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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
1. Woche

Endlich zuhause

Von unserer ersten Woche, meinem Schockzustand und der Heimkehr vom Krankenhaus.

Hallo ihr Lieben!

Zum einen möchte ich mich für eure lieben Glückwünsche zur Geburt der kleinen Maja bedanken! Zum anderen entschuldige ich mich für die längere Wartezeit bezüglich der Einträge. Als frische Mama ist es doch anstrengender als gedacht, vor allem im Wochenbett. Aber dazu mehr im Eintrag der Woche 2, hier soll es nun um die ersten Tage mit der Kleinen gehen.

Nach der Geburt landeten wir zwei überraschender Weise in einem Einzelzimmer, was unglaublich toll war. Die Privatsphäre konnte ich richtig genießen, insbesondere, da das Aussteigen aus dem Bett jedes Mal einer akrobatischen Leistung gleichkam. Während der Geburt hatte ich einen Dammschnitt und direkt nach der Geburt musste die Ärztin meine Gebärmutter von Geweberesten etc 'säubern', da ich sehr stark blutete. Durch den Verlust von sehr viel Blut war ich auch an diesem Tag erst nachts in der Lage aufzustehen, ohne umzukippen. Mit der Hilfe der Hebamme konnte ich mich wenigstens untenrum abduschen und den ersten Toilettengang verrichten - was zum Glück nicht schlimm war und nur leicht brannte. Bis zur Entlassung ging es mir körperlich sogar relativ gut, außer ein paar menstruationsähnlichen Bauchschmerzen und der Wunde vom Dammschnitt, die mir das Laufen erschwerte und das Sitzen unmöglich machte.

Die Bindung zu der Kleinen war nicht sofort da. Als ich sie zu Beginn in den Armen hielt, war es gleichzeitig das surrealste und natürlichste Gefühl. Die Liebe war nicht direkt da, zuerst war da einfach nur Ehrfurcht und Faszination. Ich glaube, ich war in einem Schockzustand, da ich auch nicht direkt wusste, was zu machen war. Das einzige, was ich wusste war, dass ich sie füttern musste. Aber was ich komplett vergessen hatte, war das Windeln wechseln. Verrückt. Erst am zweiten Tag habe ich mich daran erinnert, dass das doch meine Aufgabe nun ist (vorher hat das natürlich die Hebamme ohne ein Wort übernommen) und ich das jetzt machen muss. Das war der Moment, in dem der 'Schock' wich und ich anfing, klarer zu denken. Einen Tag später schlugen die Hormone mit voller Wucht zu und ich spürte eine Art der Liebe, die weh tat. Ein unglaublich intensives und tolles Gefühl. Seitdem sind wir zwei unzertrennlich und die Kleine denkt sicher, der Fotoapparat sei mein zweites Gesicht :).

Den Namen Pollyanna, den ich ja versuchte, meinem Mann unterzujubeln und Maja so zu nennen, habe ich verworfen, als ich die Kleine kennenlernte. Sie sieht doch irgendwie so zart und winzig aus und ist ein so entspanntes, ruhiges Kind (bisher). Da hat mir Maja doch sehr gepasst. Der Zweitname Rose ist ein Andenken an Rosemarie, eine Dame, die meine Mama und seit meinem 11. Lebensjahr auch ich, über 20 Jahre lang bis zu ihrem Tod vor zwei Jahren, pflegten. Sie hatte nur schlechten Kontakt zu ihrer echten Familie und so bildeten wir 3 Frauen unsere eigene Familie. Die letzten Jahre lebten wir sogar bei ihr im Haus. So ist die Kleine für mich Rose und für meinen Mann Maja, was beides sogar ziemlich gut zu ihr passt :) Pollyanna ist und bleibt also doch unsere Lebenseinstellung oder wer weiß, vielleicht dann unsere zweite Tochter? :)

Ich füttere die Kleine nur natürlich mit der Brust, was zum Glück problemlos klappt. Sie nimmt gut zu und die Milch scheint nur so herauszuschießen. Eine manchmal schwierige, aber sehr willkommene Angelegenheit. Die Brustwarzen schmerzten nur wenig und nur in den ersten 3 Tagen, denn klein Maja hat zum Glück sehr schnell sehr gut herausgekriegt, wie der Hase läuft.
Am 4. Tag wurden wir aus dem Krankenhaus entlassen. Wir hätten noch einen Tag länger dort bleiben können, um von der Hilfe der Hebammen zu profitieren, ich konnte es allerdings kaum abwarten, nach Hause zu kommen und endlich meinen Mann zu sehen. Ich bin gerne alleine, aber 4 Tage ohne ihn sind schon grenzwertig. Besuche sind hier im KH aufgrund der Corona-Situation nach wie vor verboten.

Am Tag, an dem wir das Krankenhaus verließen, half mein Schwiegervater meinem Mann in unserer Wohnung, sodass die beiden uns gemeinsam abholten. Es war eiskalt draußen und wir haben die Kleine schnurstraks ins Auto gebracht, mein Mann setzte sich vorne hin und hinten waren unsere Maja und ich, die ich versuchte, mit ihrem Sitz an der Befestigung zu fixieren. Aufgrund der Minustemperaturen half mein Mann dabei nicht, da ja sonst die Tür offen stehen müsste. Stattdessen knieten die beiden Männer auf ihren Vordersitzen und hingen ihre Köpfe über die Kleine, wie zwei kleine Jungs an Weihnachten über Geschenke. Mit glitzernden, tränenden Augen und heiseren Stimmen begrüßten sie das neue Familienmitglied und störten mich in meinem Unterfangen, wie es nur ging. Aber das war kein Problem, die Kleine war entspannt (nachdem sie ein paar Mal erschrocken schrie) und schlief schnell ein. Zuhause angekommen (mein Mann hat die Wohnung fast komplett fertig bekommen! Hurra!) erwartete uns ein süßer Empfang (natürlich ohne Gäste) - rosa Luftballons, Blumen, Berliner (die liebte ich während der Schwangerschaft) und eine Flasche Vodka mit einer großen "18" drauf - das erste Geschenk für Majas 18. Geburtstag (Vodka, wir sind ja schließlich in Polen!). Zuhause war ich wieder kurz in einem Schockzustand, nach welchem ich mich an alles schrittweise erinnern musste: Baby ausziehen. Wickeln. Anziehen. Füttern. Danach ging alles von alleine. Ich hatte große Angst vor dieser ersten Zeit mit Baby, vor der Verantwortung. Doch es stellt sich heraus, dass man als Frau doch meistens sehr schnell ein gutes, instinktives Gefühl für das Baby und die Pflege entwickelt.

So verging die erste Woche - die Hälfte im Krankenhaus, die andere Hälfte zuhause im Bett. Mit unglaublich viel Kuscheln, guter Lektüre während dem Stillen und sehr vielen, über Tag und Nacht kreuz und quer vetreilten Nickerchen. Ich hätte es mir schöner nicht ausmalen können.

Liebe Grüße,
Eure Laura



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Kommentare von Lesern:

Gast04.04.2023 01:37

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In diesem Beitrag geht's um:

Heimkehr Krankenhaus, erste Woche