Gewicht messen in der Schwangerschaft: So hältst du die Gewichtszunahme im Auge
Welche Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist normal? Im Mittel kommt es zu einer Gewichtszunahme von 14kg
Gewichtsmessung: Gewichtszunahme in der Schwangerschaft checken (SV)
Kostenträger:
Kassenleistung
Untersuchung bei:
Frauenärztin, Hebamme
Aufwand:
gering
Experten-Empfehlung:
ja
Wann: Ab der Erstuntersuchung alle vier Wochen, im letzten Schwangerschaftsdrittel alle zwei Wochen.
Wie: Wiegen.
Wo: Bei der Frauenärztin oder Hebamme.
Was: Von der ersten Untersuchung an überprüft die Hebamme oder die Frauenärztin das Gewicht der Schwangeren. Zusätzlich kann man die Gewichtsentwicklung auch zu Hause verfolgen. Im ersten Schwangerschaftsdrittel steigt das Gewicht meist noch gar nicht oder nur wenig an. Im zweiten Drittel nehmen normalgewichtige Frauen durchschnittlich etwa 250 bis 400 Gramm pro Woche zu und im letzten Drittel etwa 400 bis 600 Gramm. Insgesamt kommt es im Mittel zu einer Gewichtszunahme von 13 bis 14 Kilogramm. Welche Gewichtszunahme in der Schwangerschaft normal und gesund ist, hängt aber immer auch vom Ausgangsgewicht ab. Nimmt eine Schwangere besonders stark zu, erhöht sich das Risiko für Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes, beides kann dem Kind schaden. Das Gleiche gilt, wenn bereits vor der Schwangerschaft starkes Übergewicht besteht. Einige Frauen fürchten auch aus Eitelkeit eine zu hohe Gewichtszunahme während der Schwangerschaft. Eine Gewichtsregulation auf eigene Faust kann dem Kind aber genauso schaden wie starkes Übergewicht. Sie kann einen gefährlichen Nährstoffmangel auslösen. Daher ist es wichtig, sich an die Ernährungsempfehlungen der Fachfrauen zu halten. Eine starke, schnelle Gewichtszunahme in der Schwangerschaft von zwei bis drei Kilogramm pro Woche kann auf Wassereinlagerungen und einen neu aufgetretenen, schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck hindeuten. Das sollte in der Frauenarztpraxis überprüft werden. Aber auch wenn im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel die Gewichtszunahme ausbleibt, ist ein Arztbesuch notwendig.
Nutzen: Regelmäßige Gewichtsmessungen helfen der Hebamme oder Frauenärztin, das Risiko für Komplikationen zu ermitteln. Bei einer zu starken Gewichtszunahme gibt sie Ernährungshinweise.
Ergebnis: Eine einzelne Gewichtsmessung ist wenig aussagekräftig. Entscheidend ist der Verlauf, weshalb das Gewicht regelmäßig zu bestimmen ist.
Risiken: Das Wiegen mit einer normalen Waage ist unbedenklich. Beim Gebrauch einer Körperfettwaage kommt es zu einem leichten Stromfluss durch den Körper. Schwangere sollten vorsichtshalber darauf verzichten.
Gesundheitliche Folgen für die Mutter: Die Gewichtskontrolle kann sich positiv auf die Gesundheit der Mutter auswirken, wenn es gelingt, Ernährungsempfehlungen der Hebamme oder Frauenärztin umzusetzen.
Kosten: Die Gewichtsmessung ist Teil der allgemeinen Vorsorgeuntersuchung, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird.
Experteneinschätzung von Dr. Ulrike Bös, Frauenärztin:
„Als Hinweis auf Ernährungsfehler, Stoffwechsel- oder Schwangerschaftserkrankungen hat die Gewichtsmessung im Schwangerschaftsverlauf auch heute noch einen wichtigen Stellenwert. Die Gesamtgewichtszunahme kann aber sehr unterschiedlich und in Schüben verlaufen. Sie kann in einer normal verlaufenden Schwangerschaft zwischen sieben und zwanzig Kilogramm variieren.“
Gewichtsmessung: Gewichtszunahme in der Schwangerschaft checken (SV): Neuester Kommentar
Anne, Niedersachsen meint:
20.02.2018 10:20
Manche Ärzte machen hier aber regelrecht Panikmache und geben respektlose Kommentare. Fakt ist, dass es starke individuelle Schwankungen gibt. Manche Frauen nehmen wenig zu, andere dagegen viel.