Also er hat ja schon immer was auf dem Kopf gehabt, aber ob man das bisher Haare nennen konnte?
Mmmhhm. Oder ich könnte auch sagen, aus dem Fläumchen ist ein Flaum geworden, a yeaaahhh.
Bisher hat man unseren Süßen aus der Ferne immer für einen kleinen Platterten gehalten, jetzt sieht man seine Kopfhaut gar nicht mehr sooo doll. Da liegen jetzt nämlich ein paar mehr weißblonde Haare drüber.
Wahrscheinlich werde ich in einem halben Jahr über diese Sätze recht grinsen müssen, vielleicht ist dann tatsächlich aus den Flusen schon ein richtiger Haarschopf geworden?!!!
Haare machen Leute – Babys auch!
Krabbeltechnisch ist übrigens alles beim Alten.
Würden wir den kleinen Leif fragen, würde der sicher vehement widersprechen, aber für uns sichtbar gibt’s keine Fortschritte.
Der Kurze klebt gewissermaßen an der Startlinie und ich hab oft das Gefühl, ich sollte mal innehalten und ein wenig länger zuschauen, denn dann sprintet er wahrscheinlich gleich los.
Also: Ich guck oft - is aber noch nix passiert.
Da Leif sich klugerweise auf die Erforschung der Dinge in seiner unmittelbaren Nähe konzentriert, wird das Ziel auch mit nicht ganz optimalen Bewegungsabläufen erreicht.
In der Beziehung ist er, bis jetzt jedenfalls, noch recht genügsam.
Rollt der gerade noch bespielte Ball etwas zu weit weg, schaut unser Kleiner kurz hinterher, nimmt Maß und entscheidet dann, dass die Distanz die Anstrengung einfach nicht lohnt.
Dann wird der Bauch als Drehpunkt benutzt und der kleine Kreisel findet schnell ein anderes Objekt der Begierde.
Bei den Zähnchen verhält es sich übrigens genauso, nix Neues an der Kauleisten-Front.
Der Einser unten links schimmert durch, traut sich aber noch nicht ganz raus.
Vielleicht will er ja auf den Kollegen von nebenan warten.
Ich werd ihn fragen, wenn er raus ist.
Unser Termin der Woche war übrigens die U5.
Jetzt wissen wir mal wieder in welcher Gewichtsklasse unser Leif spielt. Im Vergleich zu seinem Bruder, ist er ein Dickerchen, fast ein Kilo mehr als Mats damals.
Na ja, alles eine Frage der Sichtweise, den Großen muss man wohl früher wie heute, eher als Spargel-Tarzan bezeichnen und so relativiert es sich doch gleich.
Denn bei den Tabellen im gelben U-Heftchen sitzt unser Zweitgeborener mit 7,8 kg und 69 cm Länge immer etwas unterm Durchschnitt – also nix mit Moppelchen.
Ein kleines Köpfchen haben sie beide, auch Leif befindet sich mit 43 cm Umfang mehr an der unteren Grenze und liegt damit auch noch unter(!) einem durchschnittlichen Mädchenkopf in Deutschland.
Ebenso wie Mats damals, wird er gerne mit:
„Die Kleine…“ angesprochen, ich sag da nie was zu, die Chancen stehen ja schließlich fifty/fifty, dass man Recht hat.
Schön war und ist es immer noch, dass ich bei Mats nie größere Pullis und Shirts kaufen musste, weil der Kopf nicht mehr durch passte. Das darf mit Leif so weiter gehen.
Ansonsten war der Doc recht zufrieden und meine drei Fragen waren auch schnell beantwortet.
Leif hat eine, wie wir finden, recht lange Pofalte hoch zum Rücken.
Zu meiner Überraschung meinte der Kinderarzt, dass sie das oft beobachten würden, aber wieso, weshalb, warum, wäre auch ihm und seinen Kollegen unklar.
