Eine schönes Fest und ein letzter Bericht über die Kinderwunschzeit
Hallo ihr Lieben,
es ist schon wieder Montagabend und somit Zeit für den nächsten Wochenbericht. Ich habe das Gefühl die Woche verging wie im Flug. Trotzdem gab es nicht so viel spannendes, so dass ich euch auch noch den letzten Teil aus meiner Kinderwunschzeit berichten werde.
Zunächst jedoch zu meiner Woche. In meiner neuen Arbeit finde ich mich zunehmend ein. Es läuft von Tag zu Tag besser und stresst mich immer weniger. Dass ich jeden Tag pünktlich nach Hause gehe ist wirklich ein Riesen-Vorteil gegenüber meiner vorherigen Stelle. Und es bleibt auch genügend Zeit für Verschnaufpausen in denen ich mir kleine Snacks reinziehen kann. Einfach ideal für die Schwangerschaft!
Das schöne gerade ist, dass meine Sorgen um die Schwangerschaft ziemlich verflogen sind. Im Moment vertraue ich total auf meinen Körper und glaube fest daran, dass alles gut geht. Meine Schwangerschaftsbeschwerden wurden gegen Anfang letzter Woche weniger, worüber ich mich aber diesmal sogar freuen konnte. Allerdings kam die Übelkeit am Donnerstag mit voller Wucht zurück, sogar mit Erbrechen. Auch das Wetter, das bei uns gerade ständig zwischen Föhn und warm und dann doch wieder kalt und Schnee wechselt, macht meinem Kopf weiter zu schaffen. Zum Glück hatte ich aber keinen erneuten Migräneanfall. Gestern war ich trotzdem den ganzen Tag von einem ziemlichen Kopfdruck begleitet - mein Mann allerdings auch.
Am Wochenende haben mein Mann und ich unsere längst überfällige Hauseinweihungsfeier gegeben. Super war, dass es am Samstag bei uns sehr warm war, so dass wir ohne Probleme auf unserer Terrasse grillen und feiern konnten. Die Stimmung war genial und ich wurde ganz viel geknuddelt, da wir bei der Gelegenheit allen die Schwangerschaft verkündet haben. Die meisten wussten schon, dass es wahrlich nicht einfach war bei uns und ich hatte das Gefühl, dass sich wirklich alle von Herzen für uns freuen. Zu späterer Stunde am Lagerfeuer haben die Kumpels von meinem Mann dann Spekulationen zum Geschlecht angestellt. Mein Mann will unbedingt ein Mädchen und das schon seit immer. Seine Kumpels finden das sehr amüsant und wollten ihm auf der Party einreden, dass ein Sohn doch viel besser zu ihm passen würde. Ich bin ja schon sehr gespannt. Mein Bauchgefühl sagt gerade Mädchen…
Nun ein letztes Mal zurück zu meiner Kinderwunschzeit. Aufgehört hatte ich ja mit unserer nicht erfolgreichen künstlichen Befruchtung. Das war im Sommer 2018. In dem Zyklus nach der künstlichen Befruchtung kam dann leider nochmal eine ziemliches Drama auf uns zu. Etwa am 18. Zyklustag (Eisprung war schon an Tag 8) in dem Zyklus nach IVF bekam ich Schmierblutungen, was mich dazu veranlasste einen Test zu machen, welcher prompt positiv wurde. Ich muss gestehen, dass ich spontan sehr panisch wurde, da ich mir sicher war, es handle sich um eine erneute Eileiterschwangerschaft, diesmal durch die künstliche Befruchtung im Vorzyklus. Die Ärztin in der Kinderwunschklinik bestätigte mich in meiner Angst, denn sie sah freie Flüssigkeit hinter der Gebärmutter und keinen Hinweis auf eine Schwangerschaft in der Gebärmutter. Da sie aber unsicher war schickte sie mich zu ihrer Kollegin für eine Zweitmeinung. Die Kollegin konnte mich dann beruhigen, denn sie war sich sicher, dass es sich “nur” um einen frühen Abgang handle und keine Eileiterschwangerschaft. Sie sah wohl eine kleine Fruchthöhle in der Gebärmutter. Panik hatte ich trotzdem sehr, außerdem war ich traurig und wütend. Ob es nun ein Frühabort oder doch die Eileiterschwangerschaft war, weiß ich auch nicht - ich war auf jeden Fall nur noch erleichtert als schließlich meine Periode einsetzte und ich keine Operation oder Chemotherapie benötigte.
