Maja robbt zu ihrer letzten Impfung (vorerst) und ich bin an meine Grenzen gekommen.
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für die Kommentare. Liebe Theresa, deine Worte haben mir richtig gut getan! Ich freue mich so sehr, dass meine Worte eine solche Wirkung haben :) was die rosarote Brille angeht, bin ich ganz deiner Meinung. Manchmal lese ich die Berichte, die ich schreibe, nicht Korrektur, weil ich meine Gefühlsduselei so peinlich finde! Aber so bin ich und die Mama-Hormone verstärken diese Art nur noch mehr. Glaube mir, diese Intensität der Gefühle geht aber auch ganz leicht in die falsche Richtung, das kann mein Mann bestätigen ;). Zum Beispiel: Letztens hat mir mein Mann ein Wurstbrot gemacht, obwohl ich keine Wurst mag!!! Nach 10 Jahren Beziehung müsste er das doch wissen, wenn er mich lieben würde, oder? ODER? ;)
Letzte Woche hatte ich jedoch einige Momente, die ganz und gar nicht rosarot waren. Meine Rosi macht einen Sprung durch oder hat ihn vor sich oder hinter sich, was weiß ich. Sie macht aber von Tag zu Tag Fortschritte, das müsste für ein "mitten-im-Sprung-sein" stehen, oder? Jedenfalls war sie 3 Tage in Folge ständig mürrisch und extrem schnell von allem gelangweilt. Die Zähne sind es jedenfalls nicht, das hat die Kinderärztin bestätigt. Man waren das anstrengende Tage. Selbst das Tragen in der Trage war ihr langweilig oder tat weh, keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie es einige Mütter durchstehen, wenn ihre Babys ständig so sind. Da kann ich Depressionen etc. richtig gut verstehen. Jedenfalls bin ich extrem dankbar dafür, dass solche Tage bei Maja zur absoluten Seltenheit gehören und bin mir dessen bewusst, wie verwöhnt ich von ihr bin.
Am Ende des zweiten mürrischen Tages kam mein Mann nach Hause und setzte sich zu uns auf den Teppich. Er hatte mir was von MCes mitgebracht. Ich hatte den ganzen anstrengenden Tag lang vergessen, etwas zu essen und zu dem Zeitpunkt habe ich mich richtig über die Überraschung gefreut. Ich öffne also die Tüte und hole einen Burger heraus, den ich absolut nicht mag. Den Einzigen, den ich nicht ausstehe. Ich habe ja schon erwähnt, wie intensiv ich manchmal solche Situationen wahrnehme, oder? Ist ja peinlich, das zuzugeben, aber ich habe den Burger zurück in die Tüte geworfen, bin wortlos aufgestanden, rausgegangen, habe mich im Schlafzimmer verkrochen und bin weinend eingeschlafen.
Das nennt man Luxusprobleme! Am nächsten Tag bin ich morgens im Bett geblieben und habe meinen Mann dazu verdonnert, sich um Maja zu kümmern. Er macht es gerne und protestiert nie, aber er bietet seine Hilfe auch nicht selbst an, sondern hofft einfach, dass es auch ohne ihn geht. Er macht ja alles andere, kümmert sich um den Haushalt, den Hund, die Einkäufe etc. Wir reden oft darüber und ich kümmere mich 1000x lieber um Maja als einkaufen zu fahren. Zudem hat er ein Trauma von meinem Krankenhausaufenthalt, als er mit dem 2-wöchigen Baby alleine zu Hause blieb, sie durchweg schrie und er vor Angst um sie nicht schlief (oder er redet sich damit heraus - wer weiß!). Naja, dieses Mal war es nun mal anders.
Diese Pause habe ich einfach gebraucht und vielleicht hat Maja auch eine Pause von mir gebraucht? Nachdem sie wieder mehr Zeit mit ihrem Papa verbracht hat, ist sie nämlich wieder entspannter. Ich auch.