Ich dachte gleich an Schwimmbad und Strand und an so manches aus der Hose herausschauende Arschgeweih – er schien meine Gedanken zu lesen und sagte lapidar: „Das verwächst sich wohl. Die Proportionen verschieben sich im Laufe der Zeit ja noch ein bisschen.“ Grins.
Außerdem hatte ich letztens einen Knubbel am unteren Hinterkopf getastet, der bei der U5 natürlich (Vorführeffekt) nicht mehr da war.
Auch da war er ganz gelassen: „Das wird ein Lymphknoten gewesen sein.“ Stimmt, die wachsen ja immer an, wenn das Immunsystem gegen Eindringlinge kämpft, fiel mir dann auch ein – aber an der Körperstelle hatte ich keine vermutet.
Das Wichtigste war aber Leifs trockene Haut bzw. hatte er stellenweise richtig schuppige Bereiche am Körper.
An Neurodermitis hatte ich schon gedacht, allerdings wars nicht immer gelenknah und so meinte der Arzt auch, dass ich unsern Steppke einfach mal öfters mit einer sehr fetthaltigen Creme einschmieren sollte.
Und was soll ich sagen. Er hatte netterweise Recht und nach zwei Tagen konnte man kaum noch die trockenen Hautstellen finden.
Der wahnsinnsteuren Apotheken-Creme sei Dank.
Wobei ich noch die günstigere Marke, nicht die für 23 € bei überschaubarer Tubengröße, gewählt habe.
Manchmal hab ich echt das Gefühl, sobald da „...für Kinder geeignet/getestet…“ oder ähnliches draufsteht, darf man den Pharmaziefirmen unendlich viel Geld schenken.
Mats hat die Woche seinen 4.Geburtstag gefeiert und seitdem steht im Kinderzimmer eine DUPLO-Eisenbahn und zig Luftballons liegen herum und wollen nicht kleiner werden.
Unser Kleiner findet das toll und bearbeitet alle Neuankömmlinge kräftig.
Geplatzt ist noch kein Ballon, aber ich werd mal nachhelfen,
dass sich die Population etwas verringert und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass einer vor seiner Nase platzt.
Die Gleisanlage wird von Leif regelmäßig auseinandergenommen und genauso regelmäßig hat Mats in den ersten Tagen einen Heulanfall bekommen:
„Mammaaaaaaa, der Leif daaaaaarf das niiicht!“
Leif hat jetzt neuerdings immer vormittags alle Freiheiten,
Gleise auseinanderrupfen, Züge umwerfen und ansabbern, Gulliver-mäßig auf den Gleisen liegen und alles sperren; mittags setzt sich dann die Mutti hin und baut fix alles wieder zusammen, nachmittags steht Leif dann recht unter der Knute von Mats, da darf dann nur noch mit Erlaubnis vom Großen irgendwas im Kinderzimmer passieren.
Ich kann mir glaub ich im Kleinen schon mal anschauen, wie es bald werden wird – spätestens wenn der Kurze anfängt zu krabbeln, wird’s wohl nicht bei einem Hilfeschrei bleiben,
dann heißt es Lösungen finden. Mmmmhm…
Apropos Geburtstag, der große Bruder hatte fünf Chaoten eingeladen, von denen einer leider verhindert war. Doch die anderen vier Jungs und Mats haben locker Lärm für Sechs gemacht – Leif hat zwischendurch schon etwas leiden müssen.
Nicht nur wegen der Lautstärke, die ließ sich mit den klassischen Spielen zwischendurch recht gut runterregeln.
Nein, auch wegen der Gejammer-Nichtbeachtung und der Wartezeiten vor den Stillmahlzeiten.
Lieber Leif, wenn Du diese Zeilen mal liest, wirst Du hoffentlich nicht sagen:
„Schau Mama, ich wusste es! Schon von Anfang an musste ich immer zurückstecken, nicht erst beim Nachtisch-Pudding oder dem kleineren Kuchenstück, NEIN damals schon, bei meiner ersten Geburtstagsfeier-Teilnahme.“
Mats wollte übrigens auch ein Mädchen einladen, das konnte ich verhindern, denn das wäre nicht gutgegangen.
