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Ist das Baby satt? An diesen Anzeichen erkennst, dass dein Baby beim Stillen satt geworden ist

Die meiste Zeit des Tages verbringt ein neugeborenes Baby mit Trinken, Schlafen, Trinken, Schlafen – und in die Windel machen. So weit so gut. Nur, woran erkenne ich, dass mein Baby auch wirklich genug Milch bekommt und sich normal entwickelt? Vertrauen in sich selbst, aber auch in das Baby zu haben, ist die eine Seite der Medaille. Erfahre hier, worauf du sonst noch achten kannst.

In diesem Artikel:

Dein Baby zeigt dir, wenn es Hunger hat

Kinder haben meistens ein natürliches Sättigungs- und Hungergefühl, unabhängig davon, ob du stillst oder die Flasche gibst. Wichtig ist, dabei zu verstehen, dass dein Baby sich nach der Geburt erst einmal daran gewöhnen muss, von außen versorgt zu werden – und es sich dazu auch bemerkbar machen muss. Bisher kannte es nur die absolute und automatische Versorgung im Mutterleib. Durch ihren Überlebensreflex suchen Babys instinktiv nach der Geburt die mütterliche Brust oder fangen an, sich durch Hungersignale bemerkbar zu machen.

Stille dein Baby nach Bedarf, nicht nach der Uhr

Wenn dein Baby vor Hunger weint, ist es meistens schon sehr hungrig. Vielleicht hast du die vorangegangenen Signale von ihm übersehen – zum Beispiel am Daumen lutschen oder den Kopf hin- und herdrehen (das Suchen der Brust).

Hier gilt: Es gibt keinen richtigen oder falschen zeitlichen Abstand zwischen den Mahlzeiten!

Auch wenn empfohlen wird, Babys alle zwei bis drei Stunden anzulegen oder mit der Flasche zu füttern: Wenn du bemerkst, dass dein Baby sehr anhänglich und bedürftig ist, leg es vorher schon an. Es braucht vielleicht gerade mehr als gewöhnlich oder macht einen Schub.

Das sogenannte Clusterfeeding, bei dem das Baby manchmal jede halbe Stunde an die Brust möchte, ist insbesondere in den ersten Lebenswochen völlig normal und wichtig für die Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind. Stille oder füttere dein Baby nach Bedarf – also dann, wenn es Hunger hat oder Signale sendet. Wenn du versuchst, stur nach Plan zu füttern, wird dein Baby vielleicht sehr unzufrieden, weil es zu diesem Zeitpunkt einfach mehr braucht.

Habe ich genug Milch?

Wenn du dein Baby regelmäßig und oft anlegst, wird immer weiter Milch produziert. Allerdings solltest du auch unterscheiden können, wenn dein Baby nicht genug Milch bekommt, und deswegen ständig an die Brust will. Das kann daran liegen, dass es ineffizient trinkt, zum Beispiel indem es die Brustwarze nicht richtig umschließt oder zu kurz trinkt.

Gerade am Anfang ist es wichtig, darauf zu achten. Denn richtiges Stillen muss erst gelernt werden – von Mamas und Babys! Sei geduldig mit dir und deinem Baby, wenn es noch nicht gleich so richtig klappen will. Habt ihr die anfänglichen Hürden gemeistert und euren ganz eigenen Stillrhythmus gefunden, fließt die Milch meist ganz von selbst.

„Ihr seid perfekt füreinander gemacht“

Vivian Fassbender„Die Angst, das eigene Kind nicht ernähren zu können, ist riesig. Die Sorge, nicht genug Milch zu haben, kennen viele frischgebackene Mamas. Dabei ist es normal, dass Babys in den ersten Tagen und auch während den Wachstumssprüngen häufiger an der Brust trinken wollen.
Nicht aber, weil sie einfach nicht satt werden, sondern weil sie ihren Instinkten folgen und wissen, je mehr sie trinken, umso mehr wird produziert. Denn auch das Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Und so schickt das Baby durch häufigeres und meist kürzeres Trinken, deinem Körper das Signal, dass er mehr Milch produzieren soll. Wenn dein Baby also plötzlich häufiger an die Brust möchte, dann hat es in diesen Momenten einfach mehr Bedarf. Es wächst und lernt so viel in den ersten Wochen und Monaten und somit verändert sich auch sein Bedarf.

Aber das Schöne ist, es weiß genau, wie es das kommunizieren muss. Vertraue deinem Körper und vertraue deinem Baby. Ihr seid perfekt füreinander gemacht.” 

Hebamme Vivian Fassbender
geburteinermama.com

Unsicher? Frag deine Hebamme oder eine Stillberaterin

Und auch wenn es leichter gesagt als getan ist: Versuche ruhig und zuversichtlich zu bleiben. Bitte unbedingt deine Hebamme um Hilfe und/oder bespreche dich mit einer erfahrenen Stillberaterin!

Sie erkennen, ob es zum Beispiel Probleme beim Anlegen, mit einem zu kurzen Zungenbändchen deines Babys oder sonstigen Beschwerden zu rechnen ist.

So kommt der Milchfluss in Schwung 

Was den Milchfluss außerdem positiv beeinflusst: gut essen, ausruhen, schlafen und sich von der Umgebung richtig verwöhnen lassen. Dein Körper hat nach der Geburt so viel Außergewöhnliches geleistet und braucht nun die Zeit, um sich zu regenerieren. Das kannst du am besten, wenn du dich mit deinem Baby gemütlich ins Bett kuschelst und die Zweisamkeit so richtig genießt. Nackt zu kuscheln lässt im Übrigen auch deinen Körper das Kuschelhormon Oxytocin produzieren – was auch zu einem leichteren Milchfluss führt. Praktisch oder? Wohingegen Stress Oxytocin regelrecht hemmt. Entspannung ist also angesagt und dazu gehört natürlich auch eine gute, ausgewogene Ernährung, damit die Milchmenge nicht abnimmt. Du darfst also gerne richtig schlemmen und dazu immer genug trinken.

Gewichtskurve und Windelinhalt

In den ersten zwei Lebenswochen ist es normal, dass dein Baby erstmal etwas abnimmt. Danach sollte die Gewichtszunahme aber stetig bei 170 bis 330 Gramm pro Woche liegen. Zwischen dem dritten und fünften Monat sind 110 bis 330 Gramm pro Woche optimal und bis zum siebten Monat dann 70 bis 140 Gramm pro Woche. Solange dein Baby stetig wächst, in seiner Gewichtskurve bleibt und auch seine Windel immer schön voll ist, spricht alles für eine gute Verdauung und somit auch dafür, dass dein Baby sich gesund entwickelt. Falls du unsicher bist oder Zweifel hast, können dich deine Hebamme oder dein Kinderarzt bestimmt beruhigen.

Checkliste: Bekommt mein Baby genug Milch?  

Du kannst davon ausgehen, dass es deinem Baby gut geht und sich normal entwickelt,

  • wenn es bis zu acht volle Windeln pro Tag hat,
  • es nach dem Stillen zufrieden wirkt und vielleicht sogar friedlich einschläft,
  • dir zeigt, wann es Hunger hat,
  • wenn es von Woche zu Woche an Gewicht zunimmt,
  • sich sein Körper sichtlich gesund entwickelt und
  • wenn es eine rosige und elastische Haut hat, denn das spricht für genug Flüssigkeit im Körper.

Alles mit Ja beantwortet? Prima! Dann geht’s deinem Schatz prächtig!