Kennenlernen meiner Hebamme und Beschäftigung mit der Geburt, insbesondere Meditation und Hypnose (Hypnobirthing)
Hallo ihr Lieben,
meine erste Woche im Beschäftigungsverbot liegt nun hinter mir und irgendwie kommt es mir so vor, als ob ich schon ewig zu Hause wäre. Mein Gedankenkreisen und meine Ängste haben sich zum Glück ziemlich gelegt und ich merke sehr, dass es gut ist, dass ich in dieser schwierigen Zeit nicht in der Klinik arbeiten muss. Krank bin ich zum Glück auch nicht geworden (toitoitoi), trotz mehrerer mittlerweile bestätigter Corona-Fälle in meinem Umfeld.
Was habe ich also mit meiner freien Zeit angestellt? An den meisten Vormittagen habe ich tatsächlich medizinische Fachzeitschriften gelesen und einen Schwung Online-Fortbildungen (die gibt es in den Zeitschriften) gemacht. Das gibt dann jeweils ein paar Fortbildungspunkte, die ich als Fachärztin auch sammeln muss. Aber ich habe auch was für meine körperliche und geistige Gesundheit getan, war viel spazieren, habe mich an Nordic Walking versucht (es war anstrengender als erwartet!!!) und habe meditiert. Dazu habe ich eine für mich neue App entdeckt, in der es englischsprachige Meditationen speziell für Schwangere gibt. Da probiere ich mich gerade ein wenig durch. In meiner Kinderwunschzeit habe ich bereits ein Buch, ebenfalls auf Englisch, zum Thema Achtsamkeit und Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt gelesen, was ich aktuell erneut lese. Auch den Podcast zur sanften Geburt höre ich fleißig weiter und da finde ich wirklich viel interessanten Input auch zum Thema Hypnose. Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit Hypnobirthing gemacht?
Insgesamt beginne ich mich nun mehr mit dem Thema Geburt zu beschäftigen auch wenn es bis dahin noch lange hin ist. Zuvor habe ich glaube vieles das mit dem Baby und der Geburt zu tun hat eher weggeschoben, da ich viel Angst davor hatte, es könnte etwas schief gehen. Durch meine Vorerfahrungen und den holprigen Start auch dieser Schwangerschaft mit dem Tod des Zwillings, konnte ich mich nie ganz darauf einlassen, dass wir wirklich Eltern werden. Ich habe bisher auch tatsächlich noch exakt gar nichts für das Baby gekauft. Aber in den letzten Wochen macht sich die Zuversicht zunehmend breit. Auch wenn ich das Baby immer noch nicht sicher spüren kann (ich warte weiterhin sehnsüchtig darauf), mache ich mir nun langsam Gedanken zum Thema Einrichtung und eben vor allem auch zum Thema Geburt. Hierbei denke ich vor allem an die mentale Vorbereitung, also was ich bis dahin tun kann um möglichst entspannt auf alle Eventualitäten reagieren zu können. Mein Wunsch wäre schon eine natürliche Geburt. Aber nachdem ich mitbekommen habe, wie traumatisch es für Freundinnen war, die sich so sehr eine natürliche Geburt gewünscht hatten und es dann doch ein Kaiserschnitt wurde, will ich vor allem an meiner Akzeptanz dafür, dass es kommt wie es kommt arbeiten. Dabei hoffe ich, dass mir die Meditation helfen kann.
Bezüglich der Wahl der Geburtsklinik habe ich nun auch Klarheit. Auch wenn derzeit keine Infoabende in den Kliniken stattfinden, hatte ich bereits aufgrund von Berichten von Freundinnen eine Tendenz. Darin hat mich nun meine Hebamme bestätigt. Diese durfte ich letzte Woche nämlich auch kennenlernen. Den Termin mit ihr hatte ich bereits vor vielen Wochen ausgemacht und hatte dann Sorge, dass er wegen Corona nicht stattfinden würde. Die Hebammen machen aber weiter Hausbesuche und so haben wir uns einfach bei mir, ohne Händeschütteln und mit genügend Sicherheitsabstand getroffen. Das war insofern auch gut, da mein Mann so mit dabei war und wir beide einen Eindruck von ihr bekamen. Ich hatte im Vorfeld schon ein wenig Sorge, dass mir die Hebamme doch unsympathisch sein könnte, da sie in der Kontaktaufnahme ziemlich verplant schien. Ein wenig chaotisch schien sie zwar beim Kennenlernen weiterhin, aber ansonsten machte sie einen extrem sympathischen und auch kompetenten Eindruck auf meinen Mann und mich. Wir sind also happy mit der Wahl.
