Erster Grillabend – Ein neuer Basketballkorb – Abenteuer am Bahnhof - Facebook Kommentar
Eigentlich wollten wir ja die letzte Woche im Skiurlaub sein. Inzwischen sind wir zwar alle wieder fast gesund, aber Anfang der Woche bekam der kleine Joe dann noch eine Bindehautentzündung und auch Anna kämpfte noch mit ihrer Erkältung. Von daher also eigentlich ganz gut, dass wir nicht gefahren sind. Und bei uns im Taunus konnten wir so immerhin schon den Frühling begrüßen.
Wobei es natürlich ein tückisches Wetter ist. In der Sonne ist es schon fast schön sommerwarm, aber ein Blick auf das Thermometer zeigt dann morgens noch Minusgrade und auch mittags waren es nur wenige Grad plus. Dazu kommt bei uns im Taunus auch noch der ständige Wind, der zurzeit noch ganz eklig kalt ist. Also beste Voraussetzungen für erneute Erkältungen.
Trotz dieser Bedenken haben wir uns aber am Wochenende entschlossen, die Grillsaison einzuläuten. Da ich mit den Jungs mal wieder im Baumarkt unterwegs war, um Sand als Füllung für den Basketballständer zu kaufen, war Amadeo nicht davon abzubringen, auch Grillkohle mitzunehmen. Er ist nämlich auch ein ganz begeisterter Barbecue-Fan. Danach dann noch schnell zum Metzger, den Vorrat an Grillsaucen aufstocken und dann schnell nach Hause.
Doch vor dem Vergnügen stand zunächst die Arbeit. Der Basketballständer kam natürlich in Einzelteilen an und wollte erst zusammen gebaut werden. Dabei durfte ich mich dann auf eine Anleitung stützen, die weder im textlichen noch im bildlichen Bereich irgendeine Art von Hilfe darstellte. Also wurden alle Einzelteile nebeneinander gelegt und das Teil im Geist virtuell zusammen gestellt. Glücklicherweise ergab meine zunächst abstrakte Konstruktion dann tatsächlich einen real funktionierenden Basketballständer. Es blieben auch keine Teile übrig.
Amadeo hat sich dann sehr verdient gemacht und füllte mit allerlei Hilfswerkzeugen aus dem Sandkasten die 25 Kilogramm Sand in den Fuß des Basketballständers. Dessen Öffnung war nicht wirklich dazu gedacht, schnell und einfach eine größere Menge Sand hinein zu packen. Aber Amadeo hat es gut geschafft und ich konnte in der Zwischenzeit schon einmal die Grillutensilien zusammen suchen.
Aber erst stand natürlich ein kleines Spielchen auf dem Programm. Amadeo hat sich recht gut geschlagen und auch ein paar Körbe geworfen. Auch Emilio hat sich gleich daran versucht. Aber für seinen knappen Meter war auch der tief gestellte Korb schon noch recht hoch. Er hat sich dann schnell wieder anderen Aktivitäten zugewendet.
Als dann die ersten Würstchen auf dem Grill lagen, da kam er aber schnell um die Ecke und rief: „Mmh, das riecht ja lecker“. Amadeo wollte dann gleich auch noch draußen essen, aber angesichts der inzwischen sehr tief stehenden Sonne habe ich dann doch auf die warme Stube bestanden. Und es hat uns allen auch drinnen sehr gut geschmeckt.
Am Samstag stand dann der große Aupair-Wechsel auf dem Programm. Unsere Leila haben wir auf den Bahnhof gebracht und in einen Zug nach Hamburg gesetzt, da sie lieber in einer großen Stadt sein wollte und dort auch Freunde hat. Das hätte sie sich nur besser früher überlegen sollen. Aber gut, wir hatten Glück und haben sehr schnell einen Wechsler gefunden, der es bei uns auf dem Dorf versuchen möchte. Als Sportler weiß er die tollen Möglichkeiten zum Joggen oder Radfahren bei uns zu schätzen. Und bisher klappt es mit Mirko wirklich sehr gut.
Der Aufenthalt auf den Bahnhof war dann auch noch ein echtes Abenteuer für Amadeo und Emilio. Wir hatten die Zeit erwischt, in der viele Schlachtenbummler von Eintracht Frankfurt auf dem Weg zum Fußballspiel ins Stadion unterwegs waren. Wenn da mindestens hundert schwarz gekleidete Männer ihre Schlachtgesänge, teilweise mit Megaphon und Böllern unterstützt, in der Bahnhofshalle absingen, dann ist das schon ganz schön laut. Die eine oder andere fliegende Bierflasche hat mich dann auch ein wenig beunruhigt. Dazu gesellten sich dann noch fast genauso viele, ebenso schwarz gekleidete und vermummte Polizisten in kompletter Schutzausrüstung. Insgesamt also schon ein martialischer Anblick. Leider waren es so viele Menschen, dass man dem ganzen nicht so richtig aus dem Weg gehen konnte. Aber auch das müssen die Kinder wohl mal erleben und lernen, auch wenn sie auf einem recht ruhigen Dorf groß werden. Und es ist auch nichts Ernsthaftes passiert.
Zum Schluß möchte ich noch ganz kurz auf das Facebook-Problem von Frank eingehen. In kurzer Zeit wird uns das sicher auch beschäftigen. Ich zähle ja zur Generation, die mit der Entwicklung von Computern, Commodore und Atari, PCs, BTX (ja, so was gab es mal) und letztlich Internet groß geworden ist. Nach der anfänglichen Euphorie habe ich letztes Jahr meine ganzen Profile bei Facebook, XING und wie sie alle heißen, sukzessive gelöscht. Aber ich weiß, dass das meine Jungs bald ganz anders sehen werden.
Auf meinem letzen Flug habe ich den Film über Facebook gesehen. In einer Szene sagt da ein Mädchen: „Im Internet schreibt man nicht mit Bleistift, sondern mit dem Füller“. Und jeder weiß, dass auch diese Tintenkiller nie so richtig funktioniert haben und immer irgendetwas zurück blieb. Man sollte sich dieser Verantwortung also schon bewusst sein, wenn man sich im Internet präsentiert. Ich denke, mit acht Jahren ist das sicher noch nicht der Fall. Und wie Frank sagt, die Nutzung und der mögliche Missbrauch der Kommunikation in den sozialen Netzwerken ist wohl schwer kontrollierbar. Also ich hätte da auch Bedenken. Bin gespannt, ob es hierzu einige Kommentare geben wird.
Aber erst einmal hoffe ich, dass alle die Chance haben, die Sonne ein wenig zu genießen.
Eine schöne Woche wünscht
Fritz