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Baby-Tagebücher von Daniela

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

45. Woche

Jenna "allein" zu Haus...

...das erste Wochenende ohne Mama...

Hallo an alle,

zuerst einmal ein Dank an Stefanie für ihren Kommentar zu meinem letzten Bericht, über den ich sehr schmunzeln musste ; ) Der Satz "man wächst an seinen Aufgaben" trifft es ganz genau! Auch ich habe mir überlegt, auf mein Studium noch einen Master drauf zu setzen und werde das hoffentlich nächstes Jahr in Angriff nehmen. Als Mama mit mehreren Kindern muss/sollte man einfach organisiert sein und deswegen traue ich mir das Fernstudium ohne weiteres zu...

Die letzte Woche war - wie vorherzusehen - sehr stressig und übervoll mit Erledigungen und Terminen. Es war die Woche vor der Hochzeit meiner Freundin und trotz dessen, dass ich mit der Organisation bereits länger fertig war, gab es dann doch noch diverse Kleinigkeiten zu klären und zu erledigen. Zudem noch meine "persönlichen" Termine wie Friseur, Nagelstudio, etc. Ich war froh, dass meine Mama am Donnerstag kam und ich dann freier in meiner Zeitplanung war.

Die Hochzeit am Freitag war ein voller Erfolg! Und ein ziemlich langes Fest... um 5 Uhr morgens lag ich im Bett... Wohl wissend, dass meine Freundin mich um 11 Uhr abholen kommen würde, da wir Konzertkarten hatten inklusive Übernachtung auf einem Campingplatz wegen der etwas weiteren Anreise. Freunde von uns waren glücklicherweise freitags bereits gefahren und hatten alles aufgebaut, so dass wir uns ins gemachte Nest setzen konnten ; )

Das Aufstehen nach 4 Stunden Schlaf klappte erstaunlich gut, auch darin ist man als Mama ja geübt. Etwas mulmig war mir bei der Abfahrt allerdings schon, da Jenna an diesem Wochenende ins kalte Wasser geworfen wurde. Von Freitag auf Samstag war zum ersten Mal die Oma alleine für sie zuständig (sie war nicht mit auf der Hochzeit) und Samstag war dann die erste Nacht seit sie auf der Welt ist, dass ich gar nicht in greifbarer Nähe war. Nur Papa und Oma.

Ganz am Anfang meines Tagebuchs bin ich schon einmal darauf eingegangen, dass unsere Kinder des Öfteren von Omas / Opa / Tanten / Onkeln betreut werden und schon relativ früh bei diesen übernachtet haben. Dafür wurde ich bei Laurin vor knapp 10 Jahren schon öfter angegangen, gefühlt ist die Brisanz dieses Themas in den letzten Jahren noch viel schärfer geworden.

Ich finde nach wie vor, dass jede Eltern es selbst entscheiden müssen, wem sie ihr Baby / Kind wann und wie lange anvertrauen. Ich war aber schon überrascht, dass bei Laurin im Landschulheim zwei Kinder mit 10/11 Jahren nachts geweint haben, weil sie Heimweh hatten und noch nie woanders übernachtet haben. Das finde ich bedenklich, da ich unsere Aufgaben als Eltern auch darin sehe, die Kinder darauf vorzubereiten, dass wir nicht immer bei Ihnen sein können und ich beispielsweise nicht möchte, dass Ihnen aufgrund von Heimweh beispielsweise der Spaß an Landschulheim-Aufenthalten verloren geht. Unsere haben schon mit 6 Jahren problemlos im Kindergarten übernachtet.

Mir ist natürlich bewusst, dass nicht jeder Verwandtschaft und vertrauenswürdige Personen in der Nähe hat - ich würde selbstverständlich mein Kind auch nicht jedem anvertrauen! Aber in so manchen Diskussionsrunden bleibt mir doch die Luft weg... so gerade wieder geschehen vor gut einer Woche. Da hat eine Dame in einem Diskussionsforum die Aussage gemacht, dass Kinder bis zwei Jahren nur zu der Mutter gehören und jeder Mutter, die ihre Kinder davor woanders übernachten lassen würde, fehle der Mutterinstinkt. Ja, ist klar... Wie auch immer: ich stehe dazu, dass ich ab und an Zeit für mich brauche und diese auch schon gebraucht habe, als die Kids noch ganz klein waren. Mir hat der Samstag soooooooo gut getan!!! Klar, war das komische Gefühl da, wenn man zum ersten Mal sein Baby "alleine" lässt, aber ich wusste sie in guten Händen bei Papa und Oma und gebe ehrlich zu, dass ich abschalten konnte, kaum dass ich im Auto war.

