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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Helena

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

0. Schwangerschaftswoche

Mischgefühle

Das Umzugschaos hat uns fest in seinem Griff. Aber auch die neu gefassten Vorsätze und die letzte der vier Insemination verlangen nach unserer Aufmerksamkeit. Ein Versuch, allen gerecht zu werden.

Hier geht es zur Zeit so chaotisch zu, dass ich einerseits gar nicht weiß, wo ich mit meinem Bericht anfangen soll und ich andererseits völlig den Überblick verloren habe, was in den letzten Wochen so passiert ist. In unserer Wohnung stapeln sich derzeit Umzugskisten, liegen Malersachen verstreut und stolpert man über auseinandergebaute Möbel oder andere Kleinteile, deren Ursprung ich nicht mehr nachvollziehen kann. Während wir unser Hab und Gut zusammenpacken, müssen wir parallel die Wohnung renovieren und den ganzen behördlichen Mist regeln. Es ist dann doch etwas anderes, innerhalb einer Stadt umzuziehen als von einem Bundesland ins andere. Aber wir sind guter Dinge, dass alles klappt und freuen uns schon sehr.

Hinsichtlich Job und Studium ist glücklicherweise alles in trockenen Tüchern. Mein Mann übt einen Job aus, in dem er schon aufgrund seines Geschlechtes sehr begehrt ist und in dem Fachpersonal gerade händeringend gesucht wird – überall und gerade auch an der Küste. Vielleicht kommt ihr ja drauf, ganz im Sinne von wer bin ich?

Mein Studium führe ich im Master fort, muss aber höchstwahrscheinlich ein Semester länger studieren, da mir einige absolvierte Kurse aus Berlin nicht angerechnet werden. Das ist ärgerlich, aber lässt sich scheinbar nicht ändern: ein Hoch auf die Bologna-Reform!

Meine Vorsätze gedeihen wider Erwarten prächtig. Jeden Mittwoch Vormittag quäle ich mich ins Fitnessstudio, lasse mich vom muskelbepackten Fitnesscoach herumkommandieren und führe merkwürdige Verrenkungen auf der Gymnastikmatte aus. Meinem Körper ist diese Betätigung zwar noch nicht anzusehen, aber meiner Psyche geht es schon jetzt besser.
Die Zeit für Freunde und Aktivitäten in und um Berlin ist derzeit leider sehr, sehr knapp bemessen. Aufgrund des bevorstehenden Umzugs haben wir uns darauf verständigt, alle Freunde und Verwandte noch einmal zu sehen und Aktivitäten in und um Berlin mit Urlauben in und um Berlin zu verbinden. Da ein Großteil unserer Familie und Freunde hier leben, werden wir Berlin vermutlich des öfteren einen Besuch abstatten.

Ablenkung und Beschäftigung habe ich im Moment mehr als genug. Die vierte und letzte Insemination wurde deshalb in die Peripherie meines Blickfeldes verschoben. Natürlich habe ich mir brav Abend für Abend meine vorgesehene Injektion verabreicht und bin zu den vorgesehenen Ultraschall-Terminen gedackelt. Eine wunderschöne Eizelle war auch hier wieder das Ergebnis und laut meiner Ärztin steht einer Schwangerschaft auch diesmal nichts im Wege. Wir werden sehen... Irgendwie hatte ich beim letztmaligen Verlassen der Klinik dann doch ein komisches Gefühl. Ich hab mich gefreut, dass die letzte Insemination vorüber ist und hoffe natürlich auf ein positives Ergebnis. Gleichzeitig war mir mulmig zu Mute, da der nächste Schritt gleich so viel größer ausfällt und mir die ICSI momentan noch viel Respekt einflößt.

Nichtsdestotrotz habe ich bereits eine neue Kinderwunschklinik in der neuen Heimat aufgetan und einen Termin Anfang Oktober vereinbart. Wenn diese Insemination auch nicht gefruchtet hat, wollen wir sofort die nächste Behandlung starten. Zum einen, weil wir natürlich endlich Nachwuchs haben wollen. Und zum anderen, weil ich derzeit so positiv und zuversichtlich gestimmt bin, dass die negativen Gedanken in den Tiefen meines Gehirns in den Tiefschlaf verfallen sind – ich hoffe das bleibt noch eine Weile so.

In der neuen Heimat haben wir ganze zwei Kliniken zur Auswahl. Und obwohl wir uns in unserer ersten kleinen Klinik hier in Berlin nicht so gut aufgehoben fühlten wie in der riesigen Klinik, haben wir uns erst mal wieder für die kleinere Klinik entschieden. Stundenlang habe ich im Internet recherchiert, Foreneinträge gelesen und das Gästebuch inspiziert. Und dabei kam die kleinere Klinik ein bisschen besser weg. Und sie ist näher an der Uni. Und die Behandlung ist günstiger. Und die Ärzte sehen netter aus.

Diese nette, kleine neue Klinik hat uns auch prompt einen 5-seitigen Anamnese-Bogen zugeschickt. Meine Güte! Manche Fragen muten dann doch etwas seltsam an. So kann ich mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wie viele Tage mein Zyklus vor Einnahme der Pille umfasste und ob ich damals regelmäßig unter Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Appetitlosigkeit litt. Ich vermute mal, dass ich mich eher daran erinnern würde, wenn dem so gewesen wäre.

Zudem sollen wir Tag genau die letzten Behandlungen angeben, inklusive der Medikamentendosis. In diesem Fall habe ich auf die Arztunterlagen verwiesen, die wir natürlich zum ersten Termin mitnehmen werden, sofern er denn stattfindet. Ich bin ja schon froh, wenn ich einigermaßen weiß, wie lang der letzte Zyklus war. Ob jetzt der Eisprung während der ersten Insemination an Tag 14 oder 15 stattfand, entzieht sich meinem Erinnerungsvermögen. Aber ich werte das mal als gutes Vorzeichen, wenn sie so ausführlich über unseren bisherigen „Behandlungsgang“ informiert werden wollen.

Ich würde gern direkt im Oktober starten aber wahrscheinlich wird daraus nicht. Wir müssen den neuen Behandlungsplan erst zur Krankenkasse schicken, die müssen ihn genehmigen, ich habe noch keine Ahnung von meinem neuen Stundenplan, von meinen Arbeitszeiten ganz zu schweigen... Das muss ja dann auch alles koordiniert und geplant werden. Aber ich denke schon wieder über ungelegte Eier nach! Noch steht das Ergebnis dieser Insemination aus und die Hoffnung stirbt bekanntlich zu Letzt!

In der nächsten Woche steht nun der Umzug an und dann melde ich mich wieder aus Schleswig-Holstein! Habt eine schöne Zeit bis dahin und genießt die letzten warmen Tage in der Hauptstadt.

Viele Grüße
Helena






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Kommentare von Lesern:

Sara, Frankfurt 24.09.2017 10:12

Es freut mich für dich, wie zuversichtlich du gerade bist. Hoffentlich hält diese positive Stimmung an. Der Trubel sorgt für genug Ablenkung, was ich ebenfalls für positiv halte. Und eh du dich versiehst, braucht du die Klinken nicht mehr... da ein Test positiv ist...das wünsche ich dir von Herzen...

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In diesem Beitrag geht's um:

Insemination, Kinderwunsch, Umzug