Nun hat bereits die zehnte Woche begonnen! Vor gut vier Wochen habe ich den Schwangerschaftstest gemacht und wie hat sich mein Leben bzw. mein Alltag seither doch verändert!
Ich sehe die vielen Mütter, die mir auf der Straße, in der S- und U-Bahn begegnen mit anderen Augen bzw. ich stelle mir vor, wie es sein wird, wenn ich im Herbst diesen Jahres, einen Wagen in dem ein quicklebendiger kleiner Mensch liegt, vor mir herschiebe… ?
Letzten Mittwoch fuhr ich mit der Straßenbahn und besah mir links und rechts meine Sitznachbarinnen…rechts von mir saß eine junge Mutter mit kleinem Säugling im Kinderwagen (vier Monate alt, wie ich auf meine Nachfrage erfuhr) und links von mir saß eine junge Frau mit Latzhose, unter der sich deutlich ein kugelrunder Bauch abzeichnete (der Reißverschluss der Jacke ging nicht mehr richtig zu, daher konnte ich die Latzhose erkennen)! Und ich saß dazwischen und fühlte mich wieder einmal mehr sehr stolz! ?
Nur dass bei mir noch kein Bauch zu erkennen ist, na ja, jedenfalls nicht so richtig. Ich kann meinen Bauch nicht mehr einziehen und wenn ich meinen Bauch im Spiegel anlächle, bin ich auch der Meinung, dass er sich doch schon ein klein wenig nach außen wölbt…man muss nur ganz genau gucken ? Mike guckt jedenfalls auch jeden Abend und streichelt meinen Bauch! ? zur Guten Nacht!
Zur Verdauung…
Bei mir ist es so, dass ich rein gar nicht mit Verstopfung zu kämpfen habe, sondern ganz im Gegenteil. Alle paar Nächte unterbreche ich meinen Schlaf nicht nur zur Blasenentlastung, was sich allmorgendlich fortsetzt und meistens (jeden 2. Tag) zum Abend erneut einstellt. Daher knabber ich sehr viel Zwieback, Knäckebrot und dunkle Schokolade…und natürlich trinke ich viel, viel Tee (mit Vorliebe Pfefferminze und Fenchel, den ich vor Beginn meiner Schwangerschaft ziemlich eklig fand und nur unter Protest und in Krankheitszeiten trank…na ja, aber jetzt schmeckt er mir sehr gut, und ich habe das Gefühl v.a. Fenchel beruhigt meinen Verdauungstrakt.), Orangensaft (v.a. zum Essen, denn der fördert die Eisenaufnahme, laut meines Schwangerschaftskalenders) und Wasser OHNE Kohlensäure, denn jegliche Luftbläschen im Wasser führen bei mir zu verstärkter Übelkeit.
Das vergangene Wochenende stand voll und ganz im Zeichen unserer neuen Wohnung. Die gesamte alte Tapete, mitunter mehrere Schichten interessanter Mustertapete, die aber nicht ganz nach unserem Geschmack war, wurde von den Wänden gekratzt. Und Dank hilfreicher Freunde haben wir es auch geschafft. Naja, zugegeben, ich durfte nur etwas fegen, für Kaffee Nachschub sorgen und essen kochen und das ganze natürlich bei offenem Fenster, damit ich auch frische Luft bekam und nicht die eher muffige Luft der anderen Zimmer einatmete. Die Luft ist dort übrigens etwas dünner als gewöhnlich, denn wir werden recht weit oben wohnen…in der obersten Etage eines Hochhauses, um genau zu sein, in der 21.! Ja, ganz richtig. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich mal in ein Hochhaus dieser Höhe ziehen würde! Zum Glück bin ich schwindelfrei ? und genieße den Weit-Blick über die Stadt…auch der Fernsehturm ist gut zu sehen, es sei denn es ist ein nebliger Tag. Den Fernsehturm sehen wir jetzt, in unserer alten Wohnung, auch, nur ist er da viel näher, ca. 10 Minuten zu Fuß. Von der neuen Wohnung müsste man etwa zwei Stunden Fußmarsch einplanen.
Ziemlich ungewohnt war für mich, dass ich nicht so „richtig mit anpacken“ durfte!
