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Baby-Tagebücher von Judith

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

35. Woche

Von oben sieht man besser

und der Schlüchterner Bettherausfall

Heute hat Ruben Geburtstag; 8 Monate!!!
Ich habe auf einem Stick Fotos gefunden, wo er ein paar Wochen alt ist und scheinbar unbeteiligt in die Gegend starrt. Mittlerweile ist er solch ein kommunikationsfreudiger kleiner Kerl geworden, der sich überall hochzieht und wieder los lässt, um zu balancieren und auf den Bobbes zu plumpsen.
Mit seiner Oma spielt er immer Erschrecken, also mit meiner Mutter. Er stößt dabei einen lauten Ton aus und meine Mutter tut ganz erschreckt und er lacht sich schief und wiederholt das Spielchen unzählige Male. Meine Mutter ist großartig! So geduldig und spielt mit ihm dieses Spiel und auch jede Menge anderes mit ihm.

Ich bin noch bei meinen Eltern geblieben, Benjamin ist mit dort. Es ist richtig toll. So habe ich doch noch etwas vom Sommer.
Meine Eltern haben einen großen Garten vor dem Häuschen in Schlüchtern. Davor gibt es nur noch eine große Kuhweide, den Bauernhof und dann den Wald. Idylle pur und für Ruben der absolute Abenteuerspielplatz. Er hat in dieser Woche gelernt, wie man die Terrassenstufen, die nicht so hoch sind, hoch und auch runterkrabbelt, wie man sich an allen möglichen Türen, Stühlen und einfach allem, dass sich irgendwie anbietet, geeignet oder absolut ungeeignet für solch ein Vorhaben, hoch zieht. Lustig ist auch, wenn er versucht in die Spülmaschine zu krabbeln und die untere Schiebeleiste mit konzentrierter Vehemenz hin und her schiebt. In einem Haus gibt es so viel zu entdecken und so viel Platz. Ich habe das Gefühl, dass er hier noch mal einen riesengroßen Entwicklungssprung vollziehen konnte, weil es so viele ansprechende Dinge gibt. In Jena oder Berlin haben wir nicht eine solch große Vielfalt.
Zuerst musste hier zwar die Barriere zwischen der Unsicherheit, wer hier so alles ist (meine Eltern) und der Neugier überwunden werden. Inzwischen lacht er meine Eltern genauso an, wenn sie von der Arbeit wieder zurückkommen und lässt sich bespaßen. Mit Kuhbesuchen, Hundebesuchen beim Bauer, Schäfchenwiese und Spielplatz oder einfach hier im Garten herum krabbeln und Gras rupfen.
Ruben hat mittlerweile einen neuen Rhythmus. Er schläft früh bis nach 6 Uhr (hurra!!!!), nachdem er gegen 12 Uhr nachts, 2 Uhr und 4 Uhr wach geworden ist. Leider ist er gegen 2 Uhr immer mindestens eine halbe Stunde am Arbeiten, bis er endlich wieder einschläft und mich auch wieder in Ruhe lässt. Vormittags schläft er gegen 9 Uhr dann noch einmal 30 bis 60 Minuten und macht dann nach 13 Uhr einen 2-stündigen Mittagsschlaf. Je nach dem, was wir unternehmen, geht er dann zwischen 19 und 20 Uhr wieder ins Bett.
A propos Bett. Letzten Montag war einer meiner Brüder noch da. Wir saßen, nachdem Ruben mittags ins Bettchen gegangen war, noch in der Küche und redeten. Ruben schläft hier mit mir in einem Bett an der Wand. Plötzlich machte es einen riesen Schlag. Joachim und ich rannten ins Zimmer nebenan und Ruben war vom Bett gefallen und lag zwischen Schrank und Bett auf dem Boden. Er hatte haarscharf eine scharfe Kante verfehlt. Ich checkte unter Adrenalin seinen Mund und die zwei niedlichen Zähnchen, die Nase und Augen auf Blut und Abdrücke. Er brüllte so schmerzverzerrt und mein Herz mit ihm. Es war ihm nichts passiert, soweit ich das sehen konnte. Als er sich beruhigt hatte, stillte ich ihn und er schlief noch einmal ein. Als angehende Osteopathin checkte ich gleich seinen „PRM“, die Schädelbasis und die Kopfknochen durch. Alles soweit in Ordnung. Zum Glück!
Er hatte uns sicherlich reden gehört und dachte, ach da krabbel ich mal hin und stürzte dann auf halbem Wege ab.
Konsequenz: Matratze auf den Boden. Das funktioniert bisher ohne große Abstürzmanöver. Allerdings kam ich gestern Abend ins Zimmer, weil ich ihn gehört hatte. Abends wacht er ab und an noch mal auf und schläft wieder ein, wenn man ihn streichelt oder hilft seinen Schnulli zu finden, wenn er ihn noch nicht selber wieder gefunden hat. Ruben war weg! Ich habe dann nach ihm gerufen und er saß in einer Ecke. Er war dort im Halbschlaf hin gekrabbelt und kam dort nicht mehr heraus. Gruselig…
Meine Eltern haben von meiner Schwester noch ein Kinderbettchen. Das haben wir aufgebaut. Allerdings bin ich gespannt, ob er dort überhaupt liegen bleibt. Heute Mittag probieren wir das aus. Ich möchte absolut nicht, dass er sich verletzt nur weil er nachts auf Entdeckertour loszieht und sich verletzt, weil keiner da ist.

