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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Stefanie

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

11. Schwangerschaftswoche

Ist die Ekel-Phase überstanden?

Hallo zusammen!

So, nun bin ich schon in der 11. SSW und wir konnten unseren kleinen Engel am Montag nach unserem Wellness-Wochenende wieder mal im Ultraschall betrachten.
Seit dem letzten Mal hat sich einiges getan: Ärmchen und Beinchen sind gut erkennbar und das erste Mal war nicht zu erahnen sondern auch zu sehen, dass dort ein kleines Menschlein wächst! Jetzt ist es schon 3 cm groß, vom Scheitel bis zum Po, d. h. mit Beinchen ist es jetzt also ungefähr so groß wie ein Teelicht. Wirklich unglaublich! (Der Vergleich ist wieder typisch Frau, oder?)
Das Herzchen schlägt ordentlich und weil keine Bewegungen zu sehen waren, hat meine Frauenärztin erstmal ordentlich gerüttelt, damit die Kindsbewegungen kontrolliert werden können. So plötzlich aus dem Schlaf geholt, war das Kleine in heller Aufregung und die ersten Baby-Walking-Flucht-Versuche wurden in meinem Bauch unternommen. Es sah wirklich putzig aus und wir konnten uns gar nicht satt sehen! Wie wird es wohl sein, wenn die ersten Bewegungen auch zu spüren sind?

Als zusätzliche gute Nachricht zeigte die Waage in der Arztpraxis dann auch über ein Kilo weniger, als vor zweieinhalb Wochen an. Brav! Irgendwo muss sich ja der Ekel vor Süßigkeiten und die gesunde Lebensweise mit viel Mineralwasser, Obst und Gemüse mal positiv auswirken. Die Hormone vor der Schwangerschaft haben mir nämlich fast 3 kg zusätzlich eingebracht ...
Pünktlich zur Vorweihnachtszeit merke ich allerdings, dass die ersten Lebkuchen mich schon wieder locken ... Hmmm, die Ekel-Symptome der Frühschwangerschaft sollen ja bis zur 12. SSW überwunden sein – aber muss das unbedingt bei mir zur verführerischen Weihnachtszeit sein??? Sooo schlimm fand ich diesen Ekel gar
nicht ...! ;o)

Ich freue mich trotzdem irgendwie schon richtig auf den ersten Kugelbauchansatz und suche schon jetzt abends nach passenden Links für Umstandsmode (wenn es so weitergeht, brauche ich allerdings keine Umstandsmode für meinen Bauch, sondern erstmal passende Blusen für meine Oberweite á la Pamela!). Wie empfohlen öle und creme ich jetzt schon artig, damit die Haut sich streifenlos dehnen kann. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt ...

In dieser Woche habe ich auch meine Kollegen und meinen Chef über meine Schwangerschaft informiert. Eigentlich wollte ich das frühestens Mitte Dezember machen, aber Ende des Monats wollen wir uns einen Tag mit der Projektverteilung und Ressourcenplanung 2008 in unserem Klein-Team beschäftigen. Da nagte dann doch das schlechte Gewissen in mir: Erst Projekte zusagen und dann 2 Wochen später die Schwangerschaft bekannt geben??! Nee, das kann ich nicht, dafür ist das Miteinander bei uns viel zu kollegial und fast freundschaftlich! Also habe ich um einen Termin Ende November gebeten. Aber als es dann um den Grund ging, habe ich es einfach hinter mich gebracht ... Im Kopf noch die Staubsauger-Werbung ("Ich leite ein erfolgreiches kleinen Familienunternehmen") habe ich erklärt, dass ich ein tolles (aber noch etwas unsicheres) Job-Angebot zum Sommer 2008 hätte, welches ich einfach nicht ablehnen könnte. Auf die Frage meines Chefs, wie er mich denn halten könnte erklärte ich, dass es hier nicht um Geld geht – der neue Job beinhaltet eine schlechte Bezahlung und miese Arbeitszeiten, trotzdem sei es wohl ein Traumjob! ;o) Ich habe das Rätsel dann schnell aufgelöst und beide haben sich riesig für mich gefreut, da sie auch meine Vorgeschichte kennen. Noch bleibt das Geheimnis aber bis Januar (nach den Ergebnissen aus der Fruchtwasseruntersuchung) in diesem Kreis. Erst danach werde ich meine weiteren Kollegen einweihen.

Wieder von unserem Wellness-Ausflug zuhause gelandet, haben wir dann mit Bedauern den letzten Eintrag von meiner Mit-Schreiberin Tanja gelesen, die in der eigentlich doch so hoffnungsvollen Schwangerschaftszeit plötzlich und unerwartet ihren Mann verloren hat. Vielleicht habt Ihr mal reingeklickt und so von ihrem Schicksal erfahren. Uns hat es auf jeden Fall sehr nachdenklich gemacht und die Augen geöffnet: Wir leben in einer "festen Partnerschaft ohne Trauschein" und sollte Christian etwas passieren, ... zu schnell vergisst man wohl vor lauter Glück, dass es auch mal anders kommen kann!

Tanja, falls du dieses liest, möchten wir dir an dieser Stelle unser herzliches und aufrichtiges Beileid ausdrücken und nehmen dich aus der Ferne ganz fest in unsere Arme!

Ich wünsche Euch allen eine schöne Woche und freue mich auf ein "Wieder-Reinlesen" in der nächsten Woche!

Eure Steffi



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