Jod – wichtig für Babys Entwicklung
Hormone bestimmen unser Leben – selbst dann schon, wenn wir noch gar nicht auf der Welt sind. So spielen zum Beispiel bereits im Mutterleib Schilddrüsenhormone eine wichtige Rolle bei Stoffwechselprozessen und beim Wachstum deines Kindes. Doch diese Hormone können nur gebildet werden, wenn ausreichend Jod zur Verfügung steht. Da unser Körper Jod jedoch nicht selbst herstellen kann, muss es von außen – zum Beispiel über die Nahrung – zugeführt werden. Jod ist außerdem noch bei weitaus mehr Prozessen in unserem Körper beteiligt – vor allem in der Schwangerschaft. In dieser Zeit spielt das Spurenelement eine besonders wichtige Rolle: Es fördert bei deinem ungeborenen Kind die Bildung der Knochen sowie die Entwicklung des Nervensystems und des Gehirns und wirkt sich so positiv auf seinen IQ und seine spätere Lernfähigkeit aus.
Nahrungsergänzungsmittel
Vitamine, Jod und Folsäure in der Schwangerschaft: Bei allem, was du in diesen besonderen 9 Monaten tust, trägst du eine große Verantwortung für dein Ungeborenes. Das betrifft auch die Ernährung. Lies hier welche Nahrungsergänzungsmittel jetzt sinnvoll sein können.
Jodmangel in der Schwangerschaft vermeiden
Zwar wird dein Kind bis zur 12. Schwangerschaftswoche noch mit deinen Schilddrüsenhormonen zur Genüge versorgt. Trotzdem benötigst du in der Schwangerschaft einiges mehr an Jod, um eben diesen Mehrbedarf zu decken. Das gilt aber auch für den Rest der neun Monate: Zwar beginnt die kleine Schilddrüse deines Babys nun selbst Hormone zu bilden, braucht aber für die Produktion einen Teil deines Jods. Das bekommt es mit anderen wichtigen Mineralstoffen frei Haus über die Nabelschnur geliefert.
„Um ausreichend mit Jod versorgt zu sein, sollten alle Schwangeren besonders auf ihre Jodzufuhr achten und sich gerade in dieser wichtigen Lebensphase dafür entscheiden, eine übliche, in der Regel joddefizitäre Kost mit täglich 150 bis 200 Mikrogramm Jod zu ergänzen“, rät Professor Thomas Remer, Wissenschaftler und Ernährungsendokrinologe am Studienzentrum DONALD Studie Dortmund der Universität Bonn und 2. Vorsitzender des Arbeitskreises Jodmangel e. V.
Jodhaltige Lebensmittel
- Seefisch und Meeresfrüchte
- Milch und Milchprodukte
- Jodsalz
- Eier
- Brokkoli
- Grünkohl
- Spinat
- Feldsalat
- Champignons und Shiitakepilze
- Nüsse und Saaten
So deckst du den Mehrbedarf an Jod
Wer jedoch zum Beispiel regelmäßig und viel Seefisch oder Meersfrüchte isst, deckt dadurch schon einen gewissen Teil ab.
Vorsicht ist übrigens beim Verzehr von Algen und Seetangprodukten geboten: Je nach Art können sie sehr hohe Mengen Jod speichern. So kann schon durch geringen Verzehr die maximale Aufnahmemenge von 500 Mikrogramm Jod pro Tag deutlich überschritten werden. Dein individueller Bedarf hängt somit von deiner Ernährungsweise ab, weshalb ein Beratungsgespräch bei deiner Frauenärztin sinnvoll sein kann. Und auch wenn dein Baby auf der Welt ist, braucht es regelmäßig eine ausreichende Menge an Jod. In der Regel hat Muttermilch die optimale Nährstoffzusammensetzung für dein Baby. Trotzdem sollten stillende Mütter sicherstellen, dass die Jodzufuhr über die Nahrung ausreicht bzw. für eine tägliche Zufuhr von zirka 200 Mikrogramm sorgen. Dein Kinderarzt wird dich dazu gerne beraten.
Unser Jodbedarf
Altersgruppe | Jodbedarf* |
Säuglinge bis 4 Monate | 40µg Jod/Tag |
Säuglinge 4 – 12 Monate | 80µg Jod/Tag |
Kinder 1 – 4 Jahre | 100µg Jod/Tag |
Kinder 4 – 7 Jahre | 120µg Jod/Tag |
Kinder 7 – 10 Jahre | 140µg Jod/Tag |
Kinder 10 – 13 Jahre | 180µg Jod/Tag |
Jugendliche ab 13 Jahre | 200µg Jod/Tag |
Erwachsene bis 51 Jahre | 200µg Jod/Tag |
Erwachsene >51 Jahre | 180µg Jod/Ta |
Schwangere | 230µg Jod/Tag |
Stillende | 260µg Jod/Tag |
*Der hier aufgeführte Jod-Bedarf gilt für gesunde, normalgewichtige Menschen. Der Jod-Bedarf kann durch bestimmte Genussmittel, Ernährungsweisen oder Medikamenteneinnahme individuell verändert sein.