Auf dem Campingplatz saßen wir um den Grill und ich habe 5 Stunden einfach mal NICHTS gemacht!!! Herrlich!!! Um 19 Uhr sind wir zum Konzert und bis ich im Bett bzw. Zelt war, war es dann auch wieder 2 Uhr. Sonntag haben wir abgebaut und ich war um die Mittagszeit wieder zu Hause - zugegeben ziemlich platt (aber glücklich!) von den beiden vergangenen Nächten. Jenna hat sich sichtlich gefreut, mich zu sehen! Und ich mich natürlich auch! Die Nacht war wohl super, sie wollte nur ein Mal ihren Schnuller und hat weder am Samstag- noch am Sonntagmorgen gemotzt oder geschrien als Oma an meiner Stelle in ihr Zimmer kam. Ich bekomme von anderen oft erzählt, welch Drama es ist, wenn die Kids mit 3/4 Jahren zum ersten Mal woanders übernachten sollen. Was mich ehrlich gesagt nicht wundert, da sie es ja nicht gewohnt sind. Bei uns gab es nie ein Drama - was mich darin bestärkt, dass in diesem Fall gilt: je früher, desto besser! Wenn man als Eltern loslassen kann, denn das ist wohl das größte Problem ; ) Cara wollte einmal nach Hause, da sie Ohrenschmerzen hatte und da haben wir sie natürlich abgeholt. Unsere Kids wissen also, dass sie darauf zählen können, dass sie jederzeit nach Hause können, zumindest wenn wir in der nächsten Umgebung sind. Mein Samstag war für mich auf jeden Fall sensationell und ich werde es wieder tun ; )

Jenna bewegt sich mittlerweile auf der kompletten Etage. Neben der weiter bestehenden Liebe zur Musik hat sie noch etwas anderes für sich entdeckt: Fotos! Wir haben eine Fotowand im Wohnzimmer und auch in der Küche habe ich ein paar hängen. Sie zeigt mit ihrem Finger ganz genau, dass sie dorthin möchte und freut sich dann sehr, wenn man ihr die ganzen Namen der Personen auf den Bildern nennt. Das könnte sie stundenlang machen. Meine Schwiegermutter hat Laurin als Kleinkind ein Fotobuch laminiert mit Fotos seiner nächsten Verwandten und Paten - das hat Jenna momentan ständig in greifbarer Nähe. Sie probiert seit Neustem auch, mit Bauklötzen Türmchen zu bauen und flucht sehr, wenn diese aufgrund der Instabilität zusammenfallen. Cara hat dies stundenlang gemacht, ohne beim Einsturz eine Miene zu verziehen, aber auch darin ist Jenna wie ihr Bruder: wenn etwas nicht sofort so läuft, wie sie es will, dann ist was los... Sie wird ungeduldig und fängt das Brüllen an... Wenn das so weiter läuft wie Laurin, dann freue ich mich auf die nächsten Jahre ; )))

Allen eine schöne Woche! Hoffentlich kommt bald wieder die Sonne...

Viele liebe Grüße!
Daniela



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Kommentare von Lesern:

Daniela,, Reutlingen24.06.2015 13:45

Liebe Sandra,

ich freue mich immer sehr über Rückmeldungen zu meinen Berichten!
Ich denke, Du hast Recht, wenn Du sagst, dass es auch von der Persönlichkeit des Kindes abhängt, wie gut es sich in einer fremden Umgebung zurecht findet. Früh irgendwo anders zu übernachten ist natürlich nur ein Kriterium. Laurin tut sich mit sowas auch immer schwer und deswegen bin ich heute auch sehr froh, dass wir früh genug angefangen haben zu "üben". Im Großen und Ganzen habe ich diesbezüglich aber wohl dennoch sehr unproblematische Kinder.
Schön, dass Du von Deiner Erfahrung berichtest!

Viele liebe Grüße!
Daniela

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Sandra, Osthessen24.06.2015 13:27

Liebe Daniela,
ich lese deine Tagebucheinträge sehr gern und bin immer wieder beeindruckt, wie du dein Leben mit den Kindern meisterst, dich nicht unterkriegen lässt und auch zu deiner Meinung stehst.
Und natürlich hast du Recht, wenn du sagst, dass jeder selbst wissen muss, wann er seine Kinder anderen lieben Menschen anvertraut. Trotzdem hängt es meiner Meinung nach auch immer von der Persönlichkeit des Kindes ab, wie es in fremder Umgebung klarkommt, was man nicht immer unbedingt üben kann. Unsere Tochter hat beispielsweise schon sehr früh und häufig bei Oma und Opa oder der Patentante übernachtet, ist sogar mit ihnen mehrmals in den Urlaub gefahren; trotzdem hatte sie jetzt auf der Klassenfahrt in der 5. Klasse große Probleme. Das hing einfach mit anderen Faktoren zusammen, mit denen sie sich einfach nicht wohlgefühlt hat. Manche Kinder kriegen das einfach fürher hin, andere wiederum brauchen etwas länger. Unbestritten ist, dass ein Kind, das noch nie irgendwo anders allein übernachtet hat, mit einer Klassenfahrt schon vor eine große Herausforderung gestellt wird, aber es kann auch an anderen Gründen liegen, dass es nach Hause möchte.
Liebe Grüße
Sandra

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