MENU


Baby-Tagebücher von Eva

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

8. Woche

Beinchen

Hüftbeugeschiene und Fußküsse

Eine vergleichsweise ereignisreiche Woche liegt hinter uns.

Am Montagmorgen hatte ich mit der Lütten den Termin beim Orthopäden zum Hüftultraschall. Nachdem er sich über ihre Stoffwindeln lustig gemacht hat („ach, eine waschbare Windel, es ist also ihr erstes Kind?“), legte der Doktor dann auch los mit dem Ultraschall. Die Kleine war nicht begeistert, sie findet es total blöd, festgehalten zu werden. Selbst wenn sie weint und zappelt und man denkt, „die braucht Begrenzung, dann beruhigt sie sich“, regt sie sich bloß noch viel mehr auf, wenn man sie festhält. So auch beim Orthopäden, sodass es etwas schwierig für ihn war, vernünftige Bilder zu machen. Er hat es am Ende aber hinbekommen, mit dem Ergebnis, dass sie eine Hüftbeugeschiene tragen muss, da die Hüfte noch nicht fertig ausgereift ist. Na toll…

Besagte Schiene habe ich dann Mittwoch aus einem Sanitätshaus irgendwo im Nirgendwo abgeholt. Können die nicht mit einem kooperieren, dass es ein bisschen näher dran ist? Na ja, wenigstens gab es dorthin eine vernünftige Bahnverbindung und die Lütte muss vormittags eh immer getragen werden, damit sie schläft, von daher passt so ein Ausflug da ganz gut. Im Sanitätshaus war auch eine ältere Dame, die orthopädische Schuhe anprobierte und plötzlich feststellte „ooooh, da ist ja ein Baby drin!“ als sie neben mir an der Kasse stand und die Kleine in der Trage erblickte. „ich hatte da fünf von!“ erzählte sie weiter, und: „aber die mussten auch hören, nicht so wie heute, wo die alle immer ihren Willen kriegen!“ Na gut. Was genau sie unter „ihren Willen kriegen“ versteht, habe ich nicht gefragt. Klar brauchen Kinder Grenzen, aber ich bin der Meinung, dass sie auch ernst genommen werden sollten und da gehört nun mal dazu, sie nicht herumzukommandieren mit der Erwartung, dass sie widerstandslos gehorchen. Generationenkonflikt?

Am Dienstag hatten wir Familienbesuch, es waren nämlich die Uroma und der Großonkel der Kleinen bei uns, die die Kleine noch gar nicht kannten. Ihre Uroma fand sie ganz in Ordnung und interessant, aber gegen den Großonkel hatte sie irgendwie was. Vielleicht lag es daran, dass er so nach Zigarettenrauch gerochen hat. Das finde ich auch nicht angenehm.

Donnerstag und Freitag waren dann noch mal sehr aufregend, denn ich hatte Präsenztage an der Hochschule. Michel hatte noch mal zwei Tage Urlaub und es war abgepumpte Milch im Gefrierschrank. Aus der Flasche zu trinken hatten die beiden schon miteinander geübt und nach einigen Versuchen hatte es auch schon gut geklappt. Der Plan war, dass ich morgens gehe und sie vorher noch mal stille, die beiden dann für die Schlafphase alleine zu hause bleiben, die Lütte vom Papa ein Fläschchen bekommt und sie dann zu mir an die Hochschule kommen, in deren Umfeld es zwei Parks und mehrere Cafés gibt. Dort sollten sie dann den Rest des Tages verbringen (meine Seminare gingen jeweils von 9:30-17:00) und mich rufen, wenn ich (bzw. meine Brüste) gebraucht werde.

Was soll ich sagen? Genauso wurde der Plan auch umgesetzt und es war vollkommen entspannt.
Am Donnerstagmorgen war es ein unglaublich komisches Gefühl, so ganz alleine aus der Wohnung zu gehen. Seit sie geboren wurde, war ich ja noch nie von meiner Maus getrennt, wenn man mal von so Sachen absieht wie „Papa geht mit ihr kurz um den Block, damit sie einschläft“. Es war ein sehr spannendes Seminar, aber solange die beiden noch nicht in meiner Nähe waren, konnte ich mich am Donnerstag überhaupt nicht konzentrieren und habe gefühlt alle fünf Sekunden aufs Handy geschaut. Das mit dem Fläschchen hat an dem Tag leider nicht geklappt, aber sie ist trotzdem in der Trage auf dem Weg zu mir eingeschlafen und war den Rest des Tages gut drauf. Als wir den Tag rekapituliert haben, hatte ich den Verdacht, dass sie zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich gar keinen richtigen Hunger hatte, sondern einfach hundemüde war, was der Papa missinterpretiert hat. Aber so etwas gehört natürlich dazu, er kennt unsere Vormittagsroutine ja auch nicht.
Am Freitag war Papa schon schlauer, hat gewartet, bis sie Hunger hatte und siehe da, das Fläschchen wurde geleert! Unsere schlaue Tochter.
Meine Kommilitonen und Kommilitoninnen waren natürlich alle hellauf begeistert von dem hübschen und süßen Baby. Ich war hellauf begeistert davon, wie gut sie das mitgemacht hat und war auch etwas erstaunt, dass es mir auch so gut dabei ging. Aber die beiden waren ja wirklich ganz in meiner Nähe, sodass ich wusste, dass ich im Fall der Fälle innerhalb von mindestens fünf Minuten bei ihr hätte sein können. So habe ich es auch mal wieder genossen, Zeit für mich zu haben und mal nicht nur „Mama“ zu sein. Obwohl ich das auch ausgesprochen gerne bin!

