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Baby-Tagebücher von Marisa

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

51. Woche

Traumhochzeit

30 Kinder unter 3 in Nordhessen, ein Ja-Wort bei 25 Grad mit strahlendem Sonnenschein, Feuer frei für Kuchen + Eiscreme & Saunapremiere

„Komm und heirate mich“, singt die Braut im Hof des Klosters Haydau an der Fulda. Moderner Minnesang, der kurz darauf zum Ja-Wort führt. Unsere Freunde, Cora und Calvin, sind jetzt vermählt. Smilla findet es „ein bisschen langweilig“, das Brautkleid hingegen „sehr schicki“ und Klettern auf dem Brunnen des Atriums super. Jeppe krabbelt mit anderen Babys über den Rasen und steht wenig später das erste Mal frei, ohne sich an etwas festzuhalten. Überall ist Gewusel, die meisten Hochzeitsgäste sind mit mindestens einem Kind angereist, der Großteil ist unter drei Jahre alt. Es gibt auch einige ältere Kinder, aber die sind definitiv in der Unterzahl.

Was andere für Wahnsinn halten würden, ist hier wunderbar gelungen. Alle Kinder spielen, es gibt eine Vielzahl an Bobbycars und anderen Fahrzeugen auf der Terrasse der Orangerie, im großzügigen Spieleraum ist eine kuschelige Ruhezone eingerichtet. Spieleteppich, Malstation, Hüpftiere, Bälle, Diabolo, Laufdosen, Bücher zum Vorlesen und Duplo, hier ist für jeden etwas dabei. In den Gärten der weitläufigen Parkanlage blühen die Magnolien, die Vöglein zwitschern, fröhliche Menschen in hübschen Kleidern und schnieken Anzügen prosten sich zu, die ersten Kinder haben die Candy Bar entdeckt und futtern noch vor dem Dinner Marshmallows und Gummischlangen.

Smilla und Jeppe stecken nach wie vor im ersten Outfit. Für beide haben wir diverse Wechselklamotten eingepackt – man weiß ja nie. Aber weder die Erdbeeren beim Sektempfang noch die Unwägbarkeiten des Außengeländes, oder Soßen vom Buffet haben großartige Spuren hinterlassen. Ich bin beindruckt. Die gesamte Gesellschaft mit mehr als 100 Personen sitzt zu Beginn des Abendessens an ihrem Platz. Es gibt unglaublich viele Kinderstühle, für die erste Fütterung stehen Brotkörbe und Butterschälchen bereit. Alle sitzen friedlich da und lauschen den Worten des Hochzeitspaars. Als die Braut drei Abende zuvor mit uns in Hamburg beim Abendessen sitzt, glaubt sie kein bisschen an diese Szenerie. Dementsprechend erstaunt und glücklich äußert sie sich in ihrer Rede.

Jeppe mümmelt Dreierlei vom Blumenkohl und Smilla mag die Butternudeln. Das überaus köstliche kulinarische Angebot interessiert sie erst wieder, als das Dessert in Form von Sorbet, Törtchen und Obst ins Spiel kommt. Sie darf so viel nehmen, wie sie Lust hat - unser kleines Süßigkeiten-Experiment, das wirklich gut funktioniert. Sie probiert alles, stopft Lakritze und Brause-Ufos hinterher und spült mit Apfelschorle nach. Ich kann es ertragen ihr dabei zuzusehen und irgendwann hat sie tatsächlich genug.

Als es dunkel wird, werden Feuer entfacht. Smilla tobt so lange umher, bis sie sich erschöpft auf Tims Arm einkuschelt und einschläft. Jeppe bekommt Gehörschutzkopfhörer und ruht in der Babytrage. Nach unserem letzten Tanz bringen wir zwei schlafende Kinder ins Hotel; beide bekommen von der Umbettungsaktion nichts mit.

„Wo ist die Party“, fragt Smilla am nächsten Morgen ein bisschen verwirrt. Sie trägt noch ihr festliches Kleidchen mit den bunten Schmetterlingen am Saum und sieht zuckersüß zerzaust aus. „Wie findest du denn nun Hochzeiten?“, fragt Tim. „Hmmm, gut“, antwortet sie etwas wortkarg. Aber dann plappert sie los. Über die Musik, die anderen Kinder, die Süßigkeiten und den Fisch im Gartenteich, über Glitzerschuhe, wildes Tanzen mit dem Papa und ihre frische Liebe für Dreiräder.

Mit dem besten Frühstück im Bauch sitzen wir etwas später im Spa-Bereich des Hotels. Heute testen wir Sauna mit Kids. Von einem Saunameister weiß ich, dass dies kein Problem ist. Wenn Kinder selbst sagen oder zeigen können, dass sie keine Lust mehr auf die Hitze haben, ist ein Saunabesuch möglich. Beide lieben die Badebecken fürs obligatorische Fußbad. An diesem Vormittag sind wir, dank Absprache, die einzigen Gäste. Aufguss-Sauna und Dampfbad sind angeheizt und Jeppe findet beides gut. Im Dampfbad patscht er durch die Wasserpfützen und hat einen riesigen Spaß. Smilla kapituliert in der Wärme und möchte die Aufguss-Sauna nach wenigen Minuten wieder verlassen. Die verschiedenen Duschen feiert sie hingegen sehr.

Jetzt weiß zumindest unser großes Kind, was eine Sauna ist. Das zu erklären ist nämlich gar nicht so leicht. Mami geht zu einem Ort, wo es ganz warm ist und man keine Kleidung trägt, ist irgendwie nicht ganz so gut vorstellbar. Und schon gar nicht, weswegen man dann immer so lange unterwegs ist. Jetzt weiß Smilla, wohin ich hin und wieder verschwinde. Und wir wissen, dass man so einen Besuch gut zu viert machen kann, wenn das Setting familienfreundlich ist.

Mit den übriggebliebenen Cremetörtchen und den Resten der Candy Bar im Kofferraum fahren wir zurück nach Norden. Sauna macht müde. Smilla schafft die ersten fünf Minuten ihrer liebsten Conni-Folge, dann fallen ihr die Augen zu. Jetzt sind alle Hochzeitsgäste auf der Autobahn; nach Norden, Süden, Osten, Westen. Alle wohnen wild verstreut übers ganze Land. Ich ziehe die Schuhe aus und lasse sie in den Fußraum plumpsen. Das war alles richtig schön!

#wholelottalove HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH UND LOVE UND SO!

Tagebuch Marisa



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In diesem Beitrag geht's um:

Hochzeit, Kinderbelustigung, Süßigkeiten, Spa, Tanz