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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Helena

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

0. Schwangerschaftswoche

Tage in der Kinderwunschklinik

Aufregende Wochen liegen hinter uns, denn letzte Woche hatten wir unsere erste Insemination! Wie es uns dabei ergangen ist und wie der Weg in die Kinderwunschklinik war, davon berichte ich euch diese Woche.

Die Kinderwunschkliniken
Unsere erste Kinderwunschklinik war klein, hübsch und gemütlich. Es hingen bunte Ölgemälde an den Wänden, im Sprechzimmer standen schwarze exklusive Ledersofas, alle Arzthelferinnen rannten in pinken T-Shirts rum und sahen aus wie einer Zahnpastawerbung entsprungen. Das Licht war gedämpft und das Parkett gewienert und glänzend.
Das Erstgespräch verlief, hmm, nun ja, ganz okay. In meiner Vorstellung malte ich mir aus, wie sich die Ärztin mit medizinischem Eifer auf uns stürzen würde. Sie würde das Geheimnis unseres bisher unerfüllten Kinderwunsch ergründen, entschlüsseln und schließlich lösen. Sie würde sagen: "Ach, das ist doch ein Klacks! In 10 Monaten halten sie ihr Kind im Arm!"
Und wie es so oft ist - Vorstellung und Realität haben selten was gemein. Die Ärztin war jung, vielleicht ein paar Jahre älter als wir. Nicht, dass das irgendwie schlimm wäre oder ich ihr aufgrund des Alters medizinische Kompetenz absprechen würde! Aber mit meiner Vorstellungsärztin hatte sie jedenfalls keine Ähnlichkeit. Sie warf einen Blick auf den Fragebogen, stellte ein paar zusätzliche Fragen, riet uns zur Insemination das wars. Dafür, dass auf der Homepage stand, man solle sich bitte eine Stunde Zeit fürs Erstgespräch nehmen, standen wir nach ca. 15 Minuten wieder auf dem Flur. So richtig zufrieden waren wir nicht. Na ja seis drum, letzlich ist es auch nur ein Arzttermin. Uns wurde Blut abgenommen und wir sollten uns dann nochmal vorstellen um den genauen Behandlungsplan zu besprechen.
Der zweite Termin konnte unsere Zweifel nicht zerstreuen. Im Gegenteil! Bei der Besprechung der Blutergebnisse trafen wir auf eine andere Ärztin. Sie war etwas älter, nett aber scheinbar nicht ganz bei der Sache. Sie schlug uns vor, eine Eileiterdurchlässigkeitsprüfung zu machen: hatten wir schon. Sie schlug uns vor, erstmal nur den Eisprung auszulösen und mit Ultraschall usw. zu überwachen: hatten wir schon!
Auf unsere verdutzen Gesichter hin schaute sie rasch in die Akte und fand dann auch die entsprechende Eintragungen. Nachdem sie dann noch sagte, mein Mann solle doch nochmal ein Spermiogramm abgeben, nachdem er schon drei gemacht hatte die alle ohne Befund waren, waren wir mehr als irritiert. Wir bedankten uns höflich, liessen uns unsere Ergebnisse kopieren und verabschiedeten uns.
Natürlich erwarte ich nicht, dass Ärzte mein Krankenblatt in- und auswendig kennen. Aber erstens fände ich es besser, wenn wir in den Händen von einer Ärztin blieben (das ist bestimmt auch besser für den Aufbau einer Arzt-Patientenbeziehung und fürs Vertrauen) und zweitens sollte man doch zumindest in Ansätzen wissen, in welchem Stadium unserer Behandlung wir uns befinden.

Die zweite Klinik ist riesengroß. Freiwillig hätte ich sie mir nicht unbedingt ausgesucht, habe aber aus dem Bekanntenkreis nur Gutes gehört.
Die Ärtzin ist wundervoll. Sie nahm sich ewig lange Zeit, beriet uns, zeigte uns verschiedene Perspektiven auf und sprach uns Mut zu. Wir einigten uns vorerst auf drei Inseminationen und gingen mit einem positiven glücklichen Gefühl nach Hause.