Das Lieblingsspiel der Kleinen ist zurzeit übrigens das Fuß-Kuss Spiel: Mama oder Papa liegen mit erhöhtem Oberkörper und angestellten Beinen auf dem Bett oder Sofa. Die Lütte liegt auf den Beinen, mit dem Kopf an den Knien und strampelt fleißig, wobei jeweils der Fuß des ausgestreckten Beines lautstark von Mama oder Papa geküsst werden muss. Mittlerweile hält sie einem den Fuß schon richtig gezielt vor den Mund und macht teilweise auch schon das Kussgeräusch nach. Das ist wirklich sehr süß, aber mit der Schiene können wir das wohl erstmal nicht mehr spielen… Morgen fahre ich mit ihr zur Anpassung zum Orthopäden. So richtig Lust auf diese Schiene habe ich ja nicht, das gebe ich zu. Aber wat mutt, dat mutt.

Die Kleine wird immer kommunikativer. Sie lächelt ganz viel und bewusst, lacht auch schon teilweise, wenn man mit ihr Späße macht. Ihren großen Bruder findet sie total interessant, da fällt dann auch schon mal vor Staunen der Schnuller aus dem Mund und es wird mit großen Augen geguckt, wenn er sie bespaßt. Letztens war es sogar so, als würde sie versuchen, stimmhaft zu lachen, als er seine Witze mit ihr gemacht hat. Also ein Freudenjuchzer war das allemal! Die kommen jetzt aber auch immer häufiger und am aller, aller Süßesten ist es, wenn sie einem sehr ernst in die Augen guckt und ganz viel erzählt. Ihre Tonlagen- und Lautpalette wird dabei breiter und breiter.
Die Sommerferien sind unterdessen zu Ende gegangen und der Große muss wieder in die Schule. Er ist zurzeit Vollzeit bei uns, weil seine Mutter auf Studienfahrt ist, bis Anfang September glaube ich noch.

Am Samstag hatten wir einen gemütlichen Familientag mit viel Haushaltsarbeiten etc. und am Abend habe ich dreimal hintereinander alle beim Memory abgezogen. Ha, von wegen Stilldemenz!

Heute, am Sonntag, waren wir mit Freunden Grillen im Park. Die Lütte konnte leider überhaupt nicht schlafen, weil die Männer immer so laut geredet und gelacht haben. Am Ende war sie dann richtig schlecht drauf, aber zum Glück sind wir ja schnell zu hause.
Eine ihrer Lieblingspositionen scheint im Moment die Abhalteposition zu sein. Sie macht dabei gar nichts in die Schüssel, sondern hängt da total enspannt und pupst ganz viel. Wenn man sie dann wieder auf den Wickeltisch legt, fängt sie an, zu schimpfen, bis man sie wieder über die Schüssel hält, obwohl sie ja offenbar gar nicht muss. Ein bisschen witzig ist das ja, dass sie sich quasi „auf dem Klo“ so gut entspannen kann. Ich hoffe nur, dass sie dann später nicht stundenlang das Bad besetzt, weil sie so lange auf dem Klo sitzt…

Das Paket von kidsreich.de kam auch an diese Woche. Vielen Dank noch mal für den Gutschein und auch das Paket, war ja total süß gepackt, mit einigen Pröbchen und, was ich am besten fand, einem Flyer mit Tipps für Nahrungsmittel, die die Milchbildung bei stillenden Müttern fördern, sowie Tipps bei wunden Brustwarzen. Auch wenn ich mit keinem der Beiden Probleme zu tun habe, finde ich das sehr sinnvoll und ein gut durchdachter Zusatz zum Paket.

Nun gut, ich verabschiede mich jetzt in meine Nachtruhe, es ist schon wieder viel später als ich es eigentlich werden lassen wollte.

Bis nächste Woche, Eva



Kommentar zu diesem Beitrag schreiben:

Zeichen frei



Kommentare von Lesern:

Bisher wurden noch keine Kommentare abgegeben.

Einträge der letzten Wochen:

Alle anzeigen
Alle beendete Baby-Tagebücher anzeigen

Aus der 8. Woche schrieben in anderen Tagebüchern:

In allen Baby-Tagebüchern suchen:

nach Stichwort:

nach Babywoche:


Kurse, Termine & Adressen


In diesem Beitrag geht's um:

Hüftultraschall, Mamas Studium, Lieblingsspiel