Ich versuche nebenbei zu lernen. Nächste Woche Montag und Mittwoch kommen noch einmal die 6 schriftlichen Prüfungen auf mich zu. Irgendwie nimmt es gerade auch danach kein Ende. Ich bin irgendwie ausgelaugt.
Wir müssen dann gleich nach den Prüfungen meine Wohnung in Berlin zusammenräumen. Wir haben dazu leider nur bis Freitag Zeit. Mitte September muss der Umzug schon über die Bühne gebracht sein, da Benjamin mit einem Kumpel dann 10 Tage eine Motorradreise macht und nicht zum Helfen da sein könnte. Wie das alles so klappen kann, werde ich dann nächste Woche merken. Wir haben ja so gut wie einfach alles doppelt durch die zwei Haushalte. Also an alle Berliner Mamis: ich habe einen wunderbaren Wickeltisch im Angebot. Herd und Spüle, Waschmaschine, weißes Ledersofa und ganz tolle große Pflanzen…. Schnüff.
Dazu kommt eigentlich, dass ich noch eine Hausarbeit bis Ende September abgeben muss. Wahhhhhhh.
Ich hatte die letzten Tage immer wieder mit Milchstau zu tun. Damit hatte ich eigentlich nie Probleme. Anfang letzter Woche war es ziemlich schlimm, hat aber zum Glück nur zwei Tage angedauert. Ich denke, die Belastung ist für mich mittlerweile schon sehr hoch, da ich Milchstau direkt mit Stress in Verbindung setzte. Jetzt ist es zum Glück besser. Ich versuche hier jeden Tag wenigstens mal eine halbe Stunde zu joggen oder wir gehen ins Freibad. Das muss sein!

Aber mein Fazit: ich habe einen superspitzenklasse kleinen Jungen!!! Und eine tolle Familie! Ich glaube, dass ist goldwert!

Bild: Privat

Bild: Privat

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Kommentare von Lesern:

Sara, Frankfurt20.08.2016 18:07

Liebe Judith,
ja, meist hängt Milchstau mit Stress zusammen und den hast du ja gerade echt nicht zu knapp. Schwimmen ist da echt top und immer schön ausmassieren, sobald du Knubbel fühlst.
Kind 1 ist auch mit 8 Monaten im August auf den Kopf gefallen... ;) Murphys Gesetz ;) ?!? Aber das passiert jedem Kind ja mal.
Ansonsten drück ich dir die Daumen für die kommenden Prüfungen.
Tipp: Möbel kannst du ganz bequem z.B. mit einer App beim Kleinanzeigenanbieter mit e vorne einstellen. Du kannst auch Verkaufsschilder drucken, die du dann z.B. beim Supermarkt mit R aufhängen kannst. Geht ganz easy.

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