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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Eva-Katharina

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

37. Schwangerschaftswoche

Indira Gandhi und Mütterforen...

Hallo liebe Kugeln!

Mir geht’s wieder prächtig und ich habe sowohl meine Bauchproblematik als auch meine schlechte Laune überwunden. Peinlich! Eigentlich hab ich so gut wie nie schlechte Laune, und wenn doch, dann hab ich kein schriftliches Dokument derselben...

Mir ging’s Samstagabend schon viel besser, am Sonntag war ich noch mal zur Kontrolle in der Klinik, da hat dann meine Ärztin das CTG geschrieben, weil sie wohl eh grade da war. Ich muss sagen, ich bin immer begeisterter von ihr. Sie ist sehr ruhig und gelassen, und trotz ihrer beruflichen Distanz ist sie sehr empathisch. Ich hoffe, dass sie tatsächlich bei meiner Entbindung dabei sein wird!

Mein regulärer Termin am Montag ist flach gefallen, da mich meine Ärztin ja am Sonntag erst gesehen hatte, ich kann euch also erst nächste Woche die neuesten Zahlen meiner Kleinen liefern!

Ja, und sonst? Ich war am Dienstag bei der geburtsvorbereitenden Akupunktur, das war allein schon wegen dem Weg dorthin interessant: Ich hab vier Hochschwangere auf dem Weg hin und zurück gesehen! Und zwar ausschließlich derer, die zur Akupunktur kamen. Vier! Ich hab glaub ich noch nie so viele Schwangere auf einmal gesehen. Fällt mir das jetzt nur mehr auf, da ich selbst zum Club gehöre, oder gibt es tatsächlich gerade einen kleinen Baby-Boom?

Die Akupunktur an sich war relativ unspektakulär. Eine nette Hebamme hat mir in jedes Bein drei Nadeln gesteckt (je zwei in Knie- eine in Knöchelnähe) und dann durfte ich zwanzig Minuten so sitzen bleiben. Das mit den Nadeln war ein wenig seltsam, da das Reinstecken schon ein wenig gepiekst hat, aber das "Tieferbohren" hab ich gar nicht gespürt. Ich hatte auf dem Rückweg dann immer kurz den Gedanken: "Huh, hoffentlich hat sie keine Nadel vergessen!", weil ich die Nadeln ja nicht gespürt habe. Aber sie hat keine vergessen :-)

Ich habe diese Woche wieder meinem neu entdeckten Putzwahn gefrönt und mal sämtliche Schränke außen und die Vorratsschränke innen abgeschrubbt und verfallene Lebensmittel ausgemistet. Interessant, was man da so alles findet...

Insbesondere war es gut, den Kühlschrank auszumisten, so hatten wir einigermaßen Platz für die Wocheneinkäufe. Ich glaube, mein Göttergatte glaubt, es steht ein Krieg oder eine Hungerkatastrophe bevor. Wir haben soviel Zeug eingekauft, dass die frisch geräumten Schränke aus allen Nähten platzen. Ist das eine Art männlicher Nestbautrieb?

Ansonsten hab ich ein neues Hobby entdeckt, um meine viele freie Zeit zu nutzen: Interntforen für werdende Mütter. Das ist teilweise sehr interessant und teilweise sehr beängstigend. Nicht etwa, weil man erfährt, wie anstrengend sich der Alltag mit Kind manchmal gestaltet, sondern wegen dem herrschenden Umgangston. Teilweise sind die Teilnehmerinnen unglaublich aggressiv und sehr oft ziemlich extremistisch. Bei Fragen zum Thema "Brust oder Flasche", "Kinderzimmer oder Elternbett" oder "wie lange Stillen?" erlauben die Mütter keine andere Einstellung als ihre eigene, da ist die Taliban fast weltoffen. "Wie, du willst nicht stillen? Das fügt deinem Kind bleibenden Schaden zu, sieht man ja an den ganzen gestörten Ossis, die wurden ja auch nur mit der Flasche ernährt" Aha?!? Also, ich glaube, alle die der Meinung sind, mit Frauen an der Macht wäre die Welt ein besserer Platz, sollten sich entweder mit der Politik Indiras Ghandis oder mit Mütterforen beschäftigen...

