Erschreckend schnell kommt der Herbst - viel Zeit sich aufs Sofa zu kuscheln, den Bauch zu beobachten und dem Mäuschen Geschichten vorzulesen.
Ich möchte am Anfang noch einmal wiederholen, was ich schon einmal gesagt habe. Ich schreibe hier in diesem Tagebuch, was ich erlebe und wie ich meine Wochen des Wartens bestreite. Wem meine Texte nicht gefallen, ist nicht gezwungen sie zu lesen. Auf der anderen Seite freue ich mich über alle, denen meine Berichte gefallen und mich mit lieben Kommentaren unterstützen! Vielen Dank!
So langsam und doch rasant schnell kommt der Herbst angeflogen. Von einem auf den anderen Tag wurde es nachts und morgens ganz schön frisch. Schade eigentlich, ich genieße im Sommer immer das Draußen sein. Ich laufe im Garten gerne barfuss, sitze auf der Terrasse und genieße die Wärme.
Damit musste ich jetzt vorerst abschließen. Das Wetter war ja bis auf das Wochenende auch nicht unbedingt das Beste.
Aber wenn das Wetter gut ist, strahlen die Bäume richtig mit ihren Farben. Mittlerweile sind ja schon einige Bäume schön eingefärbt. Jetzt fehlt nur noch ein schöner Ausritt durch den Wald mit dem Rascheln der Blätter. Für unser Mäuschen verzichte ich da aber gerne drauf.
Mit dem Herbst werden die Tage leider wieder kürzer und mir ist diese Woche vermehrt aufgefallen, wie früh es doch schon dunkel wird und wie müde das macht. Dem kann ich nicht ganz so viel abgewinnen. Dennoch versuche ich, das Positive daran zu sehen. Ich habe jetzt vermehrt Zeit, auf dem Sofa zu entspannen und in mich hinein zu fühlen. Sobald ich sitze höre ich in mich und freue mich über das Trampeln und Bewegen von unserem Mäuschen. Es ist immer wieder ein unglaubliches Gefühl und, dass wir es in ein paar Wochen schon auf dem Bauch statt innen drin liegen haben, wirkt so unwirklich. Und jetzt, wo ich hier so sitze, schleicht sich mal wieder ein Schluckauf ein. Vielleicht merkt er gerade, dass ich über ihn schreibe = )
Nach unserer Hochzeit haben wir ein Fotoshooting für das Geschäft gemacht, bei dem wir unsere Ringe gekauft haben. Eigentlich bekommen wir als Dankeschön noch einen Oldtimer (Morgan) für einen Tag zur Verfügung gestellt.
Bis jetzt hat es immer nicht geklappt oder er war für Hochzeiten vermietet. Wir haben auch fast jedes Wochenende Programm gehabt, wodurch es von unserer Seite her sehr schwer war, einen passenden Termin zu finden, wo auch gutes Wetter ist. Bei Regen wäre es ja sehr schade.
Wir werden das dann wohl auf das nächste Jahr verschieben müssen, wenn das Wetter wieder besser ist. Oder wir nutzen den hoffentlich goldenen Oktober. Das wird dann aber eher eine spontane Geschichte.
Von meiner Frauenärztin haben wir ganz unerwartet ein 3D-Bild bekommen. Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Eigentlich war bei unserem letzten Kontrolltermin gar kein Ultraschall geplant. Meine Frauenärztin wollte aber noch einmal nach dem Geschlecht schauen, ob sie beim letzten Mal wirklich richtig geschaut hat - hat sie! Es ist immer noch ein kleiner Junge und hoffentlich bleibt er das auch. Wir haben jetzt schon einiges in Blau gekauft und auch auf einen tollen Namen haben wir uns bereits geeinigt.
Bei dem Ultraschall hat meine Frauenärztin dann auf den 3D-Modus umgestellt und das Mäuschen hat auch artig das Gesicht gezeigt. Ich habe schon viele Frühchen gesehen und wir wissen, dass es schon komplett ist und nur noch fleißig wachsen muss, aber das Gesicht jetzt so deutlich sehen zu können ist unglaublich. Es hat uns total umgehauen und ich war froh, in dem Moment gelegen zu haben. Die Glücksgefühle haben uns völlig überrannt.
Mit einem riesen Lächeln im Gesicht sind wir nach Hause gefahren.
Unsere Familien sind genauso von den Socken wie wir und schauen nun schon, welche Gesichtspartie wem ähnlich sieht. Das Ergebnis der Überlegungen: Augenpartie und Nase sind von mir, der Mund von Dennis. Wir sind sehr gespannt, was am Ende herauskommt - unser kleines Überraschungsei.
Das Herbstwetter habe ich schon genutzt und ich habe mir die Zeit genommen, zu lesen. Ich habe das letzte Buch richtig verschlungen und bin durch die Seiten geflogen und habe das Drumherum ganz vergessen (Haushalt…). Nur das Wippen des Buches auf meinem Bauch, wenn mein kleiner Mann das Strampeln beginnt, habe ich mit einem Lächeln registriert.
Ein paar Mal dachte ich, ich kann einfach laut lesen, damit er meine Stimme hört, aber dann ging mir das Lesen nicht schnell genug. Jetzt ist das Buch zu Ende. Viel zu schnell. Warum muss ein Buch eigentlich ein Ende haben?! Und immer gerade dann, wenn es am besten ist…
Danach war ich bei meinen Eltern auf dem Dachboden und habe alte Kinderbücher von mir angesehen. Die Janoschbücher habe ich mitgenommen und jetzt stehen sie im Kinderzimmer. Ich werde unserem Mäuschen jetzt jeden Tag etwas daraus vorlesen, damit es meine Stimme hört, die sich ganz auf ihn konzentriert und sich nicht mit irgendwem unterhält.
Das erste Mal hatte ich wirklich das Gefühl, unser Mäuschen nimmt es wahr. Er hat zu Trampeln begonnen und mein Bauch hat sich über Minuten in alle Richtungen verformt. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich und ich bin jetzt schon traurig, dass es im Dezember zu Ende ist. Auch wenn wir unser größtes Glück dann in den Armen halten können.
Und ich freue mich auch schon darauf, endlich wieder eine größere Klamottenauswahl zu haben. Momentan habe ich das Gefühl, jeden zweiten Tag das Gleiche anzuhaben. Die Hosen passen gar nicht mehr und viele T-Shirts sind einfach viel zu kurz und sehen selbst mit Bauchband unmöglich aus. Wenigstens die Schuhe passen noch = )
Liebe Grüße, Julia
