..diesen Satz sag ich mir momentan jede Nacht sobald ich aufstehen muss...
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
"Kinder sind das größte Glück der Welt", kann ich mir momentan nicht oft genug sagen und der Satz beinhaltet auch ein wenig Ironie... Martin und ich benutzen ihn immer dann, wenn wir die kurzen Momente haben, in denen wir anzweifeln, dass das Leben mit den drei Kids unser größtes Glück ist ; )
Ich habe letzte Woche einen Leserbrief in einer Zeitschrift zum Thema "gewollte Kinderlosigkeit" gelesen... Und der letzte Satz der Schreiberin hat mich zum Nachdenken gebracht: "...ich habe mich gegen Kinder entschieden, da Kinder meinen Freundinnen nicht das Glück gebracht haben, das ihnen suggeriert wurde..." Bitte was??? Das ist meiner Meinung nach auch der völlig falsche Ansatz, Kinder in die Welt zu setzen. Wer mit dem Gedanken an die Sache ran geht, dass er Kinder bekommt, damit diese einen glücklich machen sollen, der wird bald von der Realität eingeholt... Kinder sind laut, undankbar, nervig, rauben einem den Schlaf und manchmal auch den Verstand und machen eine Menge Arbeit! Ich habe letztens meinen Mann gefragt, was wir wohl heute machen würden, wenn wir keine Kinder hätten. Die Antwort: "Wir würden beide einen Haufen Geld verdienen, um die Welt Reisen und säßen abends und an vielen Wochenenden völlig gelangweilt in unserer großen Penthouse Wohnung und wüssten nichts mit uns anzufangen." ; ) Ich glaube, so dramatisch wäre es nicht, aber er hat schon Recht: unsere drei machen uns vollkommen - zu einer Familie, in der sich alle lieben, streiten, füreinander da sind, die Launen der anderen aushalten müssen und zusammenhalten.
Warum ich Kinder bekommen habe, habe ich in meiner Liebeserklärung an die drei schon lang und breit ausgeführt, aber ich bin nie an die Sache ran gegangen, dass es deren Aufgabe ist, mich glücklich zu machen. Glücklich macht mich unsere Einheit als Familie, zu der die drei natürlich einen erheblichen Anteil beitragen ; )
Auf was ich aber eigentlich hinaus wollte ist, dass es auch bei mir Tage gibt, in den ich mich weg wünsche - ganz weit weg! Irgendwohin nur ich mit mir und RUHE und SCHLAFEN. Selbstverständlich würde es mir nach zwei Tagen langweilig werden, aber soweit denke ich in diesen Momenten nicht. Letzte Woche waren es aneinandergereihte Tage, an denen ich gerne die Flucht ergriffen hätte: alle drei krank und das auf einmal!!!
Kind 1 hat eine Gräserallergie und wird deswegen und wegen seinem Asthma schon seit zwei Jahren behandelt. Vorletzten Samstag ging die alljährliche Schniefphase bei ihm los und dazu kam noch eine dicke Erkältung, somit ging gar nix mehr... Zumindest ist er leicht zu haben, wenn er krank ist. Er liegt im Bett oder auf dem Sofa und will nichts.
Kind 2 hat beschlossen, dass sich bei ihr erst die eine Mandel entzündet und nach der 7tägigen Einnahme von Antibiotika dann die andere Mandel - folglich: wieder Antibiotika und kein Sport, für Cara einfach furchtbar. Dazu gesellte sich, wie sollte es auch anders sein, ebenfalls eine dicke Erkältung - ein Geschenk des Bruders. Cara ist eine kleine Drama-Queen - sie schafft es, wegen Ohrenschmerzen, die auch noch dazu kamen, eine Stunde lang lauthals zu heulen und zu brüllen. Hat sie allerdings wirklich was ernstzunehmendes, wie beispielsweise eine Lungenentzündung, ist sie ganz still und liegt auch nur im Bett.
(Kleine Anekdote am Rande: ich war letzte Woche im Keller am Bügeln - schnell schnell, bevor Jenna aufwacht - und Cara kam runter, um mir ihr Leid des ach so sehr weh tuenden Ohres zu klagen. Ich telefonierte gerade über Lautsprecher mit meiner Freundin und sagte zu Cara, dass ich gleich hochkommen würde, was sich allerdings noch 20 Minuten hinzog. Währenddessen beschwerte sie sich lauthals bei ihrem Bruder: "Die Mama ist sooooo gemein! Die telefoniert lieber statt sich um ihre Kinder zu kümmern!" So bin ich also ; ) )
Da die beiden Großen ständig mit Jenna schmusen und sie knutschen, hat es natürlich nicht lange gedauert und sie fing auch an zu rotzeln und zu husten ; ( Bei Babys gleicht dies einer mega Katastrophe: Nase zu und gleichzeitig Schnuller ist schon ein Problem an sich...
Wir fuhren am Donnerstag in die Pfalz, da meine Schwester und meine Mama ihren Geburtstag feierten. Da die Kinder kein Fieber mehr hatten, war dies prinzipiell kein Problem, aber zu Jennas "ich schlafe die erste Nacht außerhalb von zu Hause immer schlecht" kam auch noch die Erkältung hinzu und wir beide schliefen quasi gar nicht... Morgens ab 5 übernahm sie Martin, damit ich wenigstens mal 3 Stunden zur Ruhe kam. Eigentlich wollte ich diesmal ausprobieren, ob sie bei meiner Mama schläft, daran war allerdings nicht zu denken.
Ich habe mittlerweile seit eineinhalb Wochen kaum geschlafen und bin sooooooooo müde!!!!!! Die beiden Großen sind wieder auf dem Damm, Jenna trotz Inhalierens leider immer noch nicht. Der Kinderarzt meinte heute Morgen allerdings, dass die Lunge frei sei - was natürlich das wichtigste ist! Zu meiner "Freude" ist Martin die nächsten vier Tage weg und somit muss ich nachts und morgens ran. Die arme Maus hustet sich ab 3 Uhr nachts die Seele aus dem Leib und erst wenn der Schleim nach ca. einer Stunde raus ist, ist wieder an ein wenig Schlaf zu denken, oder auch nicht - letzte Nacht wollte sie dann lieber spielen.
Ich meinerseits hatte darauf allerdings keine Lust, was das Zwergenkind dazu bewegte, um 5 Uhr morgens das ganze Haus zusammen zu schreien. Martin stand auf - ab zum Flughafen - Laurin und Cara standen wütend an meinem Bett und beschimpften Jenna, weil sie durch deren Gebrüll nicht weiter schlafen konnten, ja, da war das Glück doch perfekt! "Kinder sind das größte Glück der Welt"!!!
Somit haben wir in der letzten Woche nicht viel erlebt und haben das Haus bis auf die Reise in die Pfalz auch nicht verlassen. Caras Tetanus Impfung musste ich zum zweiten Mal verschieben und ich hoffe, dass nun wieder langsam Ruhe einkehrt und alle vollständig genesen, denn am Freitag wollen wir endlich in Urlaub!!! Da das Internet in Italien eher schlecht ist und ich meinem virtuellen Leben im Urlaub gerne eine Pause gönne, um nur für meine Kinder da zu sein, damit sie nicht mehr so schlecht von mir sprechen, werde ich wohl erst nach unserer Rückkehr am 6. Juni wieder schreiben.
Bis dahin wünsche ich allen sonnige und vor allem gesunde Wochen!!!
Herzliche Grüße,
Daniela