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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
2. Woche

Schnupfennasen

Das Einleben klappt gut. Leider wird es von einem bösen Schnupfen erschwert.

Hallo, Ihr Lieben!

Die erste Alltagswoche liegt hinter uns. Ich bin überrascht, wie gut alles geklappt hat. Die beiden Mäuse machen sich gut und sind (noch?) verblüffend unkompliziert. Und das, obwohl die Große uns eine Erkältung aus dem Kindergarten mitgebracht hat, die uns seit So/Mo allen zu schaffen macht. Besonders die beiden kleinen Nasenatmer schnaufen ziemlich, wenn sie beim Stillen keine Luft durch die Nase bekommen. Da muss dann erst einmal gespült werden bzw. die Mümmes-Angel (Mümmes = kölsch für Popel, getrockneter Nasenschleim ;) ) eingesetzt werden.

Am Montag hat unsere Große sie im Kindergarten vorgestellt. Alle Erzieherinnen liefen zusammen, weil die meisten so kleine und junge Neugeborene noch nie oder seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen hatten.
Auch die Kinder aus der Gruppe waren ganz begeistert und stellten der großen Schwester 1001 Frage. Die Zwillinge waren dabei ganz lieb und schliefen in meiner Bauchtrage, während am Kopf gestreichelt und an den Fingern gezogen wurde. Als wir dann endlich den Kindergarten verlassen durften, warteten die Hunde schon im Auto auf ihre Hudnerunde. Das Laufen an der frischen Luft, eingekuschelt an Mamas Bauch, brachte den Schnupfennasen gute Erleichterung. Beim Windelwechsel am Mittag fand ich Neles Nabelschnurrest in der Windel, sie darf also ab sofort baden. Dies bestätigte mir am Dienstag auch die Hebamme, die zum Babyschnupfen auch nur Spülen und Angel empfahl. Mit der Entwicklung der Babys und dem Rückgang meiner Gebärmutter ist sie sehr zufrieden. Auf mein Gewicht angesprochen wurde mir bewusst, dass ich jetzt 3 kg weniger wiege als am Tag des positiven Schwangerschaftstests. Die Mädels haben mir also wirklich den Magen so früh schon zusammengedrückt, dass ich unterm Strich in der Schwangerschaft abgenommen habe. Mal sehen, ob ich das halten kann. Bei der ersten Schwangerschaft hatte ich zwar auch nach der Rückkehr aus der Klinik mein Ausgangsgewicht, dann aber in der Stillzeit 5 kg zugenommen.

Der Mittwoch stand im Zeichen der nötigen Behördengänge. Da wir in der Klinik nicht alle notwendigen Unterlagen dabei hatten, mussten wir zuerst in unser Rathaus für die Vaterschaftsanerkennung und dann ins Kölner Standesamt für die Geburtsurkunden. Finanziell hat sich das gelohnt, denn die Klinik hätte pro Kind 25 Euro dafür haben wollen, für uns war es grundsätzlich gebührenfrei. Wir mussten nur für eine Extra Geburtsurkunde je 10 Euro bezahlen. Die Zwillinge haben die Wartezeiten schlafend verbracht, während der Straßenbahnfahrt gab es frische Muttermilch und so schliefen sie auch im Kölner Rathaus. Hach, hoffentlich bleibt ihr so herrlich unkompliziert, wie ihr jetzt seid, ihr Süßen!

Unerwarteter Besuch überraschte uns am Donnerstag. Das Wetter war schön, also saßen wir den halben Vormittag im Garten. Wie schön, wenn Babybesuch kommt, der eigenständig in die Küche findet. Am Nachmittag hatte ich dann meine erste richtige Massage nach der Geburt, welch eine Wohltat für meine Schulter-Nacken-Partie! Gleich am Freitag folgte die nächste Massage, außerdem der nächste Besuch der Hebamme, die weiterhin sehr zufrieden mit uns ist.