In erster Linie bestand der Termin darin, dass ich ihre Fragen zur bisherigen Schwangerschaft, Vorerkrankungen und Vorstellung zur Geburt beantwortete. Auch ich durfte Fragen stellen, wobei ich noch nicht so viele hatte. Sie hat mir aber angeboten, dass ich mich jederzeit bei ihr melden darf, auch wenn sie "nur" meine Nachsorgehebamme ist. Mit der Wahl der Klinik, war sie wie gesagt sehr einverstanden, aber sie riet mir die Geburt nicht ambulant zu machen, sondern wirklich die 2-3 Tage im Krankenhaus zu bleiben um alle Untersuchungen für das Baby noch mitzunehmen. Über eine ambulante Geburt hatte ich bereits ernsthaft nachgedacht, also zumindest wenn alles gut laufen sollte. Aber ihre Argumentation fand ich auch einleuchtend. Dann hoffe ich einfach, dass ein Familienzimmer zum Geburtstermin frei ist, denn leider bin ich von der negativen Erfahrung einer Freundin über das mittlere Bett in einem Dreibettzimmer ziemlich abgeschreckt. Die Hebamme gab mir auch noch den Tipp mich bereits vor der Geburt um einen Kinderarzt zu kümmern. Dies war mir ehrlicherweise bisher nicht so bewusst. Bezüglich der Wahl des Kinderarztes habe ich aber bereits eine Empfehlung von einer Kollegin erhalten.
Über Umstandsmode muss ich mir nun auch langsam ernsthafte Gedanken machen. Lange klappt das nicht mehr mit den größeren Jeans, die ich aktuell trage. Und mit offenem Knopf und Reißverschluss, dafür Bauchband, ist mir irgendwie nicht so angenehm. Ich habe mich schon ein wenig durch verschieden Online-Shops geklickt, bisher warte ich aber mit der Bestellung noch. Demnächst sollte nämlich ein Päckchen mit gebrauchter Umstandskleidung von meiner besten Freundin kommen :)
Gegen Ende der Woche war ich sehr fleißig in Haus und Garten. Alle Fenster wurden innen und außen geputzt, die Gemüsesamen habe ich schon mal in Joghurtbecher gepflanzt und ich habe drei Hochbeete, die mein Mann vor einigen Wochen gebaut hat, gestrichen. Dabei habe ich mich allerdings ein wenig übernommen. An dem Abend hatte ich solche Rückenschmerzen, dass ich mich kaum noch rühren konnte. Meinem Mann, der ebenfalls den ganzen Tag fleißig im Garten war, ging es genauso und so liefen wir dann am Samstag Abend wie zwei 90-jährige herum. Am gestrigen Sonntag tat uns immer noch alles weh, aber da war es bei mir dann eher nur noch ein Muskelkater in Oberschenkeln und Rücken und nicht mehr so sehr das Skelett, das weh tat.
Ich bin mal gespannt, was die kommende Woche so bereithält. Für das kommende Wochenende steht vermutlich wieder viel Gartenarbeit an (der Garten wurde erst letzten Spätsommer angelegt, also gibt es noch viel zu tun). Aktuell ist dieser aber seit heute Morgen unter einer dicken Schneeschicht begraben - so viel Schnee hatten wir den ganzen Winter nicht! Gut, dass ich gestern noch im Wald Bärlauch ernten war, dazu wäre mir jetzt definitiv zu kalt. Und jetzt freue ich mich auf Bärlauchspätzle zum Abendessen :)
Euch allen wünsche ich eine gute und vor allem gesunde Woche!
Lina
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