Die Woche fing an mit Maxls erster (Halbjahres)Geburtstagsparty, ging weiter mit einem langen Ausflug im Manduca und endete mit seiner Taufe.
Heute ist die Taufe von Maximilian gewesen. Nun bin ich einfach nur froh, dass alles glimpflich über die Bühne gelaufen ist. Die Zeremonie an sich war schön und Maxl hat – im Gegensatz zu einem anderen Kind, das sich lauthals gegen die Taufe wehrte – brav mitgemacht und alle verzückt. Der kleine Dickspatz trug einen einfachen Matrosenanzug, der ihm sehr gut stand. Während der Feier wird dann das eigentliche Taufkleid übergezogen. Dafür habe ich bei Ebay ein schlichtes selbst genähtes ersteigert, auf das wir seinen Namen und das Taufdatum sticken ließen. Es ist noch viel Platz für weitere Namen und so soll es zum Familientaufkleid werden, das alle unsere Kinder und vielleicht irgendwann auch die Enkel tragen. Die Taufkerze habe ich selber gestaltet. Ich habe aus der Bücherhalle Kerzen-Bastelbücher ausgeliehen und mit meinem Freund zusammen entschieden, dass es ein Mix aus zwei der abgebildeten Kerzen werden soll. Zudem sollten der Name (gar nicht so einfach, da er so lang ist) und das Taufdatum mit rauf. Die Einzelteile (weiße Kerze, Wachsplatten...) habe ich im Internet bestellt und dann fleißig verziert. Das Ergebnis ist nicht perfekt, aber ein Unikat speziell für Maximilian. Anschließend beim Brunchen hat sich die Sitzordnung so gut ergeben, dass Plaudergrüppchen entstehen konnten, die sich untereinander verstanden und die Atmosphäre zwar unterschwellig brodelte, aber nicht überkochte.
Seit Freitag ist bereits der Besuch aus Bayern (Maxls Pate, sein Vater und dessen neue Freundin) in Hamburg. Am Abend hat mein Freund die Kiezbegleitung übernommen und ich bin schön brav bei dem Kleinen geblieben. Samstag sind wir dann ab Mittag (denn vorher mussten sie ihren Rausch ausschlafen – ausschlafen? Kenn ich nicht...) bis abends durch die Innenstadt gezogen, wo wir gebummelt und Sightseeing gemacht haben. Maximilian hat im Manduca alles miterlebt und war verblüffend brav. Er hat abwechselnd geschlafen und geschaut. Zwischendurch hab ich ihn auf einer Bank im Einkaufszentrum (der Europapassage) mehrmals gestillt und im wirklich tollen Wickelraum unten rum wieder frisch gemacht. Als ich vom langen Tragen Schulterschmerzen hatte, haben wir in einem Eiscafe pausiert und lecker gegessen. Am Abend war ich total kaputt, aber es war ein tolles Gefühl, dass auch mit Kind solche Aktionen möglich sind. Ich hatte nämlich befürchtet, dass er irgendwann keine Lust mehr haben würde und dann solange schreit, bis er aus dem Manduca kommt – was bei den eisigen Temperaturen ein Problem dargestellt hätte. Doch Maximilian hielt durch, obwohl wir auch schon den ganzen Vormittag unterwegs waren und zwar zur Messe „Babywelt“. Den, wie ich finde, horenden Eintritt von 9,50 Euro (ohne Ermäßigung sogar 11,50 Euro) haben wir durch kleine Geschenke an den Ständen (Kinderzahnpasta, Breilöffel,...) wieder reinbekommen. Die Stände waren recht interessant und vielfältig, auch wenn ich mehr Anbieter erwartet hatte. Toll fand ich die spezielle Still-Lounge, in der Sitting Bull Sitzkissen lagen. Ich habe noch nie so bequem gestillt, wie auf diesem Sitzsack. Leider haben wir für diesen riesigen Sack zuhause keinen Platz und der Preis ist auch ordentlich...
Morgen wollen wir in den Hafen und dort vielleicht sogar eine Schiffsrundfahrt machen. Mal schauen, was Maxl davon hält...
Am Mittwoch haben wir bei einer anderen Mama (Veronika), deren Baby zwei Wochen jünger ist als meins, den „halben Geburtstag“ unserer Kinder gefeiert. Es war auch noch eine andere Mutter samt Sohnemann da und die drei Kleinen haben glücklich und vergnügt auf einer großen Decke „gemeinsam“ gespielt. Und das, obwohl alle zuvor zu kurz geschlafen hatten und wir ein riesiges Gequengel erwartet hätten. Der andere Junge hat dann auch gleich bewiesen, was ein Baby mit sechs Monaten so alles kann: Als die Mamas interessiert den Kuchen betrachteten und für einen Moment nicht nach den Kindern sahen, nutze er seine Chance, bewegte sich zum Kaffeebecher und... nun erinnert ein großer Kaffeefleck auf dem weißen Teppich an diese erste Geburtstagsfeier.
