Drei Inkontinente und die Heimkehr als Familie!
Hallo ihr!
Lotta ist inzwischen schon zwei Wochen alt, die Zeit rast....
Die erste Nacht nach der Entbindung war so erholsam wie schon lange nicht mehr! Auch, wenn ich letztlich nur insgesamt drei Stunden Schlaf hatte. Rockerbraut Lotta hatte relativ fix richtig Hunger und so startete das Projekt "Grundlage fürs Stillen" schaffen... sie tat mir richtig leid! Sie schien echt Hunger zu haben, allerdings war ja noch nicht viel Milch zu holen.... Lotta hatte noch jede Menge Fruchtwasser im Magen, welches sie dann aber bei ihrem Papa im Bett "übergab"....
Am ersten Morgen nach Lottas Geburt war ich heilfroh, dass ich auf natürlichem Wege entbunden hatte. Ich hatte zwar noch Schmerzen, aber ich glaube, den Frauen nach einem Kaiserschnitt geht's deutlich schlechter. Dafür ging es Dennis nicht sonderlich gut. Mit Fieber lag er mit Lotta im Bett. Er hatte sich scheinbar einen Krankenhaus-Keim eingefangen und wurde von einem fiesen Harnwegsinfekt geplagt.
Dagegen wirkte ich wie das blühende Leben. Zur Thrombose Prophylaxe bewegte ich mich fix aus der Furzmulde und holte uns das Frühstück vom Buffet ans Bett. Wir ließen den Sonntag langsam angehen. Erst nachdem wir am gedeckten (Nacht-) Tisch (en) saßen, informierten wir Freunde und Verwandte über den neuen Erdenbürger, was natürlich eine Welle an Nachrichten mit sich brachte. Das hätte ich am Abend vorher auf keinen Fall geschafft.
Am Abend zeigte sich dann welche Auswirkungen so eine Geburt auf den Beckenboden haben kann. Naja... Eigentlich würde ich eher behaupten, dass sich mein Beckenboden in der Karibik ein schönes Leben macht. Hat sich verabschiedet. Wen wunderts... Durch meine etwas gewaltmäßige Rauspress-Geburt hatte ich einige Geburtsverletzungen davon getragen. Mal abgesehen von dem seitlichen Schnitt war noch ein Scheidenriss und ein Dammriss zu verzeichnen. Laut Dennis Aussage sieht meine Minky aus wie Dresden 1945. Netter Vergleich. Macht nix, wie es da unten aussieht. Ich kann mir eh nicht vorstellen, dass der Bereich da zwischen meinen Beinen jemals wieder genutzt wird. Wenn es nach mir ginge nicht mal für Toilettengänge, aber darauf habe ich ja nun keinen Einfluss.
Ich hatte gerade irgendwas geholt und die Tür zu unserem Zimmer stand offen. Auf einmal -ich hatte keinerlei Macht auf das, was da passierte- musste ich furzen. Aber wie! Himmel! ...und nicht nur so ein kleiner Pups.... Nein... Einer von diesen lauten Maschinengewehr-Serien-Fürzen! Ich konnte nichts dagegen tun! Kam einfach so aus mir heraus.... Ich musste mich erstmal auf dem Krankenhausflur umsehen, ob das irgendwer gehört hatte... Ja... Dennis... Der lag im Zimmer und musste lachen. Ich prustete ebenfalls los, was die gesamte Situation eher noch verschlechterte. Mit dem Gegacker, was ich von mir ließ, pinkelte ich mir dann auch noch direkt in die Hose, da ich nichts anhalten konnte, handelte es sich dabei auch nicht nur um ein paar Tropfen....
Wir drei passen schon sehr gut zusammen. Papa benötigt aufgrund seiner Querschnittlähmung regelmäßig Katheter zur Blasenentleerung, Tochter Lotta trägt Windeln und Mami... Ja... Die lässt einfach nur laufen....
Bei der gynäkologischen Abschlussuntersuchung vor der Entlassung fragte mich die Ärztin, ob ich denn schon Stuhlgang hatte.... Sie meinte, dass Frauen mit solchen Verletzungen häufig Angst haben auf Klo zu gehen. Keine Ahnung, wie diese Frauen das machen. Ich persönlich hatte überhaupt keine Wahl. Wenn ich merke, dass ich muss- ob nun das kleine oder das große Geschäft- ist meine einzige Sorge, dass ich es noch rechtzeitig zur Toilette schaffe, bevor es in die Hose geht. Anhalten geht nicht so lange mein Beckenboden noch in der Karibik Urlaub macht (hoffentlich bleibt es auch beim Urlaub und artet nicht aus in eine Auswanderung!).
