Wie es der Kleinen ohne mich erging und wie wir nach dem Krankenhaus wieder in den Alltag gefunden haben
Hallo ihr Lieben!
Dieses Mal schreibe ich euch ganz gemütlich aus meinem Wohnzimmer, wie es sich gehört mit meinem kleinen Röschen im Arm. Ich habe eine Art flashback. Vor 3 Monaten lag ich genau auf diesem Sofa mit der Kleinen im Bauch, hörte das gleiche Bohren wie jetzt (mein Mann montiert Bilder und Haken in der Küche) und schrieb voller Erwartung einen der ersten Einträge. Damals roch es hier noch nach Baustelle und nicht nach Babypo. Jetzt liegt meine Tochter in meinem Arm, trinkt seelenruhig ihre Milch und ich bin immer noch ganz verzaubert und voller Staunen.
Als ich für euch den letzten Eintrag verfasste, lag ich nach der OP voll Euphorie und Erleichterung im Krankenhaus. Derweil ging es meinem Mann mit der Kleinen gar nicht so gut. In der Nacht, in der sicher war, dass ich einige Zeit im KH bleibe, hat er seine und Majas sieben Sachen gepackt und ist mit der Kleinen zu seiner Schwester gefahren. Das Trauma vom letzten Mal, als er mit Baby alleine blieb, war zu groß und er traute es sich dieses Mal nicht zu. Ist ja auch verständlich. Seine Schwester hat schon zwei größere Kinder (9 und 6), also war sie eine tolle Hilfe für ihn. Die beiden haben super Arbeit geleistet, die neue Situation hat Maja aber trotzdem aus der Bahn geworfen. Zuerst wollte sie die künstliche Nahrung gar nicht essen, erst nach vielen Stunden trank sie 100ml Milch. Dann wiederum wollte sie partout nicht schlafen - erst nach vielen weiteren Stunden schlief sie, eingekuschelt in eine nach mir riechende Decke, ein. Das hat sich übrigens als super Trick erwiesen, zum Füttern und Schlafen wurde die Kleine in die Decke oder mein Nachthemd gewickelt und fand so Ruhe. Auch der Schnuller für solche Notfälle trug seinen Dienst zur Entspannung bei. Ich möchte ja generell keinen Schnuller benutzen, solange mit der Kleinen alles OK ist und ich ihr Saugbedürfnis mit meiner Brust stillen kann. Ansonsten ist mir der Gedanke, ihren Mund mit einem Schnuller zu "stopfen" sehr unangenehm und sie bekommt ihn nur, wenn ich lange Zeit nicht da bin. Das wird jetzt nicht wieder vorkommen, wie ich hoffe.
Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, musste ich mich neu auf mein Baby einstellen. Ich darf (bzw. kann) nicht schwer heben und tragen, mindestens 4 Wochen lang nicht (die Ärzte empfehlen 6 Wochen). Also wurden alle notwendigen Sachen zum Wickeln und Bespaßen des Kükens ins Schlafzimmer auf zwei Stühlen neben dem Bett aufgebaut. Das Wickeln im Bett ist zwar nicht optimal, aber bequem. Am ersten Tag konnte ich allerdigs nichts, rein gar nichts mit unserem Baby machen. Vom Füttern rieten die Ärzte noch 24h lang ab und rein körperlich wäre ich dazu nicht in der Lage gewesen. Mein Mann war sichtlich genervt und meinte, ich wäre lieber noch den Tag im KH geblieben, denn so ist er auf sich alleine gestellt mit Maja und ich wäre keine Hilfe. Das war schon verletzend, sicher auch wahr aber ich bin ja keine Mama-Maschine sondern ein Mensch, der seine Familie und sein Zuhause vermisste. Naja. Es soll ihm verziehen werden, die Nerven lagen nach den stressigen Tagen wohl blank. Somit war erst der zweite Tag für mich schön und ich konnte das zuhause-sein genießen. Ich konnte mich etwas auf die Seite drehen zum Füttern und es hat auch direkt geklappt! Die Kleine nahm die Brust problemlos an. Seitdem tut jedoch meine Brust wieder weh und ich weiß nicht, ob sie sich wieder an das Saugen gewöhnen muss oder ob die Kleine anders saugt? Wir arbeiten daran. Das wichtigste ist, sie trinkt und ich produziere weiterhin Milch. Das ist eine große Erleichterung. Das Herumtragen und Majas Schläfchen auf meiner Brust fehlen mir. Zum Glück kommen wir aber auch ohne gut zurecht. Mittlerweile geht es mir auch körperlich relativ gut, ich kann fast aufrecht laufen, die Wunden heilen gut ab. Wir haben auch schnell wieder in unseren Alltag zurückgefunden und Majamaus hat ganz offensichtlich den fehlenden Schlaf in meiner Abewesenheit, in meinen Armen nachgeholt.
