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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Emilia

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

19. Schwangerschaftswoche

Mama, wir haben Fische!

Neue Familienmitglieder werden begrüßt und ein wundervolles Wochenende erlebt. Die Kinder genießen ihre Vorbereitung auf das Herzensbaby.

Der Wochenstart brachte ganz unverhofften Familienzuwachs zu uns, und zwar 12-fachen. Im Laufe einer mehrwöchigen Fremdfischbetreuung eines verreisten Nachbarn kam es zur Niederkunft mehrerer seiner Fischmädels. Mein kinderlieber Mann, der auch die Fischpflege sehr ernst nimmt, rettete die Fischbabies vor dem Kannibalismus durch andere Mitschwimmer in eine Vase auf unserer Heizung.
Am nächsten Morgen wurden die ersten 2 neuen Familienmitglieder mit größter Begeisterung begrüßt und sofort getauft. Fortan wurde das nachbarliche Aquarium mindestens 3 x täglich auf Neugeborene untersucht, das Wasser gewechselt und unsere Jüngsten krümelweise gefüttert.
Meine grenzenlose Begeisterung und Einverständnis vorausgesetzt haben meine Liebsten gleich gemeinsam ein Aquarium samt Zubehör ausgesucht und online bestellt. Dieses kam allerdings erst am folgenden Wochenende, so dass natürlich die Tage bis zur Lieferung mit einem weiteren Übergangsaquarium inklusive Pumpe überbrückt werden mussten. In diesem Rahmen wurden in mehreren Ausflügen auch schon für das große Aquarium Pflanzen und Schnecken gekauft.
Auch wenn meine Begeisterung eher anderen Tieren gilt, finde ich es wundervoll, wie Mann und Kinder jetzt jeden Morgen die Fische begrüßen und sie liebevoll umsorgen.

Eine weitere Neuanschaffung erfreute mich Mitte dieser Woche, meine online bestellten SS-Hosen kamen, passten und lassen mich seither neuen Tragekomfort genießen. Die regulären Hosen passen nun auch mit Haargummi-Erweiterung nicht mehr. Wie man sich doch über materielle Neuanschaffungen freuen kann.
In der Klinik war wie immer Hochbetrieb. Allerdings stellt dies ja keine Ausnahmesituation dar, sondern vielmehr den Alltag. In Zeiten pflegerischer und ärztlicher Stellenminimierung schafft man nie alles, sondern rennt der Arbeit wörtlich hinterher. Da stimmt es einen traurig, wenn erfahrene und wundervolle Kollegen ihre Grenzen überschreiten, überlastet sind und man Ihnen beim Fortschreiten der geistigen, seelischen und körperlichen Erschöpfung zusehen muss. Vielen gelingt es nicht diesen Prozess zu stoppen, auch wenn er Ihnen durchaus bewusst ist.
Umso schöner war es, an besonderen Arzt-Eltern-Gesprächen teilhaben zu dürfen. Hier nahmen sich leitende Ärzte meiner Klinik viel Zeit für Familien in besonderen Situationen, klärten auf über Therapieerfolge, Prognose, weitere Therapieoptionen und vieles mehr. Vor allem ein Gespräch ging mir sehr nahe. Hier wurde der Familie eines kleinen Jungen (im Alter meines Sohnes) erklärt, dass seine chronische Erkrankung (welche individuell sehr verschieden verläuft) leider aggressiven und progressiven Charakters sei. Auch wenn er damit erwachsen und durchaus alt werden könne, müsse er vermutlich immer mit körperlichen Einschränkungen, regelmäßigen Operationen, Medikationen und allem was damit einher geht leben.
Diese Erkenntnis traf die Familie verständlicher Weise sehr hart, aber am Ende bedankten sie sich für das empathische Gespräch und die Zeit, die man sich für sie genommen hatte, das hätte man in noch keiner weiteren Klinik getan....
Leider bleibt im Alltag wirklich nicht die Zeit allen Familien und Patienten die benötigte Zeit für Gespräche und Fragen, die Ihnen zustünde, auch entgegenzubringen.

