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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Anna

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

33. Schwangerschaftswoche

Ich packe meinen Koffer…

Oh du süßer Mutterschutz - von wichtigen Erkenntnissen, Abschieden und ersten Wehen.

Durch meinen Traum, dass das Baby plötzlich während der Ferien sehr zügig in einem Laden zur Welt kommt (Eintrag zur 21. SSW), gehe ich lieber kein Risiko ein und packe mal meine sieben Sachen. Diese Woche beginnen nämlich die Schulferien in Niedersachsen.
Die Hausgeburtskiste packe ich etwas später, da eine Hausgeburt rechtlich erst ab 37+0 betreut werden darf. Vorher müsste ich in die Klinik. Also habe ich jetzt in jedem Auto eine wasserundurchlässige Wickelunterlage/Pipiunterlage, die außen aus Baumwolle ist, ein normales Handtuch zum Unterlegen, ein Gästehandtuch zum in die Hose stopfen und einen Autositz fürs Baby deponiert. Dann habe ich alles da für einen plötzlichen Blasensprung und den Transport des Babys. Außerdem packe ich eine Kliniktasche, die immer mitkommt. Dann habe ich alles dabei, falls das Baby wirklich einen so verrückten Weg wählt um auf die Welt zu kommen ;)
Es ist ja sehr unwahrscheinlich, aber ich brauche das für mich zur Beruhigung.
Und, falls wir unter der Geburt warum auch immer verlegen müssten, ist dafür auch alles griffbereit.

In meine Kliniktasche kommen:
-Haargummi
- Bequeme Wechselklamotten für mich (Jogginghose und Stillshirt) - nach der Geburt ist der Bauch ja nicht gleich weg. Daher kommt nochmal die Umstandsjogginghose zum Einsatz.
- Schlafanzug mit Stillfunktion
- Outfit fürs Baby (Bild siehe unten)
- Waschbare Stilleinlagen aus Wolle-Seide
- Still-BH
- Stoffwindeln/Windeln
- Rotes Handtuch zum Baby einkuscheln
- Lippenpflegestift
- Wasserflasche
- Nabelband zum Abbinden der Nabelschnur
- Kuschelsocken (kalte Füße können Wehenhemmend wirken)
- Geburtshemd - großes Shirt was vorne aufknöpfbar ist. So kann das Baby gleich auf meiner Haut kuscheln und wir können Stillen, ohne das ich nackt sein muss. Und, ich hab was an unter der Geburt bzw. muss mich nicht umziehen.
- Kleine Waschlappen aus alten Handtüchern als Klopapierersatz mit Wetbag
- Wasserflasche zum Wasser über die Scheide laufen lassen beim Pipi machen nach der Geburt.
- Calendula Essenz aus der Apotheke (kommt in die Pipiwasserflasche) unterstützt super die Heilung und Regeneration des Intimbereiches nach der Geburt
- Wechselsachen für den Schatz plus Zahnbürste
- Handtücher für Körper und Haare
- Buch, mp3 Player
- Spucktücher
- Geburtsplan
- Klinikpapiere
- Mutterpass
- Portemonnaie mit Krankenkassenkarte
- Papier und Stift zum Aufschreiben der Geburtsgeschichte

- Kulturbeutel:
- Deocreme
- Duschgel
- Shampoo
- Zahnbürste
- Zahnpasta
- Gesichtscreme
- Körpercreme
- Bürste

Geschwisterkinder jeweils:
- Wechselklamotten
- Schlafanzug
- Zahnputzzeug
- Wickelsachen für die Nusstorte
- Kuscheltier nach Wunsch

Oh man. Ich sage euch, das Leben ist gerade einfach nicht witzig bei uns. Auf dem Weg zum Gitarrenkonzert vom Ninja am Samstag fing die Nusstorte plötzlich an zu niesen. Eine knappe halbe Stunde hat er’s dann ruhig auf meinem Schoß ausgehalten und nur meine sehr deutliche Ansage, dass ich den Ninja noch spielen hören möchte, sonst kann er nächstes Mal nicht mehr mitkommen (das will er nämlich immer!), brachten ihn dazu noch etwas durchzuhalten. Wir konnten den Ninja also seine Beiträge spielen hören - soo schön - und verließen dann wie versprochen das Konzert. Der Ninja war mit seinem Papa da und daher mit Gesellschaft und Rücktransport versorgt.