So, jetzt ist aber wieder Zeit, die Brille aufzusetzen! Denn mein kleines Töchterchen kann wieder was Neues!
Es vergeht ja keine Woche ohne einen großen Schritt, den Maja macht! Die süße Maus kommt vorwärts!!! Sie hat eine zuckersüße Methode entwickelt: Sie geht auf allen Vieren und zieht die Beinchen einige Male ruckartig nach vorne, bis ihre Beine unter ihrem Bauch sind und sie fast kniet; dann wirft sie sich mit voller Wucht wie eine kleine Robbe nach vorne. So kommt sie schon richtig weit, manchmal sogar zu weit: Dann landet sie mit dem Bauch auf dem Ding, das sie greifen wollte und ihr Erstaunen ist groß.
Ach, und wie sie sich dann aufregen kann! Zum Dahinschmelzen!
Das mit ihren Launen ist so eine Sache. Ich frage mich, ob das tatsächlich schon ihr Charakter sein kann, oder ob das etwas ist, was alle Babys durchmachen. Jedenfalls scheint Maja ein relativ ernstes Baby zu sein! Sie lächelt oft, aber lacht nicht viel und wenn, dann über merkwürdige Sachen - manchmal liegt sie einfach da, schaut die Wand an und lässt ein kleines, belustigtes "höhööö" von sich. Oder sie lacht über meine veränderte Stimme und im Spiel, wenn ich sie stark ruckle. Dabei hat sie ein bestimmtes Repertoire von Lachern. Wenn das aufgebraucht ist, bekomme ich nur noch ein müdes Lächeln oder einen skeptischen Blick von ihr für den Rest des Tages. Sie ist einfach perfekt!
Wir waren bei Majas letzter Impfung fürs Erste. Das Röschen ist 67,5 cm lang und wiegt 8,3 kg. Die Impfung hat sie gut durchgestanden, obwohl sie nun direkt wusste, was Sache ist und bereits weinte, als wir das "Impfzimmer" betraten. Als ich sie danach hoch auf den Arm genommen habe, hat sie die Arzthelferin durch die Tränen hindurch angelächelt und ich könnte direkt wieder losheulen, wie wunderbar Maja ist und wie rührend gut und rein ihr Seelchen ist.
Wir hatten kurz Angst, weil die Stelle direkt rot war. Wir haben dann gleich die kühlende Salbe aufgetragen, aber die Stelle wurde nicht schlimmer und Maja hat später auch keine beunruhigenden Symptome gehabt. Die nächste Visite beim KA, wenn alles gut läuft, ist für den 14.12 angesetzt (die 9-Monats-Untersuchung soll aufgrund Corona wegfallen).
Außerdem ist der Frühling bei uns endgültig da!!! Wir hatten schon über 20° und wir haben das erste Lagerfeuer dieses Jahr hinter uns. Wir waren heute mit Maja zum ersten Mal zu dritt einkaufen. Wir waren im OBI und haben Blumen und Kräuter für unseren kleinen Garten gekauft. Tomaten, Paprika und Chili haben wir bereits - mein Mann ist jetzt auf der Suche nach Erdbeerpflanzen mit Blüten, sodass dieses Jahr noch Maja Erdbeeren aus ihrem eigenen Garten essen kann.
Am Mittwoch werde ich geimpft! Gegen Corona, versteht sich. Ich war mir nicht sicher, ob das so geheuer ist mit der Impfung und dem Stillen gleichzeitig. Ich habe aber mit Majas Kinderärztin und meinem Hausarzt gesprochen und beide haben definitiv die Stellung eingenommen, dass ich nichts zu befürchten habe. Ich habe Angst vor Corona und bin definitiv pro Impfungen, also bin ich mir meiner Entscheidung sicher und freue mich schon so sehr auf den Anfang vom Ende der Pandemie!!!
In diesem positiven Sonne möchte ich den Beitrag beenden und wünsche euch eine wundervolle Maiwoche!
Bis nächstes Mal!
Laura