Mein Mann und ich gönnten uns nach dem Schock dann 2 Monate Pause von dem Kinderwunsch und einen großen Urlaub. Wir entschlossen uns aber doch bald dazu, mit den eingefrorenen Embryos weiterzumachen. Schließlich brauchte es dafür keinen neuerlichen operativen Eingriff. Leider war auch dieser Versuch wieder extrem enttäuschend. Das Auftauen überlebte nur 1 Embryo von 5 und leider wurde ich mit diesem einen wieder nicht schwanger.
Das war dann endgültig zu viel für mich und ich wusste nicht, ob ich überhaupt jemals mit der Kinderwunschbehandlung weiter machen wollte.
Das Kinderwunsch-Thema selbst war trotzdem weiterhin sehr präsent in meinem Kopf und ich las viel über alternativmedizinische Methoden. Vor allem ein Buch über TCM (traditionelle chinesische Medizin) und Kinderwunsch fand ich sehr interessant. Das war dann auch der Grund, weshalb ich mich ca. 9 Monate nach dem letzten fehlgeschlagenen Versuch in TCM-Behandlung begab. Diese half mir sehr bei meiner Migräne und einer chronischen Blasenentzündung, die ich seit der letzten Kinderwunschbehandlung hatte, und gab mir wieder den Mut und die Kraft mich erneut in die Behandlung einer Kinderwunschklinik zu begeben.
Da ich sehr enttäuscht von der ersten Klinik war - über das Sterben der Embryos beim Auftauen und darüber, dass sie mich nicht über meine wohl nur niedrige Eizellreserve informiert haben - wechselte ich in eine Klinik, etwas weiter entfernt von meinem Wohnort. Die Ärztin dort fand ich von Anfang an super und ich hatte diesmal bei der Behandlung parallel Unterstützung durch meine TCM-Ärztin. Man entschied sich in der neuen Klinik für ein anderes Protokoll, welches üblicherweise für ältere Frauen verwendet wird, mit dem ich dann im November 2019 startete. Darunter ging es mir zugegebenermaßen eher bescheiden. Die Hormonnebenwirkungen waren viel größer als beim ersten Mal IVF und trotzdem wurden nur wenige Eizellen zum heranreifen motiviert. Der Eingriff zur Entnahme der Eizellen war zum Glück völlig komplikationslos und mir ging es auch gut danach. Und immerhin ließen sich von den 6 gewonnen Eizellen 5 befruchten. Die noch tollere Nachricht erhielten wir 5 Tage später - alle Embryos hatten sich gut weiterentwickelt und mir konnten 2 schöne Blastozysten wieder eingesetzt werden. Eine dieser beiden wächst jetzt munter in mir weiter :)
Zwei weitere Blastozysten konnten noch eingefroren werden - so dass wir auch noch die Chance auf ein Geschwisterchen ohne neuerlichen Eingriff hätten.
Das war im Großen und Ganzen unser bisheriger holpriger Weg zum Wunschkind, der hoffentlich im Spätsommer, mit dem Kennenlernen unseres kleinen Wunders, sein happy end nimmt.
So jetzt nochmal ganz kurz zurück zur vergangenen Woche. Mich hat nämlich ein Geschenk erreicht: ein Schwangerschaftskalender in dem für jeden Tag interessante Schwangerschaftsinformationen, Rezeptideen oder Bastel-Tipps stehen. Herzlichen Dank dafür liebe kidsgo-Redaktion. Ich habe mich sehr darüber gefreut und schon fleißig darin gelesen!
Eine schöne Woche wünscht euch,
Lina
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