Insemination
Die erste Insemination startete letzte Woche und verlief, entgegen meiner Erwartung, völlig unaufgeregt. Am 5. Zyklustag lief ich, um 200 € erleichtert, mit einer großen Tüte aus der Apotheke nach Hause. Darin enthalten: Medikament A, Medikament B und viele, viele Spritzen.
Bis zum 16 Zyklustag sollte ich mir jeden Abend eine Dosis des Medikaments A spritzen. Medikament A regt die Eizellenproduktion an, damit auf jeden Fall mindestens eine Eizelle am Tag der Insemination die Spermien in Empfang nehmen kann. Ich habe überhaupt keine Angst vor Spritzen und die Spritze entpuppte sich sowieso als Witz. Das Medikament sieht aus wie ein Kugelschreiber. Das obere Ende kann man drehen, um die Einheiten einzustellen (bei mir waren das 37,5). Am unteren Ende schraubt man die Nadel an und drückte dann oben (als würde man tatsächlich einen Kugelschreiber drücken) um sich das Medikament zu spritzen.
Mein allabendliches Ritual sah also folgendermaßen aus:
- Einheiten einstellen
- Bauch desinfizieren
- winzigkleine Nadel auf den Pen schrauben
- Bauchfalte bilden, Nadel einstechen
- fertig

An Tag 14 dann zum Ultraschall um zu überprüfen, ob es wirklich nur eine Einzelle ist (manche Frauen reagieren sehr empfindlich auf dieses Medikament und produzieren Eizellen en masse) und um zu ergründen, wann wohl der Eisprung ist. Nochmal Blutabnahme und ein Anruf, wann ich Medikament 2 spritzen sollte.
An Tag 16 löste ich den Eisprung mit Medikament 2 aus und ging am nächsten Tag in die Klinik. Medikament 2 zu verabreichen, stellte sich als etwas komplizierter heraus. Es besteht aus zwei kleinen Fläschchen, die mit einem Pulver und einem Lösungsmittel gefüllt sind. Das Vorgehen war folgendermaßen:
- Fläschchen mit Lösungsmittel und Pulver öffnen
- mit einer Spritze das Lösungsmittel aufziehen
- das Lösungsmittel in das Fläschchen mit Pulver spritzen
- warten
- die Lösung wieder in die Spritze ziehen
- neue dünne Nadel auf die Spritze stecken
- Bauch desinfizieren
- Luftblasen rausklopfen
- Bauchfalte bilden und spritzen

Die eigentliche Insemination war völlig unspektakulär. Kurz auf den Stuhl geklettert, Übertragung der vorbereiteten Spermien durch einen dünnen Schlauch und fertig. Dauerte vielleicht 5 Minuten und war wesentlich entspannter und angenehmer als die halbjährliche Routineuntersuchung beim Arzt. Perfekt!

Und jetzt heißt es warten, warten, warten.... Ende nächster Woche wissen wir, ob es geklappt hat! In diesem Sinne bis bald!

Eure Helena



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Kommentare von Lesern:

Melanie, Brandenburg10.04.2017 14:39

Ich fiebere richtig mit und drücke euch ganz doll die Daumen.
Lieben Gruß

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Helena, Berlin07.04.2017 15:25

Liebe Nina, liebe Claudia und lieber Gast,

ich danke euch fürs Daumen drücken!

LG Helena

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Nina 05.04.2017 18:50

Ich drücke auch ganz fest die Daumen!

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Gast04.04.2017 23:21

Alles Gute für euch!

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Claudia04.04.2017 17:05

Ich drück die Daumen!!

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In diesem Beitrag geht's um:

Insemination, Kinderwunschklinik, unerfüllter Kinderwunsch