Wir gingen nachhause zum Nusstortenpapa, für den wir früher am Tag noch den RTW rufen mussten, weil er deutliche Anzeichen eines Herzinfarktes hatte. Zum Glück war es wohl „nur“ eine körperliche Äußerung der gesamten Stresssituation und nach einem Check durch den Notarzt und der Versicherung, dass der Schatz ohnehin am Montag zur Hausärztin wollte, durfte er zuhause bleiben.
Der Schatz hat nun einen Stapel Überweisungen bekommen, um mal durchgecheckt zu werden.

Die Nusstorte hat natürlich eine Erkältung entwickelt und ist wütend über seine laufende und verstopfte Nase.
Das Leben kann so schön sein. Warum wehrt es sich gerade nur so dagegen???

Die Schwangerschaft ist echt anstrengend. Wenn ich mich vorne über beuge tut mir der Bauch weh. Nachdem ich ausgiebig duschen war mit so Rundumkörperpflege, tat mir abends auch noch die Symphyse weh. Ich wälze mich nachts gefühlt die ganze Zeit von einer auf die andere Seite. Auf dem Rücken liegend bekomme ich schnell keine Luft mehr und die Bauchlage geht ja schon seit Wochen nicht mehr. Irgendwas passt dem Baby an der Seitenlage aber auch nicht. Es ist wirklich zum verzweifeln. Ständig muss ich (nachts) pullern. Müde bin ich auch die ganze Zeit. Die Nusstorte verlangt aber nach Dauerbeschäftigung.
Die Schuhe bekomme ich bald nicht mehr geschnürt. Das ist schon jetzt sehr grenzwertig. Naja, es ist eben das letzte Drittel und das geht auch vorbei.

Ich merke aber, wie es mir mit fortschreitender Woche zunehmend besser geht. Es ist schön ohne Erwerbsarbeit, die einen bestimmten Takt vorgibt. Ich kann mir meine Kräfte und die Arbeiten besser einteilen. Ich bin nicht mehr so erschöpft, bin ausgeglichener und schaffe sogar wieder kleine Spaziergänge mit der Nusstorte ohne den Beckengurt.

Die Nusstorte ist ebenso entspannter. Er läuft summend durch die Gegend, genießt, dass der Papa Urlaub hat und will ständig raus. Der Papa muss mit ihm das gesamte Bücherregal quer lesen. Und dann kommt er zu mir, weil er das gleiche Buch direkt nochmal lesen möchte. Wiederholung ist gerade wichtig. Und wenn er morgens noch keine Lust zum anziehen hat, dann rennt er halt noch ne Runde nackig durchs Haus. „Igittipfui“ ist sein neues Lieblingswort, über das er sich scheckig lacht.

Der Ninja hat jetzt Ferien. Er hat sich für das Sommerprogramm der Bücherei angemeldet und will den Rekord von 30 Büchern knacken. Mal sehen was daraus wird. Das Programm hatte ihm letztes Jahr schon gut gefallen. Eigentlich hat die Bücherei bei uns in den Ferien geschlossen. Aber an jedem Montag öffnet sie die Türen für die Kinder zum Schmökernachschub holen und plant tolle Aktivitäten für den Ferienclub wie Minigolf spielen, Erdbeeren pflücken oder Einbaum fahren auf dem See.

Das Baby bewegt sich seit dieser Woche auch wieder mehr. Mal drückt es am Beckenausgang rum, mal pickst es in die Blase, schlägt Purzelbäume im Zeitlupentempo oder macht etwas ganz komisches, das sich anfühlt, als wenn ein Hund sich trocken schüttelt. Schluckauf hat es auch immer wieder. Das kenne ich von den beiden Größeren gar nicht.

Ich habe es geschafft den Antrag für das Mutterschaftsgeld abzuschicken.
Und am Dienstag hatte ich noch eine Fortbildung zum Thema Abschied von der Windel. Sie war sehr gut und bot neue Erkenntnisse und Impulse. Z. B. habe ich gelernt, dass „windelfrei“ nicht heißt, dass man keine Windeln benutzt (das hat mich bis jetzt sehr abgeschreckt), sondern, dass es um eine Ausscheidungskommunkiation mit dem Baby geht und die Möglichkeit, dass es sich außerhalb der Windel erleichtern kann aber nicht muss. Außerdem die Bestätigung, dass das „trocken werden“ ein sehr sehr langer Prozess ist (über Monate), wenn das Kind autonom darin sein soll, anstatt von einem Erwachsenen bestimmt. Und, das man durch die regelrechte Konditionierung des Kindes ganz schön was kaputt machen kann.