Am Samstag war dann auch Cari bereit, sich von ihrem Nabel zu trennen. Beide verwahre ich erst einmal, wie auch schon bei der großen Schwester.
Natürlich kann es sein, dass sie das später einmal ekelig finden. Vielleicht freuen sie sich aber auch darüber, dass ich sie verwahrt habe. Ich weiß es nicht, also lieber etwas zu viel verwahrt. Während wir im Garten arbeiteten, riefen zwei Jakobspilger an und ich konnte sie zu einer Tasse Tee einladen. Ich habe nämlich in meinem Pilgerführer zur Via Coloniensis (von Köln nach Trier) meine Telefonnummer angegeben für Pilger, die auf dem Jakobsweg unterwegs sind und kurz bei einer Tasse Tee bei uns rasten wollen oder eine Notunterkunft auf einer Matratze in unserem Wohnzimmer brauchen können. Ich liebe diese spontanen Begegnungen. Dieses Mal lernten wir eine Dame aus Münster kennen, die bis Pfingstmontag bis Bad Münstereifel laufen wollte und einen in Hamburg lebender Engländer, der mit Zelt und schwerem Gepäck von Hamburg nach Le Puy-en-Velay durchlaufen will. Buon Camino!

Am Pfingstsonntag erwarteten wir für den Nachmittag Besuch von DRK-Kollegen. Als ich mittags gegen 14 Uhr erstmals seit Tagen wieder an den Rechner kam, las ich, dass sie am Samstag abgesagt hatten, nun aber gerne am Dienstag kommen wollten. Sicher sind es auch die Hormone, jedenfalls war ich aufgebracht, stinksauer und wütend. Wenn man sich schon bei uns einlädt, um Neugeborene zu besuchen, müsste man doch eigentlich so weit denken, dass ich nicht so oft meine Mails abfrage. Wäre da ein Anruf nicht sicherer und zweckmäßiger gewesen? So hatten wir nun extra aufgeräumt, einen Kuchen gebacken, den Gartentisch gedeckt,...
Wir haben dann den Nachmittag allein im Garten verbracht und zwischendurch einen Ausflug zur Eisdiele gemacht. Im Garten lieben es die beiden, eng aneinander gekuschelt in einem Wäschekorb meiner Mutter zu liegen. Ich schicke euch ein Foto davon. Nele macht wohl momentan ihren ersten Wachstumsschub durch, jedenfalls hat sie tagsüber ständig Hunger. Wenn ich sie nicht grade stille, pumpe ich Milch für sie ab oder füttere sie aus dem Fläschchen. Ich bin sehr froh, dass beide die Flasche nehmen, die Große lehnte Flaschen und Schnuller rundheraus ab, bis zum ersten Löffel Brei waren wir daher quasi unzertrennlich. Die Zwillinge hingegen lassen sich auch gerne aus der Flasche füttern, sodass auch Oma, Papa und die Schwester helfen können.

Zum Abschluss dieses Tagebucheintrags will ich besonders hervorheben, dass ich vollkommen verliebt in alle meine Töchter bin. Die Große geht so fürsorglich und liebevoll mit den beiden Kleinen um, dass ich jedes Mal vor Rührung weinen könnte. Sie schläft auch wieder im Familienbett und klagt nicht einmal, wenn eines der Babys nachts weint. Und die Zwillinge verblüffen mich Nacht für Nacht mit vier, fünf oder sogar sechs Stunden Schlaf am Stück - noch dazu gleichzeitig. Dafür hat die Große fast ein Jahr gebraucht. Mädels, ich liebe euch!

Ich wünsche euch eine schöne - wegen Pfingsten ja recht kurze - Woche.

Eure Ingrid

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Sandra, Berlin07.06.2015 17:26

Liebe Ingrid,

wow! Ich muss immer an Hiob denken, wenn ich Deine Geschichte lese.

Ich freue mich so für Dich/für Euch.

Weiterhin alles Gute

Sandra

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Gast27.05.2015 21:36

Deine Berichte sind so wunderschön Ich liebe es von euch zu lesen Mach doch bitte genauso weiter Deine Kinder können sich wirklich glücklich schätzen so eine tolle Mutter zu habenAlles Gute für dich und deine familie Wunder geschehen

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Hebamme, Schnupfen, Besuch