgart in den Zoo u.s.w. Sehr komisch, das eigene Kind eine Woche nicht zu sehen, obwohl es nur zwei Dörfer weiter ist... Die Kids waren schon mehrfach alleine bei meinen Eltern/meiner Mama in der Pfalz, aber trotzdem ist es für mich immer wieder seltsam, wenn eines/oder beide nicht da ist/sind. Sie genießen die Zeit mit ihren Omas und ihrem Opa (mein Papa ist leider vor knapp drei Jahren bereits gestorben) jedoch sehr und da stehe ich natürlich nicht im Wege ;))) Es wäre auch gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich die Zeit, die ich für mich habe, nicht auch genießen würde. Der Große findet es momentan toll, Mama und Papa mal ganz für sich alleine zu haben, obwohl er seine Schwester schon nach zwei Stunden sehr vermisst...
Gestern Morgen war ich zur Kontrolle bei meiner Frauenärztin, die auch kaum glauben konnte, dass schon wieder zwei Wochen vorbei sind. Mit Baby ist alles in bester Ordnung. Böhnchen liegt fest im Becken in perfekter Geburtsposition; Muttermund zu, aber ganz weich; Mutterkuchen nicht verkalkt und Fruchtwasser noch völlig ausreichend. Mein erstes Kind, was fest im Becken in einer perfekten Position liegt... Und es wahrscheinlich leider gar nichts...
Nun komme ich also endlich mal zu dem Thema Geburtsplanung... Bei meinem Großen habe ich einen Geburtsvorbereitungskurs gemacht und es wurde sehr viel über die natürliche Geburt gesprochen, der Kaiserschnitt wurde nur ganz am Rande kurz erwähnt. Dies fand ich im Nachhinein sehr schade, dann hätten wir uns alle wohl (zum größten Teil waren Erstgebärende in dem Kurs) auch mehr damit auseinandergesetzt, dass es gegebenenfalls zu einem Kaiserschnitt kommen kann. Zugegeben, ich bin ziemlich blauäugig ins Krankenhaus - erstes Kind, keine Kinder zum Vergleich im Freundeskreis und die Vorstellung: Kind kommt und wir gehen nach zwei Tagen fröhlich nach Hause... Das kam aber ganz anders. Fünf Tage nach ET bekam ich morgens leichte Wehen - diese waren am CTG bei meiner Frauenärztin auch deutlich zu erkennen. Da es allgemein immer heißt, dass es beim ersten sowieso dauert, bin ich nach dem Arztbesuch erstmal nach Hause, habe dort aufgeräumt und noch ein Paket zur Post gebracht. Bei der Post musste ich allerdings schon schwer atmen, wenn eine Wehe kam ;) Somit sind mein Mann und ich gegen 16 Uhr ins Krankenhaus, wo zu meiner Ernüchterung festgestellt wurde, dass trotz der mittlerweile im Minuten-Takt auftretenden Wehen der Muttermund erst knapp zwei Zentimeter offen war. Ich durfte in die Badewanne, so wie ich es mir immer vorgestellt hatte, doch darin waren die Schmerzen unerträglich - ich würde mich selbst als einen Menschen mit einer hohen Schmerzgrenze bezeichnen, aber aus der Badewanne bin ich ziemlich schnell wieder rausgesprungen ;) Nach 6 Stunden Wehen, die immer heftiger wurden, hatte sich der Muttermund immer noch nicht weiter geöffnet und die Ärzte rieten mir zu einer PDA. Diese nahm ich auch dankend an, als mir gesagt wurde, dass sich die Geburt noch Stunden hinziehen könne (eine PDA kam natürlich in meiner Wunschvorstellung auch nicht vor). Die PDA saß glücklicherweise sofort und es wurde alles leichter. Die Hebamme öffnete nach einer gefühlten Ewigkeit die Fruchtblase und trotzdem rutschte Baby nicht in den Geburtskanal. Die Geburt ging einfach nicht voran... Als gegen 2 Uhr nachts die Herztöne meines Sohnes immer schlechter wurden, brach auf einmal Hektik aus und alles ging ganz schnell... Einverständniserklärung unterschreiben auf dem Weg in den OP für den KS, Einkleidung meines Mannes in grün, nachspritzen des Narkosemittels und schwups war auch schon ein Schnitt im Bauch. Wenige Minuten später war der kleine Mann da! Kerngesund, aber völlig platt - er hatte sich die Nabelschnur als Kopfkissen hinter den Kopf gelegt und drückte sich bei jeder Wehe die Versorgung ab und fand den Eingang in den Geburtskanal nicht.