Auch Maximilian wird immer mobiler. Er dreht sich mit Leidenschaft vom Rücken auf den Bauch und mittlerweile auch fast ebenso gekonnt wieder zurück. Letzteres ist etwas unpraktisch, denn so kann er sich alleine aus der ungeliebten Bauchlage befreien und sich ums Üben drücken. Durch das Drehen gelingt es ihm auch, weitere Strecken zurückzulegen. Stoppen kann ihn dabei höchstens ein Tischbein, wobei er zunächst immer und immer wieder versucht sich trotzdem weiterzudrehen. Sieht er dann ein, dass dieses blöde Ding ihn einfach nicht vorbeilässt, so geht er dazu über, es in den Mund zu nehmen. Überhaupt nimmt er ja alles und zwar absolut alles in den Mund. Ein besseres Immunsystemtraining kann es gar nicht geben. Anfangs haben wir jeden Schnuller, den wir auch nur entfernt mit dem Finger am Sauger berührt haben, sofort sterilisiert. Nun dürfen die Schnuller so einiges berühren, ehe sie in den Dampf müssen. Wie die Zeit vergeht! In der Kirche war auch meine Frauenärztin, da sie ebenfalls zur Gemeinde gehört, die Maximilian bei der Nachsorgeuntersuchung sechs Wochen nach der Geburt gesehen hat. Als sie ihn nun wieder sah, meinte sie auch ganz fasziniert: Aus Babys werden Persönlichkeiten. Maxl entwickelt sich jeden Tag weiter und es stimmt, dass sich Kinder in diesem Alter schnell verändern. Ich finde das aber gut und freue mich riesig über jedes neue Geräusch, das er von sich gibt (auch wenn es sich dabei aktuell um ein Kreischen handelt, dass fast die Fensterscheiben zum Zerspringen bringt) und jede neue Bewegung, die er ausführt. Nicht, das ganz junge Babys uninteressant wären, doch je älter er wird, desto spannender finde ich es und ich freue mich auch schon riesig darauf, wenn er z. B. zu sprechen anfängt.
Donnerstag war ich mit der bereits erwähnten Mama in einer Hebammenpraxis zu einem Beikost-Kurs. Dort wurden wir nochmals bestärkt, dass es vollkommen okay ist, sein Baby länger als sechs Monate ausschließlich zu stillen und dass es dadurch auch nicht zu einem Mangel an Eisen oder anderem kommt. Im Gegenteil, eigentlich sei das Stillen, bis das Kind feste Nahrung zu sich nehmen kann, das normale (die Steinzeitmenschen hatten keinen Pürrierstab) und der Brei eigentlich nur ein fauler Kompromiss sei, damit die Mütter nicht solange die Brust geben müssen. Nach dem anfänglichen Brei-Disaster haben wir uns entschieden, es auf unsere Weise zu versuchen. Zu einer anderen Tageszeit, zwischen zwei Mahlzeiten, als Maxl gerade gut gelaunt war und auf Papas Schoß. Dadurch klappte es etwas besser, sprich, er hat mal am Löffel genippt. Doch bereits beim kommenden Mal wollte er dem Löffel keinen Platz im Mund machen und obgleich also kaum etwas von der Karotte in diesem gelandet war, bekam der kleine Dickspatz erstmals einen feuerroten Po. Unser Fazit: Brei gefällt ihm nicht und er tut ihm auch nicht gut, also brechen wir das Experiment fürs Erste ab. Nun ist der Po nicht mehr wund und wenn der Besuch weg und wieder Ruhe eingekehrt ist, versuchen wir es mit Pastinake. Je nach dem, wie es läuft, gibt es zukünftig entweder auch mal Brei oder weiterhin Vollpension in Mareikes Milchbar :-)
Beim Beikost-Kurs hat Maximilian mit Veronikas Tochter für einen Augenblick Händchen gehalten. Zuckersüß! Generell ist er ein großer Flirter. Jede hübsche Frau lächelt er an und als neulich beim PEKiP eine der Mamas an ihm vorbeikrabbelte, grinste er fasziniert ihren Po an. Wo soll das noch hinführen?! :-)