Linnea – sei froh, dass Du nicht dabei warst. Diese gar nicht mehr so kleinen, aber immer wieder gerne rüpeligen Jungs auf einem Haufen – DAS hättest Du nicht gewollt!
Kannst Dich gerne mal mit Leif unterhalten.
Vor wenigen Tagen hab ich übrigens einen neuen Trinkflaschenversuch unternommen.
Ich hatte an dem Vormittag richtig Lust es mal wieder zu probieren, meine Motivation war enorm und wurde durch glucksende Schluckgeräusche während der Aktion immens angefeuert.
Während ich, im gemütlichen Ohrensessel sitzend, Leif fütterte, malte ich mir schon aus, wann er die erste “echte“ Flasche von Christian bekommen sollte.
ECHT – weil Leif die Flaschenmilch dann auch mal echt trinkt, sie auch echt was bringt und der kleine Mann auch mal echt satt ist, obwohl er nicht gestillt wurde, weil wir alle echt nicht mehr so abhängig voneinander wären UND weil ich dann mal für einige Stunden am Stück echt nicht da zu sein bräuchte.
Das wäre echt schööön.
Nach mehreren Minuten setzte ich die Flasche ab und konnte es nicht glauben.
Nein, die Flasche war nicht komplett leer gesaugt, ganz im Gegenteil, es war nicht ein Milliliter raus. Echt!
Echt wahr ist auch, dass ich es noch ein paar Mal probiert hab und Leif dann so nach 10 Minuten keine Lust mehr hatte, so zu tun als würde er trinken und doch ein bisschen knatschig wurde.
Das war echt nen Satz mit X, aber trotzdem hat mich positiv gestimmt, dass der Kleine beim Anblick der Flasche und beim Kautschuk-Nüppel im Mund gelassen blieb.
Ich geb nicht auf, nächste Woche bin ich sicher wieder bereit für einen neuen Versuch, seufzzz.
Apropos Essen, Sättigung, Schlafen, diese existenziellen Baby-Bedürfnisse haben weiterhin wenig Rhythmus.
Immer wenn ich denk, jetzt hat es sich irgendwie eingependelt, ist plötzlich alles wieder anders.
Nachts sind wir wieder bei mehreren Fütterungen angelangt, Rückschritt? Stagnation? Der Weg ist das Ziel?
Keine Ahnung, neu ist zweifellos die Tatsache, dass dieser kleine süße Fratz sich jetzt als Bio-Wecker ausgibt.
Um 06:35 plus minus fünf Minuten wird Leif jetzt wach und will entweder futtern oder quatscht mir nen Kotelett anne Backe.
Ich will mich nicht wirklich beschweren, 05:35 wäre eindeutig schlechter, aber am Wochenende hege ich jedes Mal neu die Hoffnung, ein wenig ausschlafen zu können.
Und da Mats eindeutig, genau wie wir Großen, zum Langschläfer- und Nachtarbeiter-Trupp gehört, darf der Kleinste der Familie da auf keinen Fall ausscheren und womöglich noch ein Frühaufsteher werden.
Das geht gaaaaa nich!
Tja, sollte wohl mal ne Bestellung beim Universum tätigen, damit in der Beziehung da auch nix schiefgeht.
Ich werde berichten…
Angefangen hat dieser Wochenbericht mit Haaren, so soll er auch enden. Die Tage hab ich Leifs Flusenpracht mal ein wenig gestylt. Eher unabsichtlich bin ich mit der neuen fettigen Creme bei der Stirn ein wenig zu hoch gerutscht und schon, SCHWUPS,
war der Pony frisiert.
Leif ist eindeutig auf dem besten Weg ein neuer Tim zu werden, fehlt uns nur noch der Struppi…aber seht selbst.
Wünsche Euch und uns allen eine guten Start in die Woche und viele warme Klamotten,
kaltsonnige Grüße,
Nicole
Bild: Privat