Sondern stattdessen eher klischeehafte „Hausfrauliche“ Tätigkeiten, wie den Ehemann zu bekochen, ausführte. Aber ganz im Ernst, es hat auch Spaß gemacht. Und irgendwie tut es auch sehr gut, wenn sich Daniel und enge Freunde um mich „kümmern“ bzw. fast schon besorgt nachfragen, ob’s mir auch gut gehe oder ob ich lieber nach Hause (alte Wohnung) fahren wolle, um mich auszuruhen. Nö, will ich nicht. Außerdem gibt’s zwei sehr bequeme Stühle, auf dem einen sitzend und auf dem anderen meine Beine ablegend, gönnte ich mir viele Päuschen. Aber ich muss auch sagen, dass mich die alltäglichen Arbeiten im Haushalt viel mehr Kraft kosten, als vor Beginn der Schwangerschaft. Ich benötige viel mehr Pausen zwischendurch und gestern habe ich auch einen Ruhetag eingelegt, d.h. in der alten Wohnung, mit Mittagsschlaf und gemütlichem Tee trinken am Nachmittag mit einer Freundin (anstelle des Schwimmens, denn dafür fühle ich mich zu schlapp), na ja und eine heiße Zitrone, weil mein Hals ziemlich kratzte…
Ich werde aufpassen, dass ich meine Kräfte nicht doch etwas überschätze und mich übernehme. Also viele Pausen gönnen und ganz geruhsam an die Arbeit gehen.
Und das Tollste, ich darf alles kaufen (und kochen) worauf ich Appetit habe (und Mike isst mit)!!! ? z.B. Eierkuchen mit viiieeel Apfelmus und Zimt und Sahne (gestern), Fisch und Kartoffelbrei…etc.
Ich entdecke sozusagen das Kochen für mich jeden Tag neu. Zumal ich auch jeden Tag auf etwas anderes Appetit habe! Das bedeutet allerdings auch, dass ich fast täglich etwas einkaufen muss, da ich bei unserem gewohnten Wocheneinkauf nicht so wirklich im Voraus sagen kann, was ich die nächste Woche über essen möchte. Heute z.B. ist mein Appetit völlig im Keller und ich knabber seit einer Stunde an meinem zweiten Zwieback. Daniels Wochenende beginnt freitags um eins, d.h. gegen halb zwei ist er zu Hause und bevor wir heute den Teppich fürs Schlafzimmer kaufen und die letzten Kisten zusammen packen, werden wir uns beim Mittag essen stärken…nur was koche ich? Im Moment habe ich nämlich einen Riesenappetit auf – rein gar nix! Naja, vielleicht kommt der Appetit beim Kochen oder so?
Wir haben übrigens ganz spontan am vergangenen Samstagnachmittag entschieden, dieses kommende Wochenende umzuziehen! Ach ja, das heißt also morgen! Zu unserem Glück haben wir viele liebe Freunde, die uns tatkräftig unterstützen werden! Die Männer werden sich mit unserem Mobiliar und den Bücher-Kisten „vergnügen“, während (wir) Frauen fürs leibliche Wohl der fleißigen Umzugshelfer sorgen werden. Und ein kaltes Buffett auf dem gesäuberten Tapeziertisch herrichten.
Wir haben uns für dieses Wochenende entschieden, weil wir nächstes Wochenende wegfahren, ein Kurzurlaub (auf Usedom, Meer und Strand!), den wir bereits im November letzten Jahres gebucht haben. Und wir glauben, dass wir uns dann besser entspannen können, wenn wir den Umzug bereits hinter und nicht mehr kurz vor uns haben und soz. wie auf heißen Kohlen sitzen.
Auch wenn noch nicht alle Zimmer fertig tapeziert (und mit Farbe verziert) sind, freue ich mich sehr auf den Umzug morgen! Schließlich können wir (ähem, Mike und Freunde) die restlichen beiden (Arbeits- und zukünftiges Kinder-) Zimmer auch fertig gestalten, wenn wir darin wohnen. Das Kinderzimmer hat ja ohnehin noch einige Monate Zeit… ?
Also heute noch der Endspurt!
Abschließend noch etwas, ich habe gestern gelesen, dass die Gebärmutter einer Frau etwa Kiwigroß sei und jetzt bei mir in der zehnten Woche etwa auf die Größe einer Orange angewachsen sei…erstaunlich finde ich immer wieder aufs neue, wie viel sich in wenigen Tagen, Wochen so in meinem Körper verändert und wenn ich daran denke, dass nach zwölf Wochen alle Körperteile ausgebildet und Organe im Fötus angelegt sind und „lediglich“ noch die nächsten Monate ausreifen müssen, finde ich das fast unglaublich!
Und ich muss gestehen, dass ich ein wenig ungeduldig darauf warte, dass meine Schwangerschaft auch nach außen hin sichtbar (und nicht mehr „nur“ nach innen für mich fühlbar) wird und sich mein Bauch nun doch mal so langsam nach außen wölbt…
In diesem Sinne, mit Geduld in die zehnte Woche,
Bis nächste Woche,
Lena +Knirps/line
P.S.: eine Anmerkung für Berliner/innen, die gerne den Tierpark besuchen und deren Kind nicht älter als drei Monate ist: mit Kind und Geburtsurkunde zur Tierpark-Verwaltung flitzen und ein Jahr lang über endlose Spaziergänge im Tierpark freuen! ?
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