Am Dienstag Mittag hatte ich wohl die ersten merkbaren Wehen. Beim Mittagsschlaf drückte und schob es plötzlich nach unten. Der Bauch wurde hart und ich musste richtig locker lassen und dem Körper nachgeben. Das ging so 6-7 mal mit sehr kurzem Abstand und dann war es wieder gut. Da beginnt also langsam die Vorbereitung. Man merkt, dass die Schwangerschaft in die letzte Phase geht.

Die Hebamme war wieder da. Es war ein schöner Termin. Der Schatz hat sich um die Nusstorte gekümmert, sodass wir in Ruhe reden und Blut abnehmen konnten. Alle direkt messbaren Werte waren prima. Das Baby lag sehr witzig. Wie ein Frosch auf dem Rücken meinte sie. Sie musste ganz schön lange tasten bis das Babygewusel Sinn ergab. Trotz der Wehen am Vortag, sitzt das Baby mit seinem Kopf aber noch nicht richtig im Becken. Muss es auch noch nicht. Richtige Senkwehen waren es daher wohl noch nicht. Zumindest lag der Kopf unten. Das beruhigt mich nach den letzten Lageturbulenzen.
Nun heißt es warten auf die Blutwerte. Wahrscheinlich ist der Eisenwert relativ niedrig. Ein Absinken zum Ende der Schwangerschaft ist ja normal. Jetzt ist nur die Frage wieviel, ob ich etwas dagegen unternehmen muss und was der Eisenspeicherwert sagt.
Beim nächsten Termin in zwei Wochen steht schon das Vorgespräch für die Hausgeburt an. Dann ist meine liebe Hebamme im Urlaub und die zweite Hebamme übernimmt bis Mitte August zum Geburtszeitraum.

Diese Woche war der letzte Termin vom Geburtsvorbereitungskurs. Wir haben maßlos überzogen, weil einfach keiner gehen wollte. Es war so eine schöne Runde. Dieser Termin wird mir fehlen. Wir haben nochmal den Geburtsablauf durchgesprochen. Und wir mussten leider feststellen, dass man auch beim zweiten und dritten Kind einfach keine Ahnung hat, wie es laufen wird und wann man jetzt losfahren oder die Hebamme rufen soll. Wir wissen vielleicht schon in etwa was uns erwartet. Das ist aber eigentlich auch der einzige Vorteil, den man gegenüber einer Erstgebärenden hat. Geburt ist einfach etwas nicht planbares.
Die Hebamme hat uns nochmal an die Verbindung zwischen Mund/Kiefer und Beckenboden erinnert (um so lockerer der Kieferbereich gelassen wird, desto lockerer kann auch der Beckenboden werden um dem Kind Platz zu machen). Und ans Atmen hat sie uns erinnert. Das wir während einer Wehe nicht die Luft anhalten, sondern weiter Atmen sollen.
Es war so spannend: wir waren acht Frauen und es gab acht Geschichten, Einstellungen, Vorstellungen und Umgangsweisen. In einigen Dingen waren wir uns einig. Aber es hat mir nochmal gezeigt, dass jede Schwangere, jede Schwangerschaft und jedes Baby einfach anders ist. Und das ich deswegen, egal wo und mit wem ich durch die Geburt gehe, sagen muss was ich möchte und brauche.

Die Hebamme hat zum Schluss so schön gesagt, dass sie uns eine schöne weitere Schwangerschaft wünscht. Eine schöne Geburt, tolle gesunde Kinder und ein entspanntes Wochenbett. Und das möchte ich an dich liebe Leserin weitergeben. Genau das wünsche ich dir auch alles! (Sofern du ein Baby erwartest ;) ).

Bis nächste Woche,
Eure Anna



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Dir wünsche ich eine bezaubernde Zeit,


Barbara (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Tagebuch Anna



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