Ich kann jetzt nicht sagen, dass der Kaiserschnitt für mich ein traumatisches Erlebnis war, aber schön ist was anderes... Auch die zwei Tage danach waren noch ziemlich hart, Sohn uns ich waren gleichermaßen unfit. Aber nach vier Tagen bin ich trotzdem nach Hause, da im Großen und Ganzen alles in Ordnung war und ich mich zu Hause definitiv besser erholen kann wie im Krankenhaus. Laurin hatte von Anfang an einen Rhythmus und kam nur einmal nachts, mit 6 Wochen schlief er komplett durch: ein Traumbaby!!!
In der Schwangerschaft mit Cara sprach mich meine Frauenärztin relativ früh darauf an, ob ich eine natürliche Geburt versuchen wolle, oder ob ich einen geplanten Kaiserschnitt vorziehe. Darüber habe ich gar nicht lange nachgedacht... Da auch Cara bis zum Schluss nicht richtig fest im Becken lag, habe ich mich für einen geplanten Kaiserschnitt entschieden, da ich noch mehr wie vor der OP Angst davor hatte, dass ich wieder stundenlang Wehen haben würde und es letztendlich doch wieder auf einen Kaiserschnitt hinauslaufen könnte. Da wir nie mehr wie zwei Kinder wollten, habe ich mir auch überhaupt keine Gedanken über eine weitere Schwangerschaft/Geburt in Folge eines zweiten KS gemacht.
Am Morgen des Kaiserschnitts hatte ich bereits Wehen und somit ein nicht ganz so ein schlechtes Gewissen, die Kleine einfach "aus dem Bauch zu reißen". Die OP an sich verlief komplikationslos und mir ging es schon am nächsten Tag schon wieder super, ganz anders wie beim ersten Mal. Nur die Nachwehen waren ziemlich schmerzhaft, da diese von Kind zu Kind schlimmer werden sollen, freue ich mich schon ;) Auch Cara war ein problemloses Baby. Ich habe schon viel darüber gelesen, dass Kaiserschnitt-Kinder Anpassungsschwierigkeiten haben sollen, das kann ich aber nicht bestätigen.
Meine Narbe ist super verheilt und ich konnte mich schnell wieder schmerzfrei bewegen. Mir fehlte die natürliche Geburt nicht und ich war mit meiner Wahl zufrieden... Bis jetzt... Hätte ich gewusst, dass wir nochmals ein Baby bekommen würden, hätte ich mich höchstwahrscheinlich anders entschieden. Mehrere Ärzte und auch meine Hebamme haben mir dazu geraten, diesmal gar nicht darüber nachzudenken, sondern auf jeden Fall einen geplanten KS machen zu lassen, aufgrund der Gefahr einer Ruptur der Narbe der Gebärmutter. Diese ist zwar wohl nicht allzu groß, unter anderem weil mein letzter Kaiserschnitt schon fast 6 Jahre her ist, sollte es aber dazu kommen, kann dies sehr gefährlich werden. Ich habe die letzten drei Wochen viel über das Thema gelesen: 3. Kaiserschnitt/natürliche Geburt nach 2 KS und ich denke, es wird auf einen Kaiserschnitt hinauslaufen. Ich habe eigentlich keine Lust auf eine OP (darüber habe ich mir zugegeben bei Cara gar nicht wirklich Gedanken gemacht, dass es nun mal eine Bauch OP ist), aber noch weniger Lust habe ich darauf, dass mir bei einer natürlichen Geburt die Narbe reißen könnte. Im Krankenhaus wurde mir gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit auf eine erfolgreiche natürliche Geburt nach 2 KS sehr gering sei, heute lese ich allerdings, die Wahrscheinlichkeit läge bei 68% (und das ist ja gar nicht so wenig).
Ich dachte eigentlich schon zu Beginn der Schwangerschaft: 3. Kaiserschnitt und fertig, aber in den letzten Wochen kommen mir einfach Zweifel und ich finde es schade, doch nie eine natürliche Geburt erleben zu können, worüber ich mir auch vor 6 Jahren keinerlei Gedanken gemacht habe. Ich habe nicht mehr viel Zeit, zu einer Entscheidung zu kommen. Der Termin für den KS steht auf jeden Fall, ich werde aber dennoch diese Woche noch mal in mich gehen und nachdenken...
Auch einen Namen hat Böhnchen noch nicht - was mittlerweile ebenfalls eilt... Ich sehe schon: es werden gedankenreiche Tage!
Habt alle eine schöne Woche!!!
Viele liebe Grüße
Daniela