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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
32. Schwangerschaftswoche

Hebammensuche - die Nadel im Heuhaufen.

Im Aufräum- und Rennovierungsendspurt merke ich langsam, dass nicht mehr alles geht.

Eine anstrengende Woche voller Malern, Putzen, Hin- und Herschleppen von diversen noch und nicht mehr gebrauchten Dingen liegt hinter mehr. Nach einem familiären Hilferuf erhielt ich einen ganzen Tag Malerunterstützung durch meinen Papa (ganz lieben Dank!!!). Kompliziert wurde unser Arbeitseinsatz durch einen einzustürzen drohenden Kleiderschrank, dessen Rückwand dringend neu befestigt werden musste. Zwischenzeitlich sah ich mich schon einen neuen Schrank kaufen....
Schlussendlich konnte ich das Schlafzimmer nach 3 Nächten auf dem Matratzenlager im Kinderzimmer wieder einräumen und freue mich jetzt riesig über ein frisch gestrichenes, sauberes und wundervoll ordentliches Schlafzimmer, welches bald schon unser sehnlich erwarteter Familienzuwachs mit uns teilen wird.

So langsam merke ich wirklich, dass ich schwanger bin. Die letzten 2 Monate werden also doch noch anstrengend. Das Baby ist nun so groß, dass es gefühlt den gesamten Bauchraum ausfüllt. Ich kann also nur noch ganz gerade sitzen, sonst quetscht das Kleine meine Leber zu sehr. Insgesamt empfinde ich die Bewegungen in dieser Schwangerschaft am kräftigsten, häufig sogar schmerzhaft, wenn sich das Kleine in Leber oder Blase bohrt. Dennoch freue ich mich über diese Kontaktaufnahme und Zeichen der gesunden Entwicklung und genieße die Momente, in denen ich bewusst Zeit für mein Bauchbaby habe. Ganz entspannt umdrehen kann ich mich auch nicht mehr und nach 20 min Fußball-Spielen oder Reiten streikt der Bauch. Alles natürlich normal.
Grundsätzlich fühle ich mich im Alltag jedoch kaum eingeschränkt und schleppe auch noch immer den Familieneinkauf die Treppen hoch oder trage den 22kg schweren süßen Sohnemann, wenn er es braucht.

Verzweifelt wurde ich diese Woche nach Geheimtipps für die Hebammensuche gefragt. Eine liebe Freundin wollte eine Kollegin bei der verzweifelten Hebammensuche unterstützen, ET ist Mitte August! Doch auch alle mir bekannten Hebammen sind seit vielen Monaten ausgebucht und haben keinen, den sie empfehlen können. Erschwerend zu dem immer stärker spürbaren Hebammenmangel kommt natürlich ein ET in den Sommerferien hinzu.
Erst dachte ich insgeheim, dass man doch mittlerweile auch als Erstgebärende vom Hebammen-Notstand erfahren haben müsste und sich entsprechend frühzeitig um eine solche bemühen könnte.
Besagte Kollegin hatte aber wirklich frühzeitig begonnen viele Hebammen anzufragen und leider nur Absagen erhalten.
Die Arme ist leider kein Einzelfall, denn immer mehr Hebammen kehren ihrem geliebten Beruf den Rücken, da sie es sich finanziell kaum mehr leisten können diese Arbeit bei gleichbleibend zeitlich-organisatorischem Aufwand, enormer beruflicher Verantwortung und steigenden Versicherungskosten, zunehmenden Zeitaufwand für schriftliche Dokumentation und dem täglichen Kampf mit den Kassen um ihr verhältnismäßig geringes Einkommen zu führen….
Da frage ich mich, warum es keine politische Unterstützung gibt??? Schließlich müssen Kosten eingespart werden - und schon lange ist es kein Geheimnis mehr, dass eine 1:1-Betreuung unter der Geburt mit geringerem Schmerzmittelbedarf und weniger Geburtskomplikationen sowie niedrigeren Zahlen einer operativen Intervention einhergehen. Was man durch Allergieprävention aufgrund höherer Stillquoten, frühzeitig erkannter und gut betreuter Wochenbettdepressionen, Minimierung der Krankenhausaufenthalte im Säuglings- und Kleinkindalter durch weniger Infektionskrankheiten bei gestillten Kindern, ADHS, Diabetes usw. noch alles langfristig einsparen könnte…… aber diese Zahlen sind wahrscheinlich nicht schnell genug beeinflussbar um als interessant bewertet zu werden.

Was bleibt am Ende denjenigen, welche leer ausgehen? Hoffen, dass alles gut geht? Da man einen Anspruch auf eine Hebammenbetreuung sowohl während der Geburt (wenn man keine Beleghebamme hat oder ins Geburtshaus geht sollte man auch hier die Daumen drücken, dass nicht zu viele Frauen gleichzeitig entbinden und die entsprechende Hebamme nur Zeit für kurze Besuche hat oder man sogar weiterverlegt wird, da der Kreißsaal voll ist) als auch in Wochenbett und Stillzeit hat, kann man gerne seine Krankenkasse um Unterstützung bitten. Doch meist sind diese auch nicht erfolgreicher als die motivierte Schwangere selbst.
Bei Problemen bleibt einem nur, sich gynäkologisch oder eben kinderärztlich in den vollen Praxen oder Rettungsstellen vorzustellen. Wobei erfahrungsgemäß viele Kinderärzte nicht unbedingt die besseren Ansprechpartner zu vielem Schreien eines Säuglings, Dauerstillen, Beikostbeginn, "Schlafproblemen" etc. sind... Bei Stillproblemen sollte man schnellstmöglich eine qualifizierte Stillberaterin hinzuziehen und ggf Kosten sowie An- und Abreise hinnehmen, denn die allermeisten Stillprobleme lösen sich nicht von selbst, sondern nehmen mit der Zeit zu.

Unser Wochenende verbrachten wir ruhig und entspannt auf den Berliner Spiel- und Plansch-Plätzen und drücken heute Portugal für ihren 1. EM-Sieg die Daumen.

Herzlichst, eure Emilia



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In diesem Beitrag geht's um:

Hebammensuche, Stillberatung, Malern