Aufgrund des hohen Blutverlustes unter der Geburt verschrieb mir die Ärztin Eisentabletten. Bei aller Liebe ... so lange ich nicht aus den Latschen kippe, nehme ich das Zeug ganz sicher nicht. Typische Nebenwirkung ist fester Stuhlgang. Ist so schon nur so ein begrenzt angenehmer Vorgang in der Keramikabteilung... Da muss ich es mir nicht schwerer machen, als es so schon ist....ich versuche es erstmal mit ausgewogener Ernährung!
Die drei Tage im Krankenhaus vergingen wie im Fluge.
Die Großeltern und Tanten kamen zu Besuch, um sich unsere kleine Rockerbraut live anzusehen, ansonsten haben wir weitestgehend auf Besuch verzichtet. Ich war einfach noch völlig erschöpft von der anstrengenden Geburt. Meinen Höhepunkt des Babyblues am zweiten Tag nach der Entbindung fing die einzige Freundin auf, die ich im Krankenhaus sehen wollte. Danke Süße! In ein paar Monaten kann ich mich ja dann revanchieren.... ;-)
Dennis musste tagsüber was erledigen (unter anderem einen Arztbesuch, um das mit seinem Harnwegsinfekt abklären zu lassen), weshalb er meinen akuten Heultag verpasste.... Naja... Er durfte ja schon Zeuge meines Geburtsspektakels sein und das mit der aktuellen Inkontinenz blieb ihm auch nicht verborgen, da wird er das mit dem verpassten Babyblues wohl verkraften können (ich ahnte ja noch nicht, wie sich das im Verlauf der kommenden Woche noch entwickeln würde...).
Am Dienstag durften wir das Krankenhaus verlassen. Aufgrund meiner aufsteigenden Infektion musste die Rockerbraut noch zwei Tage überwacht werden. Ihre Werte waren allerdings ausnahmslos unauffällig. Wir nahmen natürlich noch die U2 mit, bei der sich herausstellte, dass Lottas linke Hüfte noch nicht so ganz richtig steht, aber mit dem bekannten "breit wickeln" sollte das Problem bis zur U3 behoben sein. Der Hörtest widerum muss bald wiederholt werden. Zum Einen hatte Lotta noch jede Menge Fruchtwasser in den Ohren (angeblich soll sich das durch Schreien beheben lassen... Wenn es danach geht, müsste man eigentlich von links nach rechts durchpusten können, so wie die sich nach der Geburt aufgeregt hat....) und zum Anderen sollen die Kinder bei der einen Untersuchung ja am besten schlafen, unsere Tochter hingegen demonstrierte uns ihr Temperament..... sicherlich nur, um das Fruchtwasser aus den Ohren zu kriegen...
Bei uns zu Hause angekommen startete das Programm, das wohl so gut wie jede Frau nach der Entbindung erwartet. Ausruhen, kuscheln und stillen, stillen, stillen. Das mit dem Stillen klappt übrigens ganz gut! Am Entlassungstag begrüßten mich am morgen zwei riesige Brüste! Wahnsinn!!! Endlich wurde unsere Tochter für ihre Saugbemühungen gebührend belohnt, also.... satt! Lotta schlägt sich wacker und behält ihre Milch immer bei sich, was bedeutet, dass ich kaum Kontakt zu meiner Muttermilch habe, was für den Anfang eine sehr gute Ausgangsposition ist (bei meiner bekannten Abneigung gegen diese Flüssigkeit). So ein paar Tropfen kann ich durchaus gut ertragen.
Rockerbrauts erster Ausflug war an ihrem 8. Lebenstag zum Frühstück im Hofbräuhaus. Wir waren dort zu dem Geburtstagsbrunch meines Onkels eingeladen. Wir blieben nicht wirklich lange- das mit dem Sitzen ist zur Zeit auch einfach nicht grad meine Lieblingsbeschäftigung.... Aber ich war froh mal raus zu kommen. Anschließend war ich allerdings auch wieder total erschöpft....
Bei uns geht es zu Hause auch voran. Dennis hat seine erste Angestellte! Seit Mitte März haben wir in Halbzeit eine Pflegehelferin bei uns zu Hause, die Dennis Aufgaben im Haushalt übernimmt (mein Part bleibt halt liegen.... ;-)). Großartig! Eins steht nach einer Woche bereits fest... Ich kann mich nicht mehr von Dennis trennen... Geht nicht... Ich könnte mir so eine Pflegehelferin niemals leisten.... und ohne unsere gute Fee hier zu Hause kann ich nicht mehr überleben....
Bis nächste Woche....
Andrea
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