Das Wochenende war einfach nur schön. Schon Freitag startete ich dank „Frei“ nach frühem Schul- und Kitaschluss mit meinen Kindern in eine entspannte Eis- und Spielplatzrunde. Das hatte ich in den letzten Wochen viel zu selten geschafft. Anschließend hatten wir Besuch von Opa, Onkel und lieben Freunden aus den USA. Nach einem gemeinsamen Abendessen beim Lieblingsinder um die Ecke wurde noch lange getobt und gelacht, sodass die Kinder zu später Stunde erschöpft und zufrieden einschliefen.

Samstag zogen Mann und Kinder nach gemeinsamen Familienfrühstück los zur Fischabteilung ihres Vertrauen, so konnte ich nach gebackenem Kuchen die Zeit für einen erneuten Jogging-Versuch nutzen – diesmal ohne anschließenden Muskelkater ;)
Am Nachmittag ging es endlich auf zum lang ersehnten Besuch einer Urlaubsfreundin des Töchterchens. Bei schönstem Sonnenschein konnten wir Grundstück, Garten und umliegende Natur wirklich genießen. Die Mädels waren bezaubernd und trotz der Kürze ihrer Freundschaft und der langen Zeit, die sie sich nicht gesehen hatten, ein Herz und eine Seele.
Meine Tochter ist sonst wirklich eher zurückhaltend mit freundschaftlichen Emotionen. Es gibt viele Mädchen und wenige Jungen, die sie sehr gerne hat und mit denen sie sich auch gern mal verabredet, aber so richtig innig liebt sie sonst nur eine Freundin, und das ist schon immer so. Wirklich schön mit anzusehen, wie sich soziale Kompetenzen und Freundschaften entwickeln.

Sonntag gab es bei Schmuddelwetter den Kitaputz im Kinderladen. Der wurde mehr von den Papas erledigt, die sich trotz Rückenweh und Post-Poker-Müdigkeit mächtig ins Zeug gelegt haben. So konnte ich die Zeit nutzen die hungrigen Kinder im Café zu sättigen und dabei noch Zeit mit einer lieben Freundin verbringen, die ebenfalls hungrige Kinder versorgen musste bevor wir weiter putzen wollten – wir hatten uns jedoch so lange Zeit gelassen, dass am Ende bereits alles blitzte und glänzte.

Am Abend lese ich mit den lieben Kindern jetzt immer eines der neuen Bücher über Schwangerschaft, Geburt und Geschwisterchen (des Öfteren mit leichter Atemnot, denn der Bauch ist schon groß genug die Lunge in der Ausbreitung nach unten einzuschränken).
Mein Töchterchen kann sich noch an die Zeit mit ihrem kleinen Brüderchen erinnern. Auch wenn sie weiß, dass ich mich erst einmal viel um die Bedürfnisse ihres neuen Geschwisterchens kümmern werde, wir es beim Ankommen in dieser Welt und unserer Familie begleiten und dies viel Zeit kostet, viel Zeit für das Baby .... freut sie sich doch so sehr.
Der kleine Sohn freut sich auch, kann sich aber noch nicht vorstellen wie es wirklich wird. Bisher war er derjenige, dem die meiste Aufmerksamkeit zuteil wurde. Die neuen Bücher „Mamas Bauch wird kugelrund“, „Unser Baby kommt zu Hause“ und „Ein Baby in unserer Mitte“ gefallen uns wirklich gut. Oft unterbrechen wir den Lesefluss und ich muss von ihren eigenen Geburten, der Schwangerschaft oder dem Wochenbett berichten. Gemeinsam stellen wir uns vor, wie es wohl mit diesem Baby wird. Töchterlein möchte unbedingt bei der Geburt dabei sein und gleich nach mir und Papa mit dem neuen Baby Oberkörper nackt bonden. Ich bin gespannt, wie es dann wirklich kommt. Es ist eine wundervolle Zeit des gemeinsamen Erinnerns, sich die Zukunft ausmalen und Familie genießen. Habt ihr noch tolle Geschwister-Buch-Empfehlungen?

Euch eine tolle Woche,

Emilia



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Kommentare von Lesern:

Emilia14.04.2016 11:45

Liebe Maike, herzlichen Dank für den Tipp und die lieben Worte!

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Maike, Kiel 11.04.2016 21:31

In Vorbereitung auf unsere Hausgeburt haben wir das Buch gelesen: runas Geburt, es beschreibt wirklich liebevoll den Ablauf einer Hausgeburt mit anwesendem Geschwisterkind. Alles liebe für dich und deine sympathische Rasselbande

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In diesem Beitrag geht's um:

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