Am Donnerstag steht die weitere Impfung an, da wird mein Mann mit Maja hingehen. Dass ich da nicht mit dabei sein kann, macht mir echt zu schaffen. Mein Baby wird weinen, ihr wird etwas weh tun und ich werde nicht da sein!!!! Ich könnte direkt losheulen. Ajajaj.
Mein kleines Baby hat angefangen, sich auf dem Rücken liegend etwas anzuheben. So schnell geht das, Baby? Wie kann das sein, dass du dich so schnell entwickelst?
Maja lacht auch immer mehr und macht die lustigsten Geräusche, wir sind ständig am Lachen. Sie schreit, kreischt, schreit beim Lachen und brabbelt, macht Kunststücke mit ihrer Zunge und beobachtet weiterhin ihre Hände. Das Süßeste ist, dass sie sich mit ihren kleinen Fäustchen die Äuglein reibt. Das macht sie ganz gezielt wenn sie müde ist. Aus meinem Baby wird ein kleiner Mensch...ich werde es nie richtig begreifen können, schätze ich.
Um mich ist es geschehen. Ich kann es nicht erwarten, wieder schwanger zu werden. Ich lese Artikel über die zweite Schwangerschaft, lese mir die Berichte anderer durch, träume und stelle mir ständig vor wie ich Maja erkläre, dass sie ein Geschwisterchen bekommt und wie ich daran arbeiten werde, dass sie so wenig Eifersucht wie möglich fühlen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, je genug von meine(n) Bab(ies) bekommen werde. So ein kleiner Mensch, den ich selbst gebaut habe ist doch magisch!!! Kann man davon übdrhaupt genug haben??? Ich habe auch schon meinem Mann davon geschwärmt... Für einen Jungen haben wir schon einen Namen: Julian. Für ein weiteres Mädchen habe ich letztens Livia vorgeschlagen. Und da meint mein Mann: "hm, ja könnte sein, aber Pollyanna finde ich schöner" :). Naja, damit warten wir natürlich noch etwas, aber ich weiß nicht, ob ich die vollen 9 Monate aushalte (wären ja eigentlich nur noch ca. 6 Monate von jetzt an) und es nicht doch schon 6 Monate nach Majas Geburt (also ca. in 3 Monaten) probieren möchte. Man weiß ja nie, wann es dann doch klappt, auch wenn Maja fast sofort "angebissen" hat ;). Mein Traum wäre es, dass das zweite Baby bereits in unserem Haus zur Welt kommt, welches wir hoffentlich dieses Jahr noch anfangen zu bauen. Ein wunderschönes, großes, bewaldetes Baugrundstück haben wir bereits von meinen Schwiegereltern erhalten (es ist der hintere Teil ihres sehr langen Grundstücks, das sich von einer Straße zur anderen zieht). Da wäre unser Haus also quasi an einem Ende des Grundstücks und das Haus meiner Schwiegereltern steht am anderen Ende. Dazwischen entstehen noch zwei weitere Baugrundstücke, da die Stadt ausgebaut wird und an der Stelle eine neue Wohnanlage entsteht. Wir werden da ein kleines Häuschen bauen mit vielen Schrägen, Dachfenstern, einer offenen Küche, großen Terrassen und einem (bereits bestehenden) Wald aus Birken und Fichten im Vorgarten. Letztes Jahr im Sommer haben wir im Garten hinter dem zukünftigen Haus Apfel- Birnen- Kirsch- Quitten- Pflaumen- und Pfirsichbäume gepflanzt und haben eine große Ecke für unser Gemüsebeet vorgesehen. Ein Zaun steht schon, es fehlt also eigentlich nur das Haus. Vielleicht schaffen wir es, dieses Jahr schon zu bauen. Mein Mann hat auch hier vor, so viel wie möglich selbst zu bauen. Da wird er sicher viel Hilfe haben, da mein Cousin letztes Jahr sein Häuschen fast ausschließlich mit seinem Schwager, seinem Schwiegervater und unserem Opa baute und so Erfahrung auf dem Gebiet sammeln konnte. Ich freue mich schon so auf dieses Jahr! Es wird, typisch für uns, wieder viel Arbeit, viel Aufregung und viel Chaos auf uns zukommen.
Perfekt!
Bis nächste Woche!
Laura, das Röschen und Baby Nr.2 im Kopf :)