Ich nehme mir also weiterhin vor, so gelassen wie möglich mit den Einstellungen anderer Mütter umzugehen. Wobei eine Nichteinmischung auch manchmal schwierig ist. Wie sage ich als Noch nicht-Mutter einer frischgebackenen Mama, dass die Babyschale rückwärtsgerichtet im Auto angebracht werden sollte, auch wenn man dann als Beifahrer nicht sieht, ob der kleine Spatz grad sein Essen in hohem Bogen von sich gibt? Ich kann ja viel reden, wenn ich selbst noch nicht solche Ängste durchstehen musste...

Aber bald hab ich ja hoffentlich die Berechtigung, bei Sicherheits- und Erziehungsfragen mitzudiskutieren. Ich frage mich nur, wann? Ich war mir ja so sicher, dass die Kleine früher kommt, und das glaube ich auch immer noch. Aber was ist, wenn nicht? Ich bin so darauf fixiert, in spätestens drei Wochen ein Baby im Arm zu halten, dass ich es mir gar nicht vorstellen mag, wie es wäre, noch die nächsten fünf Wochen schwanger zu sein. Wobei fünf Wochen ja auch keine äußerst lange Zeit sind, zumindest wenn man bedenkt, wie verändert mein Leben ab dann sein wird. Auf einmal werde ich einen Großteil meiner Unabhängigkeit opfern für ein kleines Bündel Leben, ich werde meine Bedürfnisse hinten anstellen, um ganz für mein Kleines da sein zu können. Und mein Mann wird auf einmal auch der Vater meines Kindes sein. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie sich alles verändern wird, in meinem Leben, in seinem Leben, in unserer Beziehung. Es hat sich ja jetzt schon so viel verändert... Einerseits sind wir uns noch näher gekommen, da wir zusammen etwas geschaffen haben, dass uns für immer verbinden wird, andererseits besteht jetzt irgendwie eine Trennlinie zwischen uns, da ich Erfahrungen mache, die er nicht mit mir teilen kann, egal wie sehr er sich bemühen würde (wobei es in seiner Kultur eher so ist, dass diese "Frauensachen" unter Frauen bleiben, er ist also kein ganz so enthusiastischer Baby- Herzchen-Horcher wie der Durchschnitts-Deutsche). Und ich bin natürlich gespannt, wie sich das alles entwickelt, wenn unsere Kleine dann da ist...

Oh ja, und noch was Feines: am Freitag kam der Stokke-Explory, der Kinderwagen, den die Tagebuchschreiberinnen zurzeit als Dankeschön bekommen. Ich dachte ja, den bekomme ich erst ein Weilchen nach der Geburt, weshalb wir uns für die Übergangsphase den Wagen von Sundays Bruder ausgeliehen haben. Und der Stokke ist so viel toller! Ich hab ihn bisher ja nur aufgebaut und alle Funktionen erforscht (und zum Angeben vor Freunden ein bisschen im Wohnzimmer vorgeführt) und ihn noch nicht mit Starbesetzung auf der Straße spazieren gefahren, aber schon das Aufbauen war toll. Vor allem im Vergleich zum anderen Kinderwagen. Der ist natürlich in einer benachteiligten Position, da er neun Jahre im Keller stand, aber er ist auch einfach nicht so gut und leicht zu handhaben wie der Stokke. Bis ich bei dem erstmal raus gefunden habe, wie ich den Bezug abbekomme, um ihn zu waschen! Beim Stokke ging das ganz einfach. So richtig beschreiben kann ich ihn euch ja erst, wenn ich ihn ausprobiert habe, da müsst ihr euch noch ein bisschen gedulden (hoffentlich nicht mehr zu lange); aber ich bin jetzt schon hin und weg. Wir hatten gestern Besuch von Freunden (die haben auch ein Baby) und wir mussten natürlich gleich ein bisschen angeben. Die waren auch ganz beeindruckt, er fragte irgendwann: "aber Airbag hat der Wagen keinen, oder?" Hihi! Jetzt müssen wir noch ausprobieren, wie er in unseren Wagen passt. Sunday hofft ja, dass der Stokke kompakt genug ist, um trotz Bassrolle in den Kofferraum zu passen. Wobei ich ja finde, es wird langsam Zeit, dass er erwachsen wird. Bassrolle ist was für pseudo-coole Halbwüchsige, oder nicht?

So, weiterer Lagebericht erfolgt nächste Woche, hoffentlich hab ich dann neue Daten von meiner Süßen! Euch noch eine schöne Woche!

*Eva- Katharina*



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